Marco Buschmann (FDP) - Das Jungen verstümmelt werden dürfen, sorgt für Geschlechtergerechtigkeit

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    • Die WHO sieht in der Praxis der Genitalverstümmelung den Ausdruck tief verwurzelter Ungleichheit der Geschlechter und eine extreme Form der Diskriminierung von Frauen.


      Korrekt wäre :

      Die große Bevölkerungsmehrheit sieht in der Rechtslage der Genitalverstümmelung in Deutschland den Ausdruck tief verwurzelter Ungleichheit der Geschlechter und eine extreme Form der Diskriminierung von Männern .
    • "Im Übrigen erfasst dieser Tatbestand (Anm.: FGM) nicht jegliche Manipulation, sondern die "Verstümmelung". "

      Oha, gleich noch einer, der wie Herr Montag die milden Formen der FGM relativiert und plötzlich für akzeptabel hält?
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Josc wrote:

      "Im Übrigen erfasst dieser Tatbestand (Anm.: FGM) nicht jegliche Manipulation, sondern die "Verstümmelung". "

      Oha, gleich noch einer, der wie Herr Montag die milden Formen der FGM relativiert und plötzlich für akzeptabel hält?
      Es geht dabei ja auch um das Bemühen, Schönheitsoperationen nicht unter den Tatbestand fallen zu lassen. Dies wurde in den Vorschlägen der Parteien immer wieder betont.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Pizarro73 wrote:

      Kann noch jemand rekonstruieren, was er damals in Gänze geantwortet hat?
      Nichts leichter als das!


      Frage wrote:

      Sehr geehrter Herr Buschmann,
      in Ihrer Rede vom 7.6.2013 weisen Sie zurecht darauf hin, dass Mädchen als Opfer von Genitalverstümmelungen (FGM) bereits heute vom Strafrecht nicht schutzlos gestellt werden. Dies galt bis letztes Jahr auch für Jungen. Während Sie nun für Mädchen einen gesonderten Straftatbestand schaffen wollen, der jegliche Körpermodifikationen an den Genitalien von Mädchen ächtet, haben Sie im Dezember einem Gesetz zugestimmt, welcher, allerdings in Bezug auf Jungen, das genaue Gegenteil besagt, nämlich dass es explizites elterliches Recht sei, an den Genitalien von Jungen eine Körperverletzung zu begehen, aus beliebigen Gründen und in jeglicher Form (auch bei der Jungenbeschneidung existieren unterschiedliche Schweregrade, je nach Menge der entfernten Haut, mit oder ohne Abschneiden des Vorhautbändchens etc.).
      Gerne hätte ich von Ihnen erfahren, wie Sie diese geschlechtsspezifische Diskrepanz erklären und rechtfertigen. Halten Sie alle Formen der FGM in ihren Auswirkungen für gravierender als die der männlichen Beschneidung, also beispielsweise auch die oft praktizierte Form des bloßen Anritzens der Klitorisvorhaut? Oder muss ich Ihre Zustimmung zu §1631d BGB dahingehend verstehen, dass Sie mit denjenigen Formen der FGM einverstanden sind, die weniger gravierend sind? Mit welcher Begründung wollen Sie Eltern von Mädchen derartige Praktiken verbieten? Ein Hinweis auf die schweren Formen der FGM bietet dafür keine Rechtfertigung.
      Aktivisten, die seit Jahren gegen die weibliche Beschneidung kämpfen, unter anderem Terre des Femmes, weisen zurecht darauf hin, dass sie schwer gegen FGM argumentieren können, wenn man im Gegenzug die männliche Beschneidung nicht nur zulässt, sondern vielmehr als elterliches Recht definiert. Warum teilen Sie diese Meinung offenbar nicht? Sie weisen in Ihrer Rede auf die Apellwirkung eines solchen Straftatbestands hin. Welche Apellwirkung geht Ihres Erachtens von §1631d BGB aus?

      Marco Buschmann wrote:

