Beschneidung - Teil 7

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    • Beschneidung - Teil 7

      Prof. Dr. Dr. Wolfram V. Reimold
      2-6--2013


      Konfliktlösung – statt Beschneidung eine symbolische Handlung!




      Bei der Diskussion über die Beschneidung geht es ausschließlich um das Kindeswohl und nicht um die deutschen Juden. Die jüdische Religion ist in Deutschland durch einen Staatsvertrag geschützt und wird von der Bevölkerung respektiert.

      Die Juden sind in Deutschland willkommen. Aber sie müssen sich entscheiden, ob sie hier Israelis sein wollen oder ob sie Deutsche sein wollen. Wenn die Juden sich hier als Israelis fühlen, sind sie unsere Gäste, aber nicht mehr.

      Wenn die Juden in Deutschland sich als Deutsche fühlen, sind sie verpflichtet, die deutsche Verfassung, die deutschen Gesetze, die deutschen Gerichte und unsere Kultur zu achten. Das Gleiche gilt entsprechend für die deutschen Muslime.

      Auch Deutschland hat eine unverzichtbare kulturelle Identität, die geachtet werden muß!


      Bei einem Verzicht auf die rituelle Beschneidung wird die Religionsausübung der deutschen Juden weder beeinträchtigt noch mißachtet.
      Im Gegenteil, die jüdische Gemeinde würde in Deutschland höchste Anerkennung und Respekt erfahren!

      Bereits im Jahre 80 n. Chr. empfahl der Apostel Paulus, die Beschneidung nur noch symbolisch und im übertragenen Sinne vorzunehmen, er sagte:


      Zitat:

      „Ihr sollt die Vorhaut Eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein!“

      Eine wachsende Minderheit in den jüdischen Gemeinden praktiziert anstelle der Beschneidung eine symbolische Handlung bei der Namensgebung für das Kind ohne Zirkumzision und ohne Mißachtung des Judentums.

      Die Organisation Jews against Circumcision setzt sich dafür ein, daß die Beschneidung (Brit Mila) durch die symbolische Brit Schalom ersetzt wird (Wikipedia)

      Die Bewegung der liberalen, säkularen, humanistischen Juden verzichtet ebenfalls auf eine Beschneidung ohne Mißachtung des Judentums.

      Das Humanistische Judentum, die International Federation of Secular Humanistic Jews, ist eineBewegung im Judentum der USA, die als Quelle jüdischer Identität die jüdische Kultur und Geschichte hervorhebt. Die entscheidende Besonderheit des humanistischen Judentums ist, daß seine Rituale ohne Gebete oder anderweitige Anrufung eines übernatürlichen Gottes erfolgen (Wikipedia).


      In seiner gegenwärtigen Form wurde das humanistische Judentum 1963 von Rabbi Sherwin Wine gegründet. 1986 erfolgte die Gründung der Internationalen Vereinigung säkularer humanistischer Juden (International Federation of Secular Humanistic Jews) unter Beteiligung von Organisationen aus dreizehn Ländern.

      Das International Institute for Secular Jewish Organizations und der Workmen’s Circle bildet Rabbiner und andere Führungskräfte in den Vereinigten Staaten und in Israel aus (Wikipedia).
      Auch in Frankfurt gibt es eine Vereinigung liberaler Juden, die von der Rabbinerin Elisa Klapheck geleitet wird.

      Diese Beispiele zeigen, daß das Erziehungsrecht der Eltern auch ohne Beschneidung der Kinder ausgeübt werden kann.

      Es ist ein vergifteter Vorwurf und ein folgenschwerer
      Trugschluß, wenn jemand argumentiert “jüdisches Leben sei in Deutschland nicht möglich oder werde behindert oder gar verhindert“, wenn es keine rituelle Beschneidung mehr gibt. Das Gegenteil ist wahr!

      Eine innere Erneuerung des deutschen Judentums ist heute aus vielen Gründen dringender als je zuvor!