schreibt in Prof. Franz´ Buch "Die Beschneidung von Jungen - ein trauriges Vermächtnis":
(...)Das »Basiswissen« zum Thema Phimose, das heute Studenten und Ärzte aus den Lehrbüchern und aus den Leitlinien beziehen, ist weitgehend unbegründet und falsch. Bereits die Uneinheitlichkeit der Darstellungen hätte seit vielen Jahren Misstrauen erzeugen müssen. Unbegründete Empfehlungen für invasive Behandlungen kann man nicht hinnehmen. Wer Kinder aus medizinischen Gründen verletzt, braucht hierfür eine präzise begründete Indikation. Keinesfalls können die heutigen Lehrbücher und Leitlinien als Basis für eine Patientenaufklärung gemäß dem aktuellen Stand der Wissenschaft herangezogen werden....
(...)Im Rahmen von qualitätsverbessernden Prozessen wurden die Indikation und die Grenzen für eine Beschneidung nie in der gebotenen Präzision definiert...
(...)Die physiologische Entwicklung bis zur vollständigen Lösung der Vorhaut dauert also bei manchen Jungen bis zum Alter von 16–17 Jahren.
(...)Aufgrund der Studienlage stellt die alleinige Tatsache, dass sich die Vorhaut nicht zurückstreifen lässt, bis ins Jugendlichenalter keinen pathologischen Zustand dar; insbesondere keine Indikation zur Operation.