"Hodenhochstand" als willkommener Anlass, an jungmännlichen Genitalien bis zur Schmerzgrenze zu manipulieren

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    • "Hodenhochstand" als willkommener Anlass, an jungmännlichen Genitalien bis zur Schmerzgrenze zu manipulieren

      Immer wieder tauchen Schilderungen Betroffener auf, bei denen im Kindesalter "Hodenhochstand" diagnostiziert wurde. Die Schilderungen solcher Kontrollvorgänge sowie des manuellen Bearbeitens der kindlichen/ jugendlichen Hoden durch Ärzte/ Ärztinnen/ mehr oder weniger Sorgeberechtigte gehen vom unangenehmen, im Laufe der Kindheit vielmaligen, völligen Entkleidenmüssen des Kindes, über das Exponieren der Genitalien des Kindes bis zu den handfestesten Manipulationen wie rundherum abtasten, drücken, ziehen, quetschen, pressen, verdrehen uam. Alles das legt mitunter den Schluss nahe, dass der hierzu anscheinend eigens konstruierte Anlass "Hodenhochstand" nur ein Vorwand sein muss. Offenbar sollen ungeniert und vermeintlich straflos damit die ausgefallensten und unangenehmsten Manipulationen ermöglicht werden, bis hin zu vom Knaben ungewollten, heftigsten Stimulationen. Auch wenn es durch den/ die Manipulierende dazu heißt: "Is nicht schlimm", oder "Is ganz normal", hinterlässt dieses äußerste befremdliche Treiben beim betroffenen Knaben schwere Verwirrungen und Unverständnis (über nicht steuerbare und innerlich bekämpfte/ abgelehnte sexuelle Körperreaktionen) aus, dazu noch Ängste, darüber überhaupt zu reden, die durch oben zitierte Plattheiten sicher nicht einfach wegzuwischen sind.

      Mit der Eröffnung dieses Themas möchte ich jene ermutigen, die (vielleicht jahrelang wiederkehrende) unangenehmste Erfahrungen als Folge einer Diagnose "Hodenhochstand" machen mussten, hier von ihren Erlebnissen so offen sie wollen zu berichten. Geteiltes Leid ist halbes Leid und durch Offenlegung und Solidarisierung können sich sicher auch auf diesem Gebiet die Dinge zum Besseren wenden.
    • Alles das legt mitunter den Schluss nahe, dass der hierzu anscheinend
      eigens konstruierte Anlass "Hodenhochstand" nur ein Vorwand sein muss.
      Wir sollten vorsichtig sein, mit solchen Unterstellungen. Wirklich. Dass solche Untersuchungen wie von dir beschrieben, von betroffenen Jungen als erniedrigend, schmerzhaft empfunden werden, ist durchaus richtig. Ich kann das nur bestätigen. Aber deshalb gleich zu solchen als pauschal interpretierbaren Unterstellungen einer bösartigen Motivation zu gehen, geht meiner Ansicht zu weit.
    • Ich bin ja anscheinend die entscheidenden paar Jahre zu spät geboren, aber bei meiner Diagnose war ich höchstens ein halbes Jahr und bei der OP höchstens 2 1/2 (Ende der 1970er). Ich erinnere mich weder an die Untersuchungen noch an die OP in Vollnarkose selbst - in dem Alter ist das Wickeln durch andere ja noch der Normalzustand. Ob damals eine Vorhaut-OP überhaupt zur Debatte stand, ist mir gegenüber nie erwähnt worden.
      Gruß
      Hickhack
    • Ich gebe dir recht, Sokrates, man muss mit Beschuldigungen absolut vorsichtig ein. Nachdem ich aber schon mehrmals und auch gegenwärtig wieder Schilderungen Betroffener höre bzw. lese, die ganz in Richtung willkommener Vorwand für vom Minderjährigen unerwünschte, ausgiebige Genitalmanipulationen durch mehr oder weniger Berufene klingen, habe ich mir gedacht: Ich möchte hiermit einen Diskussionsprozess anregen.

