beschneidung medizinisch notwendig bei meinem 5 jährigen Sohn. Was nun?

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    • beschneidung medizinisch notwendig bei meinem 5 jährigen Sohn. Was nun?

      Hallo, ich bin nicht wirklich selbst betroffen. Mein 5 jähriger Sohn ist es statt dessen. Die Beschneidung steht an und ich möchte nur das beste für ihn, deshalb bitte ich um Rat.
      Er hat schon immer gern mit seinem Schniedel gespielt. Der wuchs dabei auch. Ich fand das nicht schlimm. Er muss seinen Körper schließlich selbst kennenlernen. Habe ihm nur gesagt dass er das nicht in der Öffentlichkeit machen soll. Mit zwei einhalb sagte die Kinderärztin dann dass es bei seinem penis sehr eng sei. Das sei in dem alter aber nicht schlimm.
      Mit vier einhalb tat es ihm dann weh wenn er mit dem Schniedel gespielt hat. Die Kinderärztin hat dann festgestellt dass es viel zu eng sei, da die Eichel selbst während er spielt nicht einmal annähernd zu sehen sei... ich fand das bis dahin nicht schlimm. Schließlich braucht Man (n) das ja auch mit vier nicht zu können. Da es aber zu eng war und weh tat probierten wir es mit salben. Zuletzt eine kortisonhaltige salbe. Ich fand das wirklich erschreckend, da ich mir Handschuhe anziehen musste damit die salbe meinen Fingern nicht schadet... und das musste ich meinem Sohn auf eine so empfindliche Stelle reiben.
      Durch die salbe wurde es etwas besser. Die Haut war weicher... die Eichel hat trotzdem noch nie Tageslicht gesehen. Der kleine spielte wieder öfters mal mit dem schniedel. Diese salbe durften wir wegen kortison aber nicht länger als zwei Wochen benutzen. Dann hat die Kinderärztin sich das erneut angeschaut. Durch die Benutzung der salbe konnte die vorhaut von meinem Sohn (nur so weit dass es nicht weh tut) auf Anweisung der Ärztin soweit zurück, das ein ein mm großes Loch für die eichel frei war. Das ist noch deutlich zu eng. Somit zum Chirurgen überwiesen.
      Mittlerweile ist mein Sohn fünf.
      Heute waren wir beim Chirurgen. Der hat durch das 1mm loch narben bildung festgestellt. Somit muss operiert werden.
      Der op Termin ist in den Osterferien. Bis dahin können wir uns noch überlegen ob teilweise oder vollständige beschneidung. Er empfiehlt die vollständige beschneidung, da es dabei nicht zu weiteren ops kommt. Das passiett eher bei teilweise weil es da wieder eng werden kann...

      Nun habe ich mich im Internet schlau gemacht. Dachte ja schon vorher dass sowas echt sche**e sein muss. Also eine op am besten Stück des Mannes. (Und das obwohl ich eine Frau bin). Jetzt lese ich von sämtlichen Männern mit erektiler disfunktion... und und und.

      Was soll ich denn jetzt tun? Würde momentan teilweise Beschneidung bevorzugen. Habe hier im forum auch was von "vorhaut erhaltender op" gelesen. Hat jemand hier Erfahrung damit? Geht das auch wenn schon narben Bildung an der vorhaut ist? Ich möchte wirklich nur das beste für meinen Sohn und hoffe ihr könnt mir helfen herauszufinden was das Beste für ihn ist.

      Danke im voraus
      JenniJen
    • Finger weg.

      Kinderarzt fragen. Um Kinderchirurgen (und Urologen) einen weiten Bogen machen. Und dann in aller Ruhe einen ordentlichen Chirurgen suchen, der die Triple Inzision oder eine ähnliche Technik beherrscht (d.h. nachweisbar mit befriedigendem Ergebnis durchgeführt hat).

      Ich werde den unguten Verdacht nicht los, daß an den Vernarbungen (so sie denn existieren, was ich von mindestens einem weiteren - männlichen, christlichen oder atheistischen Kinderarzt noch mal prüfen lassen würde) die Manipulationen diverser Erwachsener nicht völlig unschuldig sein dürften...

      Mit einem Jungen zum Chirurgen zu gehen ist wie eine Kiste Wassereis auf einen Spielplatz stellen - da wird sich bedient auf Teufel komm raus.
      Gruß
      Hickhack
    • So wenig wie möglich - so viel wie nötig

      Hallo Jenni!

      Ich habe den Eindruck, dass die Ärzte Ihnen zwar viel Bedenkliches über die Vorhautenge erzählt haben, dass davon aber nichts wirklich so richtig hilfreich war.

      Der Ansatz der Kinderärztin, die Phimose mit Salbe zu behandeln, weil der Junge gelegentlich Schmerzen hat, war grundsätzlich richtig – nur hätte Sie dazu sagen müssen, wie man das richtig macht. Sie haben ganz richtig erkannt, dass die Haut unter der Salbenbehandlung weicher und elastischer wird. Das nützt aber nur dann etwas, wenn der Junge weiß, dass er genau diesen Effekt gezielt ausnutzen muss, indem er seine Vorhaut nämlich täglich 2 – 3 Mal behutsam soweit zurückzieht, wie dies ohne Schmerz geht. Geht es gar nicht, kann er die Haut dennoch auf der Eichel bewegen. Er fördert damit zweierlei: 1. Die naturgewollte, manchmal aber etwas verspätete Ablösung der Vorhaut von der Eichel und 2. Die Weitung der Vorhautöffnung – und genau da liegt wohl auch das Problem Ihres Sohnes.

