Udo di Fabio "Bei Brender!" - der umstrittene ehemalige Verfassungsrichter hält die Legalisierung von Beschneidungsriten für möglich

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    • Udo di Fabio "Bei Brender!" - der umstrittene ehemalige Verfassungsrichter hält die Legalisierung von Beschneidungsriten für möglich

      Udo di Fabio stellt sich drei Journalisten. Der umstrittene ehemalige Verfassungsrichter hält die Legalisierung von Beschneidungsriten für möglich. Ich bin von seinem Argumentationsstrag nicht überzeugt.

      Seht selbst:

      n-tv.de/mediathek/sendungen/br…itten-article7156651.html
    • Gehts ja schon wieder los mit dieser Effekthascherei: In der Überschrift wird noch getönt: "Beschneidung ist unumstritten"
      Im Text dann schon etwas kleinlauter "Die Beschneidung ist relativ unbestritten"
      Aha, und meine Nachbarin ist relativ schwanger... :huh:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Aha, so kann man das natürlich auch darstellen. Ein religiöser Ritus ist die Beschneidung, da stimme ich ihm zu. Aber allein die Tatsache, dass wir hier von einem religiösen Ritus sprechen ist nun wirklich kein Grund, warum dafür Grundrechte ausser Kraft gesetzt werden sollten...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Der Titel ist reisserisch, die Diskussion dagegen sehr gepflegt.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Ok, dann ist ja gut. Blöd, ich kanns leider nicht sehen...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Udo di Fabio stellt bloße Behauptungen auf. Er subsumiert nicht. Subsumtion heißt, dass man sich fragt: wie weit geht denn eigentlich der Schutzbereich eines Grundrechts, was bedeutet das Grundrecht, unter welchen Bedingungen liegt ein Eingriff vor?

      Reinhard Merkel zeigt hingegen, dass man auch der nicht-juristischen Öffentlichkeit eine Subsumtion präsentieren kann. Mit Worten und Beispielen, die die Menschen verstehen.

      Es genügt mir nicht, wenn sich jemand einfach nur hinstellt und sagt: so ist das, Punkt. Es gibt überhaupt keine Gründe dafür, warum es so sein sollte, wie es di Fabio sieht. Warum soll denn ein Freiheitsrecht wie die Religionsfreiheit dem Gläubigen die Befugnis erteilen, den Körper eines anderen Menschen zu verletzen? Das ist schon seit 1919 nicht mehr so.
    • Diese Argumentation Merkels ist nachvollziehbar und schlüssig. Ein Freiheitsrecht eines Menschen berechtigt zu vielem, aber niemals, in den Körper eines anderen einzudringen.
      Die Mause-tot-Argumente "Das muss so sein", "Das war immer so", "Weil das eben so sein muss", "Wir brauchen das" sind keine Argumente, die erinnern an Kinder, die sich im Sandkasten die Schaufeln um die Ohren hauen.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Der Titel des Videos ist ja mal wieder übelste Meinungsmache. Ganz schlimm.

      Zum Thema: Den Knackpunkt seiner Argumentation bringt diFabio gleich zu Beginn. Er geht von einer "religiös wohlwollenden" Haltung des Staates aus. Das bedeutet, einen laizistischen Ansatz (strickte Trennung von Staat und Kirche) sieht er nicht. In der Tat ist D laut Verfasung kein laizistischer Staat, sondern "nur" sekulär. Wir sind zwar bei weitem kein "Gottesstaat", aber räumen Religionen (bisher hauptsächlich den christlichen Religionen) durchaus Sonderrechte (meist finanzielle) zu.

      Vor diesem Hintergrund baut er seine Argumentation auf, dh er argumentiert mit der "Wichtigkeit" der religiösen Komponente in der Beschneidungsfrage. Aber im ernst, das kann doch nicht die Lösung sein. Anstatt die historisch gewachsenen Sonderrechte der Kirchen zu hinterfragen, wird mit dieser Fehlentwicklung auch noch argumentiert. Wir brauchen nicht mehr Religion im Staat sondern weniger! WIe wichtig dies ist, sieht man an der Beschneidungsdebatte, wo gesunder Menschenverstand auf religiöse Verblendung trifft.

      Wahre Religionsfreiheit ist nur gewährleistet, wenn Staat und Religion strickt getrennt sind. Von daher kann ich der Argumentation diFabios nichts abgewinnen. Zum Glück sitzt der nicht mehr im BVG.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.