Europas Juden müssen Religionsfreiheit haben

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    • @NABUCO

      Der Inhalt Deiner Beiträge verstößt in Teilen gegen die Charta des Forums. Du findest die Charta oben über dem Bereich, der die Beiträge listet.

      In der Charta heißt es:
      "Wir fühlen uns in unserem Anliegen den Menschenrechten und dem Grundgesetz verpflichtet. [...] Dieser Wertepluralismus findet seine Grundlage und seine Grenzen in der verfassungsmäßigen Ordnung und den allgemeinen Menschenrechten. [...] Eine fundamentale Kritik an Religionen und Weltanschauungen [...] haben deshalb bei uns keinen Platz ..."

      Du schreibst: "Wir müssen das Übel der Genitalverstümmelung endlich bei der " Wurzel " packen !!!! Und zwar beim dem Glauben an einen göttlichen Befehl!!" und "Also muss man aufzeigen, dass die Bibel eben nicht von Gott geschrieben wurde ..."

      Die Religionsfreiheit ist durch die Verfassung grundsätzlich ausdrücklich geschützt und zwar genau solange, wie die Ausübung der Religionsfreiheit keinen Widerspruch zu Verfassung erzeugt. Der Glaube an "Gott" oder eben der Glaube, "Gott" hätte die Bibel geschrieben, erzeugen keinen Widerspruch zum säkularen Recht und fallen deshalb unter den verfassungsrechtlichen Schutz. Die Beschneidung des minderjährigen Kindes, unabhängig davon, ob sie religiös motiviert ist oder nicht, erzeugt diesen Widerspruch zum säkularen Recht und zur Verfassung. Dies deshalb weil sie eine Körperverletzung darstellt.

      Mit Deiner Forderung verlangst Du also, einen verfassungskonformen Bestandteil der Religionsausübung mit der Zielsetzung seiner Beseitigung hier zu diskutieren, was einen Widerspruch zur Forencharta erzeugt.

      Der reine Glaubensinhalt kann (in der Regel) keinen Rechtsbruch/Verfassungsbruch erzeugen, sei er noch so falsch oder absurd. Erst die Handlung kann einen Widerspruch zum säkularen Recht erzeugen, wenn die Ausübung des religiösen Freiheitsrechtes "Rechte anderer verletzt" (Art. 2 GG).

      Man muss also (hier im Forum) nicht aufzeigen, dass der Glaube oder die Bibel falsch sind, sondern "lediglich" - und da sind wir denke ich wieder einig - dass der Glaube nicht über dem Grundgesetz steht. Als weiteres Beispiel sei die Taufe genannt. Auch sie könnte hier nicht kritisiert werden. Das Übergießen des Kinderkopfes mit etwas Wasser verletzt nicht das Kindeswohl, erzeugt demnach keinen Widerspruch zu säkularem Recht und ist deshalb verfassungskonforme und somit hier nicht zu kritisierende Religionsausübung.
    • Ein Blick in die Charta:


      Eine fundamentale Kritik an Religionen und Weltanschauungen oder eine Voreingenommenheit gegenüber ihren Angehörigen haben deshalb bei uns keinen Platz, genauso wenig wie eine Feindseligkeit gegen Mitbürger/Innen, die aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen sind.

      Religionen sind nicht verantwortlich für Krieg, Folter und Totschlag, irregeleitete Religionsangehörige sind es wohl.
      Auf jeden Fanatiker kommt ein Heer von Religiösen Menschen, die Religion als Privatsache ansehen und ihren Einfluss weitgehend auf sich beschränken.
      Die Einstellung zu Religionen muss sich nicht an den Fanatikern festmachen. Es müssen nicht alle in einen Sack.

      Ich bitte darum pauschale Religionskritik zu unterlassen.
      Kritik an religiösen Handlungen, die anderen Menschen aufgezwungen werden, ist dagegen in Ordnung.
      Bei aller Kritik, sollte man unterscheiden zwischen dem was Menschen sind und ihren Handlungen. Ist das denn so schwer?

      Und was das Grundgesetz angeht, es garantiert die freie Religionsausübung.
      Der Übergriff besteht darin, dass diese Ausübung mitunter an nicht einwilligungsfähigen Menschen vollzogen wird und durch den Bundestag auch noch abgesegnet wurde.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • NABUCO schrieb:

      ..... eben, und diese alten Zöpfe muss man dringend abschneiden, umso mehr sie von Menschen,von jüdischen Priestern vor 2600 Jahre ( geflochten ) ausgedacht wurden !!

      Ich persönlich verurteile jede Art von Zwangsbeschneidung, weil sie gegen das Recht der körperlichen Unversehrtheit verstößt. Die Argumentation sind hier die Menschenrechte. Sofern Du aber beabsichtigst gleichzeitig Religionen zu verbieten, stellst Du Dich abseits der Menschenrechte, Grundgesetz oder wie auch immer auf. Im Allgemeinen nennt man dies dann auch tendenziell Diktatur.

      Bei Deiner Beschäftigung mit der Bibel sind Dir ein paar Fundstellen entgangen. Die Beschneidung wird mehr als einmal erwähnt und es ist ja noch nicht so lange her, dass im christlichen Glauben die Beschneidung des Herrn noch gefeiert wurde.

      Davon abgesehen kannst Du beim Thema Zwangsbeschneidung nicht einfach alle Religionen komplett pauschalisieren. Es gibt Juden, die ihre Söhne nicht beschneiden lassen oder auch Moslems, die darauf verzichten. Umgekehrt lassen die koptischen Christen oder auch viele in den USA ihre Söhne beschneiden. Die Welt ist nicht schwarz/weiß ;)
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NABUCO schrieb:

      Ich bin nicht gewillt, gegen Windmühlen zu kämpfen
      Genau den Eindruck erweckst du aber, wie der berühmte Ritter von der traurigen Gestalt.


      ...man muss das Übel endlich an der Wurzel packen, oder es ganz lassen !!