      Weh tun sollte das alles aber nicht. Ein bisschen „Ziepen“ kann aber schon mal auftreten, wenn sich z. B. die Vorhaut von der Eichel ablöst. Wie stark seine Schmerzen sind und ob ihm eine langwierige Salbenbehandlung zugemutet werden kann, können nur Sie im Gespräch mit Ihrem Sohn entscheiden.

      Salbenbehandlung heißt: Vorhaut mit Salbe behandeln, weich und elastisch machen und dann dehnen, vorsichtig, aber regelmäßig! Manche Salben fördern sogar das Zellwachstum oder erhöhen das Feuchthaltevermögen der Haut – alles Faktoren, die die ganz natürliche Vorhautentwicklung unterstützen. Und DAS ist doch das Ziel: Dem Jungen soll sein intakter, gesunder, voll funktions- und später eben auch genussfähigen Penis erhalten oder wiederhergestellt werden. DAS heißt HEILEN. Eine Amputation der Vorhaut macht alle eventuellen späteren Chancen dazu mit einem Schlag zunichte.

      Es scheint auch eine große Angst Ihrerseits vor der Salbe zu bestehen, die sich womöglich auf den Jungen übertragen hat. Moderne Hydrokortisonsalben, Östrogenpräparate u. ä. sind so dosiert, dass sie den gewünschten Effekt in etwa 70 – 80 % aller Fälle erzielen, OHNE dem Jungen Schaden zuzufügen. Nicht vergleichbar sind diese Salben mit den Kortisonbomben der 1970er Jahre. Sie brauchen also keine Angst davor zu haben, keine Handschuhe anzuziehen und auch der sensiblen Haut im Genitalbereich Ihres Sohnes schadet die Salbe nicht, wenn sie vorschriftsmäßig angewendet wird. Normalerweise heißt das: Maximal 4 – 6 Wochen mehrmals täglich salben und dehnen, danach eine mindestens eben solange Pause einlegen, in der der Junge aber z. B. beim Baden oder mit verschreibungsfreien Salben weitermachen kann (z. B. Bepanthen).

      Vorsichtshalber können Sie uns aber gerne einmal mitteilen, welche Creme die Kinderärztin verschrieben hat, vor der Sie solche Angst haben (vor der Creme, nicht vor der Kinderärztin).

      Vernarbungen am Penis eines 5-jährigen: Ich will nicht sagen, dass so etwas nicht möglich wäre (nicht selten sind Ärzte selbst die Urheber derselben, z. B. durch völlig unnötige Retraktionsversuche der verengten oder verklebten Vorhaut). Es wäre allerdings selten.

      Meine Rat: lassen Sie das von einem erfahrenen Kinderarzt noch einmal prüfen!

      Und selbst wenn dort Narben sind bleibt die Frage, wie ausgeprägt die Vernarbung ist. Die ringförmige Vorhautöffnung kann sich solange im Laufe der körperlichen Entwicklung weiten, wie dieser Ring um die Öffnung nicht komplett vernarbt ist. Es gibt viele Jungen, die sich beim Spielen, mit dem Reißverschluss auf sonstwelche unerdenkliche Weise dort verletzen. Meist reicht jedoch die verbleibende gesunde Haut aus, um die Vorhautöffnung ausreichend elastisch und erweiterungsfähig zu halten. Außerdem wächst der Junge samt Penis ja noch. Aber ich bin kein Arzt, daher der Rat, dies noch einmal in Ruhe prüfen zu lassen.

      Die Empfehlungen des Chirurgen:

      Beschnitten ist schnell und ein Zurück oder irgendwelche Alternativen gibt es dann nicht mehr. Viel sinnvoller wäre es doch, VORHER Alternativen auszutesten.

      Dazu gehört m. E. zunächst noch einmal eine kinderärztliche Untersuchung.

      Besteht tatsächlich Handlungsbedarf (Schmerzen, wiederholte Entzündungen o. ä.) , dann kann – sofern das dem Jungen zuzumuten ist (Schmerzen) - noch einmal eine richtig durchgeführte Salbentherapie folgen.

      Mit 5 kann und muss der Junge erklärt bekommen, wie es richtig geht. Er wird sich Mühe geben, ganz bestimmt, darf es aber auch nicht übertreiben. All das muss man ihm verständlich und ohne Angstmache erklären.

      OP

      Sollte tatsächlich eine OP erforderlich sein, dann ist die Beschneidung die LETZTE Option und ganz sicher nicht das Beste. Was Ihnen der Onkel Doktor nämlich verschwiegen hat, ist, dass Jungen mit operationsbedürftiger Phimose seit Jahren erfolgreich durch plastische, vorhauterhaltende OP-Verfahren therapiert werden. Dabei wird GAR NICHTS abgeschnitten, auch nicht ein Teil der Vorhaut. Vielmehr erfolgen ein oder mehrere winzige Einschnitte (längs) in die Vorhaut. Wenn man diese dann aufdehnt, wird die Vorhaut weiter und allenfalls 2-3 mm kürzer. Ein spezielles Nahtverfahren sorgt dafür, dass die so erreichte Weitung auch so bleibt.

