Und zur Amputation gibt es für den Kleinen einen Ferrari

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    • Diese Einladungskarten fürs Beschneidungsfest gehen in die gleiche Kategorie wie die Videos von Eltern, welche die Beschneidung ihrer Söhne stolz auf YouTube stellen. Die Eltern sind stolz darauf, dass ihr Sohn beschnitten wird. An der Karten sieht man, wie tief die Tradition der Beschneidung in der Kultur verankert ist.

      Für ausenstehende mögen die Karten befremdend wirken, aber für die Türken ist das Beschneidungsfest halt auch ein Fest wie eine Hochzeit. Tönt zwar brutal, ist aber leider so.
    • noskin schrieb:

      Für ausenstehende mögen die Karten befremdend wirken, aber für die Türken ist das Beschneidungsfest halt auch ein Fest wie eine Hochzeit. Tönt zwar brutal, ist aber leider so.

      [Ironie/on] Auch eine Hochzeit sollte nicht unter Zwang geschlossen werden und ihren Ursprung in der Liebe und nicht in der Tradition begründet haben. Wenn es in der Hochzeitsnacht schmerzhaft wird, ist übrigens auch die alte Tradition der Jungfräulichkeit schuld.[Ironie/off]
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Wenn es in der Hochzeitsnacht schmerzhaft wird, ist übrigens auch die alte Tradition der Jungfräulichkeit schuld.


      Das ist überhaupt eine interessante Frage! Läuft das "Zunähen" (Hymen-Restauration, soll es so ab 100€ geben und auch in D in muslimischen Kreisen häufig sein) jetzt auch unter §226a StGB "Verstümmelung weiblicher Genitalien"? Schließlich werden der Frau dadurch ja unnötige Schmerzen an den Genitalien zugefügt (bei der späteren Perforation), und das aus "traditionellen Gründen", und keineswegs immer wirklich freiwillig ("du wirst unserer Familie doch keine Schande bereiten???")?
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Und kann sofort den Führerschein machen, sogar den Pilotenschein.

      Müsste das nicht Phimoseschein heißen? Obwohl Denkfehler von mir, den bekommt man ja beim Kinderarzt, damit die Allgemeinheit die Verstümmelung nicht nur duldet, sondern auch noch mitbezahlt.

      Wenn erwachsene Frauen übrigens darauf stehen, dass es in der Hochzeitsnacht richtig schmerzhaft wird, würde ich dies entweder als sexuelle Vorliebe oder als geglückte Gehirnwäsche durch eine sektenartige Manipulation bezeichnen.

      Auch wenn ich hier jetzt meine Ressentiments gegen die Beschneidung etwas flapsig äußere, soll dies nicht bedeuten, dass ich z.B. die türkische Kultur nicht respektieren würde. Es ist lediglich die Tradition der Zwangsverstümmelung, die ich absolut nicht respektiere.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Wie bereits gesagt, ist es für Ausenstehende sehr befremdlich. Die Beschneidung gehört mal leider zur türkisch islamischen Kultur und so sind auch die Tradtionen gewachsen. Die Problematik hier ist, dass alle, damit meine ich wirklich alle, von der Beschneidung überzeugt sind. Niemand denkt darüber nach, dass die Beschneidung Nachteile haben könnt und kritisiert diesen Eingriff. Wenn kritisiert wird, dann wird es unangenehm für die Leute.

      Ich möchte hier nur an die Schriftstellerin Nil Gün erinnern, welche mit ihrem Buch "Sünnet" (Beschneidung) diese Tradition angepgrangert hat. Obwohl das Buch sehr sachich geschrieben wurde, war die Kritik an ihrem Buch sehr heftig. Deshalb kritisiert niemand diese Tradition geschweige den öffentlich kritiseren.

      Es ist mir völlig klar, dass man diese Tradtion und all die Bräuche rund um die Tradition nicht verstehen, wenn man in Westeuropa aufgewachsen ist. Diese Bräuche existieren und wir können so direkt dagegen nichts tun. Was wir tun können ist, diese Traditionen nicht mit Ironie ins lächerliche zu ziehen. Wenn Landsleute von mir auf dieses Forum kommen und solche Kommentare lesen, wirkt das auf sie unseriös. Einige könnten sich angegriffen fühlen.

