Barbara Steffens: "Jede Frau hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit"

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    • Barbara Steffens: "Jede Frau hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit"

      Barbara Steffens ist Gesundheitsministerin von NRW.

      Diese Unverschämtheit muss Mann sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

      Sie sagt nicht: "Jeder Mensch das Recht auf körperliche Unversehrtheit" - so wie das in unserer Verfassung steht.
      Nein, das gilt nur noch für FRAUEN.
      Für Steffens sind Männer offenbar entweder keine Menschen, oder Menschen zweiter Klasse.

      In dem ganzen Artikel der Ärztekammer Nordrhein wird natürlich peinlichst jede Bezugnahme auf die massenhaft stattfindende Zwangsverstümmelung von männlichen Kindern vermieden, sie existiert gar nicht.

      Dafür aber:

      Typ I: Partielle oder vollständige Entfernung der Klitoris und/oder der Klitorisvorhaut.


      ...oder der Klitorisvorhaut...

      Merke: Klitorisvorhaut->Frau (das Bessergeschlecht)->Verstümmelung - Pfui Deibel!
      Penisvorhaut->Mann (das minderwertige Geschlecht)-> nicht der Rede wert.

      Man lese und kotze:

      aekno.de/page.asp?pageId=10618&noredir=True

      So, wie Tonio Walter das schön beschrieben hat: Bei der FGM wird regelmäßig die Extremform hervorgehoben, mit grauenhaften Komplikationen. Keine Rede davon, dass es auch bei der MGM zu schlimmsten Komplikationen kommt. Keine Rede davon, dass die meisten verstümmelten Frauen ihre Verstümmelung als Erwachsene gut finden, "sich verschönert fühlen", und dasselbe ihren Töchtern "zu Gute kommen lassen". Die europäischen Proteste als "Einmischung in unsere Angelegenheiten, unsere Kultur" betrachten - ganz ähnlich wie bei der MGM. Genitalverstümmelte Kinder wissen ja später als Erwachsene auch nicht wie es unverstümmelt sein könnte.

      Nachtrag:
      Weltweit sind nach Schätzungen 140 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalbeschneidung betroffen.


      Millionen FRAUEN! Was zählen dagegen schon Milliarden Männer....
    • Auch Politiker haben das Recht auf Weiterbildung. Ich werd ihr mal schreiben...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Weguer schrieb:

      Ich werd ihr mal schreiben...


      Vorsicht lieber Weguer. Das gibt bestimmt wieder eine ganze Keksdose voll mit "Cookie-Cutter-Antworten" aus Muttis letztjähriger schwarz-gelb-rot-grüner Weihnachtsbäckerei. ;)

      Garantiert mit dabei die beliebten "Das-ist-etwas-völlig-anderes"-Lebkuchen und die unverzichtbaren "Jüdisches-(und muslimisches)-Leben-muss-in-Deutschland-möglich-bleiben"-Zimtsternchen (und Vanille-Kipferl). Also nix für Diabetiker oder negativ von Beschneidung betroffene Jungs und Männer...
    • Mail an Frau Steffens

      Guten Tag
      Frau Steffens,

      ich habe soeben diesen Artikel der Ärztekammer Nordrhein gelesen:
      aekno.de/page.asp?pageId=10618&noredir=True

      Einige Ihrer Aussagen haben mich erschüttert und verärgert, weswegen ich Ihnen schreibe.

      So sagen Sie z.B. (ich zitiere): „Jede Frau hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Deshalb ist „Female Genital Mutilation zu ächten“
      Damit gestehen Sie das Recht auf körperliche Unversehrtheit ausschließlich Frauen zu.
      Anders kann ich Ihre Aussage nicht interpretieren, sonst hätten Sie gesagt "Jeder MENSCH hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Deshalb ist Genital Mutilation zu ächten."

      Ich gehe mal davon aus, dass Sie mit Blick auf religiöse Traditionen im Judentum und im Islam Manipulationen und irreversible Eingriffe an männlichen Genitalien dulden. Haben Sie sich tatsächlich mit der Materie der Vorhautentfernung befasst? Kennen Sie die Auswirkungen, die dieser Eingriff auf Männer haben kann? Glauben Sie tatsächlich das Argument, weil dieser Eingriff seit Jahrtausenden durchgeführt wird und weltweit Millionen Männer beschnitten sind, sei er harmlos und ohne negative Folgen für Körper und Seele? Glauben Sie tatsächlich, man müsse nur sicherstellen, dass der Eingriff unter hygienischen Bedingungen und Narkose stattfindet, um negative Folgen auszuschließen?