      Sie sollten also gezielt nach solchen OP-Verfahren fragen!

      Was Ihr Arzt neben der Beschneidung vorschlägt, ist eine Teilbeschneidung – und von der rate ICH ihnen ab. Bei dieser OP entsteht nämlich eine ringförmige Wunde dort, wo der vordere Teil der Vorhaut abgeschnitten wurde – rundum, daher auch der Name Zirkumzision. Vernarbt diese Wunde, besteht die Gefahr einer erneuten Phimose, weil Narbengewebe die Eigenschaft hat, sich zusammenzuziehen. Eine kleine Narbe an der Vorhaut macht nix, weil kein geschlossener Ring entsteht und die restliche gesunde Haut ausreicht für die nötige Dehnung der Vorhaut. Ein geschlossener Narbenring jedoch ist fatal.

      Eine Beschneidung hat Risiken und ist ein deutlich schwerwiegenderer Eingriff als etwas eine Vorhautplastik.

      Eine erektile Dysfunktion in Folge der Beschneidung wäre ein krasser Fall, aber möglich. Auf jeden Fall wird die Eichel unempfindlicher für (spätere) sexuelle Stimulationen. Wie der Junge bzw. Mann das dann individuell empfindet, weiß niemand.

      Fazit: Man sollte stets versuchen, den natürlichen Zustand des Penis zu erhalten. Das muss für den Jungen natürlich zumutbar und erträglich sein! Wenn operioert werden muss, dann so gering invasiv und so wenig den natürlichen Zustand verändernd wie möglich!

      Man muss dazu sagen, dass eine Beschneidung in seltenen Fällen nötig oder sinnvoll sein kann. Dies betrifft vor allem Jungen, mehr noch Männer mit Diabetes und daraus resultierenden unumkehrbaren Hautveränderungen, und Jungen, die unter der seltenen Hautkrankheit Lichen Sclerosus leiden. Hier ist dann aber eher ein Hautarzt gefragt, um so etwas zu diagnostizieren.

      Dass Ihr Sohn an Hand der ihm BIS JETZT bekannten Informationen die Beschneidung will, wundert mich nicht. Ihm fehlt jedoch die Info, dass seine Salbenbehndlung evtl. ganz falsch gelaufen ist und auch viel zu kurz war und dass es eine vorhauterhaltende OP-Methode gibt! Reden Sie mit ihm darüber und dann schreiben Sie, wenn Sie mögen, gerne wieder!

      Zum Nachlesen:

      kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/c…kj_com_051dad11a7ff64.pdf

      Liebe Grüße!

      Mario
      „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
    • Für Vernarbungen gibt es zwei unterschiedliche Ursachen:

      -Die eine ist Lichen Sclerosus, eine autoimmune Erkrankung, die ausgesprochen selten ist und optisch gut daran zu erkennen ist, daß es auf Vorhaut und/oder Eichel sehr unsymmetrische fleckenhafte Narben in porzellanartiger Farbe aufweisen.
      Das sieht dann etwa so aus: dermis.net/bilder/CD016/550px/img0037.jpg oder so std.sagepub.com/content/21/3/219/F1.large.jpg
      oder so hellenicdermatlas.com/photos/0…9/00002019_standalone.jpg
      Der Prozess ist meißtens fortschreitend, kann aber auch spontan ausheilen. Wenn LS vorliegt, dann macht eine Teilbeschneidung deshalb keinen Sinn, weil Vorhautgewebe erhalten bleibt, welches wieder LS entwickeln kann und die Vernarbung beginnt von vorne. Ein sehr sicheres Zeichen für LS ist heftiger Juckreiz, den Du aber nicht beschrieben hast, von daher würde ich davon ausgehen, daß es kein LS ist.

      Liegt LS nicht vor, dann nicht anzunehmen, dass eine fortschreitende Vernarbung nicht vorliegt und die bestehende Vernarbung wohl durch mechanische Überbeanspruchung zustande gekommen ist (Mikrotraumen), kann man sich beschränkt ähnlich vorstellen wie Schwangerschaftsstreifen, die bei zu starker Belastung einmalig entstehen. In dem Fall würde eine plastische operative Methode infrage kommen. Ziel soll es ja sein, daß wenn er "größer wird" die Vorhaut nicht schmerzhaft nach vorne gespannt wird, sondern über die Eichel nach hinten gleiten kann. Wenn also eine Teilbeschneidung in Frage kommt, dann kommt auch eine Tripple-Inzision/Z-Plastik/Schlofferplastik o.ä. in frage, bei der gar nichts entfernt wird, aber die gleiche Zielsetzung erreicht wird.