      In manchen Schilderungen wird auch anlässlich von Hodenhochstands-Diagnosen auch gleich auf die Penis-Vorhaut fokussiert, und es scheint, als wären manche Jungs bei der ach so guten Gelegenheit einer Hodenhochstands-Operation auch gleich ihrer Vorhaut entledigt worden.

      Dennoch möchte ich keinem ehrlich Gutmeinenden, der Jungen mit angeblichem Hodenhochstand wirklich helfen will, böse Absichten unterstellen. Ich getraue mich auch nicht abzuschätzen, unter welchen Umständen Hodenhochstand wirklich pathologisch ist, und unter welchen anderen Umständen es sich einfach um eine von der Norm etwas mehr abweichende körperliche Entwicklung handelt, die überhaupt keiner Fremdmanipulation bedarf. Das zu unterscheiden, maße ich mir nicht an. Was ich möchte, ist, hiervon Betroffene zu einem Austausch anzuregen.
    • Hallo Hickhack,
      ich glaube, dass Hodenhochstand auch gegenwärtig noch ein Untersuchungs- und Therapiegegenstand ist. Es ist verständlich, dass man als 2 1/2-jährig Betroffener darüber keine allzu konkreten Aussagen tätigen kann. Andere Buben werden kurz vor der Pubertät oder auch während dieser auf unterschiedliche Weise therapiert.
    • Die Hoden wandern in der Regel im Mutterleib von der Bauchhöhle in den Hodensack. Wenn dieser Vorgang bis zur Geburt noch nicht abgeschlossen ist (ca. 3-6% der Neugeborenen sind davon betroffen), wird spätestens nach einem halben bis einem Jahr etwas unternommen (OP, mittlerweile gibt es wohl auch Hormontherapien), da ein falsch liegender Hoden 1. unfruchtbar werden kann (in der Bauchhöhle ist es zu warm) und 2. ein signifikant erhöhtes Risiko für die Tumorbildung darstellt.

      Der frühzeitige Therapiebedarf ist bei einer Lageanomalie also definitiv gegeben.
      Gruß
      Hickhack
    • Ich habe zwar in netdoktor schon oft gelesen, wie sich Mütter und deren bekannte und verwandte Krankenschwestern um die Hoden von Kindern kümmern, und glauben einen Hodenhochstand durch schmerzhaftes Massieren beheben zu können. Ich konnte aber in der medizinischen Literatur nirgends eine Bestätigung finden, dass damit Hodenhochstände behoben werden könnten. Einzig und allein eine Hormontherapie und die Operation durch Annähen der Hoden am Hodensack werden als Therapie genannt. Wer weiß genaueres?
    • Hodenhochstand

