„Ich war kein richtiger Junge mehr“

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    • „Ich war kein richtiger Junge mehr“

      Hallo,
      es wird Zeit, dass ich mich hier im Forum mit meinem Erfahrungsbericht vorstelle. Ich habe darin gradenlos alles aufgeschrieben, woran ich mich in diesem Zusammenhang erinnern kann. Da er dadurch etwas länger geworden ist, habe ich ihn als PDF angehängt. Ich möchte ihn in dieser Form auch an anderen Stellen veröffentlichen.
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    • Vielen herzlichen Dank für Deinen ausführlichen und überaus bewegenden Bericht. Vieles darin erinnert mich an meine eigene Geschichte. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Therapie und der Wiederherstellung! Ich freue mich, dass Du einen Partner gefunden hast, der Dir einfühlsam und verständnisvoll begegnet. Das ist vielleicht das Wichtigste.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Danke für Deinen bewegenden Bericht. Er beschreibt genau das alles, was Beschneidungsbefürworter bestreiten. Ich würde Deinen Eltern keine Schuld geben, denn vor 20 Jahren konnte man sich im Internet noch nicht informieren, und die gängige Aussage der Ärzte war eben, dass es sich um eine ganz kleine Operation handle, die sexuell höchstens Vorteile aber ganz sicher keine Nachteile bringe. Und weil Beschneidungsopfer meist über das Problem nicht reden, meinen viele Beschneidungsärzte heute noch, sie täten mit Ihrer Genitalverstümmelungstechnik nur Gutes.
    • Manfred schrieb:

      Und weil Beschneidungsopfer meist über das Problem nicht reden, meinen viele Beschneidungsärzte heute noch, sie täten mit Ihrer Genitalverstümmelungstechnik nur Gutes.
      Es liegt nahe, dass es in der muslimischen Bevölkerung eine entsprechend hohe Dunkelziffer von Geschädigten gibt. Hier geht das Tabu, darüber zu reden, noch viel tiefer, weil sein Bruch einen ganzen kulturellen Konsens in Frage stellen würde. Es ist das Schweigen der Betroffenen, von dem sich ärztliche und religiöse Beschneider nicht nur im übertragenen, sondern auch im tatsächlichen Sinne "ernähren". Jeder Betroffenenbericht trägt dazu bei, ihnen das "Handwerk" zu legen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Danke werner, ich denke auch, dass die Zukunft nur besser werden kann - vor allem wenn die Restaurierung klappt. Da hängt tatsächlich einiges dran, besonders psychisch.

      Manfred schrieb:

      Ich würde Deinen Eltern keine Schuld geben, denn vor 20 Jahren konnte man sich im Internet noch nicht informieren [...]

      Nein, das nicht, aber sie haben nicht einmal kritisch nachgefragt, z. B. nach den genauen Auswirkungen oder alternativen Behandlungen. Ich glaube die größte "Schuld" (ich benutze den Begriff eigentlich nicht) trägt der Arzt.
      Naja, wir reden noch miteinander, nur nicht immer offen und über alles. Ein schlechtes Gefühlt ist immer mit dabei.
    • Herzlichen Dank für deinen hervorragend geschriebenen und erschütternden Bericht.
      Der Informationsstand der breiten Bevölkerung ist in der Tat absolut verheerend. Es ist vor allem diese Ignoranz (von Eltern, Ärzten und Religionsführern) welche den meisten Beschneidungsopfern die Vorhaut gekostet hat.
      Darum ist es umso wertvoller wenn Du dich mit deinen Erfahrungen gerade als schwuler Mann an die Öffentlichkeit wendest und die Dinge unverblümt beim Namen nennst!

      Intakte Hetero Männer sind sich der Problematik oft überhaupt nicht bewusst, weil sie sich in unserem Kulturkreis mangels direkter Betroffenheit nie mit dem Thema auseinandersetzen mussten.

      Wenn wir Frauen jedoch über ähnliche Vergleichserfahrungen mit der Sensibilität von beschnittenen Männern berichten, werden wir meist gar nicht Ernst genommen. Da wir ja nur über fremde Genitalien erzählen, wird uns von Beschneidungsberfürwortern die nötige Penis-Kompetenz allzugerne abgesprochen.