      Ansonsten kann ich mich Mario nur voll und ganz anschließen.
    • Erstmal danke für eure extrem schnellen antworten. Ich habe so langsam das Gefühl, dass Kinderärzte sowas mit Freuden als Diagnose stellen. Habe nämlich zum beispiel mal mit seiner klassenlehrerin aus der vorschule und seinem Fußballtrainer darüber unterhalten... aussagen:"ja das hat mein sohn auch schon hinter sich. Ist ja überhaupt keine große Sache mehr. Nach 'ner woche ist der wundschmerz weg u d alles super"... "ja. Mein groser (7) hat das ja auch schon hinter sich. Der kleine muss wohl auch (5)." Keiner davon aber mit religiösen Gründen... die vorhaut hat doch aber einen sinn. Warum sollten allein von meinen "befragten" bei 30% aller Jungs das "medizinisch notwendig" sein. Das kann doch nicht so sein. Bevor es die Chirurgie gab, gab es doch auch schon Männer... hatten die alle schmerzen?
    • Zuerst hatte ich diese Diskussion zu einer eigenen gemacht, im Kontext Phimose.
      Habe nun beide Themen zusammengefasst und werden die beiden Posts von JenniJen versuchen zusammenzufassen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • JenniJen schrieb:

      Erstmal danke für eure extrem schnellen antworten. Ich habe so langsam das Gefühl, dass Kinderärzte sowas mit Freuden als Diagnose stellen. Habe nämlich zum beispiel mal mit seiner klassenlehrerin aus der vorschule und seinem Fußballtrainer darüber unterhalten... aussagen:"ja das hat mein sohn auch schon hinter sich. Ist ja überhaupt keine große Sache mehr. Nach 'ner woche ist der wundschmerz weg u d alles super"... "ja. Mein groser (7) hat das ja auch schon hinter sich. Der kleine muss wohl auch (5)." Keiner davon aber mit religiösen Gründen... die vorhaut hat doch aber einen sinn. Warum sollten allein von meinen "befragten" bei 30% aller Jungs das "medizinisch notwendig" sein. Das kann doch nicht so sein. Bevor es die Chirurgie gab, gab es doch auch schon Männer... hatten die alle schmerzen?
      Das siehst Du völlig richtig, JennyJen! Bereits die ganz natürliche, entwicklungsbedingte Verengung oder Verklebung wird von vielen Ärzten als "Krankheit" klassifiziert, auch dann, wenn der Junge weder Schmerzen noch Probleme hat. Hier kannst Du mehr darüber erfahren, wenn Du magst.
    • Hallo Jennijen

      Ich finde es super, dass du dich so genau und umfassend informierst vor einer eventuell unnötigen Operation im Intimbereich deines Sohnes, den die meisten als Kleinigkeit abtun.

      Auch ich möchte dir empfehlen: Lass noch einmal einen anderen Kinderarzt (keinen Urologen oder Chirurgen!) draufschauen.
      Oder warte einfach ab. Er kann lernen, seine eigene Schmerzgrenze bei der Beschäftigung mit seinem besten Stück besser zu berücksichtigen.

      Was du beschreibst, bewegt sich immer noch im Rahmen der normalen Entwicklung, zumindest was die Zurückziehbarkeit und Weite der Vorhaut betrifft.
      Auch bei meinen Zwillingssöhnen hatte die Eichel mit 5 "noch nie Tageslicht gesehen" - und es sah vor allem auch so aus, als ob das nie der Fall sein würde. Das blieb auch so, bis sie etwa 12 Jahre alt waren!
      Durch Mikrotraumen entstandene Narben können, wenn nötig, auch anders behandelt und werden als durch Abschneiden, die Haut deines Sohnes hat aufgrund seines jungen Alters noch ein enormes Regenerationsvermögen.

      Meiner Freundin wurde auch "ganz dringend" zu einer Radikalbeschneidung bei ihren Söhnen (mit einer ähnlichen Symptomatik) im Kindergarten- bzw Vorschulalter geraten.
      Der erste Op Termin platzte wegen einer Bronchitis, der nächste drei Monate später durch eine Magen-Darm-Grippe und beim letzten kam ein Familienfest dazwischen. Und dann hatte sich das "Problem" von alleine erledigt.

      In z. B. Finnland wird nur etwa einer von 100 Jungs an der Vorhaut
      (meist vorhauterhaltend) operiert, während hierzulande über 10%
      "medizinisch notwendig" ihre Vorhaut verlieren.

      Du triffst mit deinem Verdacht, dass die Diagnose "Behandlungsbedürftige Phimose" sehr lax gestellt wird, also voll ins Schwarze!

      Alles Gute,
      susanna
    • susanna schrieb:

      In z. B. Finnland wird nur etwa einer von 100 Jungs an der Vorhaut
      (meist vorhauterhaltend) operiert, während hierzulande über 10%
      "medizinisch notwendig" ihre Vorhaut verlieren.


      Nicht einer von Hundert Jungs, sondern einer von hundert diagnostizierten Jungs.
      Die Beschneidungsquote scheint bei 0,023% zu liegen.
      Macht aber nichts, Spanien,China, Japan, die nordischen Länder haben Quoten unter 2%
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Nicht einer von Hundert Jungs, sondern einer von hundert diagnostizierten Jungs.

