Bei Kinderrechtsverletzungen muss weltweit "Null Toleranz" gelten.

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Man kann dort kommentieren.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • weiß jemand,ob UNICEF nicht sogar mit ihren Anit-Aids Kampagnen nicht auch die Verstümmelung von Knaben unterstützen?

      Ich konnte dazu nichts finden.


      R2D2 schrieb:

      Das operative Schneiden an Kindergenitalen ohne medizinische Indikation ist für Unicef nach wie vor nur bei Mädchen eine Kinderrechtsverletzung.
      Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Raum

      Ich
    • Vielleicht war ich zu böse:
      Zitat: "Bei Kinderrechtsverletzungen muss weltweit "Null Toleranz" gelten. Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und Terror gegen Kinder müssen weltweit geächtet und verfolgt werden. Jedes Kind braucht Schutz und Hilfe im Krieg.
      Und in jedem Land der Erde muss Gewalt an Kindern ausdrücklich verboten werden."
      Das sehe ich auch so. Warum setzt sich UNICEF nicht endlich ein, Beschneidung an KINDERN zu verbieten.
      Mädchenbeschneidung ist grausam, ja, aber hier ist alles verboten, selbst das anpieksen der Klitorisvorhaut. Finde ich so auch völlig in Ordnung, nur das wieder mal die Jungen "vergessen" werden. Schließlich wurde erst 2012 es für legal erklärt, das unter 6 Monaten Jungen sogar von Nichtärzten beschnitten werden dürfen. Das mit der ärztlichen Kunst hält sich ja in Grenzen, Zuckerwasser, Wein und Emlasalbe, die weder wirklich wirkt noch zugelassen ist, überzeugt da nicht wirklich. Schmerzhaft ist die Prozedur, viele Kinder fallen in den Schockzustand. Hier mal etwas zum Thema Babys und Schmerzempfinden: Entwicklung der Schmerzempfindung beim Embryo u. Baby


      bundesaerztekammer.de/downloads/Praenatalpdf.pdf

      focus.de/gesundheit/news/frueh…s-gedacht_aid_663630.html

      n-tv.de/wissen/Schmerzempfinde…taerkt-article347942.html

      kinderkrankenpflege-netz.de/aktuell/schmerz_fg.shtml



      Es ist ein Skandal, dass Sie da nicht laut aufschreien.
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • ist die Beschneidung aus allen anderen Gründen als die einer dringenden medizinischen Notwendigkeit.
      Das werden die auch noch begreifen. Irgendwann.
      Und dann sollte man sie teeren und federn, für die heutige Scheinheiligkeit und Verlogenheit. :cursing:
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • UNICEF tritt dafür ein, dass das Kindeswohl als vorrangiger Gesichtspunkt gelten muss. Wir sagen auch, dass Kinder bei allen sie betreffenden Entscheidungen einbezogen werden sollen. Bei nicht-einwilligungsfähigen Kindern muss bei der Entscheidung das Kindeswohl in den Vordergrund gestellt werden. Dies gilt unserer Ansicht nach auch bei der Einhaltung religiöser Traditionen.

      Gleichzeitig muss man sehen, dass Beschneidungen von neugeborenen Jungen auf Empfehlungen der WHO in Ländern des südlichen und westlichen Afrika als Gesundheitsvorsorgemaßnahmen z.B. zur Prävention von Infektionen und HIV durchgeführt werden. Diese grundsätzlich andere Perspektive armer Entwicklungsländer mit hoher HIV-Rate, schlechten hygienischen Bedingungen und mangelhafter medizinischer Versorgung muss UNICEF genauso berücksichtigen.

      Du kannst Dir sicher sein, dass wir das Thema sorgfältig verfolgen.


      facebook.com/media/set/?set=a.…41851.170688644503&type=1
    • Gleichzeitig muss man sehen, dass Beschneidungen von neugeborenen Jungen auf Empfehlungen der WHO in Ländern des südlichen und westlichen Afrika als Gesundheitsvorsorgemaßnahmen z.B. zur Prävention von Infektionen und HIV durchgeführt werden.


