Herr Westerwelle verspricht schnelle Lösung in New York

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    • Der deutsche Bundestag ist sich einig: mit dem Volk wird über die Beschneidung von Knaben nicht debattiert. Hier wird auf das parlamentarische Prinzip verzichtet: über eine Sache zu reden, zu beraten, bevor sie entschieden wird. Beim Regieren scheint inzwischen eines zu stören: das Volk, das törichte, das sich der weisen politischen Führung nicht beugen will und trotzdem diskutiert und sogar zu einem anderen Ergebnis neigt als seine Parteien.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Wie kann dieser Mann das VERSPRECHEN? Leben wir in einer DemokraTUR?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • er hats halt so im Gespür...die Parteiführungen tun ALLES, um den innerparteilichen Dialog zu dem Thema abzuwürgen, ich weiss das im Detail bei den Grünen.

      Und er verspricht sich davon eben Erfolg, der Herr Aussenminister. Einfach abscheulich.

      Wir arbeiten an der Basis und mittleren Parteiebene intensiv daran, die offene Diskussion zu erzwingen und gewinnen dafür mehr und mehr UnterstützerInnen.
    • Danke Pizarro73! Das ist enorm wertvolle Arbeit. Ich hoffe, Ihr seid am Ende erfolgreich! Selbst wenn es am Ende ein Legalisierungsgesetz gäbe, könnte man es im Wege der abstrakten Normenkontrolle kippen (ein Verfahren vor dem BVerfG), wozu allerdings sehr viele Politiker notwendig wären, die dann natürlich öffentlichen Schmähkritiken im In- und Ausland ausgesetzt wären. Hier die Verfahrensvoraussetzungen:

      rewi.europa-uni.de/de/lehrstuh…gsschema_Abstrakte_NK.pdf
    • Herr Westerwelle hat schon mit etlichen Einschätzungen in der Vergangenheit schrecklich daneben gelegen. Ich denke auch hier. Wenn er den Eindruck erweckt, er dürfe einen Parlamentsbeschluss in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Repräsentanten religiöser Gemeinschaften präjudizieren, dann könnte er damit Geister rufen, die er nicht mehr los wird und eine weitere Emotionalisierung der Debatte befördern. Der undiplomatischste Diplomat Deutschlands!
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Pizarro73 schrieb:

      wünscht sich ausdrücklich die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Gruppen gegen die Legalisierung. Ich habe ihm geschrieben, allerdings eher aus meiner politischen Perspektive (eines Grünen-Mitglieds).

      Wie kriegen wir solche Leute "ins Boot" bzw wir einen Fuss in die SPD? Das wäre doch großartig!!!

      Zum Thema SPD: vielleicht sollte man sich an die wenden:

      Laizismus in der SPD - Home

      Was mich wundert, ist wie so ein Treffen zustande kommt. Wird Westerwelle von den "Spitzenvertretern" in NY eingeladen oder ist das von ihm selber herbeigeführt. Mit deutscher Aussenpolitik hat es ja so gut wie nichts zu tun.
      Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
      George Orwell
    • Als Forum ganz sicher nicht. Dagegen verwende ich mich entschieden.

      Man kann religiös sein und dennoch gegen Beschneidung.
      Ich habe nicht die geringste Lust, als Pfaffenfressendes Monster, in der Öffentlichkeit zu stehen. Damit wäre dann Beschneidungsgegnerschaft mit Antiklerikalismus endgültig in Verbindung gebracht. Das ist eben die Falle, die uns dauernd aufgespannt unter die Füße geschoben wird.

      Es ist nicht die Bestimmung dieses Forums, gegen Religionen vorzugehen, nur weil einige orthodoxen Repräsentanten sich gerade mächtig daneben benehmen. Auch das wäre eine Verallgemeinerung, als sprächen diese orthodoxen Ideologen für die Gesamtheit der Gläubigen.

      Gegen das, was diese Extremisten sagen, kann man vorgehen. Gegen das, was sie sind, und per Extension auf ihre Glaubensgenossen, keinesfalls.

      Das Eine ist, was die Leute sind (religiös, was auch immer das bedeutet), das Andere sind die Verhaltensweisen einiger Einpeitscher, die die Reputation der schweigenden Mehrheit zu Unrecht begründen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Da kann ich Guy nur zustimmen.

      Glaube steht unserem Interesse nicht prinzipiell entgegen.