      Die Beschneidungsquote scheint bei 0,023% zu liegen.
      Sorry Guy, aber Susannas Wert ist tatsächlich der aktuellere und korrektere. Bei 500 bis 1000 medizinisch-indizierten Beschneidungen in Finnland pro Jahr ist die 1% 1 aus 100 der angemessenere Wert.
    • OK, hat jemand dafür eine verlässliche Quelle?
      Ich habe noch eine Studie in Erinnerung, wo nur 2 von 100 diagnostizierten Jungs letztendlich beschnitten wurden.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      OK, hat jemand dafür eine verlässliche Quelle?
      Ich habe noch eine Studie in Erinnerung, wo nur 2 von 100 diagnostizierten Jungs letztendlich beschnitten wurden.

      Ja, die habe ich:

      Ein Bericht des Finnischen Sozial- und Gesundheitsministerims von 2004 beruft, die unter anderem in der Wikipedia zitiert wird:
      Finland's Ministry of Social Affairs and Health reported in 2004 that, "some 500-1000 circumcisions are performed as a therapeutic measure annually in Finnish hospitals",[59] amounting to 710 nationwide cases in 2002.[60]


      Bei einer Geburtenanzahl von circa 27800 Jungen (Anzahl der Geburten im Jahr 2002 belief sich auf circa 55 555 so Stastitics Finnland), und gleichbeinender Beschneidungsrate erhält man als einen groben Wert der Rate medizinisch-indizierter Zirkumzisionen von 1,8 % (500) bis 3,6 %(1000).

      Das sind meiner Ansicht nach aber Details, die im Fall von JenniJen auch nicht wesentlich interessieren. So oder so ist die Rate in Finnland immer noch deutlich niedriger als der aktuelle Rate in Deutschland.
    • Wow danke. Klopfet an und es wird euch aufgetan, gell?. :D Man braucht ja nur fragen, aber den Richtigen.
      Danke Sokrates. Nomen est omen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Habe meine Befragung nun auf Mütter 8-12 jahriger ausgeweihtet. Jeder zweite ist "aus medizinischen Gründen beschnitten". ?( ganz ehrlich: wtf!!! Das kann doch nicht wirklich uberall notwendig gewesen sein! Ich gehe mit meinem sohn nochmal zu anderen arzt. Kennt hier jemand einen arzt der den unterschied zwischen einer normalen phimose in dem alter und einer tatsachlich schlimmen phimose erkennen kann? Am besten im nordlichen hamburger speckgurtel. Wenn das nicht hier in der nahe ist fahre ich auch gern einen halben tag auto hin und einen halben wieder zuruck. Schlieslich mochte ich auch nicht einfach den op termin absagen weil bei so vielen due diagnose falsch gestellt wird. Was wenn es bei meinem dann doch richtig ist.
    • Ein paar gedankliche Anmerkungen meinerseits zu deinem Zwist.
      Den OP-Termin nur deswegen wahrnehmen zu wollen, weil Du Dich daran gebunden fühlst... ich denke Du solltest Dich davon nicht unter Druck setzen lassen. Du kannst den Termin absagen und später beim gleichen oder bei einem anderen Arzt wieder Termine machen. Da hast Du die Fäden in der Hand, bist Erziehungsberechtigte und Einwilligungsgebende, du hast im besten interesse deines Kindes dich zu informieren, zu entscheiden und zu verantworten.
      Der Konflikt besteht doch daraus, dass Dein Sohn auf der einen Seite möchte, daß ... diese unangenehmen Empfindungen/Schmerzen/was immer es ist aufgrund der Vorhautenge verschwinden (mitnichten will er die Vorhautamputation um ihrer selbstwillen, es ist wohl eher die bisher einzige gedachte Option, die auf die Problemstellung einwirkt); und auf der anderen Seite ein Arzt eine Teil- bzw. Radikalbeschneidung anbietet.
      Es scheint mir unwahrscheinlich, daß es nicht Lösungen gibt, die die Mitte treffen (ein schmerzhaft kariöser Zahn wird ja wg der Schmerzen auch nicht gleich gezogen sondern repariert...), wie z.B. die erwähnte korrekte Salbentherapie als erster Schritt, und eine Abwägung für eine plastische operative Vorhauterweiterung ohne Gewebeverlust und ohne das Frenulum zu beschädigen. Eine Zweitmeinung von einem "vorhautfreundlichen" Kinderarzt ist bestimmt angezeigt. Ich kenne zwar das genaue Ausmaß der Problemstellung nicht, aber zuwarten kann auch eine Option darstellen, wenn sie zumutbar erscheint.
      Weiterhin frage ich mich wie ein Arzt durch eine "Millimeteröffnung" eine Vernarbung feststellen kann, die Du nicht in der Lage bist festzustellen... <ironie on> ich vermute doch fast eher, daß er da durch die Öffnung eher die grüngelbe Farbe eines 200€-Scheins gesehen hat...<ironie off> Sicher dich ab durch eine Zweit, am besten noch durch eine Drittmeinung von guten Ärzten.

      Falls Dir Bad Schwartau bei Lübeck nicht zu weit ist, könnte ich Dir dort einen guten Arzt empfehlen, sollte mit dem Auto für Dich in 60 - 90 Minuten erreichbar sein.
    • Nur zum Vergleich: Bei meinem Sohn wurde auch eine Phimose festgestellt. Etwa 1 Jahr nach der Diagnose öffnete ich die sehr kleine Vorhautöffnung ein wenig - just drei Tage vor unserem Vorstellungstermin beim Chirurgen.

