Es folgt der Bericht von Pizzaro73 und mir.
Martin Rosowski leistete einen Impulsvortrag, in der er die Debatte resümierte. Ich hebe mir meine abschließende Würdigung seines Vortrags auf, bis ich ihn vorliegen habe. Sehr enttäuschend fand ich an Ende die Feststellung die "Rechtssicherheit" sei hergestellt. Damit positioniert er sich vorerst eindeutig im Lager der Befürworter, die die Widersprüchlichkeiten in 1631d nicht sehen (wollen) und die Rechtssicherheit der Kinder geringschätzen. Das war ein katastrophaler Schlussatz, dem jegliche Neutralität fehlt, denn Martin Rosowksi hat sicher die neueerlichen Strafrechtskommentare gelesen...
Es folgte Dr. Edna Brocke, eine sympatisch anmutende Wissenschaftlerin der Judaistik, die sehr gut herausstellte, dass das Judentum ein Binom darstellt von Religion einerseits, jedoch auch von kultureller Gemeinschaft. So versteht sich, dass Beschneidung, kosher Essen usw. auch von nichtreligiösen Juden als identitätsstiftend empfunden werden. Sie führte weiter aus, wie während der Diaspora u.a. die Beschneidung, so unterschiedlich die einzelnen jüdischen Gesellschaftsgruppen um das Mittelmeer herum sich auch entwickelten, die Beschneidung sich am Ende doch als einer der kleinsten gemeinsamen Nenner herausstellte. Mithin sei die Beschneidung das, was die Traditionskette weiterschmiede. Der Neugeborene verlängert die "Kette der Tradition" um ein weiteres Glied (um sein Glied?).
Als Sie dann aber davon sprach, dass bei der Beschneidung nur etwas durchtrennt werde, da wurde ich innerlich richtig sauer. 800km zu reisen um solch eine Gegenwahrheit zu hören, nach einem Jahr Debatte, in der auch diese Aspekte mehr als ausreichend beleuchtet wurden, das ärgerte mich sehr. Ich fragte mich sodann, ob das Judentum in D keine sachkundigere Person stellen konnte oder es nicht wollte.
Matthias Franz hielt einen absolut brillanten Vortrag, in dem er detailliert die Dafür-Argumentation demontierte, aber auch die Argumente der Gegenseite stützte: die Beschneidung sei keine harmlose Sache, ganz im Gegenteil, sei sie für viele Störungen verantwortlich, die er schonungslos genau im Einzelnen schilderte.
Etwa später am Nachmittag kam es zu einer Situation, die man ihm - ist man böswillig - als polemischen Ausrutscher anlasten könnte. Das war es aber nicht, weil er mit seinem Hinweis auf Vorhautsammelde Mohelim, nur untersctreichen wollte, dass mitnichten etwas durchtrennt werde, sondern eben die Vorhaut abgeschnitten wird, und zwar vollständig..
Unser Alex war seiner gleich: einfach gut, überzeugend, glaubwürdig und so unspektakulär, dass sich ihm die Herzen der meisten Teilnehmer öffneten. In der Folge kam er leider kaum mehr zu Wort.
Das sog. Werkstattgespräch, war im Grunde eine Podiumsdiskussion zwischen den beiden Akademikern, flankiert duch Alexander und einem jungen Mann, Serdan Arslan, ein Abiturient, der sich nun anschickt VWL und Geschichte zu studieren. Er ist aktiv bei der SPD und stellt sich (wahrscheinlich dort) eine politische Zukunft vor. Den Opfern der Beschneidung hält er die Beschnittenen entgegen, die alleine aufgrund der Wortwahl in der Debatte sich stigmatisiert fühlten, weil man sie als reduzierte Männer bezeichnet (genitalverstümmelt). Serdan Arslan betonte übrigens, dass er insofern die Debatte unausgewogen fand, als die Medien von Berichten und Interviews Betroffener überquollen. Sinngemäß sagte er man habe das Fernsehen nicht einschalten können, ohne davon reizüberflutet zu werden. Er und Elhakam Sukhni, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für islamische Theologie Osnabrück und junger Familienvater, der später zu Wort kam, versicherten uns glaubhaft, ihre Sexualität zu geniessen.
