Unser Verein hat sich 2001 gegründet, um gegen das Folterritual der weiblichen Genitalverstümmelung vorzugehen. Wie viele andere AktivistInnen in Deutschland hatten wir damals entschieden, zwischen der Verstümmelung weiblicher Genitalien und männlicher "Beschneidung" zu unterscheiden. Zu gewaltig erschienen uns die Probleme, würden wir auch die Beschneidung an Jungen öffentlich kritisieren. Die Männer sollten sich um ihre Probleme schließlich selber kümmern. Inzwischen haben wir dazu gelernt und glauben nicht mehr an die Effektivität einer geschlechtsspezifischen Aufklärung. Bei fast allen Kampagnen, ob hier oder in Afrika, werden auch Fragen zur Beschneidung von Jungen gestellt. Selbst hartgesottene Krieger, wie einige der Maasai in Kenia, trauen sich mittlerweile, ihre Beschneidung zu hinterfragen. Sie wollen Informationen, wollen mehr Wissen... und berichten noch verhalten von ihren eigenen Problemen.
Durch den Kontakt zu der Organisation "MOGiS eine Stimme für Betroffene" haben wir viel dazugelernt. In europäischen Krankenhäusern werden Jungen z.B. durch Narkoseunfälle ebenso Opfer dieser Gewalt. Darüber zu reden ist ein Tabu, wie zuvor schon das Thema über die Auswirkungen nach genitalen Verstümmelung bei Mädchen. Wenn aber durch eine sog. Beschneidung ein Junge etwa zwei Drittel seiner Vorhaut verliert, die eine eindeutige Schutzfunktion hat und einen Verlust seiner sexuellen Empfindsamkeit bedeutet, so haben wir es auch hierbei mit einer Verstümmelung zu tun, die als Gewaltausübung gegen ein unmündiges Kind einzustufen ist. Da hilft auch keine Feier und Geschenke, die den eigentlichen Charakter dieser Tat verschleiern und beschönigen soll. Deshalb finden wir es logischer, geschlechtsneutral gegen diese uralten gewalttätigen Riten vorzugehen, anstatt sie noch zusätzlich durch die Ausübung in Praxen und Kliniken "salonfähig" zu machen. Wir sollten uns nicht länger belügen und den Tatsachen ins Auge sehen, denn ein geschlechtsdifferenzierter Kampf ist nur ein halber Kampf und entbehrt der Konsequenz."]
verein-tabu.de
Durch den Kontakt zu der Organisation "MOGiS eine Stimme für Betroffene" haben wir viel dazugelernt. In europäischen Krankenhäusern werden Jungen z.B. durch Narkoseunfälle ebenso Opfer dieser Gewalt. Darüber zu reden ist ein Tabu, wie zuvor schon das Thema über die Auswirkungen nach genitalen Verstümmelung bei Mädchen. Wenn aber durch eine sog. Beschneidung ein Junge etwa zwei Drittel seiner Vorhaut verliert, die eine eindeutige Schutzfunktion hat und einen Verlust seiner sexuellen Empfindsamkeit bedeutet, so haben wir es auch hierbei mit einer Verstümmelung zu tun, die als Gewaltausübung gegen ein unmündiges Kind einzustufen ist. Da hilft auch keine Feier und Geschenke, die den eigentlichen Charakter dieser Tat verschleiern und beschönigen soll. Deshalb finden wir es logischer, geschlechtsneutral gegen diese uralten gewalttätigen Riten vorzugehen, anstatt sie noch zusätzlich durch die Ausübung in Praxen und Kliniken "salonfähig" zu machen. Wir sollten uns nicht länger belügen und den Tatsachen ins Auge sehen, denn ein geschlechtsdifferenzierter Kampf ist nur ein halber Kampf und entbehrt der Konsequenz."]
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