      Es gibt daher wohl kaum glaubwürdigere Zeugenausagen über diesen wohl unvermeidlichen Sensibiltätsverlust und allfällige andere sexuellen Einschränkungen, als solche direkten 1:1 Vergleiche von homo- und bisexuellen Männern, welche beide Seiten kennen. Im Gegensatz zu den kolportierten glorifizierenden Mythen, welche in der Presse und in oberflächlichen Online-Ratgebern herumgeistern, sind dies nun wirklich Erfahrungen aus erster Hand ;)

      Ich bin sowieso überzeugt, dass wir den Kampf gegen die MGM erst dann gewinnen können, wenn wir (und damit meine ich die Beschneidungsopfer) endlich den Mut aufbringen, auch die Auswirkungen auf die männliche Sexualität unverblümt und mit dem nötigen Nachdruck an die Öffentlichkeit zu tragen.
      Der Kampf gegen die FGM zeigte nicht zuletzt dank den sexuellen Argumenten so schnell Wirkung. Frauen geben nicht nur die besseren Opfer ab, sie haben halt auch viel weniger Hemmungen die Einschränkungen anzuprangern, welche solche Eingriffe bei ihrer Sexualität anrichten. Und bei der MGM handelt es sich zweifellos um einen einschränkenden Eingriff, selbst wenn viele Opfer mangels Vergleichserfahrungen dies selber gar nie merken!

      Auch wir Frauen müssen uns bei der Nase nehmen und viel offener über diese Problematik sprechen. Und zwar sowohl in unseren Gesprächen unter Frauen, wie auch mit unseren intakten oder beschnittenen Partnern. Selbst wenn es bei letzteren umso schwerer fällt, wenn diese ihre Sexualität als völlig normal empfinden, obwohl ihre Sensibilität bereits merklich reduziert ist.

      Ich wünsche Dir bei deiner Restauration einen raschen und vor allem befriedigenden Erfolg und hoffe, dass dein mutiger Erfahrungsbericht auf möglichst viele offene Ohren stösst, damit wenigsten in Zukunft andern Jungen dieses traurige Schicksal erspart bleibt.
    • Laffelrog schrieb:

      Hallo,
      es wird Zeit, dass ich mich hier im Forum mit meinem Erfahrungsbericht vorstelle. Ich habe darin gradenlos alles aufgeschrieben, woran ich mich in diesem Zusammenhang erinnern kann. Da er dadurch etwas länger geworden ist, habe ich ihn als PDF angehängt. Ich möchte ihn in dieser Form auch an anderen Stellen veröffentlichen.
      Ich bin von deinem Bericht begeistert. Ich hoffe es hört sich nicht zynisch an, schließlich geht es um ein Thema, dass dir sehr viel Leid und Schmerzen verursacht hat .
      Vielen, vielen Dank lieber Laffelrog, dass du dir die viele Mühe und Arbeit gemacht hast, deine Geschichte so ausführlich und gründlich und in einer schön ausgearbeiteten Form niederzuschreiben. Wir wissen, dass - von der vielen Schreibarbeit abgesehen- nicht einfach war alles wieder Revue passieren und hoch kommen zu lassen. Das ist ein schmerzhafter Prozess.