      Ein guter Freund von mir, ebenfalls Türke, hat sich entschieden, seinen Sohn nicht beschneiden zu lassen. Er ist zum Schluss gekommen, dass sein Sohn mit 18 selber entscheiden soll, ob er das machen möchte oder nicht. Ich finde, dass ist schon mal ein Anfang. In Westeuropa leben über eine Million Türken. Wenn man diese Leute durch sachliche Argumente dazu bringen könnte, ihre Kinden nicht mehr zu beschneiden, könnte dies durchaus auch auf die Türkei überschwappen.
    • [Ein guter Freund von mir, ebenfalls Türke, hat sich entschieden, seinen Sohn nicht beschneiden zu lassen. Er ist zum Schluss gekommen, dass sein Sohn mit 18 selber entscheiden soll, ob er das machen möchte oder nicht. Ich finde, dass ist schon mal ein Anfang.


      :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      Tut mir leid mit der Zitatkennzeichnung, das ist mit Smartphone fast nicht machbar.
    • noskin schrieb:

      Was wir tun können ist, diese Traditionen nicht mit Ironie ins lächerliche zu ziehen.
      Danke. :thumbsup:
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Erst wenn die Menschen, egal welcher Religions- oder Kulturzugehörigkeit, von sich aus ablehnen ihre Kinder zu beschneiden, weil die Vorhaut zur Befriedigung männlicher Sexualität dazugehört, wird sich etwas ändern. Da helfen keine Gesetze, keine Angriffe auf andere Kulturen, dadurch werden nur Gräben aufgerissen, die einen Dialog verhindern und Standpunkte verhärtet.

      Kein Vater, keine Mutter wollen ihren Kindern schlechtes. Es ist allein der Irrglaube eine VA bewirkt nichts schlechtes, nein, eher gutes, auch von der Schulmedizin, das dieses Ritual am Laufen hält.
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • noskin schrieb:

      Ein guter Freund von mir, ebenfalls Türke, hat sich entschieden, seinen Sohn nicht beschneiden zu lassen. Er ist zum Schluss gekommen, dass sein Sohn mit 18 selber entscheiden soll, ob er das machen möchte oder nicht.


      Bravo! :thumbup:

      Noskin, du hast natürlich recht, ich hätte mir die Smilies verkneifen sollen. Ich wollte auch gewiss nicht türkische Kultur (da gibt es ja sehr schöne Sachen) oder den Islam lächerlich machen.
      Mir ist völlig klar, dass für die meisten Eltern, ob Muslime oder Juden, die ihren Söhnen die Vorhaut wegnehmen das die selbstverständlichste Sache der Welt ist.
      Dadurch wird das archaische Ritual aber auch nicht besser. Man muss eine bronzezeitliche Sitte dann auch irgendwann mal überwinden, das hat ja mit vielen anderen bronzezeitlichen Sitten bzw. Unsitten auch geklappt.

      Es geht nicht um "befremdlich" oder "belustigend". Ich kann mir gut vorstellen, dass z.B. für türkischstämmige Mitbürger so manche urdeutsche Tradition belustigend oder befremdlich sind, z.B. wenn bei der alemannischen Fastnacht Leute mit seltsamen Holzmasken sich mit einer seltsamen Sprungtechnik durch die Straßen bewegen, oder wenn in Kölle Männern Schlipse "beschnitten" werden, oder von wildfremden Frauen ein "Bützchen" (Küsschen) bekommen ^^

      Wenn man sich angesichts solcher Einladungskarten manchmal ein Grinsen nicht verkneifen kann, das ist ja eher eine Übersprungsreaktion. Es ist nicht witzig, es ist traurig.
      Ein Junge wird nun mal definitiv nicht durch eine Vorhautamputation zum Mann. Es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass die körperliche oder geistige Reifung durch die VA beschleunigt wird. Die Pubertät ist ein Prozess der sich über Jahre hinzieht - da gibt es keine Abkürzung für. Der Junge erlangt dadurch auch keinen anderen rechtlichen Status. Das ist aber eine der Verklärungen, über die dieses Ritual "verkauft" wird.