Deutlich zu spüren beider Widerstand, eine eigene defizitäre Sexualität trotz der Fakten, die eine VA schafft, überhaupt für möglich zu halten (diesen Widerstand auf positive Weise ins Wanken zu bringen dürfte eine unserer wichtigsten Aufgaben sein).
Hingegen forderte Herr Sukhni Studien ein, bei der Erwähnung solcher entgegnete er dann, dazu gäbe es auch gegenteilige Studien und deshalb interessierten ihn diese nicht. Gleichwohl nannte er die Auvert-Studien in Sachen AIDS, die - wie wir wissen - von der WHO ihren Glaubwürdigkeitskredit erhalten hat.
Auch er hatte seinen Ausrutscher, den er später etwas zurücknahm, als er von "Kulturrassismus" sprach.
Während dieses Werkstattgesprächs kam es zu einer – ich will mal sagen – Reaktion der Hilflosigkeit seitens von Dr. Edna Brocke: Sie sprach Matthias Franz an, mit den Worten „what makes you run?“ womit Sie meinte, dass außer den vordergründigen ins Felde geführten Menschenrechten, irgendetwas existieren muss, dass Intaktivisten antreibe. Schade, aber auch bezeichnend, denn gleich zu Beginn hatte sie zum Besten gegeben, dass die Beschneidung ja das „Durchtrennen von etwas sei - das, wovon Alex widerfahren ist, sei ihres Wissens nicht jüdischer Brauch.
Sie wurde aus dem Publikum aufgeklärt, was der Unterschied zwischen Periah und Milah ist, und das war ein wirklicher peinlicher Moment. Protagonisten der Debatte wie Deusel und Goldberg waren ihr unbekannt.
Hier zeigt sich, dass selbst im Judentum wenig darüber geredet wird, und auch intelligente und gelehrte Menschen im Detail nicht wissen, was da wirklich passiert. Ich halte ihr mal zugute, dass Sie bei Beschneidungen in der dritten Reihe gestanden haben muss, um nicht zu wissen, was bei einer jüdischen Beschneidung wirklich passiert.
Eventuell will man das auch nicht so genau wissen, weil es dann schwierig wird diese Praxis weiter zu verteidigen. Lieber geht man der eigenen Empathie aus dem Weg.
Wir sind also auf dem richtigen Weg, wenn wir weiter Aufklärung betreiben. Jede jüdische Frau sollte genau wissen, was auf ihren Sohn zukommt.
Dr. Andreas Ruffing, Leiter der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen, ist (noch) pro Erlaubnis der Beschneidung von Jungen eingestellt, er erklärte aber, dass der Spielraum für seine positive Einstellung zur Beschneidung sich im Zeitverlauf umgekehrt proportional zu seinem wachsenden Informationsstand entwickelt…
Hans-Joachim Lenz, von dem ich hier schon berichtete (Gewalt gegen Männer) hing das Thema deutlich höher auf und deutete an, dass in dieser Gesellschaft über vieles gesprochen werden müsse. Es gäbe eben offene und verdeckte Arten von Gewalt gegen Männer. Er schien anzudeuten, dass Beschneidung dazu gehört, sonst hätte man ihn wohl nicht eingeladen. Während der Mannwerdung würden Jungen einigen Traditionen unterzogen, die hinterfragt werden müssten.
Michael Ingber, Judaist, Lehrbeauftragter an diversen Universitäten war die große Überraschung des Tages. Er hatte sich zuvor noch nie mit dem Thema beschäftigt, sondern erst während seiner Vorbereitung auf diesen Tag. Und alleine diese Vorbereitung ließ ihn zum Gegner dieser Praxis werden. Ich hoffe die Niederschrift seiner Ansprache hier nachposten zu können. Es war ein atemberaubender und erhebender Moment. Jetzt frage ich mich allerdings … what makes him run? Denn er ist Jude und beschnitten. Die Souveränität dieses Mannes, trotz eigener Betroffenenheit und Verursacher der Beschneidung seines Sohnes, sich derart offen heutigen Informationen zu stellen, hat uns tief beeindruckt. Es geht also doch! Intellektuelle Redlichkeit, Empathie und Offenheit sind der Schlüssel.
