Medizinethiker und sieht die Probleme der Beschneidung nicht?

    • Medizinethiker und sieht die Probleme der Beschneidung nicht?

      Unterschwellig sind Vorurteile also immer noch präsent.

      Einige wurden etwa in der Beschneidungsdebatte deutlich.

      Baader: Für Juden gibt es dabei keine Diskussion. Die Bar-Mizwa ist ein religiöses Gebot. Das würden wir machen, was auch immer die Gesellschaft dazu entscheidet! Also muss sich die Gesellschaft entscheiden, ob sie jüdisches Leben haben will oder nicht. Wenn sie es haben will, muss sie auch mit der Beschneidung leben.

      Das heißt nicht, dass dafür nicht auch einige Dinge gewährleistet sein müssen, etwa was den Schmerz angeht. Viele der heiß diskutierten Aspekte kommen aber ohnehin nur in ultra-orthodoxen Kreisen vor. In vielen Staaten ist zum Beispiel vorgeschrieben, dass Mohalim entsprechend ausgebildet sein müssen.


      aerztezeitung.de/politik_gesel…it-nicht-wegschieben.html
    • Das heißt nicht, dass dafür nicht auch einige Dinge gewährleistet sein müssen, etwa was den Schmerz angeht. Viele der heiß diskutierten Aspekte kommen aber ohnehin nur in ultra-orthodoxen Kreisen vor. In vielen Staaten ist zum Beispiel vorgeschrieben, dass Mohalim entsprechend ausgebildet sein müssen.
      Na, dann mal ran!
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Das aufregende in der Beschneidungsdebatte war, dass auf einmal alle
      antisemitischen Klischees, die man eigentlich irgendwo in der
      Mottenkiste geglaubt hatte, wieder hochgekocht sind. Und das hat uns
      beunruhigt und wird es auch weiterhin.
      Er belegt diesen schlimmen Vorwurf mit nichts. Kein einziger Fakt, kein Beispiel kann seine besonders in dieser Verallgemeinerung unglaubliche These stützen. Die Grundlage ist folglich in den fürchterlichen und für uns Nachgeborene unvorstellbaren Traumata zu suchen, die Zeitzeugen des nationalsozialistischen Terrors wie er erlitten haben.

      Diese wirken bei ihm vermutlich so stark, dass selbst medizinische Tatsachen nicht zu ihm durchdringen.

      Ich habe solche Situationen schon manchmal gehabt. Menschen widersprechen zu müssen, vor dessen Biographie ich größten Respekt habe.
    • R2D2 schrieb:

      [
      Baader: Für Juden gibt es dabei keine Diskussion. Die Bar-Mizwa ist ein religiöses Gebot. Das würden wir machen, was auch immer die Gesellschaft dazu entscheidet.


      aerztezeitung.de/politik_gesel…it-nicht-wegschieben.html

      Wenn ich jetzt in der ganzen Debatte denjenigen auftun könnte, der die Bar Mitzwa (die Feier des 13. Geburtstags eines jüdischen Jungen, an dem er religiös "volljährig" wird (d.h. Ab diesem Tag ist der Junge selbst dafür verantwortlich, daß er die Gebote des Judentums hält), ab dem er in der Synagoge zum Minjan gezählt werden kann und zum ersten Mal zur öffentlichen Lesung der Thora aufgerufen ist) verbieten wollte...

      Ich komm' nicht drauf. :(
      Gruß
      Hickhack
    • Pizarro73 schrieb:


      Er belegt diesen schlimmen Vorwurf mit nichts. Kein einziger Fakt, kein Beispiel kann seine besonders in dieser Verallgemeinerung unglaubliche These stützen.

      Aus der Sicht der meisten Juden besteht überhaupt kein Bewusstsein darüber, dass hier Fakten und Beispiele genannt werden müssten. Dass Beschneidungskritik per se antisemitisch ist, liegt für sie quasi "augenfällig" auf der Hand und ist keineswegs nur eine "These", über die man irgendwie "diskutieren" könnte/müsste. Für mich ist das zwar kein Grund, die Beschneidungskritik zu unterlassen, zumal es ja auch noch die muslimische und die amerikanische Beschneidung gibt, aber wahrnehmen sollte man die Situation im Judentum schon, so ärgerlich sie auch immer ist.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.