Tolerant - Eine christliche Tugend? von Hans-Jürgen Benedict

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    • Tolerant - Eine christliche Tugend? von Hans-Jürgen Benedict

      In dem Urteil des Kölner Landgerichts im August 2012 hieß es, „letztlich wiege das Recht des Kindes auf einen unversehrten Körper schwerer als das Recht auf Zugehörigkeit zur Religion der Eltern. Eine Beschneidung, der die medizinische Begründung fehlt, ist Körperverletzung.“ Die Sensation, der Skandal war da. Die Feuilletons der Zeitungen füllten sich mit Artikeln über das Urteil. Juden, Muslime, aber auch Christen kritisierten es. Kinderärzte begrüßten es. Die Wellen schlugen hoch. Der Bundestag verabschiedete eine Resolution, die das Recht auf Beschneidung absicherte. Auch in den Kirchen wird das Recht der Beschneidung verteidigt. Aber (Kastrations-) Ängste vor einem archaischen Ritual bleiben dennoch.


      theomag.de/89/hjb29.htm
    • Das war doch Ironie. Die leiden unter einer ganz eigenen Kastrationsangst, nämlich die der Rechte beschnitten zu werden, sich im Schritt von Kindern zu verewigen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • "Kinderärzte begrüßten es."

      Und das läßt den Autor nicht innehalten und reflektieren? Gruselig.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Aber (Kastrations-) Ängste vor einem archaischen Ritual bleiben dennoch.


      Das mit den Kastrationsängsten, das haben wir ja nun oft genug gehört. Die Kastrationsängste haben nämlich angeblich nicht die Babys, wenn ihnen ganz dicht bei ihren Hoden starke Schmerzen zugefügt werden.
      Nein! Die hat angeblich die große Mehrheit der intakten Männer! Die haben das mit dem Ritual nämlich nicht richtig verstanden. Dass da doch nur so ein "lächerlicher Hautfetzen" entsorgt wird. Die glauben angeblich, die Muslime und Juden wollten nicht nur ihren Kindern was abschneiden, sondern auch ihnen - und zwar gleich den ganzen Sack!

      So wird versucht, intakten Männern irrationale Ängste unterzujubeln. Und wer macht das? Das sind Leute, die ein höchst irrationales Ritual verteidigen.

      Wenn eine in Süddeutschland lebende Sekte (Stämme Israels) aufgrund ihrer wörtlichen Bibellektüre Prügelstrafe bei ihren Kindern befürwortet, so ist das nicht durch die freie Religionsausübung gedeckt.


      Ach nee! Echt? Aber Kinderverstümmeln "aufgrund wortwörtlicher Bibellektüre" soll OK sein? Geht' s denn noch?

      Toleranz? Wunderbar! Warum eigentlich nicht auch mal Toleranz gegenüber den Kindern?
      Warum lässt man sie nicht einfach so, wie sie die Natur geschaffen hat? Warum ist man gegenüber ihren Genitalien nicht tolerant? Ist Wehtun ein Zeichen von Toleranz? Ist Verletzen ein Zeichen von Toleranz? Was ist das für ein perverser Toleranzbegriff?
      Was soll das ganze Geschwafel von Toleranz, Toleranz, Toleranz, täterä! - wenn man sich gleich selbst ad absurdum führt?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"