Bildungsabsolutismus, Gender und das Grundgesetz

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Tante Jay schrieb:

      Wir brauchen diesen Gießkannenfeminismus nicht mehr, der einseitig nur auf ein Geschlecht ausgerichtet ist.

      Vielleicht wäre es besser, geschlechtsbezogene -ismen (Feminismus/Maskulismus) ganz aufzugeben. Humanismus als übergreifendes Konzept, das alle Menschen umfaßt, wäre ja mal ein ganz guter Anfang.
      Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)
    • Cato schrieb:

      Vielleicht wäre es besser, geschlechtsbezogene -ismen (Feminismus/Maskulismus) ganz aufzugeben. Humanismus als übergreifendes Konzept, das alle Menschen umfaßt, wäre ja mal ein ganz guter Anfang.
      Es gibt ein "Konzept", dass sogar noch mehr umfasst.

      Freiheit = Religionsfreiheit
      Gleichheit = kein Unterschied zwischen MGM und FGM
      Humanität = kein Zufügen von Schmerzen oder Verstümmelungen
      Toleranz = den anderen denken oder glauben lassen was er will, aber dennoch nicht erlauben, dass er andere verstümmelt
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • werner schrieb:


      "Terres des Femmes" hat einen Anfang gemacht, dass Schweigen der Feministinnen aufzubrechen.
      Deswegen ist "Terres des Femmes"für mich auch absolut glaubwürdig und eine ernst zu nehmende strategische Partnerin.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Tante Jay schrieb:

      Wir brauchen diesen Gießkannenfeminismus nicht mehr, der einseitig nur auf ein Geschlecht ausgerichtet ist. Wir müssen bei bestimmten Situation hingucken, die analysieren und gegensteuern, wenn notwendig.

      Und *threadbiegezange ansetz* genau darum MUSS die MGM ein Anliegen der Feministinnen sein. Weil sie eben eine Ungleichberechtigung ist.
      @ Tante Jay

      Danke für diesen Beitrag. Du schreibst mir aus der Seele. :rolleyes:
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Von einer Gewerkschaft kann man auch nicht erwarten, dass sie sich für Arbeitgeberfreiheiten einsetzt. Es gibt im Feminismus auch eine erhebliche männerhassende Komponente, der Mann (zumindest der "männliche Mann") als Feindbild.

      Bestenfalls fühlen sich Feministinnen für die Benachteiligung von Männern schlichtweg nicht zuständig: "da müsst ihr euch schon selber drum kümmern", schlechtestenfalls setzen sie sich aktiv für die Benachteiligung von Männer ein, solange Vorteile für Frauen dabei herausspringen (oder es zumindest so scheint).
      Bestes Beispiel: Alice Schwarzer.
      Männliche Genitalverstümmelung ist gut, weil sie (nach Schwarzer) Frauen vor HPV, Zervixkarzinom usw. schützt.

      Dass Frauen keinen Dienst an der Waffe leisten durften, das hat Feministinnen auf die Palme gebracht - aber das Männer das als einzige mussten - das hat sie nie gejuckt.

      Für zumindest gefühlt einen erheblichen Teil der Feministinnen kann es Benachteiligung von Männern gar nicht geben, und gibt es sie doch, dann ist das nur gerecht, weil Frauen vermeintlich noch viel schlimmer benachteiligt werden...

      Dass ledige Väter auch ein paar Rechte haben, dass Männer ein (aber auch nur sehr eingeschränktes) Recht drauf haben zu überprüfen , ob sie zu Recht Unterhalt zahlen, oder für ein Kuckuckskind, das haben sie nicht Feministinnen, und auch nicht der feministisierten Politik (es gibt eine Ministerin für Frauen und alles mögliche, aber nicht für Männer) zu verdanken, sondern allein dem Bundesverfassungsgericht, das jeweils die Notbremse ziehen musste.

