Jürgen Trittin

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    • Gerhard schrieb:

      Aber vielleicht ist es auch kein Zufall, dass Beschneidungskritiker, deren Seriösität unzweifelhaft ist, grössten Wert darauf legen, nicht mit diesem Forum in Zusammenhang gebracht zu werden.
      Würdest Du bitte die Quellen und die Beschneidungskritiker nennen, auf die sich Deine Aussage bezieht?

      Wenn ich das täte, würde es die Absicht der Beteiligten, nicht in Verbindung gebracht werden zu wollen, unterlaufen. Ich respektiere aber natürlich deren Absicht.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ehrlicherweise müsste man zugeben, dass es uns in diesem Forum nicht darum geht, die Täter zu "verstehen", sondern sie soweit wie möglich in die Tonne zu treten, d.h. der Wut der Opfer Ausdruck zu verleihen. Das Abweichen von dieser "Linie" wird meist als Verrat an den Opfern verstanden. Dabei heisst "Verstehen der Täter" ja noch längst nicht, sie aus ihrer Verantwortung als Täter zu entlassen!!!
      Hiermit gehe ich konform. Ob nun ein Opfer großes Interesse hat an den Motivationen seines Täters, lass ich jetzt mal dahingestellt. Als Opfer Interesse an der Motivation des Täters zu haben, geht öfter in Richtung mildernder als erschwerender Umstände. Das muss jedes Opfer für sich entscheiden.
      Der Richter wird sich in jedem Fall für die Tätermotivationen interessieren, um das Strafmaß zu finden.


      werner schrieb:

      Das Problem für das missbrauchte Kind besteht nicht nur darin, sich als Objekt des egoistischen Willens des Täters wahrzunehmen und die Wut darüber zu artikulieren, sondern vor allem die Ambivalenz auszuhalten, dass der Täter oft nicht nur ein Monster war.
      Niemand ist "nur ein Monster". Das wäre manichäisch. Nur durch eine differenzierte Analyse der Tat und der Motivationen, wird man dem monstruösen Anteil vom normalen Anteil trennen können. Hannah Arendt hat als vermutlich Erste auf die Normalität des Bösen hingewiesen und ist mit denen zusammengerasselt (gut 20 Jahre lang) die sich Welt lieber einfach definieren.
      Ob nun ein KZ-Leiter auch hervorragend Klavier spielen konnte und lieb zu seinen Kindern war... wen interessiert das wirklich?

      werner schrieb:

      Deshalb macht es einen Unterschied, ob z.B. der Täter bei der Tat sexuell erregt war oder nicht. Auch für den Säugling macht dies einen Unterschied, spätestens dann, wenn ihm zunehmend bewusst wird, wer was und warum an ihm verübt hat. Es ist auch nicht das Gleiche, ob eine Mutter ihr Kind beschneiden lässt, weil sie einem falschen ärztlichen Phimoserat folgt oder dem Willen, die Masturbation des Kindes einzuschränken.
      Also spielt die Täterperspektive doch eine Rolle für das Opfer.

      werner schrieb:

      Fakt ist, dass in diesem Forum niemand (mehr) einschreitet, wenn sich die Kommentare vom Thema wegbewegen
      Ich schreite gerne ein, aber nur dann, wenn der Zusammenhang weit an den Haaren herbei gezogen ist, oder der Stil grenzwertig wird. Solche Situationen sind selten, und dann würden deine höflichen Widersacher in dieser Diskussion auch einschreiten. Auch sie haben ihre Grenzen und unterscheiden zwischen Relevanz, Unfug und Unmöglichkeit.

      werner schrieb:

      Beschneidungskritiker, deren Seriösität unzweifelhaft ist, grössten Wert darauf legen, nicht mit diesem Forum in Zusammenhang gebracht zu werden.
      Dieses Forum hat weder den Anspruch noch die Möglichkeit EINE Wahrheit zu vermitteln. Wie denn auch? Es werden hier Meinungen und Vermutungen gepostet, diskutiert und manchmal werden in Diskussionen Schlangenlinien, zwischen den Extrempositionen, gefahren. worauf es wohl ankommt, ist dass gewisse Grenzen nicht überschritten werden. Es ergeht mein besonderer Dank an Deinen Scharfsinn, das hier und da verhindert zu haben.
      Dass nun einige Menschen meinen, dass ihre Reputation leiden könnte, wenn sie mit diesem Forum in Verbindung gebracht werden könnten, das mag sein. Das ist aber deren Problem der Grenzziehung des Akzeptablen.
      Denn wollte man das partout verhindern, würden hier nur Beiträge geduldet, die nie die seichte Mitte verlassen würden.
      Außerdem hat doch keiner von uns den Anspruch das zu sein, was die Mitte dieses Forums ausmacht.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • werner schrieb:

      Beschneidungskritiker, deren Seriösität unzweifelhaft ist, grössten Wert darauf legen, nicht mit diesem Forum in Zusammenhang gebracht zu werden.
      Ich versuche mal das logische Gegenteil zu formulieren:

      Menschen die größten Wert darauf legen, mit diesem Forum in Verbindung gebracht zu werden, sind von zweifelhafter Seriosität.

      Und das ist eine falsche Behauptung, also ist auch deine Behauptung, Werner ebenso unrichtig.

      Fazit: Es kann wohl solche Leute geben, aber nicht alle sind so. Und jetzt? was tun ? ^^
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Auch wenn sich das Opfer nicht für die Motivation des Täters interessiert, was ja menschlich völlig verständlich wäre, spielt diese Motivation eine Rolle. Bei Verbrechen innerhalb der Familie dürfte das auf der Hand liegen.

      Was die Schlangenlinien betrifft, so sind ihre Grenzen in der Tat schwer zu ziehen. Deshalb habe ich ja betont, dass ich es nicht kritisiere, sondern nur konstatiere. Ich habe in der Tat den Eindruck, dass diese Grenzen in letzter Zeit weiter geworden sind. Aus pragmatischen und juristischen Gründen musst letztlich Du, Guy, diese Grenze im Einzelfall definieren. Auch wenn ich in einigen Einzelfällen zum Thema "Schlangenlinien" meinen Senf dazu gegeben habe, respektiere ich Deine Entscheidungen so oder so.

      Ich habe wohl bei meiner Bemerkung über die Beschneidungskritiker das Wort "viele" vor dem Wort vergessen. Ich bedaure, dass das zu Missverständnissen geführt hat. Es war keinesfalls meine Absicht, den hier versammelten Beschneidungskritikern generell mangelnde Seriösität zu unterstellen. Dann würde ich selbst ja auch dazu gehören.

      Ich strebe keine "seichte Mitte" an, sondern "nur" eine gewisse Seriösität bei der Diskussion z.B. juristischer, medizinischer, historischer, psychologischer und religiöser Fragen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ich habe in der Tat den Eindruck, dass diese Grenzen in letzter Zeit weiter geworden sind.
      Da pflichte ich dir bei. Es ist wohl so. Ich frage mich nur ernsthaft, ob das gut oder schlecht ist. Darauf habe ich (noch) keine Antwort.
      Wer wirklich wissen will, wessen Geistes Kind dieses Forum ist, sieht es schon an der Anzahl der Beiträge der einzelnen Personen, dem Datum ihrer Anmeldung, sowie daran wer das Forum in der Mitte hält.
      Wenn jemand eine abstruse Theorie, die hier gepostet wird, aufpickt und daraus Honig saugt, das Forum sei extremistisch, dann soll er doch. Ihm oder ihr kann man dann anlasten, dass das böswillig und tendenziös ist. Und wer lesen kann, merkt es selbst.
      Auch verweise ich darauf, dass einige Extremisten hier erfolglos versucht haben ihr Gift zu versprühen. Je giftiger, desto schneller waren sie weg vom Fenster. Zensur haben sie alle gerufen. Ja stimmt, sag ich da nur. Manche Debatten sind eben vergebens und schädlich.


      Werner, deine Sorgen nehme ich ernst.
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      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)