      Den Termin haben wir noch wahrgenommen (womit zumindest klar war, welchen Kinderchirurgen ich NIEMALS an meine Kinder heranlassen werde) sind dann aber direkt zum Kinderarzt (der von vorneherein konservativ an die Sache herangehen wollte) gefahren und haben uns die Salbe verschreiben lassen.

      Dann hat der vier oder sechs Wochen lang jeden Morgen und jeden Abend die Vorhaut so weit zurückgezogen wie es schmerzlos ging. Mit einem q-Tip wurde die Salbe dann genau auf die Engstelle appliziert und 60 Sekunden die Spannung gehalten.

      Danach stellte sich heraus, daß die Vorhaut jetzt erstmal weit genug ist, nur das Frenulum erscheint sehr kurz (ok - das war bei mir auch ein bisschen zu kurz). Aber das ist kein so großer Akt.
      Gruß
      Hickhack
    • Habe meine Befragung nun auf Mütter 8-12 jahriger ausgeweihtet. Jeder zweite ist "aus medizinischen Gründen beschnitten".
      Wenn du dich da nicht unter den Nutzern von Onlineforen, sondern Familien in deiner unmittelbaren Umgebung umgehört hast, deutet dieses Ergebnis stark darauf hin, dass ihr Vorhautamputationsfreudige Ärzte ansässig habt (was natürlich nicht zwingend bedeutet, dass euer Arzt dazugehört).

      Mit deinem Vorhaben, dich gezielt an einen Kinderarzt außerhalb eures unmittelbaren Einzuggebiets zu wenden, der die normale physiologische Entwicklung besser im Blick hat, liegst du goldrichtig!

      Man muss das einfach im Hinterkopf behalten:
      Ärzte (ohne jetzt irgend jemanden persönlich diskreditieren zu wollen) verdienen ihr Geld in unserem aktuellen Gesundheitssystem größtenteils nicht mit geduldigem Zuwarten inkl ermutigendem Zuspruch für ihre Patienten oder deren Eltern, sondern mit möglichst hohen Fallzahlen (= pathologischen Befunden) und möglichst aufwändiger und invasiver Aktion.
      Deshalb sind die Zahlen z. B. für Rücken- oder Knieoperationen in Deutschland vergleichsweise sehr hoch, ohne dass es den Menschen diesbezüglich deshalb besser gehen würde als in Ländern mit viel weniger Operationen.
      Mein Mann hatte vor 4 Jahren einmal nur ein paar Tage lang Kniebeschwerden und war damit zum Orthopäden. Der riet ihm nach gründlicher Untersuchung sofort zur möglichst baldigen Operation, was er (selbst auch Arzt und deshalb vertraut mit den falschen Anreizen im Vergütungssystem) dankend aber bestimmt ablehnte. 10 Tage später war alles wieder in Ordnung und blieb es seitdem auch.
    • susanna schrieb:

      mit den falschen Anreizen im Vergütungssystem
      Der Euphemismus des Jahres! :D
      Soll eigentlich heissen: "mit der Gier mancher Ärzte"
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • abe meine Befragung nun auf Mütter 8-12 jahriger ausgeweihtet. Jeder zweite ist "aus medizinischen Gründen beschnitten". ?( ganz ehrlich: wtf!!!
      Ja, das denke ich mir auch: Wtf.
      Das ist wirklich entsetzlich. Das ist eine Rate, wie man sie aus Ländern, in denen es einst eine universelle routinemäßige Säuglingsbeschneidung gab, und Restbestände dieser Praktik noch überdauert haben.
      Da brauchen wir auch gar keine Vergleiche mit anderen Ländern anzustellen, um zu wissen, dass da etwas gewaltig schief läuft.
      Ich meine, wir - also die regelmäßigen Forumsnutzer/innen- wissen alle hier, dass zu viel in Deutschland beschnitten wird - also allein was nicht-religiös motivierte, medizinisch-indizierte Beschneidungen betrifft- aber solch eine Rate würde selbst unsere schlimmsten Befürchtungen übertreffen.


      Ich verlinke an dieser Stelle auf den -- wie ich finde hervorragenden-- FAZ.Artikel vom Oktober letzten Jahrs. Auf den Artikel wurde zwar schon oft verlinkt, aber ein Mal kann nicht schaden.
      faz.net/aktuell/politik/beschn…ter-schnitt-12625490.html
    • Ich werd so misstrauisch, dass der Doc sofort komplett beschneiden will.

      Die Vorhautamputation *kann* nur das allerletzte Mittel sein und das sehe ich hier noch nicht mal ansatzweise erreicht.

      Und bitte, ein Grundsatz, falls die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist: Solange der Junge keine Probleme beim Pinkeln hat, gibt es mit der Vorhaut keine Probleme. Da liegt keine pathologische Phimose vor sondern eine physiologische. Und das Durchschnittsalter, wann diese physiologische Phimose sich auflöst, liegt meines Wissens nach bei 10,4 Jahren.

      Bei manchen Kinderärzten hält sich aber hartnäckig das "mit 3 Jahren muss das frei sein"-Gerücht und wenn das nicht der Fall ist, dann helfen die nach "um zu gucken, ob die Harnröhre frei liegt" - das kann man übrigens ganz leicht feststellen OHNE die Vorhaut zurückzuziehen: Man fragt die Eltern.