      Warum sollte man den Widerstand gegen MGM aufgeben? Weil manche ihren Religionshass nicht ausleben können? Sinn?

      Ziemlich OT:
      Der Mensch ist in vieler Hinsicht immer noch ein "nackter Affe". Ein Jäger und Sammler. Das ist immer noch eine wichtige Schicht in seiner Psyche.

      Ja, unser Wissen hat sich enorm weiterentwickelt. Aber wenn sich eine Kugel ausdehnt, dann vergrössert sich ihre Oberfläche mit dem Quadrat des Radius. Desto mehr die Berührpunkte mit dem Unverstandenen und Unerklärlichen. Der Mensch wird immer staunen, und sich wundern.
      Der Mensch ist nicht nur Ratio! Und auch die Mystik, der Wunsch, das da noch etwas anderes ist als das banal Erklärliche - ist tief im Menschen verankert. Und äussert sich in vielfältigen Formen. Nicht nur in dem, was gemeinhin unter Religion verstanden wird.
      Religionshass kann selbst zu einer Art Ersatzreligion werden, ein Glaube, dass eine Welt ohne Mystik und Spiritualität eine bessere Welt oder gar eine humanere Welt wäre. (Und dieser Glaube kann auch sehr fanatische Formen annehmen).
      Und da wird es dann vollends paradox.


      Aber langsam dreht sich das hier doch sehr im Kreise, so vieles wurde jetzt schon mehrfach wiederholt und man gewinnt den Eindruck, dass es hauptsächlich um WERBUNG für ein bestimmtes Buch geht.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Guy: "Religionen sind nicht verantwortlich für Krieg, Folter und Totschlag, irregeleitete Religionsangehörige sind es wohl."

      Was ist Kritik?
      Kri|tik [auch: kri'tk], die; -, -en [französisch critique < griechisch kritike (téchne) = Kunst der Beurteilung, zu: kritikó
      a) [fachmännisch] prüfende Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten … (© DUDEN - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache,|4. Aufl. Mannheim 2012)

      Dein Satz ist damit eine allgemeine, sogar pauschalisierende Beurteilung von Religion und damit allgemeine Religionskritik. Ich weise darauf hin, dass Du sie eingebracht hast, und dass sie falsch ist.

      Das pauschale Freisprechen von Religion von Verantwortung für Krieg, Folter und Totschlag ist genauso falsch, wie die pauschale Beschuldigung von Religion für Krieg, Folter und Totschlag. Deiner Aussage zufolge, könnte der nicht-irregeleitete Religionsangehörige niemals verantwortlich sein für Krieg, Folter und Totschlag. Damit wäre die nicht-irregeleitete "richtige" Befolgung der Religion die Garantie für die Einhaltung der Menschenrechte. Die Religion wäre also identisch mit den Menschenrechten. Das ist natürlich absurd.

      Religionen sind nichts anderes als Varianten von Weltanschauungen, also Wertesystemen. Weltanschauungen sind nach dem Verständnis der menschenwürdebasierten Rechtsordnung gleich zu behandeln. Hier also in der Trennung von Wertesystem und Handlung von Angehörigem des Wertesystems. (Absurdität schon hier offensichtlich) Ersetzen wir daher in Deinem Satz die Weltanschauung Religion durch die Weltanschauung Faschismus. Der Satz heißt dann:

      Der Faschismus ist nicht verantwortlich für Krieg, Folter und Totschlag, irregeleitete Faschisten sind es wohl.

      Hitlers "Mein Kampf" hätte demnach mit den Gaskammern nichts zu tun. (Die Argumentation hat den Ausschluss einer Faschismusauslegung, die keine "Gaskammern" will, zur Grundlage)

      Es gibt keine "irregeleiteten" Religionsangehörigen (am Maßstab der eigenen Religion). (Guy richtig: "Erwachsene glauben was sie wollen ...")

      Wer als Zeuge Jehovas seinem Kind die Bluttransfusion verweigert, der ist nicht "irregeleitet", sondern der befolgt seine Religion.
      Der Jude, der seinem männlichen Kind die Vorhaut abschneidet/abreißt, und am noch blutenden Penis lutscht, um das Blut abzusaugen, der ist nicht "irregeleitet", sondern der befolgt seine Religion.
      Der Muslim, der das Tötungsverbot nur auf gläubige Muslime anwendet (Sure 4 Vers. 92), der ist nicht "irregeleitet", sondern der befolgt seine Religion.
      Und:
      Alle Religionsangehörigen, die das exakte Gegenteil davon befürworten und machen sind ebenfalls keine Irregeleitete, sondern sie befolgen die Regeln ihrer(!) Religion. So bspw. der Jude, der sich gegen die Beschneidung ausspricht und nur die Brit Schalom befürwortet.

      Daraus folgt: Religionen sind genau dann für Krieg, Folter und Totschlag verantwortlich, wenn sie in ihren Wertlistungen (z. B. Bibel, Koran und deren Interpretationen) Krieg, Folter und Totschlag befürworten.

      Und siehe da. Wir haben den Widerspruch zur Verallgemeinerung Weltanschauung behoben und wir können uns der Betrachtung konkreter Religionen einschließlich aller Varianten auf ihre eventuelle Widersprüchlichkeit zur Menschenwürde (säkularrechtlicher Maßstab) hin widmen, ohne auf eine pauschale Abschaffung von Religionen hinarbeiten zu müssen. Bei entsprechender Diagnose bei einer konkreten Religion sind nur die religiösen Wertlistungen zu reformieren, wenn die Religionsangehörigen das wollen. Für den menschenwürdebasierten Rechtsstaat ergibt sich aus der entsprechenden Diagnose, die Notwendigkeit der Grenzziehung dahingehend, entsprechende religiöse Handlungen nicht erlauben zu können.
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Religionen sind nichts anderes als Varianten von Weltanschauungen, also Wertesystemen.