      Von daher gibt es bezüglich der Verstümmelung von männlichen Kindern wohl auch nur aus Karlsruhe eine (sehr vage) Hoffnung.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • werner schrieb:

      Keine der von Dir genannten Autorinnen argumentiert aus feministischer Perspektive. Mandelbaum lässt das Wort zwar fallen, führt es aber nicht weiter aus.
      Merkwürdig, der Untertitel des Gunda-Werner-Instituts lautet "Feminismus und Geschlechterdemokratie", der Blogtitel lautet "Beschneidung von Jungs: Was ist der StreitWert aus feministisch-intersektioneller Perspektive?", aber keine der handverlesenen Autorinnen argumentiert aus feministischer Perspektive (Anke Engel hat aus sexistischer Perspektive argumentiert) und den Blogbetreiberinnen, die sicher dutzende feministischer Bücher verschlungen haben, fällt nicht auf, dass das Thema verfehlt wurde.

      Auch Frau Schwarzer hat ja medizinisch argumentiert, war sie also auch nicht in der Lage, zu einem feministischen Thema wie Beschneidung "aus feministischer Perspektive" zu argumentieren?

      Wie sähe nach Deiner Meinung eine Pro-MGM Contra-FGM Argumentation "aus feministischer Perspektive" aus?

      Jetzt stehe ich auf dem Schlauch.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Von einer Gewerkschaft kann man auch nicht erwarten, dass sie sich für Arbeitgeberfreiheiten einsetzt. Es gibt im Feminismus auch eine erhebliche männerhassende Komponente, der Mann (zumindest der "männliche Mann") als Feindbild.



      Vergiss an der Stelle bitte nicht, dass die meisten Frauen auch veritable Gründe dann dafür haben. Hast du eigentlich ne Ahnung, wo die ersten Radikalfeministinnen herkamen? Das waren vergewaltigte Frauen, die weitere Vergewaltigungen verhindern wollten.

      Wenn du mal Sätze siehst wie: "Männer sollten alle beschnitten werden, dann können sie mit dem Schniepel keinen Unfug mehr machen" - dann guck mal nach, ob du Details zur Lebensgeschichte findest. Die sind erschreckend.
    • Tante Jay schrieb:

      Vergiss an der Stelle bitte nicht, dass die meisten Frauen auch veritable Gründe dann dafür haben. Hast du eigentlich ne Ahnung, wo die ersten Radikalfeministinnen herkamen? Das waren vergewaltigte Frauen, die weitere Vergewaltigungen verhindern wollten.

      Genau hier dürfte die "Gruppe" der "sexuellen Minderheiten" ein besserer Verbündeter im Kampf gegen die Genitalverstümmelungen werden können.

      Je mehr ich mir aber diese Diskussion hier anschaue, desto mehr bekomme ich den Eindruck, dass wohl wirklich alles immer mehr in die Richtung laufen wird, dass leichte FMG in absehbarer Zeit auch in Deutschland erlaubt werden, bevor Zwangsbeschneidungen dann generell als Unrecht geächtet werden.

      Man kann sich wohl das ganze als Waage vorstellen und auf der einen Seite steht dann die "leichte Form" der FGM zusammen mit der MGM und auf der anderen Seite steht das schlechte Gewissen in Bezug auf den Holocaust (Komikernation & Co.). Erst wenn dann Feministen der Kragen platzt und auch genügend Menschen nicht mehr bereit sind altes Unrecht gegen neues Unrecht aufzuwiegen, wird der gordische Knoten platzen. Die Regenbogen-Bewegung könnte hier dann zusätzlich das Zünglein an der Waage werden, wenn es um die Verteidigung der sexuellen Grundrechte geht.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Gerhard schrieb:

      Wie sähe nach Deiner Meinung eine Pro-MGM Contra-FGM Argumentation "aus feministischer Perspektive" aus?
      Ich habe keine Ahnung. Ich wundere mich nur über das Schweigen. Darüber hinaus stelle ich fest, dass Frauen über Beschneidung völlig gegensätzlicher Meinung sein können, wobei ich davon ausgehe, dass auch weibliche Beschneidungskritiker Simone de Beauvoir gelesen haben. Wahrscheinlich greift bei der MGM das Feminismuskonzept einfach zu kurz.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Tante Jay schrieb:

