Wie unvorbereitet eine säkulare Gesellschaft auf religiöse Rituale und Bedürfnisse reagiert

    • Wie unvorbereitet eine säkulare Gesellschaft auf religiöse Rituale und Bedürfnisse reagiert

      Die pöse Geselllschaft! Wie unvorbereitet reagieren denn religiöse Minderheiten auf die menschenrechtlichen Ansprüche der gesellschaftlichen Mehrheit?

      Wie man sich denken kann, unsere speziellen Freunde Ilkan Ilcilic und Leo Latasch mittenmang dabei.

      Im Judentum - so Leo Latasch, ...würden - ..religiöse Vorschriften zweitrangig, wenn es um die Gesundheit gehe


      Dann kann es ja sicher nicht sein, dass man Kindern unnötig Operationsrisiken aussetzt, dass man ihnen unnötig Schmerzen zufügt, dass man sie sogar dem Risiko tödlicher Herpes-Infektionen (aber solche nicht ins Bild passenden Details kann man ja bei einem Video herausschneiden ;) ) aussetzt. Sicher alles nur ein Gerücht.

      Und dann wird von Latasch noch dargelegt, wie liberal "das Judentum" doch gegenüber dem Katholizismus sei.
      Das wundert mich. Immerhin besprenkeln Katholiken (und Protestanten) ihre Kinder (Jungen wie Mädchen) nur mit Wasser, sie rauben ihnen nicht geschlechtsspezifisch ein Körperteil, dass nur allein den Kindern gehört. Diesen Raub finde ich überhaupt nicht "liberal". (betrifft natürlich Muslime genauso)

      dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/2320474/
      There is no skin like foreskin
    • Latasch meint natürlich etwas anderes, nicht bloss "Gesundheit". (Dieser Ausdruck stammt nicht von ihm, sondern vom Author des Artikels.)

      "...das ist unter Rubrik Patient, Lebensgefahr und Behandlung alles erlaubt. Da wird das normale jüdische Religionsgesetz einfach außer Kraft gesetzt."

      Wenn der Säugling am 8. Tag kränkelt, wird bekanntlich nicht beschnitten...


      Deutlich wird der Knackpunkt an den Zitaten von Rainer Anselm und Ilkan Ilcilic.

      Rainer Anselm schrieb:

      "Wir leben in einem Zeitalter - Charles Taylor hat vom Zeitalter der Authentizität gesprochen. Und das ist für uns selbstverständlich geworden: jedes vorschreiben in engen moralischen Sachen, da reagieren wir allergisch darauf, und sagen das geht überhaupt nicht. Das bedeutet nicht, dass man nicht sagt: die Kirchen sollen eine klare Position beziehen. Das ist ein interessantes Phänomen: aber das sollen sie nur so lange, solange sie nicht mir vorschreiben, was ich tun soll."


      Ilkan Ilcilic schrieb:

      "Wir müssen als Gesellschaft entscheiden, welche Bedeutung diese Entwicklung für uns haben soll. Wir brauchen natürlich moderne Medizin. Aber wenn wir unser moralisches System von den Ergebnissen der Naturwissenschaften abhängig machen, da sehe ich schon ein Problem. Wir sollen die Ergebnisse der Naturwissenschaften anhand von unseren Wertvorstellungen und normativen Systemen bewerten und nicht umgekehrt."

      Es hat sich übrigens um diese Tagung gehandelt.

      zfg-hannover.de/dms/zfg/progra…20der%20religion_2013.pdf
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werner ()

    • "Wenn der Säugling am 8. Tag kränkelt, wird bekanntlich nicht beschnitten."

      Ich habe mich schon oft gefragt: Warum eigentlich? Diese Ausnahme ist in der Thora nicht vorgesehen.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.