      Von dem Standpunkt, dass "Negerkinder" Kinder zweiter Klasse, weniger schützenswert, mit weniger Rechten ausgestattet sind sollte man im 21. Jh. doch wirklich mal runter kommen. Entweder alle Menschen, Männer, Frauen, gleich welcher Herkunft haben ein Recht auf vollständige Genitalien oder niemand. Das ist unteilbar.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Du kannst Dir sicher sein, dass wir das Thema sorgfältig verfolgen.


      Translates: "Du kannst sicher sein, dass wir ggf. noch auf den abfahrenden Zug aufspringen"

      Grauenhafte Einstellung für professionelle "Kinderschützer".
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Neue Antwort von UNICEF

      "Hallo zusammen,

      vielen Dank für Eure Kommentare und die lebhafte Diskussion.

      Wir möchten gerne klarstellen, dass die Kinderrechte selbstverständlich
      für jedes Kind gelten – egal ob Mädchen oder Junge, egal welcher
      Herkunft. Die UN-Kinderrechtskonvention ist Grundlage der UNICEF-Arbeit.
      Wir wollen, dass jedes Kind überall auf der Welt die Chance hat, sich
      bestmöglich zu entwickeln.
      Oft gibt es aber keine einfache Antwort darauf, was genau das Beste für
      das jeweilige Kind ist. Jedes Kind hat das Recht darauf, an wichtigen
      Entscheidungen, die es betreffen, beteiligt zu werden. Sofern das
      aufgrund seines Alters nicht möglich ist, liegt die Verantwortung bei
      den Eltern. Das Kindeswohl und die Gesundheit des Kindes müssen im
      Mittelpunkt stehen.

      Wir stehen immer noch am Anfang einer Debatte. In diesem Sinne danken
      wir Euch für Eure Beiträge, die wir sehr ernst nehmen!

      Viele Grüße,
      Das UNICEF-Team"
    • UNICEF schrieb:

      Oft gibt es aber keine einfache Antwort darauf, was genau das Beste für das jeweilige Kind ist.
      Ja eben! Wer weiß das schon so genau, ob Genitalverstümmelung nicht vielleicht doch das Allerbeste ist für ein Kind? Kann man's wissen? :wacko:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Das wäre eine gute Idee

      aber Links sind schnell entfernt oder führen ins Nirwana. Dann müsste so ein Video schon so plaziert sein,dass man dies selbst verwaltet.


      Cato schrieb:

      Gerhard schrieb:

      Wie wär´s mit einem offenen Brief einschließlich Link zu einem Verstümmelungsvideo an die prominenten UNICEF-Botschafter und UNICEF-Paten?
      unicef.de/ueber-uns/prominente-fuer-unicef

      Halte ich für eine gute Idee! Wo könnte man das platzieren? Bei MOGIS vielleicht?
      Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Raum

      Ich
    • Nur für den Fall, dass dort auch zensiert wird....



      • 13. Juli 2014 17:59 Uhr
        Tobias SpenglerSehr geehrte Frau Bücker,

        erst einmal recht herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Bitte entschuldigen Sie meine reichlich späte Antwort. Nichtsdestotrotz wird Ihre Antwort dem Thema nicht einmal ansatzweise gerecht! Auf ein paar Aspekte der nicht medizinisch indizierten Beschneidung männlicher Minderjähriger möchte ich nachfolgend eingehen:

        Viele Beschneidungen werden ohne jegliche schmerzlindernde Maßnahmen durchgeführt (1). Auch die rituelle Beschneidung im Judentum erfolgt in aller Regel ohne jedwede Betäubung. Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal zur betäubungslosen Beschneidung von Jungen geäußert. Warum eigentlich nicht?