      Die Konsequenz sieht man leider bei ihrem Kleinen. Es tut erst höllisch weh (die Vorhaut ist ja noch mit der Eichel verklebt - das soll ja noch so) und dann: Vernarbungen.

      Aber eine Totalbeschneidung sehe ich da noch nicht.

      Eine richtig angewendete Salbentherapie, wo zunächst sie und dann ihr Sohn sehr genau informiert werden, was sie da wie und wann tun müssen, dürfte Erfolge zeigen. Und die Triple Inzision ist auch durchaus eine Lösung.

      Aber dass die überhaupt nötig wurde - da bedanken sie sich bitte bei denen, die da mit Gewalt "versucht" haben, die "Phimose" zu lösen :(
    • Also erstmal nochmal danke für die Zahlreichen Antworten. Lübeck wäre kein Problem. Da studiere ich... bin also eh öfters mal da.
      Gewaltsam hat niemand etwas versucht zu lösen. Uns wurde von der Kinderärztin immer gesagt am besten macht der kleine das selbst, weil er fühlt wie weit es ohne schmerz geht. Es tat auch immer nur weh, wenn er damit gespielt hat und sein Schniedel dadurch gewachsen ist... So intensiv wie ich mich damit jetzt beschäftigt habe, würde ich als trotzdem kein Arzt darauf tippen, dass es bloß ziept, weil das verklebte sich dadurch etwas lösen muss... weil er dann halt größer wird... klingt für mich zumindest logisch... und mein kleiner ist auch relativ gesehen eine Memme... er steht nur ohne weinen wieder auf, wenn er gerade mit seinen freunden spielt. alleine lässt er sich gern trösten... da er nicht geweint hat sondern nur gesagt hat dass das weh tut, gehe ich davon aus dass es eher ein "ziepen" ist.. was natürlich ungewohnt und an der Stelle sicher echt blöd ist. Habe ihn wegen dieser Vermutung auch nochmal gefragt ob er mir den Schmerz besser beschreiben kann. "Das ist wie einer piekt mich vorne dran, wenn ich den Schniedel knete und der dann größer ist". Pieken klingt für mich nicht nach unerträglichen Schmerzen. und beim Pipi machen hatte er noch nie Probleme... Er hatte auch noch nie eine Blasenentzündung oder so. Alles gut sonst da unten. Mit der Salbe wurde uns das von der Kinderärztin erklärt. Wir sollten morgens und abends das machen. Dafür sollte er spielen bis der Schniedel groß ist aber noch nicht so dass er weh tut. Dann sollte ich Mit Handschuhen (nicht meine Intention sondern von der Kinderärztin so erklärt) die Salbe von der vordersten Stelle seines Penis bis 1-2 cm weiter zum Schaft eincremen. Das wars... und das für 2! Wochen.

      Edit: und die Befragung habe ich in meinem örtlichen Umfeld gemacht... also scheinen die Kinderärzte und Chirurgen im Umfeld sehr schlecht bei diesem Thema zu urteilen.
    • So wie Du das beschreibst, klingt es für mich wohl auch eher danach, als wenn da einfach noch eine kleine verklebung vorhanden ist, das ist aber keinesfalls so etwas dramatisches, als dass es eine Beschneidung rechtfertigen würde... warten wäre das richtigste, und wenns nicht anders geht, dann lösen ärzte das mit einer knopfsonde, was dann aber eine wunde stelle erzeugen würde, die wieder zusammenwachsen könnte, was wiederum kontraproduktiv wäre.
    • Dass die Jungen selber an sich rumspielen sollen, ist auch mein aktueller Stand der Dinge. So steht das auch in der Broschüre des BVKJ, die weiter oben schon verlinkt worden ist. Die Jungen fühlen ihre Schmerzgrenze schon selber und unterstützen den Ablösungsprozess der Vorhaut, indem sie selbst so viel an sich rumspielen, dass es der Entwicklung hilft, ohne sich selbst zu schaden. Wirklich vollständig zurückziehbar ohne Verengung muss die Vorhaut ja erst bis zum Eintritt in die Pubertät sein, weil dann das "Spielen" eine etwas andere Dimension bekommt. :rolleyes: Bis dahin weitet sich die Vorhaut in aller Regel auf natürliche Weise. Die Natur nimmt sich die Zeit, die sie braucht. Aber auch mit Eintritt der Pubertät kann bei einigen Jungen noch eine Verengung vorliegen, die keine Krankheit ist und sich auch von alleine entwickeln würde, aber halt aus triftigen Gründen sehr unangenehm ist. Erst dann stellt sich m.E. eigentlich die Frage einer Behandlung. Das einzige Problem für Eltern besteht dann darin, dass der Junge nicht mehr ganz so offen über eventuelle Probleme sprechen will. Auch eine Sache, die sich regeln lässt, wie ich finde. Man kann einen Jungen im pubertären Alter ja auch mal alleine ins Behandlungszimmer zur Rundum-Vorsorge-Untersuchung schicken und im Wartezimmer hocken bleiben.