Meine Schlussfolgerung: Die Repräsentanten des Judentums in Deutschland haben am 12.12.12 bekommen, was sie wollen und glauben nun die Debatte durch Verweigerung ersticken zu können.
Trotz intensives Bemühens von Seiten des Bundesforums war offensichtlich kein fachkundiger jüdischer Vertreter bereit, sich auf solches, natürlich schon von der Ausrichtung des Institutes her, kritisches Terrain zu begeben.
Dies ist insofern bemerkenswert, hatte doch Stephan Kramer im letzten Jahr den Mangel an seriösen Gesprächspartnern beklagt - nur wäre in diesem Forum die von ihm propagierte Nichtverhandelbarkeit der Beschneidung an sich und des Zeitpunktes eben nicht nur auf die übliche Pseudomenschenrechtssosse von uns irrlichternden Projektionsträgern, sondern sogar auf entschieden sachlich theologischen Widerstand aus der eigenen Communitiy gestoßen.
Diese Veranstaltung bedeutete einen echten Fortschritt in der Debatte.
Erstmals war eine Tagung wenigstens einigermaßen ausgewogen besetzt.
Desweiteren waren viele TeilnehmerInnen unentschlossene, die sich informieren wollten.
Alleine schon ein katholischer Vertreter, der zugibt, seine Zustimmung bekäme mehr und mehr Risse - das macht wirklich Hoffnung und muss uns Antrieb sein.
Die Veranstaltung vermittelte, dass die Debatte voll im Fluß ist und lebt!
Wir bleiben am Ball - mit der bewährten aber immer wieder im Detail kritisch zu überprüfenden Mischung aus persönlicher Schilderung und fundierter, aktueller Faktenlage.
Martin Rosowski leistete einen Impulsvortrag, in der er die Debatte resümierte. Ich hebe mir meine abschließende Würdigung seines Vortrags auf, bis ich ihn vorliegen habe. Sehr enttäuschend fand ich an Ende die Feststellung die "Rechtssicherheit" sei hergestellt. Damit positioniert er sich vorerst eindeutig im Lager der Befürworter, die die Widersprüchlichkeiten in 1631d nicht sehen (wollen) und die Rechtssicherheit der Kinder geringschätzen. Das war ein katastrophaler Schlussatz, dem jegliche Neutralität fehlt, denn Martin Rosowksi hat sicher die neueerlichen Strafrechtskommentare gelesen...
Es folgte Dr. Edna Brocke, eine sympatisch anmutende Wissenschaftlerin der Judaistik, die sehr gut herausstellte, dass das Judentum ein Binom darstellt von Religion einerseits, jedoch auch von kultureller Gemeinschaft. So versteht sich, dass Beschneidung, kosher Essen usw. auch von nichtreligiösen Juden als identitätsstiftend empfunden werden. Sie führte weiter aus, wie während der Diaspora u.a. die Beschneidung, so unterschiedlich die einzelnen jüdischen Gesellschaftsgruppen um das Mittelmeer herum sich auch entwickelten, die Beschneidung sich am Ende doch als einer der kleinsten gemeinsamen Nenner herausstellte. Mithin sei die Beschneidung das, was die Traditionskette weiterschmiede. Der Neugeborene verlängert die "Kette der Tradition" um ein weiteres Glied (um sein Glied?).
Als Sie dann aber davon sprach, dass bei der Beschneidung nur etwas durchtrennt werde, da wurde ich innerlich richtig sauer. 800km zu reisen um solch eine Gegenwahrheit zu hören, nach einem Jahr Debatte, in der auch diese Aspekte mehr als ausreichend beleuchtet wurden, das ärgerte mich sehr. Ich fragte mich sodann, ob das Judentum in D keine sachkundigere Person stellen konnte oder es nicht wollte.