      Hallo, an dieser Diskussion möchte ich mich gerne beteiligen, da ich unmittelbar vom Thema betroffen war und darüber berichten möchte. Alle bisher genannten Meinungen kann ich nur bestätigen. Selbst bin ich zwar nicht beschnitten, aber wegen einem einseitigen Leistenhoden bis in die Pubertät hinein von Ärzten und dessen Helfern gedemütigt worden. Als Kind mit 4 Jahren wurde ich zum ersten mal diesbezüglich operiert - vermutlich wurde der Hoden nicht richtig festgenäht - jedenfalls ist er wieder hochgerutscht. Bei einer Schuluntersuchung mit ca. 13 Jahren wurde diese Tatsache offiziell entdeckt und ich wurde zum Hausarzt geschickt. Wegen einem Brief an meine Eltern konnte ich diese Tatsache nicht weiter verheimlichen. Die Hausärztin spielte diese Situation als eine Kleinigkeit herab, mit Hormonspritzen kann diese Sache bald behoben werden, das haben viele Jungen, so ihre Aussage. So wurde ich das erste mal von der Ärztin untersucht, auf einer Pritsche liegend versuchte sie vergebens, den Hoden aus dem Leistenkanal in den Hodensack zu massieren. Sie konnte ihn zwar fühlen aber jedoch nicht bewegen. Er war an der alten Operationsnarbe entlang dem Leistenkanal festgewachsen, wie sich später herausstellte. Im Zeitraum von fast 9 Monaten bekam ich nun wöchentlich eine Hormonspritze in den Hintern verpasst, was alles andere als angehm war. Insgesamt 4 Hormonkuren a´ 10 Spritzen. Jedesmal die gleiche Prozedur, die Sprechstundenhilfe brachte mich in ein Behandlungszimmer, dort musste ich mich schon mal entkleiden und mit nacktem Unterleib auf der Pritsche liegend auf die Ärztin warten. Diese hat dann immer der gesunde Hoden abgetastet und gedrückt, die Lage des Leistenhodens wurde überhaupt nicht mehr ertastet, zum Abschluss wieder aufstehen, die Spritze, mal von der Ärztin selbst, bei vielen Patienten machte das auch die Sprechstundenhilfe, dann den nächsten Termin ausmachen, fertig war die wöchentliche Pflichtaufgabe. Mir war das sehr peinlich und ich schämte mich sehr, vor allem wenn die Sprechstundenhilfe dabei zugesehen hat. Schon im Wartezimmer war mir ganz übel, weil ich genau wusste was wieder passieren würde, wie in einer endlosen Fortsetzung. Nach 3 Monaten Behandlung fragte ich die Ärztin, weshalb sie jedesmal meinen gesunden Hoden untersucht und abtastet, daraufhin gab sie mir zur Antwort, die Nebenwirkungen der Hormonspritzen könnten sich auf den gesunden Hoden auswirken. Diese Aussage verängstigte mich noch viel mehr und ich dachte diese üble Behandlung wird niemals ein Ende finden. Erst als meine Eltern im Laufe der vierten Spritzenkur mehrere Gespräche mit der Ärztin führten, hatte sie mich zu einer zweiten Operation in eine Kinderklinik überwiesen. Dort angekommen untersuchte mich ein Arzt, dieser fühlte im Stehen und im Liegen den Hoden im Leistenkanal, auch im "Schneidersitz" versuchte er den Hoden herunter zu massieren. Dies tat sehr weh, aber es dauerte