      vielen Dank für Ihre Frage vom 15. Juni 2013.
      Mit rechtskräftigem Urteil vom 7. Mai 2012 hat die Berufskammer des Landgerichts Köln die Auffassung vertreten, bei der religiös begründeten, aber nach den Regeln der ärztlichen Kunst mit Zustimmung der sorgeberechtigten Eltern durchgeführten Beschneidung eines minderjährigen (vierjährigen) Jungen handele es sich um eine rechtswidrige Körperverletzung im Sinne von § 223 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs (StGB).
      Der Deutsche Bundestag hat daraufhin mit Beschluss vom 19. Juli 2012 betont, dass jüdisches und muslimisches religiöses Leben in Deutschland weiterhin möglich sein müsse. Auf Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP hat das Parlament mit breiter Mehrheit die Bundesregierung aufgefordert, „unter Berücksichtigung der grundgesetzlich geschützten Rechtsgüter des Kindeswohls, der körperlichen Unversehrtheit, der Religionsfreiheit und des Rechts der Eltern auf Erziehung einen Gesetzentwurf vorzulegen, der sicherstellt, dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist (Bundestagsdrucksache 17/10331).
      Das Gesetz über den Umfang der Personensorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Bundestagsdrucksache 17/11295) stellt klar, dass und unter welchen Voraussetzungen Eltern im Rahmen ihrer elterlichen Sorge berechtigt sind, in eine nicht medizinisch indizierte Beschneidung ihres nicht einsichts- und urteilsfähigen Sohnes einzuwilligen. Dies bedeutet Rechtssicherheit für alle Betroffenen.
      Die Beschneidung von Jungen, insbesondere die religiös motivierte Beschneidung, war in der Vergangenheit in Deutschland stets erlaubt. Sie ist heute – soweit ersichtlich – in allen anderen Ländern der Welt zulässig und auch in Deutschland nach dem geltenden Recht grundsätzlich erlaubt.
      Die Verstümmelung weiblicher Genitalien unterscheidet sich grundlegend von der männlichen Beschneidung. Die WHO sieht in der Praxis der Genitalverstümmelung den Ausdruck tief verwurzelter Ungleichheit der Geschlechter und eine extreme Form der Diskriminierung von Frauen. Opfer der Genitalverstümmelung sind vor allem junge Mädchen zwischen dem Säuglingsalter und etwa fünfzehn Jahren, gelegentlich auch erwachsene Frauen. Die Genitalverstümmelung ist mit keinerlei medizinischen Vorteilen verbunden, es besteht aber die Gefahr schwerwiegender Gesundheitsrisiken und weitreichender Folgen. Neben Blutungen, Infektionen und Verletzungen von Blase, Harnröhre oder Vagina während des Eingriffs führt dieser zu chronischen Beschwerden, etwa durch Narbenbildung, im Bereich der Harnwege, bei Menstruation, Schwangerschaft (bis hin zur Unfruchtbarkeit) und Geburt sowie durch Einschränkung oder Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit. Hinzutreten können schwerwiegende und vielfältige psychische Belastungen.
      Der Bundesgerichtshof hat bereits 2004 die Beschneidung eines Mädchens „als eine das Kindeswohl in ganz erheblicher Weise beeinträchtigende Behandlung“ beurteilt und festgestellt, es handele sich „bei der Genitalverstümmelung um einen schweren Eingriff, der bleibende physische und psychische Schäden zur Folge hat. Dies gilt auch dann, wenn der Eingriff nicht – wie zumeist – unter unhaltbaren hygienischen Bedingungen, ohne Betäubung und mit grausamen Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen als Schneidewerkzeug durchgeführt wird, sondern selbst wenn er nach allen Regeln ärztlichen Könnens erfolgt. Es bleibt ein radikaler Eingriff in die körperliche Integrität und psychische Befindlichkeit der Frau. Dabei verbietet sich eine Unterscheidung nach der Art der Verstümmelung (Klitorisbeschneidung, Excision oder Infibulation), denn in allen Fällen liegt eine grausame, folgenschwere und durch nichts zu rechtfertigende Misshandlung vor“ (BGH, NJW 2005, 672 <673>).
      Das Unrecht, das sich in der Genitalverstümmelung manifestiert, wurde bisher vom Gesetz nicht vollständig erfasst. Die Genitalverstümmelung wurde bisher als Körperverletzung beziehungsweise schwere Körperverletzung geahndet. Der Normbruch führte also allein zu dem Unwerturteil, dass die körperliche Unversehrtheit eines anderen Menschen geschädigt wurde. Die Absicht des Täters aber, nicht nur die körperliche Unversehrtheit, sondern auch die sexuelle Selbstbestimmung des Opfers unwiderruflich einzuschränken, bildete sich in einem reinen Körperverletzungsdelikt eben nicht ab. Wir haben daher mit § 226 a Strafgesetzbuch einen eigenen Straftatbestand für die Verstümmelung der äußeren weiblichen Genitalien geschaffen, der eben genau dies berücksichtigt. Der spezielle Tatbestand wie auch die höhere Strafandrohung machen deutlich, dass es sich hier um eine besondere Form des Unrechts handelt, das gleich zwei Rechtsgüter in erheblicher Weise schädigt. Im Übrigen erfasst dieser Tatbestand nicht jegliche Manipulation, sondern die „Verstümmelung“.
      Ich hoffe, dass ich zur Klärung möglicher Missverständnisse beitragen konnte.
      Mit besten Grüßen
      Marco Buschmann MdB
      "Ich hoffe, dass ich zur Klärung möglicher Missverständnisse beitragen konnte." *Brech*
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Die Beschneidung von Jungen, insbesondere die religiös motivierte Beschneidung, war in der Vergangenheit in Deutschland stets erlaubt.
      Bullshit!
      Körperverletzung war bis zum 12.12.2012 geschlechtsunabhängig strafbar. Es gab allerdings leider im Fall der Genitalverstümmelung von Jungen keine Strafverfolgung. Bis sich das Kölner LG endlich ein Herz (für kleine Jungen) gefasst hatte.
      Seit dem 12.12.2012 sind nur noch Mädchen und Kinder mit nicht eindeutigem Geschlecht vor Genitalverstümmelung rechtlich geschützt.