      Hier streikt jetzt meine Goldwaage ;)

      Nehmen wir doch diesen Satz mal mit Bezug zum Thema auseinander. Wenn ein Mensch an Gott oder ein höheres Wesen glaubt, wird er vermutlich niemals auf die Idee kommen, sich seine Vorhaut abzuschneiden oder gar die seines Sohnes oder seiner Tochter (Klitorisvorhaut).

      Sobald aber Menschen damit beginnen einen Glauben mit Regeln und Ritualen "auszustatten" oder zu "bereichern", kann es passieren, dass diese daran glauben, dass sie ihre Vorhaut abschneiden müssen oder gar dazu verpflichtet wären die Vorhaut ihrer Söhne / Töchter abzuschneiden. Dies wäre dann wohl eine religiöse Beschneidung.

      Wenn nun ein Land davon überzeugt ist, dass Masturbation furchtbar ist und im Laufe der Entwicklung zum dem Schluss gekommen ist, dass eine Beschneidung dies teilweise verhindern oder einschränken kann, so würde ich dies als eine weltanschauliche Beschneidung bezeichnen. Ähnlich würde ich dies auch sehen, wenn z.B. eine Frauenrechtlerin allen Männern unterstellt, dass sie sich nicht waschen würden und daher beschnitten werden müssten, um Gebärmutterhalskrebs und ähnliches zu verhindern. Wir haben es hier mit subjektiven Erfahrungen und Ansichten zu tun, die von den Betroffenen jedoch als objektiv betrachtet werden und in der Gesamtheit deren Weltbild darstellen. Auch die Empfehlungen der WHO & Co. gehören aus meiner Sicht in diesen Bereich.

      Ein Wertesystem wäre aber aus meiner Sicht wieder viel komplexer. Es müssten Vor- und Nachteile mit den individuellen Rechten so in Einklang gebracht werden, dass ein Gleichgewicht herrscht. Nach meinem Werteverständnis würde dies bedeuten, dass sich jeder Erwachsene die Vorhaut, die Ohren oder die Nase abschneiden lassen kann, wenn er dies für sich so will. Er hat jedoch kein Recht einem Kind die gesunde Vorhaut abschneiden zu lassen oder gar hat ein Arzt oder wer auch immer das Recht einem Kind die Vorhaut abzuschneiden, weil ein dritter dies so bei ihm in Auftrag gibt. Hier muss ein Wertessystem zwischen den Rechten der einzelnen vermitteln und dafür sorgen, dass auch die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.

      Ob das, was man heute teilweise unter Säkularisierung versteht viel anders ist als eine fanatische Religion, möchte ich nicht beurteilen müssen. Die reine Vernunft verkennt wohl, dass Weisheit mehr ist als nur Vernunft, weil hier das Herzliche oder Menschlich verloren geht. So gesehen könnten Menschen vielleicht sogar durch säkulare Gedanken irregeleitet werden, was ich beim TO nicht ausschließen möchte.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Guy schrieb:

      Auf jeden Fanatiker kommt ein Heer von Religiösen Menschen, die Religion als Privatsache ansehen und ihren Einfluss weitgehend auf sich beschränken.
      Religiöse Eltern werden wohl nie den Einfluss der Religion auf sich beschränken, sondern immer versuchen ihre Religion an ihre Kinder weiterzugeben. Meistens schreibt ihnen ihre Religion das auch vor.

      Der Ausdruck "irregeleitet" macht bezogen auf Religionen wenig Sinn. Manche Menschen betrachten religiöse Menschen per se als "irregeleitet", oder gleich "irre" manche fordern gar die Einweisung derselben in entsprechende Anstalten.
      Und manche Menschen betrachten unreligiöse Menschen als "irregeleitet", manche hauen solchen Menschen auch die Köppe ab.
      Und viele religiöse Menschen halten die Anhänger von anderen Religionsgemeinschaften für "irregeleitet"....

      Und dann ist da ja noch die Sache mit der AUSLEGUNG!

      Aus uralten Schriften kann jeder rauslesen was er will.

      Z.B.: "Wenn dir einer auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm noch die andere hin!"
      oder "Auge um Auge, Zahn um Zahn!"

      Oder: "Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet"

      Das wird ja auch ganz unterschiedlich interpretiert.

      Und so gibt es dann zu jeder Hauptrichtung unzählige Verästelungen, die sich in der Interpretation unterscheiden. Und die anderen Interpretationen als "Fehlinterpretationen" sehen.

      Das alles muss den religionsneutralen Staat nicht beschäftigen. Der Staat darf überhaupt nicht Religionsgemeinschaften bewerten oder beurteilen. Er kann das auch nicht. Er kann nicht überprüfen, wer was "richtig" auslegt".
      Was er aber darf ist Handlungen gegen Dritte beurteilen, insbesondere von Erwachsenen gegen Kinder.

      Was er nicht darf ist für Religionsgemeinschaften Extrawürste braten.

      Guy schrieb:

      Der Übergriff besteht darin, dass diese Ausübung mitunter an nicht einwilligungsfähigen Menschen vollzogen wird und durch den Bundestag auch noch abgesegnet wurde.
      Das ist bei der Taufe auch so. Bei der religiösen Erziehung auch.
      Aber um beides muss der Staat sich nicht kümmern. Durch die Taufe entsteht dem Kind objektiv kein Schaden. Was die Taufe eigentlich ist erschliesst sich nur dem gläubigen Menschen, für den Staat ist das die Besprenkelung eines Kindes mit Wasser, so what?
      Die religiöse Erziehung ist die logische Folge davon, dass die Eltern religiös sind. Wollte man das unterbinden, müsste man Eltern und Kinder trennen. Das wäre grausam und würde den Kindern zweifelsohne grossen Schaden zufügen.
      Etwas anderes ist wieder religiös motivierte Züchtigung, oder strenges Fasten das Mangelernährung beim Kind hervorruft. Da ist das staatliche Wächteramt gefordert - aber auch, wenn das ohne religiöse Motivation erfolgt. (Kritisch ist auch zu sehen, wenn Kinder strikt vegan (Veganismus nimmt z.T. religiöse Züge an, z.T. auch fanatische) ernährt wird, weil es dann sehr leicht zu Mangelerscheinungen kommen kann).
      Im Grunde muss der Staat immer dann einschreiten wenn Eltern Kindern objektiv Schaden zufügen, auch wenn sie subjektiv meinen das sie ihrem Kind gutes tun.
      Der Verlust eines gesunden, funktionalen Körperteils ist objektiv ein Schaden.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • NoCut schrieb:

      Hier streikt jetzt meine Goldwaage
      Der Satz ist aber eigentlich nicht falsch, man könnte sagen: spezielle Varianten von Weltanschauungen.