nicht sehr lange. Den gesunden Hoden untersuchte er überhaupt nicht und ich war sehr froh, endlich diese unangenehmen Untersuchungen überstanden zu haben. Am nächsten Tag sollte ich operiert werden. Aber anscheinend habe ich mich zu früh gefreut. Sobald ich wieder angekleidet war sagte er, dass dies seine Kollegin noch ansehen möchte. Er führte mich in ein anderes Zimmer, dort befanden sich gleich zwei Schwestern oder Ärztinnen. Beide höchstens 25 bis 30 Jahre alt, beide hübsch. Ich hatte enorme Komplexe nur einen Hoden zu haben und fühlte mich deshalb schlecht, ich schämte mich und war darüber sehr unglücklich. Der Arzt hatte das Zimmer verlassen und und ich musste mich erneut entkleiden und auf eine Pritsche liegen. Eine hat nun wieder meinen gesunden Hoden abgetastet und erklärt, dieser sei in Ordnung, sie kann auch deutlich den Nebenhoden ertasten, so erklärte sie das ihrer Kollegin. Diese schaute sehr interessiert zu und nickte. Bei dieser Untersuchung drückte sie den Hoden so fest, dass ich richtig Schmerzen empfunden habe uns sie gebeten habe, etwas sanfter zu sein. Nun durfte die andere "Hand anlegen". Mit der einen Hand mit den flachen Fingern drückte sie mit kreisenden Bewegungen den gesunden Hoden nach oben zum Körper hin, so dass dieser ebenfalls im Leistenkanal verschwunden ist. Gleichzeitig zog sie mir mit der anderen Hand meine Vorhaut zurück.Daraufhin habe ich sofort eine Erektion bekommen. Wohlgemerkt war ich zu diesem Zeitpunkt gerade mal ca.14 Jahre alt. Die Beiden haben sich darüber amüsiert und sich gegenseitig angegrinst. Sie schob den gesunden Hoden wieder zurück in den Hodensack und tastete ihn gründlich ab. Dies muss ebenfalls korrigiert werden, er muss auch im Hodensack fixiert werden, nur ein kleiner Eingriff, so sagte die junge Frau. Ich habe sie gebeten, nun die Untersuchungen zu beenden, meine Erektion war mir sehr peinlich gewesen. Als sie mich nun noch fragte, was ich denn hier für eine Narbe hätte, ( Operationsnarbe der ersten Orchidopexie im Kindesalter ) wurde mir bewusst, dass die Beiden überhaupt nicht wussten, was der eigentliche Grund meines Klinikaufenthaltes gewesen ist. Ich war lediglich Mittel zum Zweck, die beiden Gören zu belustigen und zu amüsieren. Darüber bin ich heute noch verärgert. Wenigstens verlief die zweite Operation gut, die alte Narbe wurde wieder geöffnet, der Hoden wurde mit einem Wattetupfer aussen am Hodensack festgenäht. Der andere Hoden ist nicht festgenäht worden, was zusätzlich beweist, dass die Schwestern keine Ahnung gehabt haben. Nach ca. 14Tagen nach der Entlassung aus der Klinik wurde der Wattetupfer von der Hausärztin und der neugierigen Sprechstundenhilfe entfernt. Zum Glück ist der Hoden richtig angewachsen und nicht mehr hochgerutscht. Zu den Nachuntersuchungen nach einem Jahr bin ich ich nicht mehr gegangen, mich hatte man während der unnötig langen und falschen Behandlung bereits genug vergrämt.