      Urolüge schrieb:

      Da helfen keine Gesetze...


      Na, dann muss aber jetzt sofort der §226a StGB zurückgezogen werden! Hilft ja doch nicht....

      Wie war das denn mit den Juden in der SU? Warum haben die denn mit dem Ritual weitgehend aufgehört? Dabei war das Ritual in der SU noch nicht mal verboten! Also kann Druck doch etwas bewirken!
      Nicht dass ich den Druck, den in der SU auf ALLE Religionen und ihre Rituale ausgeübt wurde gutheissen will - ganz und gar nicht - aber Druck auf dieses kinderfeindliche Ritual ist angebracht, ist sogar im Sinne der Menschenrechte eine Pflicht.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      aber Druck auf dieses kinderfeindliche Ritual ist angebracht

      Es ist ja nicht mal das gesamte Ritual, auf das Druck ausgeübt werden muß, sondern nur der Teil, bei dem die Vorhaut amputiert wird. Das Beschneidungsfest als solches, das Drumherum, das kann ja alles bleiben, damit sollte niemand ernsthaft ein Problem haben. Natürlich ist die Vorhautamputation nach dem Verständnis der Anhänger essentieller Kern, aber die soziale Komponente des Festes dürfte auch eine gewichtige Rolle spielen.
      Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)
    • Cato schrieb:

      sondern nur der Teil, bei dem die Vorhaut amputiert wird
      ja klar, und nur das ist der Kinderfeindliche Anteil (außer für einen strammen Atheisten).
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • noskin schrieb:

      Ein guter Freund von mir, ebenfalls Türke, hat sich entschieden, seinen Sohn nicht beschneiden zu lassen



      Ich glaube nicht, dass es Druck war, was den Freund von noskin zu seiner Entscheidung brachte, sondern eher Unsicherheit ob es das richtige ist, denn irgendwas in ihm hat vielleicht angefangen nachzudenken, zu hinterfragen..

      Naja und auf Verhältnisse wie in der ehemaligen SU....

      Ich weiß nicht ob Druck das richtige Mittel ist, um Leute zum Nachdenken/Umdenken zu bewegen, oder ob dieser (gesetzliche) Druck sie eher sagen lässt, jetzt erst recht. Dann halt beim nächsten Heimaturlaub ein nettes Fest mit der Familie oder.... Wie noskin sagte, es ist für seine Landsleute das normalste auf der Welt, und ich denke Druck erzeugt Gegendruck, und passieren würde nicht viel, höchstens tiefere Gräben ...

      Vor einiger Zeit las ich in meiner Zeitung einen Bericht, wonach Englische Migranten, bei denen FGM normal sei, ihre Töchter zur Beschneidungssaison in ihre Heimatländer fliegen lassen... Ich glaube nicht, dass dies arme, ungebildete Familien sind...

      Wenn Eltern nicht nachdenken, selber daraufkommen was sie ihren Kindern antun wird sich nichts ändern. Solange sie der Meinung sind es sei richtig und Notwendig, werden sie Mittel und Wege finden. Ich persönlich will niemandem etwas aufzwingen/aufdrücken. Ich will nur dass diese Menschen anfangen zu denken, denn nur das ist nachhaltig.
      Ich will (und werde hoffentlich) nie mit jemandem über seinen Glauben, seine Kultur streiten. Ich möchte nur die fatalen Folgen einer VA darlegen.
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Naja und auf Verhältnisse wie in der ehemaligen SU....


