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    • Pizarro73 schrieb:

      Heiter, spritzig, geteiltes Leid, halbes Leid.

      Bedauerlich dabei ist vorallem, dass der Film kürzer ist als der Schmerz, den Kinder bei einer Beschneidung zu ertrage haben. Wenigstens gilt ja am Ende offenbar die "alte Wahrheit", dass die Beschneidung nur Leid verursacht, egal ob nun geteilt oder halb oder wie auch immer.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Bedauerlich dabei ist vorallem, dass der Film kürzer ist als der Schmerz, den Kinder bei einer Beschneidung zu ertrage haben.
      Bitte nicht unterschlagen, dass viele Betroffene lebenslang Schmerzen haben. Narbenschmerzen, Schmerzen bei der Masturbation, Partnerinnen haben Schmerzen beim GV etc. Von seelischen Schmerzen ganz zu schweigen.
      Es ist eine typische (in diesem Fall sicher unabsichtliche) Verharmlosung von MGM, den Schmerz auf den Übergriff und seine direkten Folgen zu beschränken.
    • Aus der Jury-Begründung:

      "Ganz selbstverständlich fährt der in Deutschland aufgewachsene neunjährige Ümit mit seinen Eltern in deren türkische Heimat, um dort zusammen mit seinem türkischen Cousin Haluk beschnitten zu werden."

      Hingegen der FBW-Pressetext:

      "Wenn es eines gibt, auf das der neunjährige Ümit so gar keine Lust hat, dann auf einen Ausflug mit seiner Familie in die Türkei. Erst recht nicht, wenn es um die Beschneidung geht, die dort auf ihn wartet."

      Ist da eigentlich von ein und demselben Film die Rede?

      Immerhin kriegt der FBW-Pressetext dann auch noch die Kurve. Erst wird aus geteiltem Leid halbes Leid. Das Resümee lautet dann schließlich: "Wunderbar leichtes und unterhaltsames Kurzfilmkino."

      Gesehenes Leid ist dann also nicht mehr nur halbes Leid, sondern wunderbar leichtes und unterhaltsames Leid, oder wie soll man das verstehen?
    • Pizarro73 schrieb:

      Bitte nicht unterschlagen, dass viele Betroffene lebenslang Schmerzen
      haben. Narbenschmerzen, Schmerzen bei der Masturbation, Partnerinnen
      haben Schmerzen beim GV etc. Von seelischen Schmerzen ganz zu schweigen.
      Einem Film von 17 Minuten Spielzeit, wird ja wohl der Tragweite der Beschneidung auch nicht gerecht werden. Somit kann man sich über den Film ja mit Recht wesentlich länger ärgern als dieser tatsächlich läuft.

      Natürlich hast Du Recht, dass die Beschneidung nur der Anfang des Leids ist. Umgekehrt habe ich aber übrigens auch bewusst nichts von MGM geschrieben bzw. die Beschneidung bewusst nicht auf die männliche Beschneidung eingegrenzt. Das Thema Vergleichbarkeit von FGM und MGM möchte ich jedoch nicht schon wieder vertiefen bzw. nur darauf verweisen, dass beide Formen den Opfern vermeidbares Leiden zufügen und sich wenigstens in diesem Punkt dann doch sehr gleichen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)