      Faschismus hat z.B. oft religionsähnliche Züge. Personenkult, der Führer als gottähnliches Wesen das durch eine "Vorsehung" geschützt wird, Divisionen, die in die Schlacht(ung) gehen "wie in einen Gottesdienst", Rituale, Prozessionen (Aufmärsche)...

      NoCut schrieb:

      Sobald aber Menschen damit beginnen einen Glauben mit Regeln und Ritualen "auszustatten"
      Das sehen die betreffenden Gläubigen halt anders.


      GM funktioniert doch wunderbar auch ohne religiöse Vorschrift. Einfach als Täter-Opferkreislauf.
      Im Prinzip kann man auch den Glauben an GM an sich als Religion auffassen.
      Religion, Tradition, Weltanschauung... was auch immer.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • NoCut: "Hier streikt jetzt meine Goldwaage"

      Justieren wir sie. "Religion [...] ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen..." (de.wikipedia.org/wiki/Religion)

      NoCut: "Ein Wertesystem wäre aber aus meiner Sicht wieder viel komplexer"

      Ein Wertesystem muss nicht komplex sein. So könnte ein diktatorisches System nur eine Anweisung enthalten: Für jede menschliche Handlung ist die Erlaubnis des Diktators einzuholen.

      NoCut: "Die reine Vernunft verkennt wohl, dass Weisheit mehr ist als nur Vernunft, weil hier das Herzliche oder Menschlich verloren geht."

      Weicht vom Thema Beschneidung ab.

      NoCut: "So gesehen könnten Menschen vielleicht sogar durch säkulare Gedanken irregeleitet werden ..."

      Das sowieso. Ich kenne keinen Atheisten, der Anspruch auf Fehlerfreiheit erhebt.
    • Steffen Wasmund schrieb:

      NoCut: "Hier streikt jetzt meine Goldwaage"

      Justieren wir sie. "Religion [...] ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen..." (de.wikipedia.org/wiki/Religion)
      Wie ändert man eigentlich einen Wikipediaeintrag ;)

      Religion kann nach meiner Überzeugung (Weltanschauung) niemals ein Sammelbegriff für Weltanschauungen sein. Bei der Religion sind sich alle einig, dass sie etwas glauben, von dem sie nicht wissen, dass es existiert. Bei der Weltanschauung gehen die Betreffenden dagegen davon aus, dass ihre Ansichten absolut richtig oder wahr sind. Entspricht also eine Weltanschauung nicht der Realität, dann ist es eher ein Irrtum, beim Glauben gilt der Grundsatz "Sehen heißt nicht glauben" bzw. lässt man sich bewusst darauf ein, dass man den Glauben nicht beweisen kann (z.B. ungläubiger Thomas).

      Das Problem beim Glauben ist daher aber auch wieder, dass dieser nicht mal im Ansatz rational begründet sein muss und sich damit wie beim Thema Beschneidung jeglicher sachlicher Diskussion entziehen kann, dass man sagt es wäre so von Gott gewollt. Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, welches aber gerade wie bei der Zwangsbeschneidung eine Gefahr für Kinder werden kann.

      Wenn ich jetzt das Statement von Guy aufgreife, würde ich aber auch sagen, dass jeder in Eigenverantwortung bei seiner Religionsausübung darauf achten muss, dass andere nicht zu Schaden kommen (Grenze der Religionsfreiheit sind die Rechte der anderen). Bei der Beschneidung ist dagegen das Gegenteil das bewusste Ziel. Unbegrenzte Freiheit schadet hier somit denen, die sich nicht selbst schützen können.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Und dann ist da ja noch die Sache mit der AUSLEGUNG!

      Nicht nur das!

      Es gibt nicht nur Unterschiede in der Auslegung alter Schriften, nein, auch in der Übersetzung!

      Z.B. haben muslimische Ehemänner 1400 Jahre lang gedacht, dass sie ihre Ehefrauen ab und an mal ordentlich vertrimmen müssen, immer wenn diese mal eine eigene Meinung hatten:

      "Und wenn ihr fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie!"

      Aber jetzt haben moderne islamisch-feministische WissenschaftlerInnen herausgefunden: April, April! Billionen blaue Flecken umsonst! ;( Et war nur ein Übersetzungsfehler, kein Scheiss!

      Und so könnte (vielleicht sollte man da mal maskulinistische Wissenschaftler drauf ansetzen? :P ) sich auch die Sache mit "beschneiden" schlussendlich als Übersetzungsfehler herausstellen.

      Vielleicht heisst es richtig "bescheiden"? Genau, was soll das ganze Geprasse und Geprotze?

      Oder die korrekte Übersetzung ist "kuddeln"? Und "männlich" meint eigentlich "kindlich"?
      "Alles was kindlich ist sollt ihr kuddeln", na klar! Machen Eltern ja meist schon intuitiv. ^^
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ich hatte hier mehrfach geschrieben, Neugeborene hätten gar keinen Glauben.
      Das war aber falsch. Da muss ich mich korrigieren:
      Natürlich haben sie einen Glauben, einen ganz starken Naturglauben.

