Phoenix-Runde heute abend

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    • Phoenix-Runde heute abend

      Wenn man das vergleicht mit der Anne-Will-Sendung vor zwei Monaten - oder auch der letzten Phoenix-Runde zu dem Thema zur etwa selben Zeit (in der Raphael Seligmann lächelnd Babies Schmerzempfinden absprach)- muss man feststellen: die Debatte hat schon einiges gebracht!

      Ich freue mich über jeden noch so kleinen Fortschritt: Herr Kramer vom jüdischen Zentralrat streitet nicht ab, dass Babies starke Schmerzen bei der Beschneidung verspüren. Das habe ich so noch von keinem jüdischen Vetreter öffentlich gehört. Er gab auch zu, dass es Juden gibt, die Beschneidung ablehnen. Gut, das sind jetzt alles keine Neuigkeiten - aber bisher von der Seite stets verneint oder verschwiegen worden.

      Gegen die starken Argumente von Prof. Merkel und des Kinderarztverbandsvorsitzenden kommt niemand an, sie sind in allen Punkten auf neuestem Stand - als hätten sie täglich diese Seite gelesen ;)

      Der muslimische Vertreter sagt, Beschneidung sei zwingend bei Muslimen - das hat in München ein Immam ausdrücklich verneint - kann jede/r hier nachhören unter dem Livestream!

      Also ich bin zuversichtlich, dass Aufklärung weiter das a und o ist. Weiter so!
    • Ausgezeichnete Diskussion!

      Stefan Kramer sieht ein Verbot als Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften.
      Gibt es denn ein solches Recht?


      Er räumt ein, dass "bestimmte Neuerungen" möglich sind. Also gibt es doch einen Verhandlungsspielraum und generelle Kompromissbereitschaft.

      Er räumt ein, dass es eine Schmerzempfindung gibt, bei einem Neugeborenen.
      Er räumt ein, dass manche Beschneidungen "schiefgehen" und das es Komplikationen gibt.



      Ausgezeichnete Leistung von Prof. Merkel: Umkehr der Beweislast. Die Befürworter haben die Harmlosigkeit zu beweisen und nicht umgekehrt.


      Wolf-Michael Catenhusen: unter 30% Beschneidungsrate in den USA.
      oO er hat kurz das Wort "Weltjudentum" verwendet.... und hat's gleich wieder runtergeschluckt.(gut so)


      Wolfram Hartmann: wichtige finanzielle Interessen bei der AAP

      Zäpfchen und Salben taugen nicht. Nur Vollnarkose hilft effektiv.
      Er hat hunderte Kinder mit Beschneidungsproblemen gesehen. Sie waren traumatisiert.
      Es ist Ihm nicht wohl, wenn Ärzte, aufgrund des Elternwunsches, beschneiden sollen.


      Insgesamt eine sehr gesittete Debatte.
    • Ich schau mir grad die Aufzeichnung an:
      Prof. Merkel ist großartig, der Mann argumentiert klar und felsenfest. Er hat seit heute einen neuen Fan! :thumbup:
      Was ich bisher noch nicht wusste: Bislang kannte ich eine diffuse Zahl von 5-15% von beschnittenen Männern, die Probleme haben mit ihrer Beschneidung. Jetzt höre ich, dass es Studien gibt, die diese Zahl mit 38-45% angeben! Da geht mir doch der Hut hoch!

      Insgesamt eine sehr sachliche und konstruktive Diskussion. Davon sollte es mehr geben!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Gruselige Diskussion. Prof. Merkel versucht klar und sachlich zu argumentieren, wie immer. Aber dieser Rabbiner mit seinem sturen "Beschneidung ist keine Körperverletzung" ist ja unerträglich... :thumbdown:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Nicht nur. Anästhesie sei so schlimm... sagt der.
      Er kann auch nicht anders. Das ist sehr geschickt.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Da Rabbi will keine Sonderrechte - ja was denn dann?
      Soll Beschneidung jetzt generell von der Strafbarkeit ausgenommen werden, weil es ein Segen ist?
      Ich kann es nicht fassen. Null Verhandlungsspielraum.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Ganz genau das will er, völlig klar. In seinen Augen ist sie ein Segen, das hat er ja auch deutlich gesagt, als er mit dem Schmarrn von wegen HIV-Prophylaxe und Gebärmutterhalskrebs daher kam.
      Als Beschneidung für alle und gut ist.
      In solchen Momenten krieg ich Angst vor der Entscheidung des BVG...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Ich hab vor kurzem mal in einem Interview gehört, dass das BVG in solchen Fällen in erster Line prüft, ob die betroffenen Grundrechte sorgfältig gegeneinander abgewägt wurden. Und wenn es den Eindruck hat, dass diese Abwägung erfolgt ist, dann entscheidet es durchaus auch mal ohne weitere Prüfung der eigentlichen Sachlage.
      Ich kann das Interview leider nicht mehr finden, welche Entscheidung hier als Referenz herangezogen wurde. Aber die Aussage dieses Rechtsgelehrten war recht eindeutig...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
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    • Ja klar, in Zivilprozessen ist das so. Da müssen die Beweise in den vorhergehenden Verfahren alle schön angebracht worden sein. Es handelt sich dann nur noch um eine reine Rechtsprüfung. Und natürlich geht es inhaltlich ausschließlich um die Frage der Grundrechtsabwägung. Das BVerfG ist keine Superrevisionsinstanz für allgemeine Rechtsfragen.

      Aber das BVerfG hat auch einen sog. Amtsermittlungsgrundsatz. Danach erhebt es Beweise selbst, falls erforderlich. Selbstverständlich nur dann, wenn das für die Frage der Gewichtung einzelner Grundrechte erheblich ist.

      In einem Verfahren über Vorratsdatenspeicherung wurde z.B. mal der Chaos Computer Club damit beauftragt, ein Gutachten und eine Stellungnahme abzugeben. Waren halt die Besten in der Frage. Schau hier: netzpolitik.org/2009/ccc-stell…-vorratsdatenspeicherung/

      Verwaltungsrichter sind ja sowieso i.d.R. voll pingelig. Und das BVerfG eben auch, um nicht zu sagen erst recht.