      Das durchschnittliche Alter für die vollständige Rückziehbarkeit der Vorhaut und damit auch die Separation von der Glans und der Aufhebung der Verengung liegt bei 10,4 Jahren. Insofern verstehe ich die Bemerkung der derzeitigen Kinderärztin nicht, die Vorhaut sei "viel zu eng". Die Natur hat noch 5 Jahre Zeit, um überhaupt erst das Durchschnittsalter der Retraktionsfähigkeit zu erreichen, und 5 Jahre sind eine lange Zeit für die kindliche Entwicklung.

      Wenn ich alles richtig verstanden habe, beklagt sich der Junge nur, dass es ziept, wenn er an seiner Vorhaut rumspielt, ist das richtig? Es kann übrigens während des Ablösungsprozesses auch mal zu Schwellungen oder Entzündungen kommen, was nicht weiter tragisch ist, sofern das alles schnell wieder weggeht und der Zustand nicht tagelang bestehen bleibt.
    • So wie du das jetzt beschreibst, sehe ich da überhaupt keine Veranlassung, chirurgisch zu intervenieren. Nicht mal ansatzweise.

      Das ist alles im grünen Bereich, das ist nicht "furchtbar eng" - er kann problemlos pinkeln und es "ziept" - mehr nicht.

      Da muss nix operiert werden. Und vor allem sollten weder du noch der Kleine in die OP reingemobbt werden. Das ist Scary-Taktiken, die da gefahren werden. Und wenn die ausgepackt werden, kannst du sehen, dass der Doc nix gut ist.
    • Neuigkeiten

      waren dank des tipps eines users hier bei einem Dr Habermann in bad schwartau. Nochmal danke fir den tipp. :thumbsup: Der Arzt war Sehr sympathisch. Hat sich zeit genommen und ist auch auf meinen kleinen eingegangen. Hat sich dann seinen penis angesehen und festgestellt dass es wirklich sehr eng ist. Er sagte aber dass man nichts operieren sollte das 'funktioniert' denn mit dem 1mm loch kann der kleine theoretisch üben auf drei Meter entfernte zielscheiben zu pullern. Und das braucht er ja gar nicht. Also ausreichende Funktion für einen fünfjährigen. (nocut)
      weiter Pflegen weiter wie bisher. Gern dran rum spielen lassen. Aber wenn er mal ne Woche keine Lust darauf hat auch gern daran erinnern. Weil es aber recht eng ist hat er uns eine salbe verschrieben. Jetzt sollen wir Drei monate mit dieser "sanften" salbe immer einmal täglich an dieser engen Öffnung bei der vorhaut cremen. Das machen wir jetzt seit 10 tagen. Noch nicht viel an der Größe der Öffnung passiert aber er sagte auch dass diese salbe schon mindestens vier Wochen braucht um überhaupt einen Effekt zu erzielen.
    • JenniJen schrieb:

      Und das braucht er ja gar nicht.
      Wie, das braucht er nicht. Das macht voll Spaß. Wettpinkeln mit erhöhter Zielgenauigkeit ist absolut Jungen-gerecht :D
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • JenniJen schrieb:

      denn mit dem 1mm loch kann der kleine theoretisch üben auf drei Meter entfernte zielscheiben zu pullern. Und das braucht er ja gar nicht.

      ... wie wär's stattdessen mit Klokicker? Schließlich ist bald WM. :D

      Ich freue mich wirklich, dass der andere Kinderarzt die Sache nach ruhigen, vernünftigen Maßstäben beurteilt. Man muss sich immer vergegenwärtigen, dass solche Ärzte weniger auf Gewinn aus sind und dafür nach ethischen und moralisch vertretbaren Grundsätzen handeln. Mit den Salbentherapien werden sie längst nicht so viel verdienen wie ihre Kollegen, die nach dem Motto "scharfe Klinge, stumpfe Logik" (hab ich von Holm Putzke geklaut aus dem neuen Buch "Beschneidung von Jungen") handeln.

      (nocut)
    • Beschneidungquote in Finnland

      Guy schrieb:

      OK, hat jemand dafür eine verlässliche Quelle?
      Intactivist
      Library liefert INfos dazu.

      an American Health Fallacy, de Edward Wallerstein, aus 1980:

      The Finnish National Board of Health had compiled national case
      records for the year 1970 on phimosis and paraphimosis. (...) They
      showed a total of 409 such cases (aged 15 and over) which represented
      slightly more than 2/100 of 1% (0.023%) of the total male population in
      that age category. This means that 99.977% of the males in that age
      group did not present foreskin problems. The Finnish authorities noted
      that only a tiny fraction of this number required surgery -too small a
      number to provide an accurate statistic. They were reluctant to make a
      guesstimate. When pressed they claimed that the figure was probably not
      higher than 10%, or 41 circumcisions. If, for the sake of discussion,
      the circumcision rate is taken to be 25% -not 10%- that would mean 102
      operations or an adult circumcision rate of less than 0.006%;
      conversely, 99.994% of the Finnish male population aged 15 and over did
      not require circumcision. This means an adult circumcision rate of 6 per
      100,000. Finnish authorities declared that surgery for the below age 15
      group was even rarer than for age 15 and over.

      References used

      Dr, A. S. Haro private communication, National Board of Health, Helsinki, Finland, Oct 24 1973

      United States Department of Commerce, Bureau of Census - (for data on population of Finland)
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)