It is much less about the cutting and much more about larger social notions of womanhood and strength.

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    • Bondo and Sowei's have a right to their cultural belief. Let us place
      our immediate preconceptions and judgments aside. In this complexity,
      the solutions will more than often have to be community led, allowing
      space and flexibility to re-examine a cultural belief far more ingrained
      and entrenched in the psyches of these women than most of us will ever
      truly be able to understand, and at times even respect.
      Bis zu diesem letzten Absatz ein einfühlsamer Einblick in die psychosoziale Dynamik von FGC, wie sie auch schon in zahlreichen anderen Erfahrungsberichten (auch direkt) betroffener Frauen sichtbar wird.

      Aber zum Schluss die altbekannte (Un)Logik: Dieses Ritual ist so etwas Komplexes und Geheimnisvolles, dass sich ein "Außenstehender" ein Urteil und eine Bewertung darüber zu verbitten hat, mögliche Veränderungen bitte nur von "innen". Wer zu diesem Ritual eine klar ablehnende Haltung einnimmt, hat eben einen ganz niedrigen psychokulturellen Horizont.
    • Ich sehe in dem Artikel vor allem eine erhebliche Mystifizierung dessen, was eigentlich passiert. Durch die Beschneidung werden Frauen (angeblich) Teil einer magischen Gemeinschaft, deren Inhalte im Nebel des Nicht-Erklärbaren und Nicht-Beschreibbaren verschwindet. Demgegenüber erscheint die Begründung der Beschneidung im Judentum vergleichsweise "realistisch".

      Die Gründe für diese weibliche Selbstmystifizierung kann ich im Moment nur erahnen. Dass sie überhaupt rein gar nichts mit patriarchalischer Unterdrückung zu tun hat, wage ich zu bezweifeln. Selbstmystifizierung kann auch ein "Ersatz" für Bedeutungslosigkeit im realen Leben sein. Zudem gibt es zahlreiche Hinweise, dass die "weisen Frauen", die die Beschneidung durchführen, einzig an der Knete interessiert sind und die Mystifizierung der Vernebelung dieser profanen Motivation dient.

      Die nicht-beschnittene, im Ausland lebende Autorin wird bei ihrer Rückkehr schmerzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie als Nicht-Beschnittene nicht am Beerdigungsritual ihrer geliebten Grossmutter teilnehmen darf. Statt gegen diesen Un-Sinn zu protestieren, verklärt sie die Riten der weiblichen Gemeinschaft. Die Mystifizierung der "Wilden" war ursprünglich eine Gegen-Reaktion frustrierter Westler im 19. Jahrhundert auf die Barbarei der Kolonialisierung (Gaugin). Dafür, dass sie auch Emigranten bei ihrer Rückkehr in die ursprüngliche Heimat ereilt, gibt es viele Beispiele.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • susanna schrieb:

      Demgegenüber erscheint die Begründung der Beschneidung im Judentum vergleichsweise "realistisch".
      Mir erschließt sich da kein wesentlicher Unterschied.
      Was mich, wie erwähnt, an dem Artikel stört, ist die Mystifizierung weiblicher Stärke. Ich habe nichts gegen starke Frauen und ich habe nichts gegen Gemeinschaften von Frauen. Aber hier wird ein hohes Lied der Powerfrauen gesungen, das mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit dieser Frauen nichts gemein hat.

      "...the power of sisterhood, secrecy, support and most importantly LOVE...they were most powerful beyond any of our imagination....multiplicity and complexity...women exercise power, exchange deep traditional knowledge of child bearing, and institute community support...complicated and dynamic cultural practice....cultural belief far more ingrained and entrenched in the psyches of these women than most of us will ever truly be able to...
      Und im Judentum? "Bund mit Gott" - fertig.Schluss.Aus.Amen.

      Ich gebe zu, dass der Ausdruck "realistisch" in diesem Zusammenhang ziemlich missverständlich ist. Vielleicht wäre besser: profan (Ist natürlich etwas ironisch gemeint).


      Übrigens: woher weiss die Autorin das alles?

      "...listen to stories..."
      Hm...


