Vorhautwiederherstellung: Ein Überblick

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    • Vorhautwiederherstellung: Ein Überblick

      In diesem Thema werde ich eine Sammlung an Methoden und hilfreichen Links anlegen. Hier soll man sich kurz und schnell über die Vorhautwiederherstellung erkundigen können, ohne sich durch dutzende Antworten lesen zu müssen. Ich bitte darum hier keine Fragen zu stellen, sondern nur Erfahrungsberichte zu schreiben und Methoden vorzustellen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Baba ()

    • Das Dehnverfahren

      Die verbreitetste Methode der Vorhautwiederherstellung ist das Dehnverfahren. Diese Methode ist schmerzlos, günstig und narbenfrei. Jedoch benötigt man viel Geduld und Durchhaltevermögen, denn das Dehnverfahren streckt sich über mehrere Jahre. Für das Dehnverfahren spricht auch, dass die Penishaut als eine der wenigen Stellen des Körpers komplett haarlos ist (wie Augenlider, Hand- und Fußinnenflächen), was bei operativen Wiederherstellungen zu unschönen Ergebnissen führt.

      Das Dehnverfahren hat nichts mit einer elastischen Dehnung zu tun. Haut hat die Eigenschaft, neue Zellen zu bilden, wenn sie gespannt wird. Dieser normale Wachstumsprozess der Haut wird genutzt, indem man die verbleibende Vor- und Schafthaut über Jahre mit verschiedenen Hilfsmitteln unter leichtem Zug hält. So wächst die noch vorhandene Penishaut mit der Zeit über die Eichel und bildet eine neue Vorhaut.

      Diese neue Vorhaut unterscheidet sich jedoch in vielen Punkten von der natürlichen Vorhaut . Die natürliche Vorhaut besteht aus verschiedenen Bereichen:


      dem äußeren Vorhautblatt;
      dem inneren Vorhautblatt;
      dem gefurchten Band und
      dem Vorhautbändchen (Frenulum)


      Jeder dieser Teilbereiche hat spezielle Eigenschaften, die von der wiederhergestellten Vorhaut meistens nicht erfüllt werden können. Die gesamte Vorhaut eines Mannes besitzt über 20.000 Nervenenden, die speziell für das sexuelle Empfinden zuständig sind. Nerven wachsen nicht. Eine Wiederherstellung einer Vorhaut aus der Schafthaut kann daran nichts ändern. Das innere Vorhautblatt ist eine Schleimhaut, die Feuchtigkeit zur Pflege der Eichel produziert. Das gefurchte Band ist ein sehr elastischer und erogener Bereich an der Vorhautspitze, das die Vorhaut dort, wo sie sich umstülpt, zusammenzieht. Das Vorhautbändchen ist voller Nerven und stellt damit eine wichtige erogene Zone dar. Eine Wiederherstellung dieser Bereiche ist nicht möglich.

      Doch hat die Vorhaut noch andere entscheidende Eigenschaften. Eine der wichtigsten ist der Schutz der Eichel vor Trockenheit und Reibung. Denn auch die Eichel besitzt eine Schleimhaut mit sehr vielen Nervenenden. Ohne die Vorhaut vertrocknet diese und die ursprünglich nur zwei bis drei Zellen dicke Membran der Eichel verdickt sich um das zehnfache. Die Sensitivität der Eichel nimmt drastisch ab. Sobald die Eichel wieder vor Reibung und Trockenheit geschützt wird, stellt sich der natürliche Zustand innerhalb weniger Wochen wieder her. Man kann dies mittels Frischhaltefolie und Hautcreme oder Öl (ohne Farb- und Duftstoffe) für ein paar Wochen ausprobieren. Die ersten Veränderungen stellen sich schon nach wenigen Tagen ein.



      Eine andere Eigenschaft der Vorhaut ist das Gleitverhalten während des Geschlechtsverkehrs. Da bei einem beschnittenen Penis die Schafthaut oft so kurz geschnitten wird, dass ein Bewegen dieser unmöglich ist, wird beim Geschlechtsverkehr der gesamte Penis immer wieder aus der Vagina gezogen und eingeschobenen. Dabei verdunstet viel Gleitflüssigkeit und die Reibung nimmt stark zu. Natürlicherweise sollte der Penis in der eigenen Vorhaut vor- und zurück gleiten. Ohne eigentliches Reiben massiert der Penis die Stimulanzzonen der Frau, ähnlich wie ein Vibrator.

      Optisch ist eine wiederhergestellte Vorhaut kaum von einer natürlichen zu unterscheiden, da das äußere Vorhautblatt der Schafthaut optisch sehr ähnlich ist. Nur beim Abziehen der neuen Vorhaut ist der Unterschied zur inneren Vorhaut erkennbar.

      Hier eine Vergleichstabelle verschiedener Dehnhilfsmittel. Die Seiten des TLC Tugger und des DTR sind sehr ausführlich beschrieben.
    • Das operative Verfahren

      Das operative Verfahren zur Vorhautwiederherstellung ist eine sehr schnelle Lösung, bringt aber viele Nachteile mit sich.

      Bei dieser Methode wird Haut von anderen Körperstellen an den Penisschaft verpflanzt und die ehemalige Schafthaut zur neuen Vorhaut gemacht. Die verpflanzte Haut muss an mehreren Stellen genäht werden, zum einen am unteren Penisschaft, an der Verbindungsstelle zur alten Schafthaut und, da die verpflanzte Haut nicht rund ist, an der Berührungsfläche entlang des Penisses. Mit der Beschneidungsnarbe macht das vier große Narben mit allen bei Narben auftretenden Komplikationen.

