Höchst bedenkliches Statement von AIDS Hilfe Schweiz-Vertreter im Blick...

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Höchst bedenkliches Statement von AIDS Hilfe Schweiz-Vertreter im Blick...

      Wie hoch die Schutzwirkung der Beschneidung für schwule Männer genau ist, ist nicht bekannt. Bei heterosexuellen Männern halbiert sich das Risiko; bei schwulem Sex ist die Schutzwirkung eher kleiner.
      Doktor Gay gibt Auskunft: Was hat Mann von einer Beschneidung?

      Zum Glück sind die Forumskommentare 10x intelligenter als die Ergüsse dieses sogennaten Dr. Gay, der notabene bei der Aids-Hilfe Schweiz angestellt ist...

      Diese Organisation wird von mir nie mehr auch nur einen roten Rappen kriegen!
    • und weiter geht's ! Dr. Gay gibt Auskunft.

      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • FYI

      Sehr geehrter Herr Baumann,

      ich habe gestern auf Ihrer Rubrikseite "Dr. Gay gibt Auskunft - Was hat man von der Bescheidung?" folgenden wie ich finde für die korrekte Information Ihrer Leser unerlässlichen Kommentar gepostet, der noch nicht freigeschaltet wurde:

      Leserkommentar Joeye schrieb:

      "Eine RELATIVE Risikominimierung von 60% ist ohne Nennung des Bezugsrahmens Unsinn: Bei 1 von 2'000 ungeschützten Akten mit HIV-pos. Frauen steckt sich in der Schweiz ein HIV-neg. Mann an. Das ist ein ABSOLUTES Risiko von 0.5 Promille. Wenn Beschneidung dieses um 60% mindert beträgt es noch 0.2 Promille. Wer spricht bitteschön die Empfehlung aus, dass für dieses Ergebnis sich alle Männer in der Schweiz beschneiden lassen? Vor allem wenn Kondome das Risiko ohne Substanzverlust quasi auf 0 reduzieren?"

      Mehr Information war leider in 300 Buchstaben nicht unterzubringen.

      Ich bitte Sie mir mitzuteilen, wann dieser Kommentar freigeschaltet wird. Und falls Sie ihn nicht freischalten wollen: Was sind die Gründe dafür?

      Sie haben es an der Reaktion Ihrer Leser bemerkt: Zu diesem Themenkomplex ist es äussert wichtig, präzise und umsichtig zu formulieren. Leider ist Ihnen das nicht gelungen. Auch und gerade mit dem nachgeschobenen Hinweis auf eine WHO Empfehlung, welche für das Sub-Sahara-Afrika ausgesprochen, im übrigen in anderen Studien widerlegt und in einer Reihe wissenschaftlicher Stellungnahmen aufs Schärfste kritisiert wurde!

      Vielleicht ist es ja Unwissenheit oder "jugendlicher Leichtsinn", dass Sie sich in Ihrem Beitrag an einer Übertragung dieser (zweifelhaften) Studienergebnisse auf die Schweiz versucht haben. Wenn es denn stimmt was Sie schreiben ...

      Bastian Baummann aka Dr. Gay schrieb:

      "Nur aus Furcht vor Fehlinterpretationen bin ich nicht bereit, Fakten und Studien auszublenden."

      ... dann lade ich Sie ein, sich umgehend ausführlicher zu dem Themenkomplex zu informieren. Und zwar ausdrücklich auch bei den Kritikern des WHO-Beschneidungsprogramms für Schwarzafrika. Einen guten Einstieg finden Sie auf der Blog-Seite von Brian Earp, Medizinethiker und Wissenschaftler an der Universität Oxford. Dort finden Sie auch Links auf weitere Studien.

      Brian D. Earp: "When bad science kills, or how to spread AIDS"
      blog.practicalethics.ox.ac.uk/…ls-or-how-to-spread-aids/

      Es wäre im Sinne Ihres oben zitierten Eigenanspruchs nur folgerichtig, wenn Sie diese Informationen dann ebenfalls mit Ihren Lesern teilten.

      Mit freundlichen Grüssen
      Joeye

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Joeye ()

    • So eine Antwort habe ich in einem ganzen Jahr nicht von einem deutschen Politiker bekommen, so sehr ich sie mir auch gewünscht habe. Danke Herr Baumann!

      Bastian Baumann aka Dr. Gay schrieb:

      Hallo Herr ...