      Und: ich gehe davon aus, dass die weibliche Genitalverstümmelung durch und durch patriarchalisch ist. Auf der "Eintrittskarte" in die angeblich so wunderbare Welt der Powerfrauen steht: Ausübung patriarchalischer Gewalt.Dass die "Veranstaltung", zu der nur eine solche Eintrittskarte berechtigt, das reine Paradies darstellt, kann man mir nur schwer weismachen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werner ()

    • werner schrieb:

      ich gehe davon aus, dass die weibliche Genitalverstümmelung durch und durch patriarchalisch ist. Auf der "Eintrittskarte" in die angeblich so wunderbare Welt der Powerfrauen steht: Ausübung patriarchalischer Gewalt.
      Ich verstehe nicht ganz was du meinst. Warum ist die Eintrittskarte die Welt der starken Frauen patriachaisch und die Eintrittskarte in die Welt der starken Männer auch? Warum ist der Wunsch, sich durch Riten abzugrenzen und zu bestärken, männlicher Unterdrückung geschuldet und nicht ein universeller?
    • R2D2 schrieb:

      werner schrieb:

      ich gehe davon aus, dass die weibliche Genitalverstümmelung durch und durch patriarchalisch ist. Auf der "Eintrittskarte" in die angeblich so wunderbare Welt der Powerfrauen steht: Ausübung patriarchalischer Gewalt.
      Ich verstehe nicht ganz was du meinst. Warum ist die Eintrittskarte die Welt der starken Frauen patriachaisch und die Eintrittskarte in die Welt der starken Männer auch? Warum ist der Wunsch, sich durch Riten abzugrenzen und zu bestärken, männlicher Unterdrückung geschuldet und nicht ein universeller?

      Ich versuche ja auch nur, es mir zu erklären. Kann gut sein, dass es manchmal schief läuft. ;)

      Im Prinzip hätte ich nichts gegen "Eintrittskarten", und den Wunsch bzw. die Notwendigkeit sich abzugrenzen, würde ich wie Du für universell halten. Kommt nur drauf an, was im Einzelfall auf der Eintrittskarte draufsteht. Da muss natürlich nicht immer "männliche Unterdrückung" drauf stehen. ( In diesem Forum steht z.B. " Charta" drauf).

      Wenn aber "Genitalverstümmelung" drauf steht, würde ich immer irgendeine Form männlicher/patriarchalischer Machtausübung vermuten. Ich frage mich dann, gegen wen sie sich richtet: gegen Frauen/Mädchen oder gegen (in der Regel) jüngere Männer, d.h. Kinder. Beides würde ich für patriarchalischen Usprungs halten. Dass die jeweils Verstümmelten - salopp gesagt - "was draus machen", wissen wir. Oft läuft das nach der Methode "Identifikation mit dem Agressor" ab. Man versucht, der Verstümmelung etwas Positives abzugewinnen, z.B. das Gefühl zu einer Gruppe zu gehören.( Das gleiche Schicksal stärkt bekanntlich den Gruppenzusammenhang). Und flugs verwandelt sich die Eintrittskarte "Verstümmelung" in ein heissbegehrtes Ticket, besonders dann, wenn man - wie die Autorin des Artikels - ohne dieses Ticket aussen vor bleibt, und dann in diesen Gesellschaften in der Regel keine Chance hat. (Aber die Autorin kann ja wieder abreisen...).

      Wie ich betont habe, habe ich nichts gegen "Power", "Love" und "Support" unter Frauen, aber wenn frau nur (!) durch Genitalverstümmelung dazu kommt? Und was ist, wenn frau keinen Bock auf Frauenpower untereinander hat, sondern lieber mit Männern abhängt? Und was ist, wenn frau noch andere Interessen hat, als sich nur über "the deep traditional knowlege of child bearing" auszutauschen, zumal bei verstümmelten Frauen die Geburt bekanntlich nicht so einfach ist?

      Wie gesagt, Fragen über Fragen, und der bescheidene Versuch einer Klärung.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.

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    • Wie soll denn überhaupt eine Veränderung VON INNEN stattfinden können, wenn sogar diese westliche Autorin in einem Anfall von "Winnetou-Syndrom" ihre Objektivität verliert und beginnt, die blutigen Riten ihrer Vorfahren durch die rosarote Brille der romantisierten Verklärung zu betrachten?!?!

      Das Ganze tönt mir eher nach einer eingefleischten Schicksalsgemeinschaft von Zweckopfern im Namen der Tradition als nach einem Club von Powerfrauen.
      Echte Powerfrauen lassen nämlich garantiert keine Messer an die Gentalien ihrer Kinder, weder an die Mädchen noch die Knaben!

      Eine Frau welche sich den Männern 100%ig ebenbürtig fühlt, würde übrigens auch der Sexualität der beiden Geschlechter das gleiche Gewicht beimessen und sie mit der selben Akzeptanz behandeln...
    • R2D2 schrieb:

      Ein sehr interessanter Artikel
      Die Huffpost hat es vorgezogen, diesen "sehr interessanten Artikel" aus dem Netz zu entfernen. Er passte wohl nicht so recht zu der vorwiegenden Schwarz-Weißmalerei in Sachen Genitalverstümmelung des Blattes.

      Alle anderen Artikel Fatou Wuries bei der Huffpost scheinen noch abrufbar zu sein:

      huffpost.com/author/fatou-wurie

      Kann noch nicht so lange her sein, er ist noch im Google-Cache.
      Und er ist noch im Web Archive erhalten
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"