      In diesem Glauben gibt es zwei allmächtige und unfehlbare Gottheiten: Gott Mutter und Gott Vater. Vor allem Gott Mutter.
      Im Glauben des Babys sind das keine strafenden, sondern gütige, barmherzige Gottheiten.
      Selbst wenn der Gläubige so richtig "Scheisse gebaut hat" strafen sie nicht, sonder erweisen sich barmherzig und helfen dem Gläubigen aus der Scheisse heraus. :D
      Schlaf ein, dein Glaube hat dir geholfen!

      Das wichtigste religiöse Ritual in diesem Glauben ist die Kommunion. Dabei wird allerdings nicht "Fleisch und Blut" (Blut schon, aber nur die ersten neun Monate) der Gottheit empfangen - sondern aus einer hübsch anzuschauenden Fleischausstülpung ^^ quillt ein köstliches, labendes Getränk.
      Ein Wunder, ein Wunder!

      Von daher ist logischerweise eine Genitalverstümmelung ein schwerer, brutaler Eingriff in die grundgesetzlich zugesicherte Religionsfreiheit des Babys (gilt für beide Geschlechter).
      Denn ein gütiger Gott tut Kindern nicht weh.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Steffen Wasmund:
      Ich verlange an keiner Stelle die " Beseitigung " von Glauben, jeder darf in der Tat glauben was er will, solange er keine anderen Grundrechte verletzt.
      Ich will aber aufzeigen, dass all dies eben keine göttlichen Gebote waren, die durch das Grundgesetz geschützt sind, sondern von Menschen vor langer Zeit erfundenen Anweisungen; wie können denn menschliche Anordnungen vom Grundgesetz geschützt sein!
      So schreiben die jüdischen Priester ja auch, dass Gott Jahwe den Israeliten das Land Kanaan schenkte, im Gegenzug zum Abschneiden der Vorhaut. Dumm nur, dass in dem Land schon andere Menschen lebten; da es aber nun angeblich ein göttliches Anliegen war, rechtfertigen sie somit die Eroberung dieses Landes und das Abschlachten der Bevölkerung ( siehe unter anderem Jericho )
      Wenn wir aber aufzeigen, dass es nur die eigene priesterliche Führungsschicht war, die das so nieder geschrieben hat,( sei es als Ansporn und Zielsetzung oder als nachträgliche Glorifizierung,ist zweitrangig ) wird allen klar: Es war kein göttlicher Befehl.
      Die fanatischen Israelis glauben das ja auch heute noch alles Wort für Wort....und somit wird es nie Frieden geben in Palästina. Also muss man eben dies doch aufzeigen; glauben dürfen sie es dann immer noch, nur für den Gesetzgeber ist dann eben klar, dass er es nicht berücksichtigen muss in puncto Grundgesetz.

      Für einen fanatisch glaubenden Menschen ist das alles also kein Rechtsbruch, er hält sich einfach nur zwingend an vermeintlich göttliche Befehle; und dazu gehört auch das ausmerzen von Andersgläubigen und das Erobern und Abschlachten von Nachbarvölker.
      Sorry, das steht nun mal so im Alten Testament.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Denn ein gütiger Gott tut Kindern nicht weh.
      Ich will weder Deinen Elan stoppen, noch jetzt auf jedes Detail eingehen. Bedenke aber, dass wir hier über die Religionsfreiheit für das Judentum diskutieren. Wir sind also im AT und nicht im NT. Der Gott des AT ist aber oft nicht gütig, sondern eher "rachsüchtig".

      Denke an die Vertreibung aus dem Paradies, den Turmbau zu Babel, die Sintflut, die Geschichte wo Gott Moses töten wollte und Zippora mal flink ihren Sohn beschnitten hat. Im AT kommt das Wort "Zorn" gefühlt häufiger vor als das Wort "Güte" ;)
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NABUCO schrieb:

      Es war kein göttlicher Befehl.
      Wenn jemand "bibelgläubig"(*) ist, dann ist jedes Wort aus einem heiligen Buch ein Befehl oder eine Regel, die man befolgen muss, wenn man keine Sünde begehen will.

      Leider sind aber sämtliche heilige Schriften Ansammlungen von Überlieferungen, die selbst nicht immer völlig authentisch tradiert wurden. Wer hier alles wörtlich glauben will, der ist durch die Religionsfreiheit geschützt.

      Das Problem der Religionsfreiheit ist aber immer wieder, dass gerne vergessen wird, dass auch die Religionsfreiheit keine unbegrenzte Gültigkeit über alle Gesetze hat. Nehmen wir doch mal als neutrales Beispiel die Versammlungsfreiheit, wo ebenfalls Grenzen bestehen. Jeder darf Vereine bilden oder sich gemeinsam mit anderen treffen. Sobald sich aber herausstellt, dass sich Menschen versammeln, die der Gesellschaft schaden, wird wie aktuell über ein Verbot solcher Gruppierungen nachgedacht.

      Die Religionsfreiheit dagegen genießt einen viel größeren Schutz als die Versammlungsfreiheit. Selbst wenn Religionen partiell gegen rechtsstaatliche Vorschriften verstoßen, wird nur darüber diskutiert, welche Bereiche nicht akzeptabel sind. Mit dem § 1631d BGB hat sich der Gesetzgeber von seiner Verantwortung weggestohlen bzw. hinter der Religionsfreiheit feige versteckt und damit Handlungsunfähigkeit demonstriert.

      Langfristig werden aber derart "befriedete" Konflikte immer wieder auflodern, bis man richtige Lösungen gefunden hat. Hier wird es wohl für alle Religionen bittere Pillen geben, wenn der Gleichheitsgrundsatz (Mann und Frau, Kind und Erwachsener) oder die sexuelle Selbstbestimmung (Zölibat), der Tierschutz oder wie hier das Recht auf körperliche Unversehrtheit die Religionsfreiheit in ihre Schranken weisen muss.

