Mag da ein rechtskundiger Betroffener mitdiskutieren?

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    • Im Beck-Blog hat ein ein neuer Thread begonnen.

      "Die wohl erste Entscheidung zu dieser Bestimmung respektiert zwar die religiösen Riten, es beachtet aber auch das Recht des Kindes. Je älter das Kind ist, das beschnitten werden soll, umso mehr muss dessen eigener Wille ermittelt und berücksichtigt werden.
      Warum ich diese Entscheidung auch für das Strafrecht ausgewählt habe? Das Strafrecht tritt erst mit dem Normbruch auf dem Plan. Wie die vorliegende Umsetzung des § 1631 d BGB zeigt, ist es ein Glücksfall, wenn es dem Gesetzgeber gelingt, dass es gar nicht zu dem Normbruch kommt!"

      blog.beck.de/2013/10/07/update…normbruch-verhindern-kann


      Ein Verfassungsverstoss ist also kein Normbruch, wenn das Kind zustimmt. Interessant. (würg)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Na prima, dann legitimieren wir doch auch Sex mit Kindern! Bei älteren Kindern sollte man natürlich vorher mit ihnen darüber sprechen.
      Dann gibt es auch auf dem Gebiet keine "Normbrüche" mehr! Was wäre das für ein "Glücksfall"! (für die Pädos auf alle Fälle).

      Seit wann ist es "Norm", dass man Kinder genitalverstümmelt?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Das ist doch mal ein konstruktiver Vorschlag:

      Also am besten Kasperltheater aufbauen und Beschneidung spielen?
      :D ;(
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Vor ein paar Tagen war auf dem Diskussionthread von Prof. Müller zum Thema "Der neue § 226 a StGB: Verstümmelung weiblicher Genitalien - verfassungswidrig?" für kurze Zeit der untenstehende Beitrag eines Nutzers namens "Seltener Gast" zu lesen. Der Nutzer Fidelis (unser Fidelis?) hatte ihn darauf hingewiesen, dass nicht nur die weibliche, sondern auch die männliche Genitalverstümmelung (vulgo "Beschneidung") schwere Komplikationen bis hin zur Todesfolge nach sich ziehen kann. Und geschieht dies unmittelbar nach der Beschneidung, ist offiziell fast nie der Eingriff selbst schuld, sondern eine "preexisting condition".

      Offensichtlich kann für "Seltener Gast" nicht sein, was nicht sein darf, aber lest selbst. Seine Antwort ist mittlerweile gelöscht.

    • Was für ein Bodenloser Schwachsinn! Volksverhetzung! Wenn nichts mehr hilft, dann doch Beleidigung und Rufmord.

      Ich hatte mir erlaubt diesen Schwachkopf darauf hinzuweisen, dass die Totenscheine aus den KZs oftmals auf "Plözliches Herzversagen" lauteten und so eben auch heute, die Kausalitätskette gerne in demagogischer Weise vernebelt wird:

      • Damals: Gas, Ersticken, Herzversagen. Was als Ursache bleibt, ist Herzversagen und das Wort Plötzlich soll auch noch eine Überraschung bekunden. War ja auch ganz ungeplant, gell?
      • Heute: Beschneidung, pre-existing-Condition, Komplikation (eventuell mit Todesfolge). Was bleibt? Pre-existing Condition als Komplikations- oder Todes-Ursache.