      Es gibt viele Dinge in deinem Bericht, auf die man in der Diskussion näher eingehen kann, er deckt viele Aspekte des Eingriffs ab- von den oft unnötigen medizinischen Indikationen (Stichwort Phimose) bis hin zu den sexuellen Folgen und der psychischen Auswirkungen.
    • Im Nachhinein bin ich auch sehr froh, dass ich den Bericht geschrieben habe. Es war zwar stellenweise nicht angenehm, mich wieder in meine damaligen Gefühle hineinzuversetzen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich alles aus mir herausgeschrieben habe. Es fällt mir mittlerweile immer schwerer, mich wieder reinzufühlen. Der Abstand zu meinen Erlebnissen ist einfach größer geworden. Ich würde also sagen, dass mir das Schreiben sehr geholfen hat.
    • Vielen Dank für deinen Bericht Laffelrog. Ich wurde leider auch beschnitten. Allerdings gab es bei mir dann ein paar andere Probleme über die ich vielleicht auch später im eigenen Thread hier berichten werde. Im Moment traue ich mir das noch nicht zu, da ich mich erstmal selbst hier in aller Ruhe einige Threads durchlesen will.
    • Auch von meiner Seite aus vielen lieben Dank für Deinen Bericht. Uns scheint eine Menge zu einen, angefangen vom Erleben des Eingriffes in der Kindheit bis hin zu sexuellen Erfahrungen im Erwachsenenalter. Obwohl sich manche Berichte wirklich derart ähneln, dass man meinen könnte, der eine würde beim anderen abschreiben, ist jeder einzelne davon Gold wert. Gerade, wenn sie von Männern kommen, die im Erwachsenenalter beschnitten wurden oder die als Beschnittener sexuelle Erfahrungen mit Unbeschnittenen hatten, weil gerade dann für Beschneidungsbeführworter das Eis verdammt dünn wird.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • Danke, Laffelrog, auch nochmal von mir.

      fsx100 schrieb:

      Obwohl sich manche Berichte wirklich derart ähneln, dass man meinen könnte, der eine würde beim anderen abschreiben, ist jeder einzelne davon Gold wert.
      Das ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sich aus all unseren Berichten ableiten lässt: Nicht, dass hier der eine dieses und der andere jenes Problem hätte. Nein, es ist immer wieder das Gleiche, immer und immer wieder. Und mit jedem einzelnen Bericht wird unsere Anklage gegenüber denen, die unsere Erfahrungen für eingebildet oder bedauerliche Einzelfälle abqualifizieren, lauter: Wer dies zulässt oder gar veranlasst, ohne dass es dafür einen zwingenden Grund gibt, macht sich möglicherweise mitschuldig. "Möglicherweise" deshalb, weil es durchaus sein kann, dass der Mann später kein Problem hat und zufrieden ist mit seiner Situation. Doch niemand kann voraussehen, wie sich das Kind entwickelt und wie er seine Vorhautamputation verkraftet.
      Welche Mutter, welcher Vater, welcher Geistliche und welcher Arzt möchte für Schicksale wie unsere verantwortlich sein?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Gern.
      Zitat aus Babas Bericht :
      Ja, es stimmt. Ich kann länger. Noch kann ich nur länger. Aber ab wann kann ich gar nicht mehr? Ich bin 23 Jahre alt. Das heißt auch, dass ich mit ca. 23-jährigen Frauen schlafe. Aber ich muss kämpfen. Unter 20 min geht nichts. Manchmal habe ich nach einer Stunde einfach keine Lust mehr. Sex ist nicht schön, wenn man nur an seinen Orgasmus denken kann.
      Zitat aus der Geschichte von Spatz:

      In der Folgezeit habe ich mich gewundert, weshalb die vorher so schnell erfolgte Erregung nun so lange auf sich warten ließ. Hatten sich meine Gefühle gegenüber der Partnerin verändert?

      Auch waren die Erregungen flacher und überhaupt in anderer Qualität so daß der Beischlaf irgendwie verbissener erfolgte.