      Die will hier niemand, und das habe ich auch in meinem Post zum Ausdruck gebracht.
      Es geht doch um etwas anderes. Bis zum 12.12.2012 hatten wie in diesem Land bewährte (und bewehrte) Gesetze, nach denen Körperverletzung strafbar ist. Den §223 StGB z.B.
      Auch und gerade Körperverletzung gegenüber Kindern. Mit Ausnahmen die rationaler und allgemein nachvollziehbarer Natur waren (Operationen als notwendige Heilbehandlungen). Dann hat man seitens der Politik auf Druck von zwei Minderheitenlobbys und gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit eine bizarre Ausnahme gemacht. Körperverletzung an Kindern soll auch aus irrationalen Gründen heraus legal sein. Aber nur bei männlichen Kindern, und nur eine bestimmte Körperverletzung, sogar ein Amputation. Nicht irgendwo am Arsch oder so, sondern ausgerechnet "am besten Stück".
      Das ist grundgesetzwidrig, und ein weiter Rückschritt in Richtung Bronzezeit.
      Noch mal es war kein "Verbieten" sondern ein Legalisieren, ein staatliches "Absegnen", "Hey, ist doch voll OK, können ruhig ALLE Eltern machen!"
      Es geht nicht, dass unser Rechtsstaat kaputtverbogen wird. Die Legalisierung von Kindesverstümmelung ist auch eine Verstümmelung des Rechtsstaates. Kinder müssen vom Staat geschützt werden und dürfen von ihm nicht "ans Messer geliefert" werden.

      Was wird den jetzt mit den 12 Stämmen gemacht? Man nimmt ihnen gar die Kinder weg! (wo ich ein sehr ungutes Gefühl bei habe, ob da nicht andere Interventionen möglich und für die Kinder besser gewesen wären) Wird da kein Druck ausgeübt?

      Vor einiger Zeit las ich in meiner Zeitung einen Bericht, wonach Englische Migranten, bei denen FGM normal sei, ihre Töchter zur Beschneidungssaison in ihre Heimatländer fliegen lassen..


      Dann hast du sicher auch gelesen, dass afrikanisch(stämmigen) Eltern in Deutschland, wenn das Jugendamt eine Verstümmelungsgefahr für die Tochter sieht die Ausreise (mit Tochter) verwehrt, bzw. einen entsprechenden Gerichtsbeschluss veranlasst. Wenn es um Mädchen geht - ist alles möglich!

      Nach dem Motto: "Was hilft schon ein Gesetz, die machen das ja sowieso" - kannst du JEDES Gesetz in die Tonne treten!

      Dass der Freund von Noskin das Selbstbestimmungsrecht seines Sohne erkannt hat ist natürlich erfreulich. Aber was leitest du daraus ab?
      Dass sich mehr "religiöse" Eltern von der Kindesverstümmelung abwenden, wenn da kein Druck ist? Das war offensichtlich tausende von Jahre nicht der Fall. Dass Druck aber (wenn auch in der SU wohl unbeabsichtigt) Kinder effektiv schützen kann zeigt das Beispiel SU.
      Nur hat sich der Druck in der SU gegen Religion allgemein gerichtet, und das war menschenrechtswidrig. Kinder vor Verstümmelung zu schützen ist das nicht. Es ist sogar i.S.d. Menschenrechte Pflicht.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Das war offensichtlich tausende von Jahre nicht der Fall.
      Solange war auch Aufklärung über die Folgen der MGM nicht an der Tagesordnung. Das alleine ist schon der notwendige Druck. Ob er hinreichend ist, ist Ansichtssache.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Solange war auch Aufklärung über die Folgen der MGM nicht an der Tagesordnung.


      Na, na, diese Aufklärung gab es doch vor fast 1000 Jahren schon!

      'Moses Maimonides' schrieb:

      Similarly with regard to circumcision, one of the reasons for it is, in my opinion, the wish to bring about a decrease in sexual intercourse and a weakening of the organ in question, so that this activity be diminished and the organ be in as quiet a state as possible.
      ...
      The fact that circumcision weakens the faculty of sexual excitement and sometimes perhaps diminishes the pleasure is indubitable. For if at birth this member has been made to bleed and has had its covering taken away from it, it must indubitably be weakened.