      Ein weiteres Problem stellt die Eigenschaft der Penishaut dar, vollkommen haarlos zu sein. Keine haarlose Haut des Körpers kommt jedoch für eine Transplantation in Betracht. So muss man sich mit wenig behaarter Haut (wie die der Arminnenseite) zufrieden geben.

      Der Eingriff ist riskant, sehr teuer (mehrere tausend Euro) und wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Der Krankenhausaufenthalt dauert ca. zwei Wochen. Das Ergebnis ist oft unschön.

      Nur sehr wenige Ärzte in Deutschland führen diesen Eingriff durch. Selbst nach langer Recherche habe ich keinen gefunden. Aufgrund der Seltenheit der Eingriffes haben die Chirurgen wenig bis keine Erfahrung.
    • Baba schrieb:

      Das operative Verfahren zur Vorhautwiederherstellung ist eine sehr schnelle Lösung, bringt aber viele Nachteile mit sich.

      Bei dieser Methode wird Haut von anderen Körperstellen an den Penisschaft verpflanzt und die ehemalige Schafthaut zur neuen Vorhaut gemacht. Die verpflanzte Haut muss an mehreren Stellen genäht werden, zum einen am unteren Penisschaft, an der Verbindungsstelle zur alten Schafthaut und, da die verpflanzte Haut nicht rund ist, an der Berührungsfläche entlang des Penisses. Mit der Beschneidungsnarbe macht das vier große Narben mit allen bei Narben auftretenden Komplikationen.

      Ein weiteres Problem stellt die Eigenschaft der Penishaut dar, vollkommen haarlos zu sein. Keine haarlose Haut des Körpers kommt jedoch für eine Transplantation in Betracht. So muss man sich mit wenig behaarter Haut (wie die der Arminnenseite) zufrieden geben.

      Der Eingriff ist riskant, sehr teuer (mehrere tausend Euro) und wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Der Krankenhausaufenthalt dauert ca. zwei Wochen. Das Ergebnis ist oft unschön.

      Nur sehr wenige Ärzte in Deutschland führen diesen Eingriff durch. Selbst nach langer Recherche habe ich keinen gefunden. Aufgrund der Seltenheit der Eingriffes haben die Chirurgen wenig bis keine Erfahrung.
      Mir graust es schon dabei, daran zu denken, die nächsten Jahre mit dehnen zu verbringen. Ich bin eigentlich in der Blüte meines Lebens und will mich einfach nur normal fühlen. Hat denn jemand hier Erfahrungen mit der obenstehenden OP-Methode? Die Krankenkasse würde die OP doch bestimmt bezahlen, wenn man vorher vom Psychologen PTBS und/oder Depressionen diagnostiziert bekommt. Achja, bei dieser OP würde dann doch der Rest der inneren Vorhaut auch wieder die Eichel bedecken, oder? Ich denke, ich werde das Dehnen erst einmal weiter versuchen, aber es gestaltet sich schwierig, vor allem da ich so wenig Haut habe. Viel Fortschritt konnte ich noch nicht verzeichnen. Bin wahrscheinlich auch zu ungeduldig, aber es erfordert ja schon wirklich enorm viel Geduld über Jahre hinweg, in denen man sich dann immer noch mies fühlt (naja es wird ja hoffentlich besser je mehr Haut wächst).
    • Ob die Kassen diesen Eingriff "bestimmt" bezahlen, wär ich mir nicht so sicher. Davor steht auf alle Fälle ein langer und beschwerlicher Weg um alle dafür nötigen Unterlagen und Bestätigungen zu erhalten.
      Bitte halte Dir immer vor Augen:
      - Die Vorhaut ist ein einzigartiges Hautgewebe, das es sonst nirgendwo am Körper gibt. Was auch immer an den Penis verpflanzt wird, es ist Gewebe, das dort nicht hingehört und andere Eigenschaften hat. Es ist in jeden Falle stärker behaart und nicht so dehnbar.
      - Es wird eine neue Operation, mit neuen Narben, neuen Operationsrisiken, neuen Schmerzen, einer neuen Heilungsphase. Wie das Ergebnis aussehen wird, kann niemand vorhersagen.
      - Die Nervenenden und Tastzellen bleiben amputiert, die bekommst Du durch die OP nicht wieder. Im Gegenteil, das Risiko, dass Nervenbahnen unabsichtlich durchtrennt werden und das Empfindungsvermögen noch schlechter wird, ist durchaus gegeben.

      Das Dehnen dagegen findet "nebenbei" statt. Die Jahre, die es benötigt, würden doch sowieso vergehen. Ob Du nun dieses Teil trägst, oder nicht. Sieh diesen Vorgang nicht als etwas Separates, sondern als etwas, was nebenbei läuft. Du bist nicht dadurch eingeschränkt (ok, ein kleines bisschen) und erlebst den Zuwachs mit.
      Und wenn Du verschiedene Methoden ausprobierst, findest Du sicher auch die, die für Dich am besten funktioniert.

      Aber streich die OP von Deinem Plan. Ganz ehrlich.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Hallo ans Forum,

      wirklich ein sehr hilfreicher Beitrag - gut erklärt!

      Mir stehen dennoch zwei drei Fragen offen.
      Zum einen habe ich gesehen, dass es mehrere verschiedene Geräte gibt und die jeweiligen Arten (Beim DTR),
      wie unterscheiden sie sich und wann verwendet/braucht man welche/s ?

      Außerdem würde ich gerne wissen, wie lange man am Tag ein solches Gerät verwendet (ungefähr)...
      Gibt es ein Minimum und wichtiger, ein Maximum??

      Wie viel Zeit sollte man wirklich täglich investieren um den best möglichen Erfolg zu haben?

      Danke für die Antworten :)

      LG