      Bei der Arbeit an meinem Buchprojekt, das die negativen Folgen der männlichen Beschneidung anhand von Betroffenenberichten darstellen wird, habe ich inzwischen schon an die hundert Berichte von unglücklichen Männern gelesen. Sie leiden an ihrer eingeschränkten Sexualität, an Narben, am Gefühl des Verstümmeltseins, an Depressionen und Impotenz. Nur die wenigsten davon wurden ohne Narkose beschnitten, der Großteil in Kliniken oder bei Ärzten. Sprechen all diese Männer die Unwahrheit? Sind all diese Männer Hypochonder? Wissen sie schlicht nicht, dass sie in Wirklichkeit gar keine Probleme haben?

      Frau Steffens, in dem oben genannten Bericht wird die FGM Typ I wie folgt typisiert:

      Typ I: Partielle oder vollständige
      Entfernung der Klitoris und/oder der Klitorisvorhaut (Clitoridektomie).

      Ausdrücklich wird hier die Entfernung der Klitorisvorhaut erwähnt, sie ist das physiologische Pendant zur Penisvorhaut beim Mann.
      Wieso ist die Entfernung der Klitorisvorhaut ein strafwürdiges Verbrechen, während das Abschneiden der Penisvorhaut lediglich einen harmlosen rituellen Akt darstellen soll?

      Warum gestehen Sie Jungen und Männern nicht das Recht zu, über ihre Genitalien selbst zu bestimmen? Warum dürfen erwachsene Männer und Frauen an den Genitalien von kleinen Jungen OHNE medizinische Notwendigkeit manipulieren und diese dauerhaft beeinträchtigen, während der exakt selbe Akt an weiblichen Genitalien strafrechtlich verfolgt wird?

      Ich bin einer der betroffenen Männer, die mit ihrer Vorhautamputation sehr unglücklich sind und unter massiven Einschränkungen ihrer Sexualität zu leiden hat. Erst der Einsatz von Resensibilisierungsmaßnahmen wie z.B. Vorhautwiederherstellung durch Dehnen der Resthaut konnte ich einen Teil der ursprünglich vorhandenen Sensibilität zurückerlangen. Glauben Sie mir, ich kann einschätzen, wie ich vorher empfunden habe und wie ich jetzt zu empfinden in der Lage bin. Der Unterschied ist gravierend!

      Ich bezweifle nicht, dass viele Männer mit ihrem Verlust gut zurecht kommen und ihn als nicht negativ empfinden. Aber nimmt das den negativ betroffenen Männern die Wahrhaftigkeit ihrer Empfindungen? Wer hätte das Recht zu sagen: "So viele Männer beschweren sich nicht, also müsst ihr hinnehmen, was man euch antut?"

      Der Strafrechtler Prof. Dr. Tonio Walter führt in Heft 22 der JZ (Juristenzeitung) 2012, Seiten 1110 ff. ("Der Gesetzesentwurf zur Beschneidung - Kritik und strafrechtliche Alternative") unter anderem aus:

      "Die Begründung des Entwurfs kaschiert das, indem sie streng jene drei rhetorischen Regeln befolgt, die für die Beschneidung von Mädchen und Frauen gelten, erstens: Sie hat man in allen Formen „Genitalverstümmelung“ zu nennen, nie „Beschneidung“; für Jungen gilt das Umgekehrte. Zweitens: Für die Beschneidungen von Mädchen und Frauen ist es unzulässig, nach ihren Formen oder Motiven zu unterscheiden; das Einkerben, ja Einritzen der weiblichen Vorhaut gilt genauso viel wie das Abschneiden von Schamlippen und Klitoris. Es handelt sich stets um Verbrechen und daher stets – dritte Regel – um etwas grundlegend anderes, als es Beschneidungen von Jungen je sein könnten. "

      Ich bitte Sie, Ihre Haltung zur Verstümmelung von Genitalien gleich welchen Geschlechts zu überdenken. Als Informationsquelle hierzu empfehle ich Ihnen einen Besuch auf beschneidungsforum.de, auf dem fast täglich neue Berichte von Männern erscheinen, die mit dem Erduldeten unglücklich sind und ihre Gefühle nicht mehr länger verschweigen wollen.