      Und was macht der Schwachmat? Anstatt nachzudenken, greift er zur Nazikeule, unter Missachtung der schreienden Parallelen des sprachlichen Missbrauchs und Scheinheiligkeit.
      Das erinnert mich an die oft beschworene ideologische Nähe zwischen braun und rot.
      Man glaubt sooo gegensätzlich zu sein und merkt dabei gar nicht, wie groß die Schnittmenge ist.
    • Auch wenn man in beiden fällen erkennen kann, daß man sich da gerne die schuld wegreden möchte, so ist doch im NS-Fall grundsätzlich vorsatz am werk zur tötung gewesen, bei der Beschneidung kann man dies aber nicht unterstellen.
      Ich kann nur ein bischen zur sensibilität bezüglich solchen vergleichen raten, denn selbst wenn man sachlich argumentiert, so wird von den beschneidungsbefürwortern nur allzugerne sofort antisemitismus unterstellt, auch da wo gar keiner herrscht.
    • Ja sicher, ist ja auch eine schöne Einladung.
      Niemand, der bei Verstand ist, wird die unterschiedliche Ausgangssituation (hier Tötungsvorsatz im industriellen Ausmaße, dort wenigstens billigende Inkaufnahme) erkennen. Bei allem Unterschied, ein Vergleich der nachträglichen Euphemisierung und Fälschung der Fakten ist damit aber noch lange nicht untersagt.
      Durch das sofortige Hochreissen des Antisemitismus-Schildes möchte seltener Gast hier, in billiger Art und Weise, das Argument entwerten, dass die Statistik hinsichtlich der Todesursache gefälscht ist.
      Und die Argumentation war ja nun, dass diese Zahlen von ca. 150 Toten nach Beschneidungen in den USA nicht stimmten. Damit will seltener Gast nur die ohnehin reduzierten Zahlen noch kleiner reden.
    • Preexisting Conditions

      Kleiner Exkurs in "Preexisting Conditions", auch genannt die Umstellungen jedes Neugeborenen beim Wechsel seiner Lebenswelt in der Gebärmutter in die Außenwelt:

      Die Lebensumgebung des ungeborenen Kindes ist eine ganz andere als die des Kindes nach der Geburt. Die Natur hat sich für beide Situationen und für den Übergang während der Geburt einige Tricks ausgedacht.

      Im Mutterbauch wird das Kind mit Sauerstoff und Nährstoffen über die Plazenta versorgt. Die Plazenta ermöglicht auch den Abtransport der Stoffwechselabfallprodukte zurück zur Mutter.

      Die Plazenta des Kindes hat der Mutter zugewandt wie auf einem Teller ein Netz ganz feiner Adern. Diese Adern liegen am Gebärmuttergewebe nur ganz eng an. Es fließt also kein Blut direkt von der Mutter zum Kind. So müssen Sauerstoff und Nährstoffe erst die Adern der Mutter verlassen, dann diesen kleinen Zwischenraum überbrücken und gelangen erst dann in die Adern des Kindes. Des-halb ist die Sauerstoffversorgung des ungeborenen Kindes nicht wirklich luxuriös und sein Blutdruck niedrig. Das Neugeborene hat nur einen Sauerstoffpartialdruck von 70-90 mmHg gegenüber über 96 mmHg des Erwachsenen.

      Um trotzdem zu gewährleisten, daß das ungeborene Kind wächst und gedeiht, hat es eine hohe Konzentration eines besonderen roten Blutfarbstoffes, des fetalen Hämoglobins. Dieses nimmt Sauerstoff leichter auf als das in geringerer Menge bereits vorhandene Erwachsenen-Hämoglobin, gibt ihn aber schwerer ans Gewebe ab. Die Eigenschaften des fetalen Blutfarbstoffes sind nach der Geburt von Nachteil, so daß er in den ersten drei Lebensmonaten vollständig abgebaut und durch Erwachsenenblutfarbstoff ersetzt wird – unter hoher Belastung für die noch nicht gut funktionierende Leber.

      Lunge, Leber, Darm und Nieren haben im Mutterleib nichts zu arbeiten. Sie müssen bloß wachsen und sich auf die Umstellung bei und nach der Geburt vorbereiten. Das Gehirn des ungeborenen Kindes muß aber gut mit Sauerstoff versorgt werden. Und Herz- und Blutgefäßsystem müssen für die Situation nach der Geburt vorbereitet sein. Mehrere Kurzschlußverbindungen gewährleisten, daß beide Aufgaben erfüllt werden:
      — Der Ductus venosus (Arantii) umgeht die Leber. Er vernarbt nach der Geburt zu einem Band.
      — Über das Foramen ovale zwischen rechtem und linkem Herzvorhof wird der Lungenkreislauf umgangen, so daß das relativ sauerstoffreiche Blut aus der Plazenta direkt zum Gehirn gelangen kann.
      — Über die obere Hohlvene gelangt das Blut zurück in den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer. Die im Mutterleib unbeatmete Lunge wird größtenteil durch eine Kurzschlußverbindung der Lungenarterie zur Aorta umgangen, den Ductus arteriosus Botalli. Dieser wird durch den niedrigen Sauerstoffgehalt des ungeborenen Kindes und durch die Wirkung von Prostaglandinen offen gehalten.