      Wenn du mal Sätze siehst wie: "Männer sollten alle beschnitten werden, dann können sie mit dem Schniepel keinen Unfug mehr machen" - dann guck mal nach, ob du Details zur Lebensgeschichte findest. Die sind erschreckend.
      Liebe Tante Jay. Beweggründe für die britischen Suffragetten und alle Leidensgenossinnen einschl. Alice Schwarzer, sich gegen Gewalt von Männern und vor Geschlechterdiskriminierung zur Wehr zu setzen, gab es wahrhaftig im Überfluss. Leider kenne ich das von Dir erwähnte Zitat von - vereinzelten - Frauen aus einer früheren Phase der feministischen Bewegung ein - entscheidendes - bisschen anders: "Männer sollten am besten kastriert werden, dann können sie ...." Das macht - wenn auch zutiefst inhuman - biologisch Sinn. Beschneidung von Männern verhindert keine Vergewaltigung. Und manchmal frage ich mich, ob feministischen Befürworterinnen einer Jungensbeschneidung ihre verborgenen Kastrationsphantasien leben.
      Wenngleich die (sexuelle) Gewalt von Männern gegenüber Frauen statistisch signifikant höher auftritt, gibt es auch sexuelle Gewalt von Frauen gegenüber dem männlichen Geschlecht. Ich habe vor Jahrzehnten jemanden kennen gelernt, der von seiner Mutter missbraucht wurde. Glaube mir, der war genau so kaputt, wie eine vergewaltigte Frau. Aber damit kann man doch nicht Verstümmelungswünsche dem jeweils anderen Geschlecht gegenüber verständlich machen wollen oder gar entschuldigen.

      Selbstbestimmung schrieb:

      Männliche Genitalverstümmelung ist gut, weil sie (nach Schwarzer) Frauen vor HPV, Zervixkarzinom usw. schützt.
      Ich nehme die Gelegenheit wahr, an dieser Stelle erneut meinen Ideologieverdacht diesem Argument gegenüber zu unterstreichen: HPV-Infektionen sind eine Folge serieller Sexualkontakte. Schließlich kommt kein Knabe mit HP-Viren unter der Vorhaut auf die Welt, die er später gleich beim ersten Geschlechtsverkehr einer urgesunden Frau überträgt. Diese Infektionen werden im Ping-Pong-Weg zwischen den Geschlechtern weiter verbreitet und am Leben gehalten. D.h. eine Mann hat die sich auch irgendwo eingefangen, wenn er sie weitergibt. Daraus kann man doch keine Verstümmelungsargumente gegenüber Frauen herleiten. Umgekehrt genauso wenig gegen Männer. Die medizinische Lösung muss anders laufen. Und wenn nötig mit Hilfe von Präservativen.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • werner schrieb:

      werner:
      Allerdings ist auch bei Letzteren das Bild sehr bunt, schwer in Untergruppen aufzuteilen und diese gegeneinander abzugrenzen. Schwer ist es auch zu beurteilen, wen die in der Öffentlichkeit auftauchenden Feministinnen eigentlich repräsentieren. Das gilt auch für Sibylle Berg...
      Ja, ich denke auch, dass man gar nicht betont werden kann, dass es "den Feminismus" nicht gibt und vermutlich niemals gab.
      Es gibt deshalb auch keine einheitliche Position zu diesem Thema. Es gibt unterschiedliche, teilweise zu bestimmten Zeiten der Geschichte dominanten Strömungen des Feminismus. Darüber hinaus sollte man sich fragen, ab wann man eigentlich eine Feministin ist? Wenn man sich als solche bezeichnet? Wenn man bestimmte Literatur gelesen hat (fragt sich nur welche).