        Eine Vielzahl der vorgenommenen Beschneidungen werden von Nicht-Medizinern durchgeführt. Der deutsche Gesetzgeber hat dies mit §1631 d Abs. 2 BGB sogar explizit per Gesetz erlaubt. Einen Nachweis über entsprechende medizinische Fachkenntnisse müssen die Beschneider, die selbst keine medizinische Ausbildung haben, nicht erbringen. Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal darüber geäußert, dass männliche Minderjährige auch von Nicht-Medizinern beschnitten werden dürfen! Warum eigentlich nicht?

        Bis heute empfiehlt keine einzige Mediziner-Organisation (Med-Orga) die Beschneidung gesunder Jungen bzw. die allermeisten Med-Orga lehnen derartige Beschneidung mit Verweis auf die UN-Menschenrechtskonvention sowie die Un-Kinderrechtskonvention strikt ab (2). Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal zu den Ausführungen der solcher Med-Orga geäußert! Warum eigentlich nicht?

        Unicef stellt die männliche Beschneidung gerne als 'kleinen Eingriff' dar, verschweigt aber konsequent die Risiken des Eingriffs. Im schlimmsten Fall stirbt der Junge durch die Beschneidung, so 2006 in Hamburg geschehen.(3) 2010 musste einem 10-jährigen Jungen nach einer religiösen Beschneidung – durchgeführt von einem Arzt – etwa 1/3 des Penis amputiert werden!(4) Weitere Fälle erspare ich Ihnen und mir. Jeder einzelne ist einer zuviel! Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal zu diesen katastrophalen Beschneidungen geäußert! Warum eigentlich nicht?

        Viele beschnittene Männer empfinden ihre Beschneidung als Genitalverstümmelung und organisieren sich in entsprechenden Organisationen. Ich verweise hier nur einmal auf 'Intactnews'(5) und Jonathan Friedman.(6) Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal zu diesen Männern geäußert! Warum eigentlich nicht?

        Die Vereinten Nationen (UN) definieren 'Weibliche Genitalverstümmelung'(7) folgendermaßen:
        „Female genital mutilation (FGM) comprises all procedures that involve partial or total removal of the external female genitalia, or other injury to the female genital organs for non-medical reasons. “ Demnach unterscheiden die UN zwischen Genitaloperation und Genitalverstümmelung nur anhand des Kriteriums der medizinischen Notwendigkeit bzw. Nicht-Notwendigkeit! Die Eingriffstiefe ist unerheblich! Sämtliche medizinisch nicht notwendigen Eingriffe am Genital eines Menschen stellen eine Menschenrechtsverletzung dar und werden deswegen auch konsequent Genitalverstümmelung genannt! Bei Kindern greift daher der Art. 24 Abs. 3 der UN-Kinderrechtskonvention! Unicef hat sich bis heute nicht ein einziges Mal explizit darüber geäußert warum die Beschneidung weiblicher Minderjähriger ungeachtet der Eingriffstiefe der Bescheidung nach Art. 24 Abs. 3 der UN-Kinderrechtskonvention verdammt werden soll während die nicht-medizinisch notwendige Beschneidung männlicher Minderjähriger aber nicht unter dem o.g. Artikel fallen soll! Warum eigentlich nicht?

        Liebe Frau Bücker, ich hoffe doch sehr, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen und auf meine Fragen in aller Ausführlichkeit eine Antwort geben.

        1) youtube.com/watch?v=MDuDhkiDdns

        2) circumstitions.com/Docs/aap-12-europe.pdf

        3) youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=j31qmrffBNU

        4) express.de/duesseldorf/horrore…uemmelt,2858,4742926.html

        5) intactnews.org/

        6) youtube.com/watch?v=5DRsJXJop5I

        7) who.int/mediacentre/factsheets/fs241/en/


      • 09. Juli 2014 10:39 Uhr
        Kerstin Bücker, UNICEF DeutschlandLieber Tobias, lieber Dieter,