      Abschliessend möchte ich erwähnen, dass so eine Behandlung in frühester Kindheit oder erst im Erwachsenenalter durchgeführt werden sollte. Während der Pubertät wie ich es gerade war, ist es eine sehr schwierige Situation mit diesen Belastungen fertig zu werden. In dieser Zeit wird die eigene Sexualität entdeckt und solche Eingriffe und Manipulationen gehen dann nicht spurlos vorüber. Übrigens ist der Hoden nach solanger Fehllage ohnehin schon geschädigt. Als Erwachsener ist man ganz einfach in der Lage solche Manipulationen leichter zu verarbeiten.
    • BOAH!! Dieses schamlose Pack!!! X( Die zwei Hexen grabschen auch noch einfach so im Intimbereich eines adoleszenten Jungen rum, ohne offenbar einen Plan über Diagnose und Therapie zu haben.
      Furchtbar! Was die medizinischen Gründe anbelangt, habe ich null Ahnung. Da kann ich wirklich nicht mitreden. Ich kann nur halbwegs nachfühlen, wie grausig das gewesen sein musste. Da sollten zumindest mal keine Frauen dran.
    • Mal aus dem Nähkästchen plaudern.

      Ab und an hab ich ja auch Beschneidungsopfer aus anderen Ländern in der Timeline.

      Eine Geschichte, wenn sie denn stimmt (verstört war der junge Mann genug, dass zu glauben) stach daraus hervor.

      Er wurde mit 9 Jahren beschnitten. Als Strafe für Unsauberkeit.

      Wie das?

      Er sagt, dass er sich daran erinnern kann, dass seine Eltern permanent an seinem Penis rumzupften, um die Vorhaut zwecks Reinigung "darunter" zurückzuziehen. Das funktionierte natürlich nicht, tat weh und er litt Höllenqualen. Sein Penis ist für ihn untrennbar mit furchtbaren Schmerzen verbunden.

