Traditionelle Beschneidung hilft nicht gegen HIV

    • Traditionelle Beschneidung hilft nicht gegen HIV

      Einerseits ist Lesotho einer der afrikanischen Länder mit der höchsten HIV-Prävalenz. Andererseits ist die traditionelle Beschneidung dort sehr weit verbreitet. Traditionelle Beschneidung hilft also nicht gegen HIV.

      "Substantially increasing levels of medical circumcision could be very effective in reducing transmission, but will be very difficult to achieve given the current high prevalence of traditional circumcision."


      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24131484
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Der Domininermönch Johann Tetzel sagte Ende des 15. Jahrhunderts:
      „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
      Hier ist es genauso. Erst wenn jemand an der Sache verdient, hilft sie auch wirklich. Sonst ist sie nichts weiter als wirkungslose Folklore. (Pino)
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Na, den dass die traditionelle Beschneidung nicht gegen HIV hilft, die medizinisch durchgeführte hingegen schon. Umgekehrt hätte ich mir das ja noch mit Voodoo oder so zusammenreimen können. Mir macht das mal wider deutlich, dass die rein auf Korrelation basierenden Studien sehr mit Vorsicht zu genießen sind.
    • "We have also found that traditional circumcision does not protect against HIV infection. This result is not surprising, because circumcision at an initiation ceremony generally involves only partial removal of the foreskin [29] and often occurs (as we have found) after men have become sexually active."

      biomedcentral.com/content/pdf/1741-7015-11-224.pdf
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Ich habe nie verstanden, daß ein Zusammenhang der HIV-Infektion zu irgendeiner Form der Beschneidung eine kausale Korrelation haben soll. Mir schien das immer eine Konstruktion ähnlich dem Zusammenhang "Es gibt weniger Störche, also werden weniger Kinder geboren."

      Es hat meines Wissens nie eine Untersuchung gegeben, die die "Infektionsprophylaxe" einer Beschneidung mit der Verwendung von Wasser und Seife sowie der einzig effektiven Infektionsprophylaxe, nämlich der Verwendung von Kondomen, verglichen hat.

      Nach meiner Einschätzung wird die HIV-Inzidenz in den Ländern, in denen eine aggressive Beschneidung-Propaganda betrieben wird, ziemlich zügig nach oben schnellen. Einfach deshalb, weil sich Männer und Frauen durch eine Beschneidung vor Übertragung geschützt fühlen -- und auf Kondome verzichten.
    • Wakankar schrieb:

      Ich habe nie verstanden, daß ein Zusammenhang der HIV-Infektion zu irgendeiner Form der Beschneidung eine kausale Korrelation haben soll. Mir schien das immer eine Konstruktion ähnlich dem Zusammenhang "Es gibt weniger Störche, also werden weniger Kinder geboren."
      Wenn Forscher trotz besseren Wissens statistische und kausale Korrelation nicht unterscheiden, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass sie einen bestimmten Zweck verfolgen. Liu et.al. allerdings haben explizit und öffentlich auf diesen Unterschied bei ihrer Bakterienuntersuchung hingewiesen. Trotzdem hat die Journallie weltweit einen kausalen Zusammenhang verbreitet, wahrscheinlich, weil sie eine Schlagzeile brauchte. Deshalb ist es ja so wichtig, dass man sich die Untersuchungen selbst anschaut (möglichst im Full Text).

      Letztlich bleibt die statistische Korrelation ja nur eine Hypothese, die bestenfalls einen Hinweis liefert, wo man eventuell weiterforschen könnte. Was die Störche betrifft, so gehe ich mal davon aus, dass die Hypothese, Kinder würden gezeugt, einen noch höheren statistischen Zusammenhang offenbart. Deshalb sollte man eher an diesem Zusammenhang weiterforschen...

      Wakankar schrieb:

      Es hat meines Wissens nie eine Untersuchung gegeben, die die "Infektionsprophylaxe" einer Beschneidung mit der Verwendung von Wasser und Seife sowie der einzig effektiven Infektionsprophylaxe, nämlich der Verwendung von Kondomen, verglichen hat.
      So eine Untersuchung wird es nie geben, weil man die Variablen (tägliche Reinigung, Kondombenutzung) im Gegensatz zur Beschneidung nicht kontrollieren kann. Oder sollen etwa die Probanden zur täglichen Smegma-Kontrolle antreten bzw. ein Versuchsleiter bei jedem Beischlaf die Kondombenutzung überwachen?

      Wakankar schrieb:

      Nach meiner Einschätzung wird die HIV-Inzidenz in den Ländern, in denen eine aggressive Beschneidung-Propaganda betrieben wird, ziemlich zügig nach oben schnellen. Einfach deshalb, weil sich Männer und Frauen durch eine Beschneidung vor Übertragung geschützt fühlen -- und auf Kondome verzichten.
      Siehe meinen vorherigen Absatz zur Kondombenutzung. Reine Umfragen dazu sind mit Vorsicht zu geniessen. Fakt ist, dass es solche und solche Länder gibt. Warum, weiss niemand.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Wakankar schrieb:

      Nach meiner Einschätzung wird die HIV-Inzidenz in den Ländern, in denen eine aggressive Beschneidung-Propaganda betrieben wird, ziemlich zügig nach oben schnellen. Einfach deshalb, weil sich Männer und Frauen durch eine Beschneidung vor Übertragung geschützt fühlen -- und auf Kondome verzichten.
      Das fürchte ich genauso. Sonst müssten die USA in Anbetracht ihrer hohen Beschneidungsrate eine geringe HIV-Rate haben ....... Das Gegenteil ist aber der Fall.
      Eher denke ich, dass unbeschnittene Männer noch einen größeren Schutz als beschnittene haben. Zumal nach Berichten von betroffenen Männern (und deren Partnerinnen!) der Geschlechtsverkehr oftmals recht mühsam und 'heftig' ausfällt und es deshalb auch Klagen über anschließendes Wundsein gibt - was die Infektionsgefahr mit HIV eher steigern dürfte.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)