Zur Beschneidung - Heute in der Süddeutschen ein Kommentar von Heribert Prantl

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    • Zur Beschneidung - Heute in der Süddeutschen ein Kommentar von Heribert Prantl

      sueddeutsche.de/politik/beschn…renzen-erreicht-1.1450827

      Irgendwann verleihen wir per Umfrage einen Preis an den demagogischsten Autor...

      Für den Preis müssen wir noch einen Namen finden ... etwa: der Maulkorb in Bronze, Silber und Gold.

      Platin und Diamant heben wir uns auf, falls noch Steigerungen nachträglich bekannt werden.
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Mann mann, Heribert Prantl, was sind Sie tief gesunken?

      Ich würde Herrn Prantel folgenden Brief schreiben:

      "Herr Prantl? Ich bin Besseres von Ihnen gewohnt. Bei der Beschneidungsdebatte, haben Sie sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Haben Sie sich eigentlich überhaupt mal mit dem Problem der Beschneidung beschäftigt? Den Eindruck, habe ich nicht. Ihr Gesülze, über Religionen, Freiheiten und Rücksichtnahmen, widern einen so derart an, das man mitten im Text, die Lust verliert, weiter zu lesen.

      Wissen Sie eigentlich wes Geistes Kind Sie sind? Sie brauchten sich nur zu vergegenwärtigen, wie Sie mit einem Verbrecher umgingen, der sich einfach einen Säugling schnappen würde, und diesen von einem Mohel beschneiden ließ? Ihnen als ehemaliger Richter und Staatsanwalt, müsste es doch ein Leichtes sein, sich vorzustellen, wie Sie mit so einem Verbrecher umgegangen wären?

      Und nur, weil sich Eltern damit einverstanden erklärt haben, an einem, ihrem Kind, ein solches "Verbrechen" ausführen zu lassen, soll so eine entsetzliche Straftat, auf einmal eine "Wohltat" sein? Herr Prantl, wo haben Sie ihr Staatsexamen gemacht? Ganz ehrlich Herr Prantl, ich bin auf ganzer Linie, schwerstens enttäuscht von Ihnen.



      Grüße, Rudi Gems"
    • Darf das Beharren auf strafrechtlicher Dogmatik zur Störung des Rechtsfriedens führen? Die Gegner des Strafurteils fordern die Achtung des Rechts für eine jahrtausendealte jüdische und muslimische Tradition; sie erbitten Rechtsschutz für angefeindete Minderheiten.


      ääääh...?!!!!? 8|

      Journalisten sind schon so ein Volk.... ok, sie werden immer schlechter bezahlt, aber so sehen halt auch die Artikel aus... Billig-Journalismus mit Stammtisch-Geschwätz... vielleicht wäre ein Preis für den "billigsten Pauschal-Journalismus" angebracht... vielleicht fällt anderen ein besserer Name ein...
    • Israelische Intervention

      Kann sich jemand vorstellen, dass BP Gauck den israelischen Staatspräsidenten und BKin Merkel den israelischen Ministerpräsidenten anschreiben und um die Respektierung einer demokratischen Debatte in Deutschland bitten? - Wir erleben gerade den Vorgeschmack einer Kampagne, die längst nicht auf dem Höhepunkt ist, da die Parteien ja schon in vorauseilendem Gehorsam versprochen haben sich den Befürwortern einer Genitalverstümmelung bei Knaben zu beugen. Je schlechter die Argumente desto heftiger die emotionalen Reaktionen. Je polemischer und diffamierender die Befürworter, desto sachlicher und fairer die Gegner der Beschneidung von Kindern.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Gauck ist damit beschäftigt in Rostock am Sonnenblumenhaus deutsche Eichen zu pflanzen...

      Wie wenn die nicht um die Symbolkraft wissen.

      Claudia Roth: Ist doch nur ein Baum :rolleyes:

      Klar!

      Doch zurück zum Thema:

      Was den vorauseilenden Gehorsam betrifft, denke ich, dass es sich wirklich um eine reflexhafte unüberlegte Reaktion gehandelt hat, welcher sich so mancher Abgeordnete jetzt erst bewusst wurde und nun eben wieder zurück rudert.
      Vor der kanzlerischen Exklusion fürchten sich innerparteilich immer weniger Abgeordnete, da die Gegenstimmen und somit der Widerstand sich mehrt.