      Usw...
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Na, na, diese Aufklärung gab es doch vor fast 1000 Jahren schon!
      Sicher, nur war das Internet damals noch nicht so verbreitet. :rolleyes:
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Sicher, nur war das Internet damals noch nicht so verbreitet



      Damals gab es andere "Multiplikatoren".

      Und was findet heute im Netz statt? Eine gewaltige Verblödungskampagne, siehe Wikipedia. Siehe Prantl, Martenstein, Bommarius, Morris...Health benefits outweigh... 60%60%60%! Und ständig werden neue "Studien" aus dem Boden gestampft, die "beweisen", dass bei jener Amputation rein gar nichts verloren geht, sich aber geradezu das medizinische Paradies öffnet.... Und die ganzen Lohnschreiber der PR-Agenturen....(würg)
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • @ Urolüge
      Ich weiß nicht ob Druck das richtige Mittel ist, um Leute zum
      Nachdenken/Umdenken zu bewegen, oder ob dieser (gesetzliche) Druck sie
      eher sagen lässt, jetzt erst recht
      Die Menschen reagieren sehr unterscheidlich auf "gesetzlichen Druck".

      Für mich war vor vielen Jahren, als meine Söhne noch klein waren und ich der Meinung war, dass sie wie ihr muslimischer Papa aussehen sollten und es ja auch so hygienischer sei, der Hinweis unserer guten Kinderärztin darauf, dass es u.a. gesetzlich gar nicht eindeutig erlaubt sei, ein entscheidender Anstoß zum Umdenken.

      Gesetze sind das Ergebnis gesellschaftlicher Bewertungs- und Umdenkprozesse, aber sie haben meiner Meinung auch eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf diese.
      Und angesichts der Tatsache, dass die meisten Männer sich aus guten Gründen nicht aufklären lassen wollen, muss von der Gesetzgebung ein eindeutiges Signal in Richtung Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung für alle Kinder kommen.

      Ein möglicher Zwischenschritt wäre es vielleicht, die Zwangsbeschneidung von gesunden Minderjährigen zunächst lediglich straffrei zu stellen und die Eltern zur Beteiligung an einem Entschädigungsfond zu verpflichten, aus denen die berechtigten Ansprüche all derer bedient werden, die sich später verstümmelt fühlen.
    • susanna schrieb:

      die Eltern zur Beteiligung an einem Entschädigungsfond zu verpflichten, aus denen die berechtigten Ansprüche all derer bedient werden, die sich später verstümmelt fühlen.

      Ein schöner Vorschlag, den die Verantwortlichen doch eigentlich gar nicht ablehnen können, angesichts der Tatsache, dass es doch üüüüüberhaupt keine Männer gibt, die sich auch nur ansatzweise verunstaltet fühlen könnten... (Pino)
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • susanna schrieb:

      dass es u.a. gesetzlich gar nicht eindeutig erlaubt sei, ein entscheidender Anstoß zum Umdenken.


      Genau das ist es, warum der 1631d so schlimm ist!
      Er fällt allen "religiösen" Eltern in den Rücken, die Zweifel haben, ob sie das ihrem Sohn antun sollen. Die von der Verwandtschaft unter Druck gesetzt werden. Und den Elternteilen in "gemischten" Ehen bzw. Partnerschaften, wo der/die andere versucht die Verstümmelung durchzudrücken. Wenn man dann sagen kann: "Aber es ist nicht erlaubt - und das wird schon seinen Grund haben!" - dann hat man als Eltern(-teil) einen viel besseren Stand.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • noskin schrieb:

      Was wir tun können ist, diese Traditionen nicht mit Ironie ins lächerliche zu ziehen. Wenn Landsleute von mir auf dieses Forum kommen und solche Kommentare lesen, wirkt das auf sie unseriös. Einige könnten sich angegriffen fühlen.


      Stell Dir mal vor, dass die Beschneidung lediglich bei Christen und Juden eine Tradition hätte und im Islam verpönt wäre. Wie würden "Deine Landsleute" (ich hasse eigentlich solche unrichtigen Verallgemeinerungen) darauf reagieren. Würden hier dann immer bierernst und absolut sachlich argumentiert werden?!