      (*) Bibelgläubig ist für mich persönlich ein Synonym für ungläubig oder abergläubig. Menschen überliefen mündlich Geschichten, andere schreiben diese auf und wieder andere verändern diese Aufzeichnungen. Das meiste ging jedoch schon vor tausenden Jahren verloren. Und dennoch "glauben" dann einige, dass diese Aufzeichnungen Wort für Wort dem entsprechen, was der erste in der langen Kette durch eine Gottheit erfahren hat. Der zweite Denkfehler ist außerdem, dass dieses Beharren auf die Überlieferungen dazu führt, dass die Gläubigen ihrem Schöpfer damit verbieten (wollen), seine Meinung ändern zu dürfen. Ich empfinde dies sogar direkt als anmaßend. Diese Ausführungen betreffen jedoch alle drei Buchreligionen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      . Bedenke aber...
      Ich habe aus der Baby-Perspektive geschrieben. Das hast du anscheinend nicht verstanden.
      Babys kennen weder das alte noch das neue Testament.
      Das alte Testament kenne ich selber, schliesslich gehöre ich noch zu einer Generation die zu annähernd 100% am Religionsunterricht teilgenommen hat.

      NoCut schrieb:

      Bedenke aber, dass wir hier über die Religionsfreiheit für das Judentum diskutieren.
      Bedenke du besser, dass es rechtlich überhaupt nicht um die Religionsfreiheit von Erwachsenen (die dürfen sich abschneiden was sie lustig sind), sondern im genannten Fall um die Religionsfreiheit von Babys geht.
      Und deren Religion habe ich versucht dir zu erläutern.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Guy sagt: " Religionen sind nicht verantwortlich für Krieg, Folter und Totschlag....."

      Aber aber, das Alte Testament strotz nur so von Krieg, Folter und Totschlag....es wird seitenweise ausgemerzt , gepfählt, erobert, abgeschlachtet und vergewaltigt. Wer das leugnet, kennt sein Altes
      Testament eben nicht!
      Und leider ist dies dann Vorbild und Ansporn für streng gläubige Menschen.
      Und genau das zeige ich ja in meinem Buch auf; offensichtlich wissen die allermeisten Menschen überhaupt nicht, was im Alten Testament so alles drin steht.

      Und streng gläubige Eltern müssen nun mal das auch befolgen, was angeblich Gotteswille ist; da beißt sich die Schlange wieder in den Schwanz: Es wird ihnen von ihren Priestern und Rabbis als absoluten Gotteswille erklärt und auf das Nichtbefolgen steht als göttliche Strafe das " Ausmerzen ".
      Das steht so klipp und klar so Im A.T.
      Also muss man aufzeigen, dass das eben nicht von einem Gott so befohlen wurde, sondern von jüdischen Priestern vor 2600 Jahre auf lose Blätter so nieder geschrieben.

      Das versuche ich aufzuzeigen, weil für mich nur so der ganze Wahnsinn gestoppt werden kann. ( Siehe auch das Abschlachten im Moment in Syrien )
    • Selbstbestimmung:

      ??????????? Ich versuche zu erklären, was alles wirklich in der Bibel steht, das brauche ich nicht zu glauben, ich lese nur was da steht. Und kein ernst zu nehmender Bibelwissenschaftler geht heute noch davon aus, dass die Fünf Bücher des Herrn Mose ( was ja auch die Tora ist ) wirklich von Gott Jahwe dem Mose diktiert wurden.
      Das schreiben sogar schon die herausgebenden Bischöfe im Vorwort der Einheitsübersetzung.
    • NABUCO schrieb:

      Deshalb ist es auch unverständlich, warum Katholiken sich nicht beschneiden, oder ?
      Ist dir schon mal aufgefallen, dass kaum jemand SICH beschneidet?

      Natürlich lassen auch Katholiken ihre Söhne verstümmeln. Z.B. in den USA.

      Es ist doch völlig wurscht, aus welchen Gründen Menschen ein Verbrechen begehen. Tradition, Weltanschauung, Religion.. wasauchimmer
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Bedenke du besser, dass es rechtlich überhaupt nicht um die Religionsfreiheit von Erwachsenen ...

      Wenn es darum geht, ob Juden oder Moslems straffrei ihre wehrlosen Kinder zwangsbeschneiden dürfen, geht es ausschließlich um die Religionsfreiheit von Erwachsenen. Ich kann mir kein Kind vorstellen, welches aus einem inneren Glauben heraus auf die Idee kommen würde, sich seine Vorhaut unter großen Schmerzen amputieren zu lassen. Sowas denken sich nur Erwachsene aus.

      NABUCO schrieb:

      Deshalb ist es auch unverständlich, warum Katholiken sich nicht beschneiden, oder ?
      Paulus hat die Beschneidung der Herzen propagandiert, weil die Beschneidung vermutlich der Missionsarbeit im Wege gestanden hätte (Wie viele Erwachsene würde sich schon freiwillig beschneiden lassen?!). Somit war das Christentum sowohl für jüdische Konvertiten (=Judenchristen) wie auch für Heiden offen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Wenn es darum geht, ob Juden oder Moslems straffrei ihre wehrlosen Kinder zwangsbeschneiden dürfen, geht es ausschließlich um die Religionsfreiheit von Erwachsenen.
      Korrekt müsste es heissen:

      "Wenn es darum geht, ob Juden oder Moslems straffrei sich selbst aus religiösen Gründen beschneiden lassen dürfen, geht es ausschließlich um die Religionsfreiheit von Erwachsenen."
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • NoCut schrieb:

      Paulus hat die Beschneidung der Herzen propagandiert,
      Paulus hat gesagt: "ihr müsst das nicht tun."
      Er hat NICHT gesagt: "ihr dürft das nicht tun!"

      Das ist ein grosser Unterschied!
      Und so haben die "Judenchristen" ihre Söhne weiterverstümmelt, und die "Heidenchristen" die diese TRADITION nicht hatten haben nicht den geringsten Grund gesehen damit anzufangen. Denn: "wie der Vater, so der Sohne!"
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Korrekt müsste es heissen:

      "Wenn es darum geht, ob Juden oder Moslems straffrei sich selbst aus religiösen Gründen beschneiden lassen dürfen, geht es ausschließlich um die Religionsfreiheit von Erwachsenen."
      Die Diskussion, ob beispielsweise jüdisches Leben in Europa unmöglich würde, wenn Zwangsbeschneidungen verboten würden, geht in die von mir geschriebene Richtung. Man streitet offiziell nur darum, ob man auch weiterhin Kindern straffrei eine Körperverletzung zufügen darf und begründet diese Forderung mit der Religionsfreiheit.