        vielen Dank für Eure Kommentare. Kurz etwas Hintergrund zum Thema Jungenbeschneidung: Jedes Kind hat das Recht darauf, an wichtigen Entscheidungen, die es betreffen, beteiligt zu werden. Ist das aufgrund seines Alters nicht möglich, liegt die Verantwortung bei den Eltern. Hier appellieren wir, das Kindeswohl und die Gesundheit des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen. Oft gibt es keine einfache Antwort darauf, was genau das Beste für das jeweilige Kind ist. Und da UNICEF weltweit arbeitet, müssen wir die Perspektive von Industrie- und Entwicklungsländern einbeziehen. Wichtig ist uns, dass in der Debatte das Kindeswohl vorrangig berücksichtigt wird – auch bei der Einhaltung religiöser Traditionen.

        Auch zum Thema Kinderarbeit einige Informationen: Kinderarbeit lässt sich nicht verbieten, genauso wenig wie Armut – da sind wir Realisten. In den vergangenen Jahren ist es jedoch durch viele Maßnahmen und Partner gelungen, Kinderarbeit um ein Drittel zu reduzieren – dazu hat auch UNICEF beigetragen. Aber noch immer müssen heute weltweit 168 Millionen Kinder arbeiten, die Hälfte von ihnen unter ausbeuterischen Bedingungen. Kinderarbeit ist dann schädlich, wenn sie Gesundheit und die Entwicklung der Kinder gefährdet, zum Beispiel weil sie nicht in die Schule gehen können. Hintergrund: In Bolivien arbeitet mehr als jedes vierte Kind unter 14 Jahren, gleichzeitig werden fast 90 Prozent der Kinder in die Grundschule eingeschult.

        Um Kinderarbeit zu überwinden ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig – gesetzliche Regelungen, gute Schulen, Aufklärung etc. UNICEF organisiert zum Beispiel in vielen Ländern Unterricht so, dass ein Kind parallel durch leichte Tätigkeiten zum Lebensunterhalt der Familie beitragen kann. Aus Sicht von UNICEF darf die offizielle Zulassung von Ausnahmen für Kinder unter 14 Jahren in Bolivien nicht dazu führen, dass noch mehr Kinder arbeiten müssen. Auch darf diese Regelung Arbeitgeber und Eltern nicht dazu verleiten, die Bedeutung von Schule gering zu schätzen. Man wird die Konsequenzen des Gesetzes deshalb sehr genau beobachten müssen.

        Nochmals danke für Eure Nachfragen und Euer Engagement für Kinderrechte!
        Kerstin Bücker


      • 08. Juli 2014 16:10 Uhr
        Tobias SpenglerUnicef fordert:

        "Gewalt gegen Kinder muss überall und in allen Formen gesetzlich verboten und verfolgt werden."

        Und was ist mit der Gewalt an männliche Kinder in Form der Beschneidung? Die ist in Deutschland mit §1631d BGB Ende 2012 legalisiert worden und unicef schweigt hierzu beharrlich! Toller Einsatz von unicef für die Rechte von Kindern!
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • UNICEF hat geantwortet:


      16. Juli 2014 23:01 Uhr
      Tobias Spengler


      Sehr geehrte Frau Bücker,

      der Höflichkeit halber vielen Dank für Ihre Antwort. Ich sage es frei heraus: Über Ihr Antwortschreiben bin ich empört, schockiert und zutiefst angewidert! Weder zur betäubungslosen Beschneidung von Jungen, noch zu den Risiken der Beschneidung, noch zu den unzufriedenen Männern wollen Sie Stellung beziehen! Noch nicht einmal zur UN-Kinderrechtskonvention mit Bezug auf die Beschneidung männlicher Minderjähriger wollen Sie sich äußern! Warum nicht oder soll ich Ihre Verweigerung als Selbstentlarvung begreifen?

