Beschneidung und Epigenetik

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    • Beschneidung und Epigenetik

      K. & K. Momentaufnahmen: Beschneidung und Epigenetik

      Da es jeweils gute Gründe gibt anzunehmen, daß
      1. eine Beschneidung zumindest unter gewissen Umständen zu einer Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) führt und
      2. eine Posttraumatische Belastungsstörung zu epigenetischen Veränderungen führt,
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Da wollte ich doch gerade zum Applaus ansetzen und dann das:
      Es ist durchaus möglich, daß die Beschneidung von Säuglingen einen für die Gesundheit positiven Einfluß auf die biochemische Regulation von Genen hat, wodurch etwa Infektionen (z.B. mit HIV, HPV usw.) verhindert würden.
      Ja, es ist durchaus möglich, daß Erdstrahlen einen negativen Einfluß auf die biochemische Regulation des Schlafes und mithin auf unsere Gesundheit haben. :sleeping:
    • Zitat

      Es ist durchaus möglich, daß die Beschneidung von Säuglingen einen für die
      Gesundheit positiven Einfluß auf die biochemische Regulation von Genen
      hat, wodurch etwa Infektionen (z.B. mit HIV, HPV usw.) verhindert würden.
      Ja, es ist durchaus möglich, daß Erdstrahlen einen negativen Einfluß auf die biochemische Regulation des Schlafes und mithin auf unsere Gesundheit haben.


      Rauchen soll ja auch gut gegen 10 Krankheiten sein.
    • Ich halte den Artikel bzw die genannte Passage (wenn man sie allgemein interpretiert) für gar nicht für so verquert. Soweit ich weiss, steckt die Wissenschaft bei diesem Thema noch weitestgehend in den Kinderschuhen, so dass weder in die eine noch in die andere Richtung eindeutige Aussagen gemacht werden können.

      Wenn man als These annimmt, dass ein starker Schmerz- bzw Stressreiz im Babyalter eine epigenetische Disposition für gewisse Krankheiten wie zB Depression anlegen kann, so ist es mMn nicht abwegig, solche Veränderungen auch für epigenetische Bereiche zu vermuten, die für den Menschen nicht zwangsläufig "negativ" sein müssen.

      Als Begründung für MGM taugt das freilich bei weitem nicht.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Das Problem ist nur, lieber Josc, dass der Beschneidungsstatus und die HPV bzw. HIV Infektanfälligkeit nicht korrelieren. Wenn zwei Variablen korrelieren, KANN zwischen ihnen ein Kausalzusammenhang bestehen, MUSS aber nicht (siehe Anzahl Storchenpaare und Geburten von Menschenkindern). Andersherum jedoch: Korrelieren zwei Variablen NICHT, dann ist ein Kausalzusammenhang praktisch unmöglich.

      Über HIV und Beschneidung hatten wir hier unlängst diskutiert: die "gemessenen" 60% relative Risikoreduktion durch Beschneidung entsprechen einer absoluten Risikoreduktion von 1-2% ! Das ist nahe 0 und innerhalb der Fehlergrenze. Es ist unseriös daraus zu folgern, dass Beschneidung und geringe Infektanfälligkeit für HIV korrelieren würden. Andere Untersuchungen haben auch prompt eine RisikoSTEIGERUNG von 1-2 % ergeben. Das ist eben die Fehlertoleranz, das Konfidenzintervall: Das Ergebnis heißt 0 +/- 2 % Fehlertoleranz. Tolles Ergebnis! :whistling:

      Dass HPV Infektionen nicht mit dem Beschneidungsstatus korrelieren ist bereits mehrfach nachgewiesen worden. Du kannst es Dir auch selber plausibel machen: In Mali beispielsweise sind fast alle Männer beschnitten und es hat eine der höchsten Inzidenzraten von Gebärmutterhalskrebs überhaupt. Für Saudi-Arabien gilt zwar auch, dass fast alle Männer beschnitten sind, aber die Gebärmutterhalskrebsrate ist eine der niedrigsten der Welt. Auch Finnland steht glänzend da, allerdings mit über 95% intakten Männern. Lege einfach mal eine neue Excel-Tabelle an und stelle Beschneidungsrate und Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs einander gegenüber (die Zahlen bekommst Du z.B. bei der WHO). Du wirst feststellen: Es korreliert schlicht nicht, sondern ist ein munteres Durcheinander! Und dabei wäre im Falle eines ursächlichen Zusammenhangs eine Korrelation auch insofern zwingend zu beobachten, als dass hinter diesen Zahlen die Gesamtbevölkerungen der jeweiligen Länder stehen. Je größer der Stichprobenumfang, desto genauer das Ergebnis. Ich könnte es polemisch auch so ausdrücken: Was soll man den den Männern in Mali denn noch abschneiden, damit die Gebärmutterhalskrebsrate endlich sinkt?

      Langer Rede kurzer Sinn: Auch der Autor des o.g. Artikels macht wieder den Fehler, davon auszugehen, dass ein Zusammenhang existiert (oder existieren könnte) und er spekuliert schon über die Natur dieses "ursächlichen Zusammenhangs". Dieser existiert jedoch im Falle von HPV und HIV schlicht nicht.
    • Interessant, die Genforschung findet einen Platz im Forum. So etwas ähnliches hatten wir schon mal.

      Traumata hinterlassen Spuren im Erbgut

      Und hier zur PTBS und der Epigenetik.

      cip-medien.com/media/download_gallery/10-02/07.Schmidt.pdf

      Vielleicht hat das Beschneidungstrauma tatsächlich Vorteile. Es muss ja nicht der HIV- Schutz sein. Das Trauma könnze z.B. die sozialen Rezeptoren für ebenfalls Beschnittene stärken oder zur Verringerung der Smegma-Bildung beitragen. Oder jedenfalls irgendwie so in der Richtung. Jedenfalls muss die Traumaforschung komplett umgeschrieben werden. Ist vielleicht besser so ein Trauma, als viele denken. Der von Tätern oft gebrauchte Satz:"Ich will dich nur Dein Bestes" bekommt da eine ganz neue Färbung. (würg)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.