      Es gibt auch Menschen die aus ihrem Glauben heraus die Beschneidung ablehnen.


      Und entgegen dem was mir viele Beschneidungsbefürworter unterstellen, halte ich Glaubensfreiheit hoch.


      Solange sie nicht die Rechte anderer einschränkt kann sie bei mir sehr weit gehen. Manchmal selbst weiter als es heutzutage vom Staat zugelassen wird.


      Aber bei der Kindesbeschneidung ist jemand anders betroffen, da ist es egal ob sie von Moslems, Juden, Christen oder Atheisten vollzogen wird. Es ist nicht zulässig.
    • Guy schrieb:

      Man kann religiös sein und dennoch gegen Beschneidung.
      Gut, dann muß mn das nur noch Frau Özoguz erklären. Es ist ja bekannt, dass Politiker manchmal rückwärts rudern (sh. Ausstieg aus dem Wiedereinstieg in der Frage der Atomenergie), aber ob das auch hier der Fall sein wird?

      Özoguz: Jüdische und muslimische Eltern brauchen Rechtssicherheit

      (BPP) Am 7. Mai 2012 hat das Kölner Landgericht festgestellt, dass auch eine fachgerecht durchgeführte Beschneidung eines Jungen den Tatbestand der Körperverletzung erfülle. Hierzu erklärt die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz:

      Das Urteil des Kölner Landgerichtes hat in der jüdischen und islamischen Gemeinde in Deutschland große Verunsicherung hervorgerufen. Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut unserer Demokratie und die derzeitige Verunsicherung muss ausgeräumt werden. Deshalb ist eine Klärung der Rechtslage unbedingt nötig und wird von der SPD unterstützt. Dazu gehört auch, über eine gesetzliche Regelung zur Rechtfertigung der religionsbedingten Beschneidung bei Jungen nachzudenken.

      Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist klar, dass jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland möglich sein muss. Das Ritual der männlichen Beschneidung ist für Judentum und Islam ein wesentliches Element ihrer religiösen Lehre und ihrer Glaubenspraxis. Insbesondere für Juden ist die Beschneidung ein Zeichen für die Aufnahme in die jüdische Gemeinschaft.
      Der Staat darf einem jüdischen oder muslimischen Kind seine religiöse Identität, zu der wesentlich die Zugehörigkeit zur jeweiligen Glaubensgemeinschaft gehört, nicht verweigern.


      Das Urteil des Kölner Landgerichts darf auch nicht zum Anlass für abwertende Urteile gegenüber der jüdischen und der islamischen Religion werden. Die Stellungnahme der laizistischen Sozialdemokraten zum Urteil des Kölner Landgerichtes weise ich deshalb entschieden zurück. Sie ist inakzeptabel und stellt keine offizielle Position der SPD dar.

      Zum Grundrecht auf Religionsfreiheit gehört das Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln. Ein Verbot der
      Beschneidung bei Jungen zöge massive Konsequenzen nach sich.

      Es kann nicht im Sinne unserer Verfassungsväter und –mütter sein, dass Juden und Muslime das Ritual im Ausland durchführen lassen müssen, um nach den Lehren ihrer Religion leben zu können.

      Wohlgemerkt, "sein gesamtes Verhalten". Von einer Vision von "Religion light", wie sie hier wohl einigen vorschwebt, kann ich da beim besten Willen nichts entdecken.
      Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
      George Orwell
    • Ich weiss nicht, ob ich den Erguss von Frau Öz-Dings da kommentieren muss. Er ist voller logischer Fehlschlüsse:
      • Der Staat verweigert dem Jungen seine Identität (jaja, der kann noch nicht reden, verlangt aber bereits nach seiner Identität).
      • Jüdisches und muslimisches Leben muss in Dt. möglich sein (oh jeeee, was für ein Quatsch)
      • Sein gesamtes Verhalten (wieder die Verquickung der Religionsfreiheit des Jungen und die der Eltern) an der Religion ausrichten dürfen.


      Wir stellen Heute fest, wie weit die die uns regieren, von denen entfernt sind, von denen sie mandatiert wurden.
      Diese Frau ist wohl kaum religiös, sondern opportunistisch.

      Gleichwohl ist das hier weniger ein Problem von Religiosität als von politischem Opportunismus. Ich frag mich nur, welchen Blumentopf die damit gewinnen wollen...

      Der Kampf geht weiter: aufklären, aufklären, aufklären.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)