Debatte um Religion in der Politik

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    • Debatte um Religion in der Politik

      Viel beschworen, oft angefochten | domradio.de

      Soweit so gut:
      Bei seinen Expertenanhörungen habe das Parlament den Beschneidungskritikern zuwenig Gelegenheit gegeben, ihre Argumente vorzubringen, kritisiert der Dozent an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl.
      Und jetzt wirds verrückt:
      Der FDP-Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Stefan Ruppert, weist den Vorwurf einer Parteinahme des Bundestags für Beschneidungen zurück. Bei Expertenanhörungen seien Kritiker dieser religiösen Praxis "mindestens so präsent" [Hervorhebung durch mich] gewesen wie die Befürworter, so der Parlamentarische Geschäftsführer seiner Fraktion. Er räumt aber ein, dass die Neuregelung auch wegen des Drucks der öffentlichen Diskussion in einem "überhasteten Verfahren" erfolgt sei.


      Da sollten wir wirklich dankbar darüber sein, dass sowohl der Ethikrat als auch der Rechtsausschuss trotz der auffälligen zahlenmäßigen Überlegenheit der Kritiker der Jungenbeschneidung überhaupt in dieser Konstellation tagen durften. Wirklich fair wäre wohl gewesen, den Befürwortern etwas mehr Stimmen zu geben, um ein vernünftiges Gegengewicht zu uns zu schaffen.
      Nunja, ist ja grad noch mal gut gegangen.
      Mich wundert ernsthaft, dass Herrn Rupprecht ob so dreister Lügen nicht die Zunge anschwillt. (Pino)
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Weguer schrieb:

      Er räumt aber ein, dass die Neuregelung auch wegen des Drucks der öffentlichen Diskussion in einem "überhasteten Verfahren" erfolgt sei.

      Hä? Weil über die Frage viel diskutiert wurde, musste das Gesetz überhastet zusammengekritzelt und sofort verabschiedet werden?

      Liebe Gemeinde, was wollen uns diese Zeilen sagen?

      Es geht um Schuld. Wer ist schuld? Menschen, denen das Gehirn nicht ordnungsgemäß herausoperiert wurde und die deshalb eine eigene Meinung zu dem Thema vertreten haben? Ärzte, die ärztliche Studien gelesen hatten? Psychologen, die psychologische Zusammenhänge kannten? Juristen, die sich weigerten, das vorhandene Recht zu verdrehen und die die Verfassung ordnungsgemäß auslegen wollen? Betroffene, die mit Mühe und Not aus den Anhörungen ausgesperrt wurden, aber vielleicht zu allem Unglück irgendwann doch noch hätten sprechen können - wäre das Verfahren weiter gelaufen?

      Streut Euch Asche auf Euer Haupt, tut Buße, oh Ihr Intaktivisten, ihr mündigen Bürger, ihr denkenden Menschen, ihr Ärzte, Psychologen und Juristen, die ihr Euren Beruf so ausüben und verstehen wolltet wie immer! Denn wir alle sind schuld daran, und nur wir, dass dieses voreilige Legalisierungsgesetz in die Welt gesetzt worden ist. Jawohl!