      Wenn ein Erwachsener im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sich dazu entschließt seine Vorhaut mit oder ohne Betäubung (z.B. Elma-Salbe) amputieren zu lassen, braucht er dafür keine Rechtfertigung über die Religionsfreiheit zu bemühen.

      Es geht als bei dem Thema Religionsfreiheit und Beschneidung ausschließlich darum, ob und in welchem Ausmaß jemand einem Unbeteiligten Schmerzen und Schaden zufügen darf, der sich dagegen nicht selbst wehren kann.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NABUCO schrieb:

      Ich versuche zu erklären, was alles wirklich in der Bibel steht, das brauche ich nicht zu glauben, ...
      was in Bibel und Co steht, ist hier aber nicht das Kernthema. Hier gibt es Berührungspunkte, doch das ist schon alles
      was in Bibel und Co steht, ist hier aber nicht das Kernthema. Hier gibt es Berührungspunkte, doch das ist schon alles. Es geht uns hier um Genitalbeschneidung von Kindern und die medizinische Aufklärung. Viele wissen immer noch nicht um die Funktion der Vorhaut Bescheid, selbst Ärzte nicht. Das müssen wir ändern. Immer nur auf Schriften rumhacken bringt uns nicht voran. Dann versuchen wir noch negativ Betroffenen zu helfen, das macht man auch nicht indem man alte Bücher bespricht, sondern aufzeigt welche Möglichkeiten sich anbieten, z. B. der Vorhaut Wiederherstellung u.s.w.
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Art. 4 GG gesetze-im-internet.de/gg/art_4.html und Religionsfreiheit de.wikipedia.org/wiki/Religionsfreiheit

      NABUCO: "Ich will aber aufzeigen, dass all dies eben keine göttlichen Gebote waren, die durch das Grundgesetz geschützt sind, sondern von Menschen vor langer Zeit erfundenen Anweisungen; wie können denn menschliche Anordnungen vom Grundgesetz geschützt sein!"

      Das hätte zur Voraussetzung, religiöse Gebote wären dann - und nur dann - vom Grundgesetz geschützt, wenn sie tatsächlich(!) von "Gott" kommen. Und dass Du den Beweis(!) dafür hast, dass auch nur ein einziges religiöses Gebot tatsächlich(!) von "Gott" kommt.

      Ein atheistischer Gesetzgeber - der also annimmt, dass es keinen Gott gibt und deshalb der Meinung ist, keines(!) der religiösen Gebote wäre von einem Gott erlassen und der Deine Voraussetzungen akzeptiert - könnte Religionen so verbieten lassen, weil sie ja dann keinen grundgesetzlichen Schutz genössen.

      Um das zu verhindern, prüft die säkulare Rechtsordnung den Wahrheitsgehalt religiöser und auch sonstiger weltanschaulicher Vorstellungen nicht, sondern prüft nur, ob menschliches Handeln eine Konflikt mit ihr erzeugt.

      NABUCO: "So schreiben die jüdischen Priester ja auch, dass Gott Jahwe den Israeliten das Land Kanaan schenkte, im Gegenzug zum Abschneiden der Vorhaut. Dumm nur, dass in dem Land schon andere Menschen lebten; da es aber nun angeblich ein göttliches Anliegen war, rechtfertigen sie somit die Eroberung dieses Landes und das Abschlachten der Bevölkerung"

      Mit dem oben Gesagten folgt dafür: Es ist absolut irrelevant, was irgendein Priester - jüdisch oder nicht - angeblich schrieb oder nicht schrieb, ob das Land "Kanaan" überhaupt existiert hat oder nicht existiert hat usw. Wichtig ist nur, dass sich heute aus keinem biblischen Inhalt die Rechtfertigung zum Abschlachten einer Bevölkerung ableiten lässt, sofern man die Menschenrechte achtet.

      NABUCO: "Die fanatischen Israelis glauben das ja auch heute noch alles Wort für Wort....und somit wird es nie Frieden geben in Palästina."

      Dies ist kein Palästina-Forum, sondern ein Beschneidungsforum.

      NABUCO: "Für einen fanatisch glaubenden Menschen ist das alles also kein Rechtsbruch ..."

      Verständnisfehler. Für einen „fanatisch glaubenden Menschen“ ergibt sich kein Bruch "am Maßstab der eigenen Religion". Der Rechtsbruch erfolgt am Maßstab der menschenwürdebasierten Rechtsordnung.

      Du verlangst also ein "richtiges" Verständnis der Bibel hier zu diskutieren. In diesem Forum geht es aber um ein richtiges Verständnis des Grundgesetzes und dieses prüft genau nicht auf Richtiges in religiösen Schriften, weil das, was dort (nur) steht, für den Prüfungsmaßstab Grundgesetz grundsätzlich irrelevant ist.

      Da die Diskussion um die "Richtigkeit" der Bibel allgemein, allgemeine (fundamentale) Religionskritik darstellt, ergibt sich auch deshalb neben dem grundgesetzlichen Bezug ein Widerspruch zur Forencharta.

      Dein Anliegen könnte also dort von Bedeutung sein, wo die Richtigkeit der Bibel am Maßstab der Religion diskutiert werden will. Also bspw. bei religiösen Menschen, die mit ihrem religiösen Maßstab aus veränderten Bedingungen andere Schlussfolgerungen ziehen könnten.

      Der religiöse Maßstab ist aber nicht der Maßstab dieses Forums, sondern die Menschenrechte und das Grundgesetz.
    • NoCut: "Religion kann nach meiner Überzeugung (Weltanschauung) niemals ein Sammelbegriff für Weltanschauungen sein."