      Sie schrieben:
      „Die UNICEF-Position zum Thema kennst Du ja bereits.“

      Nein, die kenne ich eben nicht! Wie auch! Unicef äußert sich doch überhaupt nicht zum Thema (siehe oben)! Einzig inhaltsleere Floskeln werden verbreitet. Natürlich kann ich mir die Gründe für ein solches Verhalten auch zusammenreimen: Einerseits kritisiert Unicef die medizinisch nicht notwendige Jungenbeschneidung nicht, um es sich nicht mit min. zwei Religionsgemeinschaften sowie Regierungsstellen zu verscherzen und andererseits wird die medizinisch nicht notwendige Jungenbeschneidung nicht explizit toleriert, um potentielle sowie alteingesessene Spender nicht zu vergraulen. Stattdessen werden nur billige Phrasen veröffentlicht, um sich alles offen zu halten. Je nachdem aus welcher Richtung der Wind weht!

      Sie schrieben:
      „Für die genannten Fragen ist es vielleicht hilfreich, Kontakt mit der WHO aufzunehmen oder sich die Papiere dazu anzusehen - beispielsweise dieses, das auf Seite 4 auch die Frage der kindlichen Zustimmung thematisiert: who.int/hiv/pub/malecircumcision/mc_infant.pdf“

      Haben Sie sich das Dokument einmal durchgelesen, Frau Bücker? Ich muss zugeben, ich habe es nur kurz überflogen. Aber schon auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass es sich hierbei um ein reinrassiges Pro-Beschneidungs-Papier handelt. So lautet einer der Kernaussagen: „There are significant benefits in performing male circumcision in early infancy... (Seite 2)“ Von diesen medizinischen Vorteilen wollen abgesehen von der WHO sowie der American Academy of Pediatrics (AAP) aber niemand etwas wissen (siehe siehe hierzu das Dokument der 37 Mediziner-Organisation)!

      Auf Seite 4 zur Frage der kindlichen Zustimmung heisst es lapidar:“A concern about early infant male circumcision is that the child cannot give informed consent for the procedure. Moreover, some of the health benefits, including reducing the risk of HIV infection, will not be realized until many years later when the person becomes sexually active. If circumcision is postponed until an older age the patient can evaluate the risks and benefits and consent to the procedure himself.“ Auf deutsch: Wenn der Bengel nicht selbst entscheiden kann, dann entscheiden schlicht die Eltern. Punkt, Aus, Basta! Selbst bei chirurgischen Eingriffen die über viele Jahre hinaus – wie die WHO ja selbst einräumt – keinerlei Nutzen für den Jungen bereithalten, sofern die überhaupt vorhanden sind (siehe hierzu das Dokument der 37 Mediziner-Organisation)!

      Im Dokument der WHO heisst es zur Betäubung:
      „Because of these variables the decision to use anaesthesia, and the specific type, must ultimately
      be made by the surgeon in close consultation with the infant’s family / legal guardian. (Seite 25)“ Die WHO hat demnach keinerlei Einwände gegen eine Beschneidung eines Jungen ohne jegliche Schmerzlinderung, von Schmerzausschaltung ganz zu schweigen! Dies muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Ein nicht medizinisch notwendiger chirurgischer Eingriff der ohne jegliche Betäubung durchgeführt werden darf und zwar deshalb weil die Betäubung neben den Risiken der eigentlichen Beschneidung weitere Risiken mit sich bringt! Da muss der Bengel eben die – evtl. noch nicht einmal vorhanden – Zähne zusammenbeißen! Soviel also zum Thema Gewalt an Kindern!