Matthias Franz hielt einen absolut brillanten Vortrag, in dem er detailliert die Dafür-Argumentation demontierte, aber auch die Argumente der Gegenseite stützte: die Beschneidung sei keine harmlose Sache, ganz im Gegenteil, sei sie für viele Störungen verantwortlich, die er schonungslos genau im Einzelnen schilderte.
Etwa später am Nachmittag kam es zu einer Situation, die man ihm - ist man böswillig - als polemischen Ausrutscher anlasten könnte. Das war es aber nicht, weil er mit seinem Hinweis auf Vorhautsammelde Mohelim, nur untersctreichen wollte, dass mitnichten etwas durchtrennt werde, sondern eben die Vorhaut abgeschnitten wird, und zwar vollständig..
Unser Alex war seiner gleich: einfach gut, überzeugend, glaubwürdig und so unspektakulär, dass sich ihm die Herzen der meisten Teilnehmer öffneten. In der Folge kam er leider kaum mehr zu Wort.
Das sog. Werkstattgespräch, war im Grunde eine Podiumsdiskussion zwischen den beiden Akademikern, flankiert duch Alexander und einem jungen Mann, Serdan Arslan, ein Abiturient, der sich nun anschickt VWL und Geschichte zu studieren. Er ist aktiv bei der SPD und stellt sich (wahrscheinlich dort) eine politische Zukunft vor. Den Opfern der Beschneidung hält er die Beschnittenen entgegen, die alleine aufgrund der Wortwahl in der Debatte sich stigmatisiert fühlten, weil man sie als reduzierte Männer bezeichnet (genitalverstümmelt). Serdan Arslan betonte übrigens, dass er insofern die Debatte unausgewogen fand, als die Medien von Berichten und Interviews Betroffener überquollen. Sinngemäß sagte er man habe das Fernsehen nicht einschalten können, ohne davon reizüberflutet zu werden. Er und Elhakam Sukhni, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für islamische Theologie Osnabrück und junger Familienvater, der später zu Wort kam, versicherten uns glaubhaft, ihre Sexualität zu geniessen.
Deutlich zu spüren beider Widerstand, eine eigene defizitäre Sexualität trotz der Fakten, die eine VA schafft, überhaupt für möglich zu halten (diesen Widerstand auf positive Weise ins Wanken zu bringen dürfte eine unserer wichtigsten Aufgaben sein).
Hingegen forderte Herr Sukhni Studien ein, bei der Erwähnung solcher entgegnete er dann, dazu gäbe es auch gegenteilige Studien und deshalb interessierten ihn diese nicht. Gleichwohl nannte er die Auvert-Studien in Sachen AIDS, die - wie wir wissen - von der WHO ihren Glaubwürdigkeitskredit erhalten hat.
Auch er hatte seinen Ausrutscher, den er später etwas zurücknahm, als er von "Kulturrassismus" sprach.
Während dieses Werkstattgesprächs kam es zu einer – ich will mal sagen – Reaktion der Hilflosigkeit seitens von Dr. Edna Brocke: Sie sprach Matthias Franz an, mit den Worten „what makes you run?“ womit Sie meinte, dass außer den vordergründigen ins Felde geführten Menschenrechten, irgendetwas existieren muss, dass Intaktivisten antreibe. Schade, aber auch bezeichnend, denn gleich zu Beginn hatte sie zum Besten gegeben, dass die Beschneidung ja das „Durchtrennen von etwas sei - das, wovon Alex widerfahren ist, sei ihres Wissens nicht jüdischer Brauch.
Sie wurde aus dem Publikum aufgeklärt, was der Unterschied zwischen Periah und Milah ist, und das war ein wirklicher peinlicher Moment. Protagonisten der Debatte wie Deusel und Goldberg waren ihr unbekannt.
