Liebe Forengemeinde,
zunächst einmal herzlichen Dank für die tolle Aufklärungsarbeit, die ihr hier leistet. Ich selber bin Ende der 60er Jahre sechs Wochen nach der Geburt von einer bayerischen Kinderärztin auf Wunsch meiner Mutter vollständig beschnitten worden. Eine medizinische Indikation lag nicht vor, es galt als "vorbeugende" Maßnahme. Bis vor zwei Jahren, als in den Medien die Beschneidungsdebatte hochkochte, war mir gar nicht bewusst, dass ein solches Vorgehen in Deutschland widerrechtlich war. Mittlerweile ist es das ja leider nicht mehr ...
Ich habe mich dann aus Neugier mit dem Thema beschäftigt und war entsetzt, was Vorhautbeschneidung eigentlich bedeutet und wie viele Männer stark darunter leiden müssen, dass man ihnen das angetan hat. Mit meinem Posting möchte ich zweierlei: Erstens, diejenigen jungen Männer beruhigen, die als Kinder verstümmelt worden sind und nun Angst haben, sie könnten nie befriedigenden Sex haben. Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Auch Mütter oder Väter, welche die OP in bestem Wissen, aber auf Basis falscher Tatsachenbehauptungen der Ärzteschaft ihren Söhnen haben angedeihen lassen, möchte ich dabei helfen, sich nicht zu sehr von ihrem schlechten Gewissen foltern zu lassen.
Gleichzeitig möchte ich aber Aufklärungsarbeit leisten; eine Beschneidung ist ein schwerwiegender Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung. Die Folgen müssen nicht zwangsweise für alle Männer negativ sein (bei mir sind sie trotz starker Verstümmelung es nicht, dazu weiter unten mehr) und hängen meiner Erfahrung nach stark von der Prägung durch das Umfeld ab. Deswegen ist es aber meiner Meinung nach so schwer, in Kulturen die religiös oder traditionell bedingt an der Beschneidung von kleinen Jungen festhalten, ein Umdenken zu erreichen -- vielen Betroffenen ist das Problem nicht bewusst, andere wiederum verleugnen es offenbar.
Details meiner Beschneidung:
Wie ich feststellen konnte, wurde bei mir eine vollständige plastische Zirkumzision vorgenommen, d.h. das innere Vorhautblatt ist nahezu komplett erhalten, das äußere wurde vollständig abgetragen, die Eichel ist immer nackt, die Narbe sitzt drei Zentimeter hinter der Eichel und ist im steifen Zustand deutlich zu sehen. Im schlaffen Zustand bildet sich ein kleiner Wulst hinter der Eichelfurche, im erigierten Zustand ist alles glatt. Die Schafthaut lässt sich bei versteiftem Glied mit Mühe bis kurz unter die Eichelkante ziehen, nicht darüber hinaus. Es ist also eine verhältnismäßig straffe Beschneidung. Die Eichel ist stark verdickt und ragt deutlich über den Schaft hinaus; Eichelober- und unterseite sind vollkommen gefühllos. Einzig in der Eichelfurche und an der Harnröhrenöffnung besteht noch eine Empfindung. Dieser Zustand besteht schon seit Ende der Pubertät, als ich etwa 16 Jahre alt war. Ich bin jetzt Mitte 40.
Das Frenulum war bei der OP durchtrennt und danach wieder vernäht worden, so dass die Narbe an der Unterseite des Penisses umgekehrt V-förmig verläuft. An der Nahtstelle des Frenulums entstand eine Verdickung, die sich öfter wund rieb. Da die Nerven im Frenulum aber offenbar völlig durchtrennt waren und ich dort keinerlei Gefühl mehr hatte, hatte ich mich vor ein paar Jahren entschlossen, den vernarbten Frenulumrest von einem Fachmann entfernen zu lassen. Seitdem gibt es keine Probleme mehr mit dem Wundwerden. Nach der Konsultation entsprechender Webseiten gehe ich davon aus, dass mir 60 bis 80 Prozent meiner gesamten Penishaut genommen wurden. Gefühlsmäßig ist das natürlich der absolute Griff in die Tonne. Dennoch habe ich es jahrelang nicht so wahrgenommen. Warum? Nun, die Fortsetzung folgt im nächsten Posting ...