      Die WHO erwähnt interessanterweise auch die sogenannte EMLA-Salbe und schreibt:
      „ If [EMLA is ] used correctly it is safe and provides effective anaesthesia.“ Die EMLA-Salbe soll also nach Aussagen der WHO für eine ausreichende Schmerzausschaltung genügen! Und das ist die Wahrheit: “Die EMLA-Salbe ist für eine wirksame Schmerzbehandlung bei Zirkumzisionen ungeeignet (vgl. dazu den Beitrag von Markus C. Schulte von Drach, Fragwürdige Betäubung, in: Süddeutsche Zeitung vom 19. August 2013). Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte [BfArM] hat kürzlich darauf reagiert und seine Fachinformationen geändert. Auch der Arzneimittelhersteller hat reagiert und die Hinweise zum Gebrauch von Emla bei einer Beschneidung von Jungen auf dem Beipackzettel entfernt.“(entnommen von der Homepage von Prof. Holm Putzke)

      Zu den Risiken:
      „When male circumcision is performed by well-trained, adequately equipped and experienced
      health-care personnel, these complications are minor and rare, occurring in 1 of every 250 to
      500 cases. Most of the complications can be easily and rapidly addressed and do not result
      in significant morbidity or mortality. (Seite 7)“
      Bei jeder 250en bis 500ten Beschneidung kommt es zu Komplikationen! Das soll also wenig sein. Schön ist auch, das Todesfälle eingeräumt werden! Nur zur Erinnerung: Wir reden über einen medizinisch nicht notwendigen chirurgischen Eingriff ohne Zustimmung des Betroffenen!

      „Lack of informed consent. An infant cannot consent to the procedure. The decision must be
      made by the family. The procedure is considered permanent and there is a risk that when the
      child is older he will be unhappy he was circumcised as an infant.“

      „Change in sexual satisfaction. Some people believe that circumcision leads to decreased
      sexual pleasure later in life. Data recently collected from a large group of adult males who
      underwent circumcision later in life suggest that there is no change in sexual satisfaction
      between circumcised and uncircumcised men and their partners. However, some patients may
      be unhappy that they were circumcised (jeweils auf Seite 110)“

      Ist ja toll, dass die WHO eingesteht, dass wohl nicht wenige beschnitten Männer mit Ihrer Beschneidung – lebenslang – unglücklich sind, ansonsten hätte die WHO diesen Umstand nicht ausdrücklich aufgeführt. Derartige Opfer werden aber von der WHO einfach hingenommen! Und auch hier nur zur Erinnerung: Wir reden über einen medizinisch nicht notwendigen chirurgischen Eingriff ohne Zustimmung des Betroffenen!

      Mit allem Respekt Frau Bücker, aber Sie werden ja wohl selbst nicht leugnen wollen, um was für einen widerwärtigen Schrieb es sich bei dem Dokument der WHO handelt! Ich möchte Sie nochmals bitten meine Fragen vom 13. Juli zu beantworten. Sollte Unicef weiterhin schweigen, beweist Unicef nur dass es sich um eine einzige Alibi-Veranstaltung selbsternannter Gutmenschen handelt!



      16. Juli 2014 14:59 Uhr
      Kerstin Bücker, UNICEF Deutschland

      Lieber Tobias,

      vielen Dank für Deinen Beitrag. Die UNICEF-Position zum Thema kennst Du ja bereits. Für die medizinische Einschätzung ist innerhalb der UN die Weltgesundheitsorganisation am kompetentesten. Für die genannten Fragen ist es vielleicht hilfreich, Kontakt mit der WHO aufzunehmen oder sich die Papiere dazu anzusehen - beispielsweise dieses, das auf Seite 4 auch die Frage der kindlichen Zustimmung thematisiert: who.int/hiv/pub/malecircumcision/mc_infant.pdf

      Ich hoffe, dass ich zumindest etwas weiterhelfen konnte und würde mich freuen, wenn Du UNICEF verbunden bleibst.

      Viele Grüße
      Kerstin Bücker

    • wie elegant die sich aus der Affäre ziehen will...
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Die Antwort ist eine Frechheit. Typisches Bürokratenverhalten ohne auf irgendwas einzugehen - an die nächste Instanz weiterverweisen. Dann sind wir den los...

      Oft gibt es keine einfache Antwort darauf, was genau das Beste für das jeweilige Kind ist.


      Eierloses Geschwafel.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"