      Um das hier zu beschreiben bleibt mir nur der Vergleich eines Menschen der nach einem Eingriff am Auge zwar noch alles erkennen kann aber seinen Bildern die Farbenvielfalt durch Grautöne ersetzt wurde. Da kann man sich noch so anstrengen es wird nicht mehr so bunt und auch die Hingabe wird distanzierter.
      Zitat aus einem Kommentar :
      Ich teile die Erfahrung des Autors. Als schwuler Mann bin ich recht vertraut mit den Körpern anderer Männer - und ich empfand immer Neid und Unverständnis, wenn Unbeschnittene sich vor Lust aufbäumten, wenn ich ihren Schwanz nur in den Mund nehme. Heute weiß ich: mein Schwanz hat die Sensitivität einer Keule, der unbeschnittene hingegen die einer feinen Antenne.
      Zitat aus Quadrats Geschichte :
      Ich bin 'high und tight' beschnitten. In Folge ist bei mir die Eichel extrem abgestumpft. Abgesehen von der Ferse, ist die Eichel mein am wenigsten empfindliches Körperteil. Das erste Mal versucht zu Masturbieren habe ich mit 15 oder 16, nachdem mir meine Klassenkameraden erklärt haben wie das geht. Nur - bei mir ging es eben nicht. Erst Jahre später habe ich zufällig herausgefunden, dass ich Gleitmittel nehmen muss, und hab dann erst mit 20 meinen ersten Orgasmus.
      Aus der Geschichte von Philmos :
      In der Pubertät dann die Erkenntnis, daß das "Bedienen" meines beschnittenen Penis ohne "Hilfsmittel" wie Gleitsubstanzen etc. nur sehr schwer möglich ist. Nicht unmöglich, aber den Preis dafür zahlte ich sehr schnell mit Wundsein der entsprechenden Hautregionen. Meine Partnerinnen gingen dann sehr schnell zu anderen Techniken über, weil ihnen das "Bedienen" ebenfalls zu mühsam war.
      Aus dem Bericht eines Mannes, der lieber anonym bleiben will :
      Das Onanieren ist deutlich schwieriger geworden und ist deshalb deutlich schwieriger als mit Vorhaut. Gleitgel darf ich am Anfang nicht verwenden, da ich sonst kaum etwas spüre. Deshalb reibe ich meist mit einer trockenen Hand über meine ebenfalls trockene Eichel und stimuliere den mickrigen verbliebenen Vorhauthautrest und die Stelle unterhalb der Eichel an der einst das Frenulum verlief. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, da zu starkes massieren schnell die Eichel wund werden lässt.

      Blowjobs spüre ich kaum, Handjobs sind schwierig zu vermitteln wie sie gut ausgeführt werden, da es mir ja schon selber nicht sonderlich leicht fällt.

      Aus dem Bericht von sause18 :
      Ich kann nur bestätigen, dass das Sexualleben massiv unter der zunehmenden Verhornung der Eichel wirklich leidet. Der Orgasmus stellt sich immer schwieriger ein; bei der Benutzung eines Kondoms ist es fast unmöglich, durch die Partnerin bis zum Höhepunkt zu gelangen.
      Aus Bastie1993s Bericht :
      Das zweite Problem was ich dann später noch hatte, war die Selbstbefriedigung. Die Eichel wurde mit der Zeit auch tauber. Und es ist mir wirklich immer schwerer gefallen, zum Samenerguss oder auch Höhepunkt zu kommen.
      Aus Ventus Bericht:

      Ich erinnere mich daß wir in der 5ten Klasse Kabelfernsehn bekamen und ich eines Nachts einen "schmuddelfilm" schaute und mich während der ganzen Zeit ca 1 Stunde stimulierte und nicht außer Preejakulat kam obwohl ich bis zum zerplatzen gespannt war.
      Aus dem Bericht von fsx100 :
      Diverse Praktiken, die andere in Ektase versetzten, bewirkten bei mir keinerlei Regungen. Ich empfand es zunehmend als Demütigung, dem normalen sexuellen Empfindungsvermögen in der Kindheit beraubt worden zu sein, besonders bei Kontakten mit unbeschnittenen Männern aber auch zusammen mit Frauen. Irgendwann bedeutete Sex für mich nur noch Frust anstatt Lust.
      Aus dem Bericht von smirt :
      Egal was sie probiert hat oder was wir gemacht haben ich hatte 0% Gefühl. Und mit Gummi waren es sogar -50%. Hatte immer gehört wie schön Warm und Weich sich alles anfühlen soll aber ich habe nicht einmal das Warme gespürt. Das hat sie auch sehr gefrustet und nach ca 1 1/3 Std haben wir entnervt aufgehört. Und sie hat sich wirklich alle Mühe der Welt gegeben. Erst als sie mit ihrer Hand zu gange war habe ich etwas gespürt aber auch kein Vergleich zu dem wenn ich Hand anlege.
      Aus Haribos Bericht :
      Meine Frau und ich hatten ein schönes erfülltes Sexleben, wir haben es beide geliebt. Jetzt ist es so das ich zwar komme aber ich brauche sehr lange bis ich soweit bin. Meine Frau dauert es zu lange und das spüre ich so daß bei mir dann die Lust auch vergeht. Ich rammel mir dann ein ab um auch zum Orgasmus zu kommen damit meine arme Frau auch zur Ruhe kommen kann. Es dauert echt ewig, und spüren und kommen kann ich nur wenn ich was heftiger werde, was ich früher nie brauchte
      Und aus meinen eigenen Erfahrungen :
      Meine eigene Sexualität war von je her geprägt von Enttäuschungen. Enttäuschung darüber, dass die Gefühle, die ich dabei hatte, nicht so intensiv waren, wie ich darüber gelesen hatte, wie sie mir von Freunden beschrieben wurden, wie ich sie mir vorgestellt hatte, darüber, dass Masturbation sehr lange dauerte und – weil sie oft so lange dauerte – auch schmerzhaft war, darüber, dass es meinen Partnerinnen nur selten gelang, mich oral, mit der Hand oder auch beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt zu bringen.

