Die Keule wird so lange geschwungen, bis man bricht: "The Star" Kanada

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    • Die Keule wird so lange geschwungen, bis man bricht: "The Star" Kanada

      Neben bedenklichen Vorkommnissen in Malmö und Stockholm, die einen echten antisemitischen Hintergrund hatten, wird die Kritik an der Beschneidungspraxis als ein besonders heimtückischer antisemitischer Angriff auf das Judentum bezeichnet, weil er sich hinter "vorgeblichem Einsatz" für Wissenschaft und Menschenrechten verberge.

      "The Star" Canada

      Ich frage mich, ob sich die Mehrheit der Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft solche Dummschwätzerei auf's Brot schmieren lässt und wenn ja, wie lange noch... da wird Angst geschürt. Die Menschen sollen Angst haben vor einem sachlichen Dialog, vor einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Beschneidung. Sie sollen Angst haben vor denen, die Beschneidung in Frage stellen. Die Angst vor Antisemitismus wird bewusst und perfide verwendet: uns gegenüber, um uns zu diffamieren, und den Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft gegenüber.
    • Die Antisemitismus-Keule wird unterdessen derart oft geschwungen, dass diese billige Allzweckwaffe richtiggehend stumpf und abgedroschen ist und (zumindest ausserhalb Deutschlands) gar nicht mehr weh tut...

      Ausserdem wüten auf der Welt 10-100x mehr muslimische und amerikanische Beschneider als jüdische. Und deren Verstösse gegen das Menschenrecht verurteilen und bekämpfen Beschneidungsgegner ja mit der genau gleichen Vehemenz.
      Dieser exklusivistische Anspruch auf Antisemitismus-Opfertum im Zusammenhang mit der Beschneidungsproblematik ist daher nicht nur masslos übertrieben, sondern geradezu anmassend.
    • In dem von Maria Werner verlinkten Artikel wird, wie so oft in den letzten Tagen, der "Annual Report of Antisemitism and Racism 2012" der Universität Tel Aviv zitiert. Sieht man sich den Report genauer an, stellt man fest, der der beklagte Anstieg des weltweiten Antisemitismus sich (nahezu) ausschliesslich mit Anstiegen in Frankreich ( von 114 auf 200 Vorfälle) und den USA ( Anstieg von 13 auf 99 Vorfälle) erklärt. Das im Artikel thematisierte Schweden hatte einen Anstieg von 4 auf 5 Vorfälle, Deutschland von 16 auf 23 Vorfälle zu beklagen. Die Anstiege in Frankreich und den USA gingen vor allem von muslimischer Seite aus.
      In dem gesamten Report ist von der Beschneidungsdebatte mit keinem Wort die Rede. Für Deutschland werden Vorfälle in Berlin, Friedhofsschändungen und die "Affären" Grass und Augstein erwähnt.

      kantorcenter.tau.ac.il/sites/d…doch-all-final-2012_0.pdf

      Die dürftigen Angaben in den Pressemeldungen öffnen völlig willkürlichen Interpretationen Tür und Tor. Diesbezüglich stimme ich mit den Anmerkungen von Maria Werner absolut überein: destruktive Meinungsmache. Die demagogische Verwendung von Daten ist nicht nur dumm, sondern gefährlich.

      Ohne mich zu weit vom Thema dieses Forums entfernen zu wollen, verlinke ich hier auf eine Meldung vom kürzlich in Belgrad stattgefunden habenden Kongress des CER.

      "BELGRADE – Rabbis Aharon Leib Shteinman and Chaim Kanievsky, two of the ultra-Orthodox public's most senior rabbis, are offering a religious explanation for the growing anti-Semitism in Europe, arguing that the polarization between the Jewish people and other nations is reinforced thanks to "Divine Providence" – in order to prevent mixed marriages."

      Ynetnews

      "Divine Providence" könnte man mit "Göttliche Vorsehung" übersetzen.

      Es ist also absolut nötig, nicht nur bezüglich Antisemitismus zu differenzieren, sondern auch bezüglich religiöser Strömungen.

      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.