      Die Vorhaut hat sich - natürlich - entzündet. Wiederholt. Die Eltern haben aber das gewaltsame Zurückziehen nicht beendet, sondern weitergemacht. Das Zurückziehen wurde immer schwieriger, weil sich offenbar eine Narbenphimose gebildet hat.

      Ihm wurde immer wieder erklärt, dass seine Entzündungen "da unten" von seiner Unsauberkeit kämen. Wie er das schilderte, hatte ich den deutlichen Eindruck, dass da die Eltern mit Wasser, Wurzelbürste und Seife drangegangen sind.

      Er hat einen Waschzwang ausgebildet - nur nicht am Genital. Das darf KEINER auch nur anrühren.

      Mit 9 hat man ihn dann beschneiden lassen. Weil, laut seiner Mutter, es unmöglich wäre, ihm die richtige Hygiene beizubringen. Er hat die Beschneidung als Strafe für fehlendes Waschen angesehen.

      Wisst ihr, wenn ich sowas lesen muss, möchte ich die schuldigen Eltern gerne auch irgendwo zurückziehen.

      Die gesamte Familie ist übrigens intakt. Er ist der einzige, der beschnitten wurde.
    • Erfahrungen

      Ich will mich hier auch mal äußern, weil ich ebenfalls selbst Erfahrungen mit dieser Diagnose gemacht habe.
      Bei meinen U-Untersuchungen im Kleinkindalter war wohl mal ein Hoden nicht ganz unten, jedenfalls hat der Arzt da 'Hodenhochstand' notiert. Das Ganze hatte erstmal keine Folgen, bis wir zur Schuluntersuchung einen von unseren Eltern ausgefüllten Fragebogen mitbringen sollten und meine Mutter da dieses gelbe Untersuchungsheft beigelegt hat. Eigentlich mussten bei dieser Untersuchung alle Jungs nur die Unterhose einmal vorziehen, aber als die Ärztin diesen Eintrag sah meinte sie, sie müsse sich das mal genauer ansehen. Ich bekam von ihr die Hoden abgetastet und bei der Gelegenheit auch gleich den Penis untersucht. Dabei meinte sie einen Hodenhochstand festzustellen und außerdem ging die Vorhaut nicht so weit zurück wie sie das wollte. Mir war es einfach nur peinlich, weil wir zu zweit zu der Untersuchung mussten und so die anderen Jungs später wussten, dass ich auch an Penis und Hoden untersucht worden war. Meine Mutter machte dann einen Termin bei der Hausärztin, wo ich mich erneut untersuchen lassen musste. Um sich auch über meine pubertäre Entwicklung zu informieren, fragte sie mich auch ob ich mich schon selbstbefriedigen würde und ob ich schon einen Samenerguss gehabt hätte. Für den "Hodenhochstand" empfach sie es mit einer Hormonspritzenkur zu versuchen und die Vorhaut solle ich bitte selbst, "am besten am steifen Penis", regelmäßig zurückziehen. Für die Spritzenkur musste ich dann einmal pro Woche zu ihr in die Praxis kommen. Dort lief es bei mir so wie oben auch von Betroffener beschrieben, also von der Schwester aufgerufen und ins Zimmer geführt, dort schon Hose und Unterhose ausziehen und untenrum nackt auf die Liege legen. Besonders peinlich war es von einer der jungen Arzthelferinnen abgetastet zu werden und die Spritze zu bekommen. Da sich bei der letzten Spritze jedoch der Hoden nochmal etwas weiter oben befand, empfahl die Ärztin nun eine OP. Es dauerte ein bißchen, bis ich dort einen Termin hatte. Die Voruntersuchung durch den Arzt ging schnell - er schaute sich nur kurz die Unterlagen an und tastete einmal ab, dann meinte er, das sei schnell erledigt. Am OP-Tag selbst war aber eine Ärztin da, die Dienst hatte. Ich musste mich ausziehen, bekam einen Kittel um und wurde in den OP-Raum geschoben. Dort wollte die Ärztin mich dann aber noch einmal vor ihrer Studentin abtasten. Dabei erklärte sie ihr alles genau und die Studentin durfte selbst auch abtasten und an meinem Penis die Vorhaut zurückziehen. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass mein Penis völlig steif wurde und ich mich in Grund und Boden geschämt habe. Aber die Ärztin meinte nur, "sowas passiert schon mal, das geht gleich wieder weg". Natürlich blieb das Tuch, dass sie dann so leicht wieder über meine Hüfte warf nicht so ganz liegen und die OP-Schwestern konnten weiterhin auf meinen steifen Penis gucken. Dann wurde ich auch schon schläfrig und als ich wieder wach wurde, war alles vorbei. Natürlich wurde ich bei der Musterung dann noch auf die Narbe angsprochen.
      Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es dieser Behandlung bedurft hätte. Pendelhoden (ein solcher war es wohl) sind ja nicht per se gefährlich und die Vorhaut löst sich manchmal erst auch noch zu Beginn der Pubertät von selbst ab. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärztinnen oder Helferinnen die Gelegenheit bei pubertären Jungen mal Penis oder Hoden zu untersuchen bzw. dabei zuzusehen gerne ausnutzen. Wie Betroffener auch schreibt ist das gerade in der Pubertät aber sehr unangenehm - nicht nur, sich vor fremden Frauen nackt ausziehen und präsentieren zu müssen, sondern auch so intensiv angefasst zu werden, dass man mit den Gefühlen und sich einstellenden Reaktionen schwer umgehen kann.
    • Für meinen Geschmack ist das eine ekelhafte Sache, die dir da passiert ist.
      Ein Vorgespräch unter vier Augen, bei dem man auch anspricht, was passieren kann und dass das normal ist, wäre hier angebracht.
      Dass Dritte dem beiwohnen, ohne das das vorher abgefragt worden ist, halte ich für ganz klar übergriffig.
      Da kann man echt überlegen, ob man die Klinik nicht anschreibt. Dein Bericht spricht Bände.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Bei Jungen ist das leider so üblich. Hab ich schon oft so erzählt bekommen. Denn auch das Recht auf eine Intimsphäre fängt erst bei Mädchen an. Jungen brauchen so etwas nicht. Selbstverständlich ist im pubertären Alter der Penis sofort steif, wenn da jemand dran herumfummelt. Man hat die größte Potenz, ist dadurch bei jeder Berührung ohne es zu wollen sofort erregt, kann es aber noch nicht steuern. Aber das freut ja die zusehenden Damen …
    • Um mal für Außenstehende das klarzumachen, welche Ekelgefühle ich in Richtung des deutlich übergriffigen Personals ich habe, hab ich deinen Text leicht verändert mal reingestellt:

      Bei meinen U-Untersuchungen im Kleinkindalter war wohl die Clitoris nicht genau am Platz, jedenfalls hat der Arzt da 'Clitorisfehlbildung' notiert. Das Ganze hatte erstmal keine Folgen, bis wir zur Schuluntersuchung einen von unseren Eltern ausgefüllten Fragebogen mitbringen sollten und meine Mutter da dieses gelbe Untersuchungsheft beigelegt hat. Eigentlich mussten bei dieser Untersuchung alle Mädchen nur die Unterhose einmal vorziehen, aber als der Arzt diesen Eintrag sah meinte er, er müsse sich das mal genauer ansehen. Ich bekam von ihm die Labien abgetastet und bei der Gelegenheit auch gleich die Vagina untersucht. Dabei meinte er eine "Clitorisfehlbildung" festzustellen und außerdem war die Vagina nicht so weit geöffnet wie er das wollte. Mir war es einfach nur peinlich, weil wir zu zweit zu der Untersuchung mussten und so die anderen Mädchen später wussten, dass ich auch an Scham und Vagina untersucht worden war. Meine Mutter machte dann einen Termin beim Hausarzt, wo ich mich erneut untersuchen lassen musste. Um sich auch über meine pubertäre Entwicklung zu informieren, fragte er mich auch ob ich mich schon selbst befriedigen würde und ob ich schon feucht geworden wäre. Für die "Clitorisfehlbildung" empfach sie es mit einer Hormonspritzenkur zu versuchen und die Vagina solle ich bitte selbst, "am besten mit einem Vibrator", regelmäßig weiten. Für die Spritzenkur musste ich dann einmal pro Woche zu ihr in die Praxis kommen. Dort lief es bei mir so wie oben auch von Betroffener beschrieben, also von der Schwester aufgerufen und ins Zimmer geführt, dort schon Hose und Unterhose ausziehen und untenrum nackt auf die Liege legen. Besonders peinlich war es von einem jungen Arzthelfer abgetastet zu werden und die Spritze zu bekommen. Da sich bei der letzten Spritze jedoch die Clitoris noch etwas vergrößert war, empfahl der Arzt nun eine OP. Es dauerte ein bißchen, bis ich dort einen Termin hatte. Die Voruntersuchung durch die Ärztin ging schnell - sie schaute sich nur kurz die Unterlagen an und tastete einmal ab, dann meinte sie, das sei schnell erledigt. Am OP-Tag selbst war aber ein Arzt da, der Dienst hatte. Ich musste mich ausziehen, bekam einen Kittel um und wurde in den OP-Raum geschoben. Dort wollte der Arzt mich dann aber noch einmal vor seinem Studenten abtasten. Dabei erklärte sie ihr alles genau und der Student durfte selbst auch abtasten und meine Clitoris betasten und drücken. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass meine Labien anschwollen und meine Vagina feucht wurde und ich mich in Grund und Boden geschämt habe. Aber der Arzt meinte nur, "sowas passiert schon mal, das geht gleich wieder weg". Natürlich blieb das Tuch, dass sie dann so leicht wieder über meine Hüfte warf nicht so ganz liegen und die OP-Helfer konnten weiterhin auf meine geschwollene Vagina gucken. Dann wurde ich auch schon schläfrig und als ich wieder wach wurde, war alles vorbei. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es dieser Behandlung bedurft hätte. Vergrößerte Clitoris (eine solcher war es wohl) sind ja nicht per se gefährlich und die Vagina weitet sich von ganz alleine. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte oder Helfer die Gelegenheit bei pubertären Mädchen mal Vagina oder Clitoris zu untersuchen bzw. dabei zuzusehen gerne ausnutzen. Wie Betroffene auch schreibt ist das gerade in der Pubertät aber sehr unangenehm - nicht nur, sich vor fremden Männern nackt ausziehen und präsentieren zu müssen, sondern auch so intensiv angefasst zu werden, dass man mit den Gefühlen und sich einstellenden Reaktionen schwer umgehen kann.


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      So. Bei Jungen ist das in Ordnung. Aber ich wage mal die Voraussage, dass ärztliches Personal, dass bei solchen Aktionen erwischt wird, die nächsten Jahre wegen sexuellem Missbrauch Minderjähriger im Knast verbringen.

      :cursing: (würg)
    • Das könnte man machen, in dem dein Bericht anonym bleibt.
      Aber es heißt dann vermutlich das seien kranke Phantasien - und wie man überhaupt darauf käme.
      Nur Männer seien so übergriffig.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Nur Männer seien so übergriffig.


      Das ist das große Vorurteil. Dabei gibt es jede Menge Missbrauch durch Frauen, an Kindern beiderlei Geschlechts. Es scheint den Betroffenen noch schwerer zu fallen darüber zu reden.
      In den Köpfen spukt immer noch: Männer = Tätergeschlecht, Frauen = Opfergeschlecht. Ist den Leuten lange genug eingehämmert worden.

      Bullshit.
      Ein Erwachsener weiß sich seiner Haut zu wehren.
      Ein Kind aber kann das nicht. Ein Rechtsstaat muss sich schützend vor Kinder stellen.