      Geschlechtsverkehr endete oft in der Bitte meiner Partnerinnen, ich möge doch bald zum Ende kommen, da sie selbst langsam Schmerzen hätten. Ich selbst begann in diesen Momenten meistens erst, intensive Gefühle zu entwickeln.

      Dabei hab ich mich jetzt nur auf die rein sexuellen Auswirkungen beschränkt. Andere Punkte, wie z.B. das Gefühl, die eigenen Schamgrenzen seien von den Erwachsenen verletzt worden, das Gefühl des Ausgeliefertseins, die psychischen Probleme, Ängste und Hemmungen Frauen gegenüber, wiederholen sich ebenso. Das meine ich. Die Themen wiederholen sich nahezu jedesmal. Das ist kein Zufall, das sind keine bedauerlichen Einzelfälle.
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    • Besten Dank!

      Weguer schrieb:

      "Das ist kein Zufall, das sind keine bedauerlichen Einzelfälle."
      Mit Sicherheit nicht!

      Zu Deiner Aufzählung

      - Gefühl, die eigenen Schamgrenzen seien von den Erwachsenen verletzt worden,
      - das Gefühl des Ausgeliefertseins
      - die psychischen Probleme, Ängste und Hemmungen Frauen gegenüber,

      könnte man vielleicht noch hinzufügen:

      - Gefühl, mit Fragen und Problemen sowohl bei der Beschneidung als auch später alleingelassen zu sein
      - massive Probleme bei den ersten, oft auch bei späteren Erfahrungen mit der Selbstbefriedigung
      - Schamgefühle Gleichaltrigen gegenüber in der Pubertät und auch später
      - Gefühl, einen beschädigten/defizitären Körper zu haben (insgesamt, nicht nur am Penis)
      - Probleme, Ärger und Wut über die Beschneider zuzulassen bzw. zu empfinden und stattdessen ihr Verhalten zu legitimieren (Identifikation mit dem Aggressor, Täter-Opfer-Kreislauf)

      Könnte man sicher noch verlängern.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werner ()

    • Und über allem schweben die weisen Worte Tamara Guggenheims :
      Ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der leidet oder sich wünscht, nie beschnitten worden zu sein. Das ist etwas, wobei sich mir die Haare sträuben.
      Frau Guggenheim, ich bin gerne bereit, Ihre Wissenslücken aufzufüllen und Sie mit Männern wie die oben zitierten vorzustellen. Einem, zehn, oder - sofern der Kontakt auch anonym stattfinden dürfte - auch mit etwa 100. So viele Männer, die mit ihrer Beschneidung unglücklich sind, kenne ich inzwischen. Kontaktanfragen jederzeit offen oder per PM an mich. Wir wollen doch alle, dass sich ihre derangierte Frisur wieder glättet... :wacko:
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