zunächst einmal herzlichen Dank für die tolle Aufklärungsarbeit, die ihr hier leistet. Ich selber bin Ende der 60er Jahre sechs Wochen nach der Geburt von einer bayerischen Kinderärztin auf Wunsch meiner Mutter vollständig beschnitten worden. Eine medizinische Indikation lag nicht vor, es galt als "vorbeugende" Maßnahme. Bis vor zwei Jahren, als in den Medien die Beschneidungsdebatte hochkochte, war mir gar nicht bewusst, dass ein solches Vorgehen in Deutschland widerrechtlich war. Mittlerweile ist es das ja leider nicht mehr ...
Ich habe mich dann aus Neugier mit dem Thema beschäftigt und war entsetzt, was Vorhautbeschneidung eigentlich bedeutet und wie viele Männer stark darunter leiden müssen, dass man ihnen das angetan hat. Mit meinem Posting möchte ich zweierlei: Erstens, diejenigen jungen Männer beruhigen, die als Kinder verstümmelt worden sind und nun Angst haben, sie könnten nie befriedigenden Sex haben. Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Auch Mütter oder Väter, welche die OP in bestem Wissen, aber auf Basis falscher Tatsachenbehauptungen der Ärzteschaft ihren Söhnen haben angedeihen lassen, möchte ich dabei helfen, sich nicht zu sehr von ihrem schlechten Gewissen foltern zu lassen.
Gleichzeitig möchte ich aber Aufklärungsarbeit leisten; eine Beschneidung ist ein schwerwiegender Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung. Die Folgen müssen nicht zwangsweise für alle Männer negativ sein (bei mir sind sie trotz starker Verstümmelung es nicht, dazu weiter unten mehr) und hängen meiner Erfahrung nach stark von der Prägung durch das Umfeld ab. Deswegen ist es aber meiner Meinung nach so schwer, in Kulturen die religiös oder traditionell bedingt an der Beschneidung von kleinen Jungen festhalten, ein Umdenken zu erreichen -- vielen Betroffenen ist das Problem nicht bewusst, andere wiederum verleugnen es offenbar.
Details meiner Beschneidung:
Wie ich feststellen konnte, wurde bei mir eine vollständige plastische Zirkumzision vorgenommen, d.h. das innere Vorhautblatt ist nahezu komplett erhalten, das äußere wurde vollständig abgetragen, die Eichel ist immer nackt, die Narbe sitzt drei Zentimeter hinter der Eichel und ist im steifen Zustand deutlich zu sehen. Im schlaffen Zustand bildet sich ein kleiner Wulst hinter der Eichelfurche, im erigierten Zustand ist alles glatt. Die Schafthaut lässt sich bei versteiftem Glied mit Mühe bis kurz unter die Eichelkante ziehen, nicht darüber hinaus. Es ist also eine verhältnismäßig straffe Beschneidung. Die Eichel ist stark verdickt und ragt deutlich über den Schaft hinaus; Eichelober- und unterseite sind vollkommen gefühllos. Einzig in der Eichelfurche und an der Harnröhrenöffnung besteht noch eine Empfindung. Dieser Zustand besteht schon seit Ende der Pubertät, als ich etwa 16 Jahre alt war. Ich bin jetzt Mitte 40.
Das Frenulum war bei der OP durchtrennt und danach wieder vernäht worden, so dass die Narbe an der Unterseite des Penisses umgekehrt V-förmig verläuft. An der Nahtstelle des Frenulums entstand eine Verdickung, die sich öfter wund rieb. Da die Nerven im Frenulum aber offenbar völlig durchtrennt waren und ich dort keinerlei Gefühl mehr hatte, hatte ich mich vor ein paar Jahren entschlossen, den vernarbten Frenulumrest von einem Fachmann entfernen zu lassen. Seitdem gibt es keine Probleme mehr mit dem Wundwerden. Nach der Konsultation entsprechender Webseiten gehe ich davon aus, dass mir 60 bis 80 Prozent meiner gesamten Penishaut genommen wurden. Gefühlsmäßig ist das natürlich der absolute Griff in die Tonne. Dennoch habe ich es jahrelang nicht so wahrgenommen. Warum? Nun, die Fortsetzung folgt im nächsten Posting ...