Hier zeigt sich, dass selbst im Judentum wenig darüber geredet wird, und auch intelligente und gelehrte Menschen im Detail nicht wissen, was da wirklich passiert. Ich halte ihr mal zugute, dass Sie bei Beschneidungen in der dritten Reihe gestanden haben muss, um nicht zu wissen, was bei einer jüdischen Beschneidung wirklich passiert.
Eventuell will man das auch nicht so genau wissen, weil es dann schwierig wird diese Praxis weiter zu verteidigen. Lieber geht man der eigenen Empathie aus dem Weg.
Wir sind also auf dem richtigen Weg, wenn wir weiter Aufklärung betreiben. Jede jüdische Frau sollte genau wissen, was auf ihren Sohn zukommt.
Dr. Andreas Ruffing, Leiter der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen, ist (noch) pro Erlaubnis der Beschneidung von Jungen eingestellt, er erklärte aber, dass der Spielraum für seine positive Einstellung zur Beschneidung sich im Zeitverlauf umgekehrt proportional zu seinem wachsenden Informationsstand entwickelt…
Hans-Joachim Lenz, von dem ich hier schon berichtete (Gewalt gegen Männer) hing das Thema deutlich höher auf und deutete an, dass in dieser Gesellschaft über vieles gesprochen werden müsse. Es gäbe eben offene und verdeckte Arten von Gewalt gegen Männer. Er schien anzudeuten, dass Beschneidung dazu gehört, sonst hätte man ihn wohl nicht eingeladen. Während der Mannwerdung würden Jungen einigen Traditionen unterzogen, die hinterfragt werden müssten.
Michael Ingber, Judaist, Lehrbeauftragter an diversen Universitäten war die große Überraschung des Tages. Er hatte sich zuvor noch nie mit dem Thema beschäftigt, sondern erst während seiner Vorbereitung auf diesen Tag. Und alleine diese Vorbereitung ließ ihn zum Gegner dieser Praxis werden. Ich hoffe die Niederschrift seiner Ansprache hier nachposten zu können. Es war ein atemberaubender und erhebender Moment. Jetzt frage ich mich allerdings … what makes him run? Denn er ist Jude und beschnitten. Die Souveränität dieses Mannes, trotz eigener Betroffenenheit und Verursacher der Beschneidung seines Sohnes, sich derart offen heutigen Informationen zu stellen, hat uns tief beeindruckt. Es geht also doch! Intellektuelle Redlichkeit, Empathie und Offenheit sind der Schlüssel.
Meine Schlussfolgerung: Die Repräsentanten des Judentums in Deutschland haben am 12.12.12 bekommen, was sie wollen und glauben nun die Debatte durch Verweigerung ersticken zu können.
Trotz intensives Bemühens von Seiten des Bundesforums war offensichtlich kein fachkundiger jüdischer Vertreter bereit, sich auf solches, natürlich schon von der Ausrichtung des Institutes her, kritisches Terrain zu begeben.
Dies ist insofern bemerkenswert, hatte doch Stephan Kramer im letzten Jahr den Mangel an seriösen Gesprächspartnern beklagt - nur wäre in diesem Forum die von ihm propagierte Nichtverhandelbarkeit der Beschneidung an sich und des Zeitpunktes eben nicht nur auf die übliche Pseudomenschenrechtssosse von uns irrlichternden Projektionsträgern, sondern sogar auf entschieden sachlich theologischen Widerstand aus der eigenen Communitiy gestoßen.
Diese Veranstaltung bedeutete einen echten Fortschritt in der Debatte.
Erstmals war eine Tagung wenigstens einigermaßen ausgewogen besetzt.
Desweiteren waren viele TeilnehmerInnen unentschlossene, die sich informieren wollten.
Alleine schon ein katholischer Vertreter, der zugibt, seine Zustimmung bekäme mehr und mehr Risse - das macht wirklich Hoffnung und muss uns Antrieb sein.
Die Veranstaltung vermittelte, dass die Debatte voll im Fluß ist und lebt!
Wir bleiben am Ball - mit der bewährten aber immer wieder im Detail kritisch zu überprüfenden Mischung aus persönlicher Schilderung und fundierter, aktueller Faktenlage.
- Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
- Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
- Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)