"Antisemitismusvorwurf ist unverschämt!"

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    • "Antisemitismusvorwurf ist unverschämt!"

      Weitgehend unbeachtet fand seit dem Kölner Urteil in der Zeitschrift " Psyche" in mehreren Ausgaben eine höchst interessante und heftige Kontroverse zwischen Kritikern und Befürwortern statt, an der sich u.a. Matthias Franz, Wolfgang Schmidbauer und Rolf D. Herzberg beteiligten.

      In der Ausgabe 3/2013 der Zeitschrift platzte Herzberg entgültig der Kragen und setzte sich gegen den Antisemitismusvorwurf zur Wehr:


      "Schwer erträglich ist die penetrante Mischung aus Wehleidigkeit (»jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich«) und Diffamierung. Es ist eine Unverschämtheit und eine Beleidigung, unsere Kritik an der medizinisch unnötigen Beschneidung, die sich gegen die Zufügung von Leid wendet und wehrlose Menschen zu schützen sucht, in einen Zusammenhang zu bringen mit mittelalterlichen »Pogromwellen«, »christlichen Ritualmord- anklagen« und allen Scheußlichkeiten und Massenmorden des neuzeitlichen Antisemitismus. Aber auch die kleinen Gehässigkeiten und Ungezogenheiten sind ärgerlich. Wer das selbstverständlich Gewordene sagt, dass man Kinder nicht ohne Not verletzen soll und die potentiellen Anstifter und Täter beschwört, das Ritual ins Symbolische oder zeitlich in die Eigenverantwortlichkeit des Betroffenen zu verschieben, wird sofort heruntergeputzt. Er ist ein »Ignorant« und offenbart seine »völlige Ahnungslosigkeit über die jüdische Religion« (als ob wir uns diese biblischen Siebensachen nicht angelesen hätten!), er nimmt auf die Tradition »in herablassender Überheblichkeit Rücksicht« und seine Achtung vor dem Grundrecht des Kindes muss er sich als »Anmaßung« um die Ohren schlagen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.