      Welt|an|schau|ung, die [ursprünglich = subjektive Vorstellung von der Welt]: Gesamtheit von Anschauungen, die die Welt und die Stellung des Menschen in der Welt betreffen (© DUDEN - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache,|4. Aufl. Mannheim 2012)

      Re|li|gi|on, [...] 2. <ohne Plural> gläubig verehrende Anerkennung einer alles Sein bestimmenden göttlichen Macht; religiöse (2) Weltanschauung (© DUDEN - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache,|4. Aufl. Mannheim 2012)


      Religion ist ohne Zweifel eine Vorstellung von der Welt.

      NoCut: "Bei der Religion sind sich alle einig, dass sie etwas glauben, von dem sie nicht wissen, dass es existiert. Bei der Weltanschauung gehen die Betreffenden dagegen davon aus, dass ihre Ansichten absolut richtig oder wahr sind. Entspricht also eine Weltanschauung nicht der Realität, dann ist es eher ein Irrtum,"

      Der Begriff Weltanschauung ist nicht an einen nachgewiesenen Wahrheitsgehalt gekoppelt. Sonst gäbe es ja auch keine faschistische Weltanschauung. Ob der Weltanschauungsinhaber davon ausgeht, dass seine Ansichten richtig sind, beweist ja nicht, dass sie richtig sind.
    • Dieses ganze Religionsgedöns...was hat das mit diesem Forum zu tun? Geht es hier nicht darum, unnötige Beschneidungen zu verhindern?

      Aber Beschneidungen zu benutzen, um gegen Religion zu wettern ist für mich der gleiche Missbrauch, wie Religion als Vorwand/Begründung für die grundgesetzwidrige Beschneidung nicht Einsichts- und Einwilligungsfähiger Menschen heranzuziehen...

      Religion darf nur etwas "geistiges", aber NIE Rechtfertigung für Übergriffe sein.
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Aber Beschneidungen zu benutzen, um gegen Religion zu wettern ist für mich der gleiche Missbrauch, wie Religion als Vorwand/Begründung für die grundgesetzwidrige Beschneidung nicht Einsichts- und Einwilligungsfähiger Menschen heranzuziehen...
      Schöner Satz.
      Genau das ist es.
      Es sind beide keine Paradigmenwechsel, sondern nur beide Seiten einer Medaille.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Bela 2012 schreibt: ..sondern aufzeigt, welche Möglichkeiten sich anbieten, z.B. der Vorhaut Wiederherstellung.....

      Das klingt aber stark nach Defaitismus, zuerst abschneiden lassen, und dann wieder zusammenflicken. NEIN verhindern, dass es soweit kommt; eine Vorhaut-Prothese, was soll denn das sein ??
    • NABUCO schrieb:

      Bela 2012 schreibt: ..sondern aufzeigt, welche Möglichkeiten sich anbieten, z.B. der Vorhaut Wiederherstellung.....

      Das klingt aber stark nach Defaitismus, zuerst abschneiden lassen, und dann wieder zusammenflicken. NEIN verhindern, dass es soweit kommt; eine Vorhaut-Prothese, was soll denn das sein ??
      Keine Prothese :) Kuckst Du hier

      Wenn Du fragen dazu hast, kannst Du sie dort im Strang stellen.
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Urolüge schreibt: Was soll das ganze Religionsgedöns.......

      Ist das denn so schwer zu bergreifen, ohne diese religiöse Vorschrift gäbe es keine Beschneidung.
      Kein Bund zwischen Gott Jahwe und Abraham, keine Beschneidung.....
      Die Beschneidung ist die Folge von einer bestimmten Religions Vorschrift.
      Entweder man schafft nun diese Vorschrift einfach ab, oder man zeigt auf, dass sie eben von Menschenhand geschrieben wurde, ohne dass da ein Gott dahinter steckt.
      Weil tief gläubige Menschen halten sich nun einfach verbissen an diese Vorschrift, weil sie nicht " aus dem Stammesverband ausgemerzt" werden wollen. ( Genesis 17,14 )
    • NABUCO schrieb:

      oder man zeigt auf, dass sie eben von Menschenhand geschrieben wurde, ohne dass da ein Gott dahinter steckt.
      ... Aber nicht hier, das ist hier nicht das Thema. Nochmal, hier kommen negativ Betroffene zu Wort um Hilfe zu erhalten. Gleichzeitig versuchen wir durch Aufklärung unnötige Beschneidung bei Kindern zu verhindern. Die Aufklärung erfolgt nicht über den Strang Religion, sondern über medizinische Folgen. User die sich nicht daran halten müssen eventuell damit leben das Moderatoren irgendwann in ihren Postings kleine Änderungen vornehmen ;)
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      George Santayana (1863-1952)
    • Bela 2012 : Die Aufklärung erfolgt nicht über den Strang Religion, sondern über medizinische Folgen....

      Was für eine vergebliches Unterfangen !
      Noch einmal: Ein streng gläubiger Mensch wird sich immer an die Befehle seines Gottes halten und sei es nur, weil er die Rache diese Gottes fürchtet; das Ausmerzen !!

      Nochmal wir wollen das hier nicht haben

      LG Bela
    • Können wir jetzt bitte mal auf das Thema zurück kommen. Das Thema ist Religionsfreiheit der Juden und nicht was in Büchern steht



      Selbstbestimmung.


      Wenn ich mich frage, warum Katholiken sich nicht beschneiden....dann erstens, weil sie auch an die Vorschriften von Gott Jahwe glauben, und sie sich somit also auch beschneiden lassen müssten und zweitens meine ich jetzt nicht, dass sie selber Hand anlegen, sondern dass sie als Glaubensgemeinschaft der Katholiken sich nicht beschneiden .....ich denke dass das außer der Selbstbestimmung jedem so klar ersichtlich war.


      Zur Info am Rande: Abraham hat sich tatsächlich im alter von 99 Jahren selber beschnitten. ( Genesis 17,23-26 )

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