Die Evangelische Kirche bleibt eisern auf Kurs gegen die Kinderrechte

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    • Die Evangelische Kirche bleibt eisern auf Kurs gegen die Kinderrechte

      m.evangelisch.de/artikel/90634…chen-religion-und-medizin

      Und dafür muss dann auch einfach gelogen werden.
      Zum anderen fühlen sie sich durch eine Änderung im Beipackzettel der
      Schmerzsalbe Emla bestätigt, die regelmäßig bei Säuglingsbeschneidungen
      eingesetzt wird. Bis vor wenigen Monaten stand dort, dass es gute
      Erfahrungen beim Einsatz bei Beschneidungen gibt.
      Die Wahrheit: in der Packungsbeilage stand, die Verwendung von EMLA habe sich bei Säuglingsbeschneidungen als "unbedenklich" erwiesen.

      Dass die Anwendung auf Genitalschleimhaut bei Kindern unter 12 Jahren in erwähnter Packungsbeilage ausdrücklich untersagt ist, muss dann auch im Sinne des zu erzielenden Artikeltenors unter den Tisch fallen.

      Interessant auch, dass die Podiumsanwesenheit von zwei negativ betroffenen Männern auf dem Podium der evangelischen Schreiberin keine Erwähnung wert ist.

      Das Leiden der Kinder und Männer wird von der EKD-Führung weiterhin bewußt und konsequent ignoriert.
    • Nicht nur bis vor einigen Monaten, sondern heute noch, steht dort, dass EMLA nicht auf Schleimhäuten anzuwenden sei! Sind die denn zu blöde zum lesen? Oder lesen die selektiv?

      Und die Taddio-Studie, durchgeführt am jewish-Hospital for sick children in Toronto, von Astra Zeneca gesponsert, die zu diesem Haar-auf-der-Suppe in der Packungsbeilage führte, wird nun von der EKD als Empfehlung gesehen. Hier tritt das gesamte Missbrauchspotential dieser Textpassage zutage, die inzwischen entfernt wurde.

      Die Studie aus 2012 aus Australien, die EMLA als PillePalle entlarvt hat, die ist bis zur EKD noch nicht durchgedrungen.

      Ach ja, noch etwas. EMLA hat noch nie eine Zulassung im Anwendungsfall Beschneidung gehabt!!!
      Diese wurde nur durch die o.g. befangene Studie umsatzsteigernd suggeriert.
    • Hm, hat Jesus Christus nicht mal was in der Art gesagt:

      Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.


      Ja und wie sind die Kinder, wenn sie zur Welt kommen? Vollständig und komplett! Also ran an den DTR! ^^

      Kritiker der Jungenbeschneidung aus religiösen Gründen geben auch ein Jahr nach der Verabschiedung des Beschneidungsgesetzes keine Ruhe


      Die geben immer noch keine Ruhe! Die müssten doch endlich mal die Klappe halten, diese Unruhestifter!

      Gelten denn die 10 Gebote auf einmal nicht mehr alle für die Evangelen? Das Achte? Sinngemäß: Du sollst nicht wissentlich die Unwahrheit sagen?

      In diesem Geschreibsel stimmt ja von vorne bis hinten nichts. Total manipulativ und unchristlich.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Eine Schande ist, was die Evangelische Kirche hier veranstaltet.
      Es wird die Unwahrheit gesagt, Fakten und Wahrheiten werden verschwiegen. Kirchenführer halten sich die Ohren zu bei den Schmerzensschreien der Säuglinge, sehen und hören weg, wenn sich erwachsene Männer darüber beklagen, was ihnen im Namen des Glaubens und der Tradition oder einfach nur der Hygiene wegen angetan wurde.

      Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. Mt 25,31-40
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Bemerkenswert ist auch die Erwähnung der "Reihe Genitalverstümmelung, Jungenbeschneidung, Tattoo- und Ohrringstechen bei Kindern" in der Resolution des Europarates.

      In der Tat kann man an einer solchen Aufzählung und auch der grundsätzlich zu begrüßenden Europaratsinitiative kritisieren, dass dort so harmlose Dinge wie Ohrlöcher und verhältnismäßig harmlose Dinge wie Tätowierungen in einem Atemzug mit dem entsetzlichsten vorstellbaren Verbrechen, nämlich der auch euphemistisch als "Beschneidung" von Jungen oder Mädchen bezeichneten Genitalverstümmelung, genannt werden. Schlimm ist an dieser Formulierung auch, dass die zusätzliche Verwendung des Wortes "Jungenbeschneidung" suggeriert, dies sei etwas anderes als Genitalverstümmelung, obwohl es sich offenkundig nur um einen anderen Begriff für die Genitalverstümmelung an minderjährigen Opfern männlichen Geschlechts handelt.

      Doch der zitierte Artikel verwendet die o. g. Reihe in einer anderen, demagogischen und zutiefst perfiden Absicht. Durch die Gegenüberstellung der so völlig verschiedenen Dinge Genitalverstümmelung auf der einen und Ohrlochstechen auf der anderen Seite und die Einfügung des Begriffs "Jungenbeschneidung" in diese Reihe wird nicht nur die männliche von der weiblichen Genitalverstümmelung sprachlich abgegrenzt, sondern darüber hinaus in übelster Weise verharmlost - als irgendetwas auf dem Weg oder gar in der Nähe des Tätowierens oder Ohrlochstechens.

      Wer sich vor Augen führt, was mit den genannten Konzepten inhaltlich verbunden ist, wer z. B. selbst als Junge oder Mädchen oder auch als Erwachsene(r) Opfer einer Genitalverstümmelung wurde oder jemals eine mit ansehen musste oder sie in einem Film oder Video, ggf. einschließlich der Schreie der Betroffenen, zu Gesicht bekommen hat oder auch nur darüber nachgedacht hat, was durch diese Eingriffe für das ganze Leben verloren ist, wird sich von solchen sprachlichen Tricks nicht beeindrucken lassen. Wer jedoch nur über oberflächliche Kenntnisse verfügt, kann manipuliert werden - der Demagoge hätte sein Ziel erreicht. Vielleicht glaubt er auch selbst an die o. g. Verhältnisse und ist seinerseits vor allem ein Opfer gezielter Manipulation, das zum Schaden Anderer Unfug unkritisch nachplappert.

      Die zitierte Stelle ist jedenfalls ein Lehrstück über den Umgang mit Sprache: für die Notwendigkeit, grundsätzlich unabhängig vom Geschlecht des Opfers von Genitalverstümmelung zu sprechen, Euphemismen wie "Jungenbeschneidung" sowie Medizynismen wie "Zirkumzision", "Klitdoridektomie", "Vulvektomie" oder "Geschlechtsanpassung von Intersexuellen" zu vermeiden und niemals eines dieser Dinge in die Nähe von harmlosen Körpermodifikationen zu rücken.
    • Weguer schrieb:

      Eine Schande ist, was die Evangelische Kirche hier veranstaltet.

      Als Protestant schäme ich mich persönlich, dieser Religionsgemeinschaft anzugehören und kann nur um Vergebung für alle diejenigen bitten, die sich in ihrer dogmatischen Verblendung gegenüber den wehrlosen Kindern mit ihrer geistigen Haltung versündigen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • @ R2D2

      wobei ich gestehe, dass die Ursache wohl eher darin zu sehen ist, dass ich nie wirklich Protestant war
      Vielleicht warst du noch nie so sehr Protestant wie bei deinem Austritt.
      Seinem Gewissen zu folgen ist schließlich ein speziell protestantisches Moment und die Solidarität mit den Schwächsten und Verletzlichsten (auch) ein urchristliches Motiv.