      Nach der Geburt muß die Sauerstoffversorgung des Kindes sofort und ohne Verzögerung durch dessen Lunge übernommen werden. Mit dem ersten Atemzug des Neugeborenen füllen sich seine Lungen das erste Mal mit Luft. Die durch den vorher niedrigen Sauerstoffgehalt des Blutes bedingte Gefäßverengung in der Lunge läßt nach. Dadurch vermindert sich der Druck in der Lungenstrombahn und es fließt mehr Blut aus der Lungenschlagader in die Lunge.

      Dieses vergrößerte Blutvolumen fließt nach Sauerstoffaufsättigung in der Lunge in den linken Herzvorhof und läßt auch hier den Druck ansteigen. Dadurch verschließt sich das Foramen ovale zwischen den Herzvorhöfen funktionell. Das heißt, die überlappenden Zwischenwandanteile werden durch den Druck im linken Herzvorhof nur aufeinandergelegt und verschließen so den Durchgang. Der anatomische Verschluß, das heißt das endgültige Zusammenwachsen der Wandanteile der al-ten Öffnung erfolgt nur allmählich im ersten Lebensjahr, bei 20 – 25 % der Menschen bleiben dauerhaft kleine oder größere Undichtigkeiten zurück. So lange der Verschluß nur funktionell ist, kann jede Druckerhöhung im rechten Herzvorhof (z.B. durch die künstliche Beatmung während einer Allgemeinanästhesie) zu einer Wiedereröffnung des Foramen ovale und zu gefährlichen Abfällen der Sauerstoffsättigung des Kindes führen.

      Die Wand des Ductus arteriosus Botalli zieht sich zunächst unter nervalchemischer Steuerung zu-sammen. Sie vernarbt in der Regel bis zum Ende des dritten Lebensmonats. Bis dahin ist auch die-ser Verschluß nur funktionell und kann durch bestimmte Faktoren wieder aufgehoben werden, wie z. B.:
      — Anämie
      — Druckanstieg in der Lunge
      — Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut
      — niedrige Körpertemperatur
      — Streß und Schmerzen (Erhöhung des Sauerstoffbedarfes).
      Dann fließt sauerstoffarmes Blut direkt von der Lungenarterie in die Aorta. Die Lunge und ihre Sauerstoffaufsättigung werden umgangen. Dies kann zu gefährlichen Abfällen der Sauerstoffsättigung und einer Sauerstoffunterversorgung des Kindes führen. Die Sauerstoffunterversorgung kann ihrer-seits eine zentrale Atemdepression verursachen und in einem Teufelskreis die Situation weiter ver-schlimmern.

      So weit zu den Umstellungen des Kreislaufes bei der Geburt. Am Tag der jüdischen Beschneidung sind alle Kurzschlußverbindungen nur funktionell und nicht anatomisch verschlossen, so daß sie wieder eröffnet werden können.

      Auch die Funktionen weiterer Organsysteme des Neugeborenen weichen von denen älterer Kinder oder Erwachsener ab.

      Das Neugeborenenherz reagiert empfindlich auf Medikamente, die die Herzleistung herabsetzen. Auch eine Sauerstoffunterversorgung beeinträchtigt die Leistung des Herzmuskels überproportio-nal.

      Die Urinausscheidung ist in den ersten Tagen nach der Geburt gering. Das ist sinnvoll, weil auch die Milchproduktion der Mutter erst langsam in Gang kommt. Damit ist aber auch die Möglichkeit zur Ausscheidung von Medikamenten vermindert. Die Nierenfunktion erreicht erst nach dem ersten Lebensmonat 80 % der Normwerte.

      Die Leberfunktion ist bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Der Bluteiweißgehalt ist bis zum Ende des ersten Lebensjahres vermindert, so daß die freie Konzentration vieler Medikamente erhöht ist. Außerdem ist der Abbau vieler Medikamente, z. B. von Lokalanästhetika und Narkosemedikamenten durch die Unreife verschiedener Enzymsysteme deutlich verlangsamt. Das Neuge-borene hat einen physiologischen Vitamin-K-Mangel, so daß Gerinnungungsfaktoren nur einge-schränkt synthetisiert werden können. Auch die anderen Enzymsysteme erreichen ihre Leistungs-fähigkeit erst nach einigen Monaten. Sichtbares Zeichen der unreifen Leberfunktion und der Bela-stung durch den Abbau des fetalen Blutfarbstoffes ist die bekannte Neugeborenengelbsucht.