      Es gibt auch einige sehr renommierte Feministinnen die sich zumindest gegen die MGM ausgesprochen haben.

      Darunter solche Frontfiguren des weltweiten Feminismus wie Gloria Steinem - die in etwa das US-amerikanische Pendant zu Alice Schwarzer ausmacht, mit dem Unterschied, dass sie global wesentlich bekannter ist.

      Die verstorbene Feministin und Anti-FGM-Aktivistin der ersten Stunde Fran Hosken.

      hier ein interessanter Beitrag mit relevanten Zitaten von Feministinnen
    • Tante Jay schrieb:

      Vergiss an der Stelle bitte nicht, dass die meisten Frauen auch veritable Gründe dann dafür haben.


      Das macht das "toto pro pars" im Resultat aber nicht besser. Die meisten Männer haben keine Frauen vergewaltigt oder geschlagen und keine Mädchen missbraucht (von den von Müttern, Tanten etc. missbrauchten Söhnen redet auch kaum jemand - da gibt es viel mehr als die meisten ahnen).

      Für Feministinnen gibt es zwei Gründe pro MGM oder zumindest nicht anti zu sein:
      1. generalisiserter Männerhass
      2. Die Befürchtung, dadurch den Anti-FGM-Kampf zu beschädigen. Denn in dem Moment hat man die muslimische und jüdische Lobby gegen sich, die verstümmelnden Urologen, all die MGM-Versteher a la Jagland, Bielefeld, usw, die hat man ansonsten alle mit im Boot, die die Spendengelder brechen weg... und man bekommt den A-Stempel aufgedrückt...
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Gerhard schrieb:

      Zitat von »Tante Jay«
      Alice Schwarzer hat ihr Blog umgekrempelt - und wie es sich für das Flaggschiff des deutschen Feminismus gehört hat sie auf die Lesbarkeit alter Beiträge keinen Wert gelegt, wenn jemand den kompletten Text findet, wärs nice.

      Hier ist der komplette Text:


      Wayback-machine

      Ja, das wird aber auch Zeit, dass die EU sich auch mal um die Wayback-machine kümmert! Die können doch nicht einfach einer Ikone ans Bein pinkeln!
      Da muss sofort ein "Recht-auf-vergessen-Knopf" installiert werden! Google Zensur und "Depublizierung" bei den öffentlich-rechtlichen kann doch nicht alles sein!
      Prominente, die sich u.a. um das deutsche Steuerwesen verdient gemacht haben (freiwillig nachgezahlt!) müssen doch vor ihrem Schund von gestern geschützt werden!
      Wenigstens ein Stopp!-Schild könnte doch davor aufgestellt werden!
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Sicher ist sicher. Hier das PDF.
      Dateien
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Wir machen darum ein Pro & Contra zur Beschneidung von Jungen in der nächsten EMMA


      Was mich mal interessieren würde: Hat dieses "Pro & Contra" dann wirklich stattgefunden? Weiß das jemand? Und wie ist das gelaufen?

      Die Frage ist natürlich auch, warum eine "feministische" Zeitschrift eine solche Diskussion macht - über Jungen. Warum die Betroffenen nicht das Pro & Contra selber diskutieren dürfen.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Zitat Wir machen darum ein Pro & Contra zur Beschneidung von Jungen in der nächsten EMMA



      Was mich mal interessieren würde: Hat dieses "Pro & Contra" dann wirklich stattgefunden? Weiß das jemand? Und wie ist das gelaufen?


      Diesen Satz in ihrem Artikel hat Alice Schwarzer einige Wochen später ersatzlos gestrichen. In den Inhaltsangaben der folgenden "EMMAs" finde ich auch keinen entsprechenden Artikel.
      emma.de/thema/magazine-emagazine-311571
      emma.de/sites/default/files/002_003_inhalt_korr.pdf
      emma.de/sites/default/files/002_003_inhalt_neu.pdf
      emma.de/sites/default/files/002_003_inhalt_7.pdf