      Freundliche Grüße
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    • Hallo Weguer,

      vielen Dank für Deinen erstklassigen Brief! (Dass Du dafür jetzt überhaupt die Zeit hast! ;)).
      Aber das Thema ist halt wirklich wichtig, und die Situation ist grotesk.
      Die Aussage von Frau der Ministerin Steffens muss jeden gerecht denkenden MENSCHEN (egal ob Mann oder Frau!) empören!

      Also nochmals herzlichen Dank, schade, dass es keinen Bedankomaten für Folgebeiträge gibt!


      Selbstbestimmung
    • Wenn ich das lese ... ;(
      wird mir anders. Hoffentlich hat sich Frau S ein Wenig mit-Männlichkeit, äh Mitmenschlichkeit erhalten.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Dass man Fr. Steffens jegliche Seriösität absprechen muss, ist spätestens seit ihrem unkritischen aber dafür um so vehementeren Einsatz zur Anerkennung von Homöopathie bekannt.

      Diese Person ist als "Ministerin für Gesundheit" (sic!) eine unerträgliche Witzfigur.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Josc schrieb:

      ist spätestens seit ihrem unkritischen aber dafür um so vehementeren Einsatz zur Anerkennung von Homöopathie bekannt.


      Danke für den Hinweis, hatte ich schon wieder vergessen.
      Das ist dann noch das Sahnehäubchen obendrauf. Passt schon. Irrationalität zu Irrationalität.

      Das Kind hat Krebs, und muss dringend operiert werden?
      I wo, das ist doch so belastend, dass macht doch unser Alternativ-Doktor mit seinen Globuli mit links!
      Das ist elterliche Sorge! Die Eltern wissen immer am besten, was gut für das Kind ist! :cursing:

      Vor allem muss erst mal ein unauslöschlicher religiöser Stempel drauf!

      Edit: Bezug auf "satanische Prophylaxe" gelöscht. Meiner Meinung nach ist der Satz "Vor allem muss erst mal ein unauslöschlicher religiöser Stempel drauf!" keine pauschale Religionskritik.
      Pauschale Religionskritik liegt mir fern. Kritik an religiösen oder traditionellen Verstümmelungsritualen [Edit:] an Kindern ist mir aber Pflicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Selbstbestimmung ()

    • Hallo Selbstbestimmung,

      Selbstbestimmung schrieb:

      Vor allem muss erst mal ein unauslöschlicher religiöser Stempel drauf! Damit wird dem Satan vorgebeugt!

      lassen wir das so stehen?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Pizarro73 schrieb:

      Die Frage, wie man Homöopathie bewertet, hat mit Zwangsbeschneidung nichts zu tun.

      Immerhin bietet das doch aber einen interessanten Ausweg: homöopathische Beschneidung!
      Man verabreicht dem Kind ein passendes Mittel, das die Vorhaut - natürlich völlig schmerzfrei - einfach abfallen läßt.
      Und wenn es nicht funktioniert, dann war das eben Gottes Wille - somit ist auch der Religionsfrieden gewahrt.
      Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)
    • Weguer schrieb:

      Ich bitte Sie, Ihre Haltung zur Verstümmelung von Genitalien gleich welchen Geschlechts zu überdenken.
      Danke für den sehr guten Brief. Er müsste bei jedem Menschen, der nur ein wenig Empathie und Gerechtigkeitssinn entwickeln kann, Nachdenken auslösen.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Cato schrieb:

      Immerhin bietet das doch aber einen interessanten Ausweg: homöopathische Beschneidung!


      Guter Vorschlag! Dass wäre dann: Ein stumpfes Messer wird leicht gegen den Baby-Schniedel gedrückt, dann ein paar fromme Gebete, ein paar fromme Lieder, und anschließend wird ausgelassen gefeiert!
      Und wenn Baby dann mal groß ist, kann es sich immer noch mehr abschneiden lassen - wird der junge Mann dann aber wohl kaum noch wollen.