      Sedierende Medikamente dringen durch die unreife Blut-Hirn-Schranke leichter in das Gehirn eines Neugeborenen ein. Dies führt zu erhöhten Konzentrationen im Gehirn.

      Das Kind im Mutterleib ist dort gegen Auskühlung geschützt. Die Fähigkeit zur eigenständigen Re-gulation der Körpertemperatur entwickelt sich nur langsam. Das Neugeborene kühlt daher leicht aus. Eine Auskühlung erhöht den Sauerstoffverbrauch und verschlechtert die zentrale Atemregula-tion. Der Medikamentenabbau in Leber und Niere ist bei Auskühlung ebenfalls verlangsamt.

      Bei Früh- und Neugeborenen ist eine erhebliche Unreife der neuronalen Mechanismen nachgewiesen, die Schmerzempfinden unterdrücken. Im Vergleich zu Erwachsenen sind beim Neugeborenen nur 14 % der Andockstellen für Opiate in den übergeordneten Bereichen des Gehirns vorhanden, im Bereich des Hirnstammes dagegen bereits 40 %. Opiate wirken also nicht so gut gegen Schmerzen, wenn sie bereits die Atmung beeinträchtigen.

      All diese komplizierten Anpassungsvorgänge lassen die Schlußfolgerung zu, daß man auf Neugeborene gut aufpassen muß – und ihnen keinesfalls unnötige Belastungen zumuten sollte. Das äußerst fein austarierte Gleichgewicht kann sonst leicht aus dem Lot geraten.
    • Danke Wakankar für Deine Ausführungen.

      Auch wenn Stephan Kramer vor dem Rechtsausschuss des Bundestags erklärte ...

      Stephan Kramer schrieb:

      Betrachtet man das Kindeswohl vom gesundheitlichen Standpunkt, so ist auch dieses durch die Voraussetzungen zur Beschneidung gewährleistet. Im Judentum hat das Leben und die Bewahrung des Lebens den höchsten Stellenwert. Aus diesem Grund dürfen Säuglinge nicht beschnitten werden, wenn gesundheitliche Gründe dagegen sprächen, der Säugling z.B. einen erhöhten Bilirubinspiegel aufweist, zu früh geboren wurde, ein zu geringes Körpergewicht hat oder unter Hämophilie leidet etc. (s. auch Mohalim-Ausbildung.). Insofern führen alle ideologisch motivierten Versuche, Kindeswohl versus Judentum gegeneinander in Stellung zu bringen, zwangsläufig ins Leere.

      ... so scheint mir da doch ein "Augen zu und durch" zu herrschen. Und auch eine Unehrlichkeit sich und anderen gegenüber, dass die Beschneidung Komplikationen überhaupt erst ausgelöst haben könnte. Bis hin zur Verantwortung für den Tod des Kindes. Dass es in jedem Fall auch so gestorben wäre - und so verstehe ich das Vorschieben von "pre-existing conditions" - ist zurückzuweisen.
    • Entweder "preexisting condition", oder "Benutzerfehler":

      Rabbi Cohen was entirely blameless for the tragedy.


      kilburntimes.co.uk/news/queen_…ing_circumcised_1_1419367

      oder es war halt eine Kette von tragischen Fehlern, die aber mit der Amputation nichts zu tun haben (wie bei Franjo)

      Es liegt nie an der überflüssigsten aller Operationen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Entweder "preexisting condition", oder "Benutzerfehler":
      Gemäss Stephan "Babyexperte" Kramer kann es sich hier unmöglich um eine Beschneidung nach dem jüdischen Religionsgesetzen gehandelt haben, weil "im Judentum das Leben und die Bewahrung des Lebens den höchsten Stellenwert" hat. Babies mit "preexisting conditions" dürfen demnach gar nicht beschnitten werden! Das ist absolut unjüdisch. Gottseidank sind solche Vorfälle in Deutschland durch die vor einigen Tagen erfolgte brutalstmögliche Ausbildung der Mohelim völlig ausgeschlossen. (Pino)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.