      Menschen, welche Zwangsbeschneidungen aus religiösen, pseudomoralischen, ästhetischen, traditionellen oder hygienischen Gründen für legitim halten, werden dieses Forum selbstredend als (persönlichen) Angriff empfinden. Ich persönlich empfinde aber Zwangsbeschneidungen als einen Angriff, der sich gegen wehrlose Minderjährige richtet. Aus meiner Sicht überwiegen hier die Interessen der Minderjährigen und ehrlich gesagt sind mir Angesichts dieses Unrechts die Gefühle "(...angegriffen fühlen...") von denen, welche ihren Kindern Zwangsbeschneidungen zumuten, noch nicht einmal egal.

      Wie schon ´Selbstbestimmung´ richtig formulierte, ist nicht der vermeintliche "Druck" schuld daran, dass dieses barbarische Relikt noch immer nicht abgeschafft wurde. Es ist genug Zeit vergangen und es existiert noch immer. Was wir jetzt erleben ist ein Zusammentreffen einer relativ aufgeklärten Gesellschaft mit einer rückschrittlichen Tradition. Ich möchte betonen, dass meine Kritik sich ausschließlich gegen die Sünnet, Brit Mila oder Beschneidung bei einigen Christen und sonstigen Befürwortern von Zwangsbeschneidungen richtet.

      Beispielsweise halt ich das gestrige Urteil, dass es einer Frau muslimischen Glaubens verbietet mit Kopftuch in einem christlichen Krankenhaus zu arbeiten für völlig daneben. Ich schäme mich als Protestant dafür, dass es überhaupt zu diesem Urteil gekommen ist. Ein Krankenhaus ist keine Kirche, weshalb hier weltliche Toleranz angebracht gewesen wäre. So jedenfalls meine Einschätzung.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Was wir jetzt erleben ist ein Zusammentreffen einer relativ aufgeklärten Gesellschaft


      Ist es eine aufgeklärte Geselschaft, die zum großteil die rituelle VA ablehnt, aber sobald ein Arzt sagt euer Sohn hat eine Phimose, sie dies operativ, mit der einzigen Möglichkeit die ihnen die Schulmedizin anbietet, beheben lassen? Sind das aufgeklärte Ärzte, die mir gegenüber, noch gar nicht so lang her, mit Nachdruck behaupten, so etwas wie Erweiterungsplastik bei einer Vorhaut gibt es nicht, die einzige operative Möglichkeit sei eine VA? Sind das aufgeklärte Ärzte, die mich immer wieder ins lächerliche ziehen, wenn ich sage, ich habe sexuelle Probleme seit meiner VA?

      Solange die Schulmedizin weiterhin erzählt, die Vorhaut sei ein Fehler der Natur, diene nicht der sexuellen Stimulation, sexuelles Empfinden entsteht im Kopf, nicht zwischen den Beinen, solange wird dem Schreckgespenst VA nicht beizukommen sein. Nicht über Menschenrechte, Gesetze, Politik, oder Religion. Diese aufgeklärte Gesellschaft muss sich endlich mit diesem Tabu auseinandersetzen, die Medizin ihre Lehrmeinung ändern, erst dann wird sich was bewegen.

      susanna schrieb:

      Gesetze sind das Ergebnis gesellschaftlicher Bewertungs- und Umdenkprozesse



      Sehr richtig, aber das Gesetze diese auslösen, kann ich mich nicht erinnern, die kommen meist erst hinterher, wenn die Gesellschaft bereits anders denkt...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Zitat von »NoCut«

      Was wir jetzt erleben ist ein Zusammentreffen einer relativ aufgeklärten Gesellschaft

      Urolüge schrieb:

      Ist es eine aufgeklärte Geselschaft, ...

      Ich weiß was Du meinst. Daher hatte ich vor das Wort "aufgeklärt" bewusst das Wort "relativ" gesetzt.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)