      Ja, das Thema scheint ein Reizthema zu sein. Dem war ich mir nicht bewusst.

      Sehen Sie, praktisch jede Studie wird angegriffen und manchmal sogar wiederlegt. In diesen Fällen halte ich mich bewusst als Leitblanke an die Aussagen des Bundesamtes für Gesundheit. Dieses erwähnt die Beschneidung als Teil einer Prävention in ihrem nationalen Programm von HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen, 2011-2017.

      Warum genau das Thema so für Emotionen sorgt, ich mir noch nicht ganz klar. Aber ich werde es herausfinden.

      Und ich gehe mit ihnen einig, dass in einer nächsten Antwort auch auf die negativen Aspekte einer Beschneidung ins Feld geführt werden dürfen. Diesem Wunsch werde ich gerne entsprechen.

      Freundliche Grüsse
      Bastian Baumann

      PS: Weshalb ihr Kommentar nicht freigeschaltet wird, weiss ich nicht. Da müssten Sie den Blick direkt fragen.


      Meine Antwort:

      Joeye schrieb:

      Lieber Herr Baumann

      Haben Sie vielen Dank für Ihre prompte Antwort.
      Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Sie künftig auch die negativen Aspekte einer Beschneidung näher beleuchten wollen.

      Das ist nach meinem Dafürhalten vor allem dann relevant, wenn von bestimmten Gruppierungen versucht wird, die Beschneidung mit normativen Aussagen zur "verbesserten" Hygiene, Gesundheit, Ästhetik oder Sexualfunktion positiv aufzuladen! Als sehr persönliche, individuelle Entscheidung über den eigenen Körper (und nach Abwägung wirklich aller Informationen zu Pro und Contra) ist sie meines Erachtens völlig unanfechtbar.

      Ein Grund für die Emotionen wird sicher sein, dass weltweit spätestens seit dem Kölner Urteil zum Thema "nicht therapeutische Beschneidung von nicht einwilligungsfähigen Minderjährigen" vielen Menschen bewusst wird, dass im Grunde eine Menschenrechtsverletzung vorliegt, wenn (auch männlichen) Kindern eine chriurgische Genitalreduktion aufgezwungen wird. Bei Mädchen ist dies - selbst in den mildesten Formen, welche Klitorisvorhaut oder innere Labien betreffen - längst Konsenz! Leider wird von den Befürwortern der (früh)kindlichen Beschneidung auch die vermeintliche Risiko-Reduktion an STD's zu erkranken ins Feld geführt. Es gibt tatsächlich Menschen die glauben, wir hätten "60% weniger AIDS Fälle" wenn alle Männer möglichst schon im Kindesalter beschnitten würden. Diese haben die von Ihnen zitierte Zahl nun eben VOLLKOMMEN missverstanden. Wie unsinnig das ist, zeigt schon ein Blick in die USA: Dort dürften - trotz stark rückläufiger Tendenz bei der neonatalen Beschneidung - 80% aller sexuell aktiven Männer beschnitten sein. Dennoch ist die Prävalenz von HIV Infektionen eine der höchsten in der westlichen Welt.

      Nochmals: Ich habe als schwuler Mann selber Freunde und Bekannte, die Anhänger der Bodymodification Bewegung sind. Da gibt es neben Tattoos diverse Genitalpiercings, Subdermalimplantate und sogar auch einer mit einer Subinzision. Keiner dieser Männer käme auf die Idee, mir diese sehr persönliche, individuelle Wahl als irgendetwas anderes verkaufen zu wollen als eine "personal choice".

      Ich bin der Meinung, dass wir genau dahin kommen müssen: Zur "genitalen Autonomie". Leider haben jährlich 10 Mio. Jungen und 2 Mio. Mädchen diese Autonomie nicht. Und wegen des WHO Programms ist es auch fraglich, ob nun knapp 1 Mio erwachsener Schwarzafrikaner diese Autonomie hat. Der Peer-Druck, sich beschneiden zu lassen, um das Risiko einer HIV Infektion zu senken, ist oft erheblich. Da kann von echter Freiwilligkeit nicht die Rede sein. Heute schon sind viele afrikanische Männer empört darüber, dass Sie trotz Opferung ihrer Vorhaut konsequent Kondome benutzen müssen, dafür aber deutlich weniger spüren. Ich bin überzeugt: Das WHO Programm wird nach hinten losgehen ...

      Beste Grüsse
      Joeye