      Als "Bundesminister der Justiz" sollte man sich in jeder Hinsicht besser auskennen. Sollte, sollte...
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Und dieser Kinderverräter schreibt natürlich nur von Komplikationen bei Mädchenverstümmelungen. Kein Wort zu Ulwaluko, (die grausame Praxis der Xhosa wurde dreisterweise auch noch im Gesetzentwurf erwähnt - leider ohne die Bilder!) oder Bordeaux, oder...

      Beschneidungen mit Todesfolge
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Buschmann wrote:

      unter unhaltbaren hygienischen Bedingungen
      Seltsamerweise ("Hinterzimmer") wurde bei Jungen daraus gefolgert man müsse die Verstümmelung legalisieren!
      Weil die (anscheinend verantwortungslosen Eltern) das bei einem Verbot eh machen würden, aber dann im "Hinterzimmer" bei einem Pfuscher.
      Gilt das im Falle von Mädchen dann nicht?
      Sollen die besser ohne Betäubung im Kabuff von einer selbst ernannten Schnipplerin... oder besser alle Kinder gar nicht?
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Marco Buschmann wrote:

      Ich hoffe, dass ich zur Klärung möglicher Missverständnisse beitragen konnte
      Ich finde diesen Nachsatz so - eklig.
      So richtig aalglatter, abgewichster Politiker-Jargon. Erst Nebelkerzen werfen, und dann noch mal ein bisschen Salz in die Wunde streuen.
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Der Macher jener Photos setzt sich nicht gegen Genitalverstümmelung ein, sondern für eine "sichere" Genitalverstümmelung. Ich bin ihm trotzdem sehr dankbar, dass er diese aufrüttelnden Photos gemacht hat.

      Leider wurde diese Seite aus dem Netz entfernt (warum?), sie ist nur noch im Web-Archive gespeichert. Und, falls sie da auch verschwinden sollte noch auf meinem Rechner.

      Ich meine, angesichts der grauenhaften Bilder muss man sich nicht lange über das Photo 4A und das "incomplete" unterhalten. "Incomplete" ist jedes Genital von dem gesundes Gewebe abgeschnitten wurde.

      Das entscheidende sind die anderen Bilder und die zynische Passage im Gesetzentwurf:


      Schnarrenberger und Co wrote:

      Bekannt sind Beschneidungen auch aus Australien und aus
      Teilen des südlichen Afrikas. Zumeist stellt die Beschnei-
      dung dabei einen Initiationsritus dar, der im Rahmen von
      Reifezeremonien den Übergang von der Kindheit zum
      Mann markiert. So berichtet etwa Nelson Mandela, der der
      südafrikanischen Volksgruppe der Xhosa entstammt: „In
      meiner Tradition kann ein Unbeschnittener nicht die Güter
      seines Vaters erben, er kann nicht heiraten, er kann keine
      Stammesrituale leiten. ... ein nichtbeschnittener Mann gilt
      überhaupt nicht als Mann, sondern als ein Knabe.“
      Schlimmste Verstümmelungen und unerträgliche Diskriminierung intakter Männer als Vorbild für Deutschland? *Brech* *Brech* *Brech*

      Dieser Gesetzentwurf ist ist eine Schande für Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Gezielte Desinformation und Framing auf Biegen und Brechen. Im doppelten Sinne, auf BRECHEN *Brech*

      Eine "Reifezeremonie" mit verfaulenden Penissen... <X

      Quelle: dserver.bundestag.de/btd/17/112/1711295.pdf
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Frage wrote:

      Halten Sie alle Formen der FGM in ihren Auswirkungen für gravierender als die der männlichen Beschneidung, also beispielsweise auch die oft praktizierte Form des bloßen Anritzens der Klitorisvorhaut?

      Buschmanns Antwort wrote:

      Dabei verbietet sich eine Unterscheidung nach der Art der Verstümmelung (Klitorisbeschneidung, Excision oder Infibulation), denn in allen Fällen liegt eine grausame, folgenschwere und durch nichts zu rechtfertigende Misshandlung vor“ (BGH, NJW 2005, 672 <673>).

      Buschmann wrote:

      Ich hoffe, dass ich zur Klärung möglicher Missverständnisse beitragen konnte
      Wenn man auf eine Frage einfach nicht eingeht? In dem man sie selbst einfach so umformuliert, so dass man vermeintlich gesichtswahrend darauf antworten kann?

      Das sind so die Sachen, die Politikverdrossenheit erzeugen. "Die da oben machen ja doch, was sie wollen"

      Einen Pudding kann man auch nicht an die Wand nageln.
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.