      Zum Unmut der Kanzlerin versagt ihr Konformismus im Moment. Vielleicht denkt auch sie um. Wäre an der Zeit.
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    • Beschneidung - ein Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen: eine offene Antwort

      Sehr geehrter Herr Prantl,


      Ihr Kommentar folgt einem Muster, dessen sich Kommentatoren offensichtlich gern bedienen: sie spielen den belehrenden und mahnenden Oberschiedsrichter, der scheinbar nach allen Seiten Kritik austeilt, um am Ende eine Seite aufs Korn zunehmen. Diesmal sind es die Gegner einer rituellen Beschneidung von Knaben, die sich angeblich selbstgerecht aufblasen. Wie selbstgerecht ist eigentlich Ihr Artikel?

      Das Ergebnis des von Ihnen schon vorab gelobten Gesetzes zur straflosen Beschneidung wird nach Ihren Worten dafür sorgen, dass Beschneidungen fachgerecht und so schmerzfrei wie möglich vorgenommen werden. Damit bleiben diese dennoch eine Verletzung des Menschenrechtes auf körperliche Unversehrtheit. Kennen Sie nicht die Berichte von Betroffenen, die Meinung des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte oder die Erkenntnisse von Wissenschaftlern und einschlägig erfahrenen Psychotherapeuten, die auf die möglichen erheblichen körperlichen und seelischen Folgen hinweisen? Wenn ja, dann ist Ihre Art über diese leichtfüßig hinwegzugehen und ein paar aufgeregte Kommentare als repräsentativ für die Diskussion zu nehmen zumindest intellektuell in höchstem Maße unredlich.

      Ich kann und will nicht glauben, dass Ihnen das Wissen um die Dinge fehlt und dass Ihnen nicht bewußt ist, in welche strafrechtlichen Schwierigkeiten Sie kommen, wenn Sie eine Körperverletzung wie die Beschneidung legalisieren lassen wollen. Wo ziehen Sie dann nachvollziehbare Grenzen zu anderen relgiös begründeten Körperverletzungen, wie sie in der Scharia z.B. möglich sind? Ordnen Sie einmal das Recht auf körperliche Unversehrtheit dem Recht auf freie Religionsausübung unter und ein anderes Mal über? Da würde Recht zur Willkürsache. Das sehen Sie sicher auch. Und so frage ich mich, was die wirklichen Beweggründe für Ihren Artikel sind.

      Fürchten Sie nicht, dass Repräsentanten Israels Öl ins Feuer gießen wenn sie uns auffordern, religiöse Beschneidung im deutschen Recht zu tolerieren? Können Sie sich vorstellen, dass irgend ein europäisches Land Staaten einer anderen Religionskultur in ihrer Gesetzgebung irgendwelche Vorschriften im christlichen Interesse machen würde? Ist es also vielmehr Ihre Sorge vor einem propagandistischen Feuerwerk, das von orthodoxen Vertretern der islamischen und jüdischen Religionen auf uns einprasseln würde, wenn wir die Möglichkeit der Beschneidung auf religionsmündige Menschen beschränken? Ist Ihr Kommentar also in vorauseilendem Gehorsam geschrieben worden?

      Sie tun so, als sei dies eine rein deutsche Debatte. Inzwischen läuft sie in ganz Europa und Sie werden diese auch mit Ihrem Kommentar nicht mehr verhindern können. Selbst in den Ländern, in denen Beschneidungen praktiziert werden, gibt es eine erste kritische Diskussion. Wollen Sie diese auch abstellen?

      Und eine letzte Frage: haben Sie auch darüber nachgedacht, dass Sie selbst in zwanzig Jahren über Ihren heutigen Kommentar den Kopf schütteln könnten, weil die Zeit über Sie hinweggangen ist?

      Mit freundlichen Grüßen



      PS. Mich erstaunt,dass ausgerechnet die liberale Süddeutsche sich zum Sprachrohr der Beschneidungsbefürworter macht, während die Welt einen sehr selbstkritschen Artikel von Prof. Wolfssohn veröffentlicht.

      Ich habe mir erlaubt, den offenen Brief in ein Internetforum einzustellen, in der Kenntnis, dass das Netz nichts vergisst.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von R(h)einwein () aus folgendem Grund: in dieser Letztfassung an Süddeutsche geschickt

    • Prantl-Brief

      Maria, danke für die Ermutigung. Die Redaktionen stöbern nach verwertbaren Themen und Trends durchaus im Internet. Aber es wäre Zufall, wenn Pr. darauf stieße. Ich wollte noch ein wenig feed back abwarten. Dann schicke ich Herrn Prantl einen Brief, wenn ich die Antwort nicht bei der Süddeutschen in einer E-mail unterbringen kann. Die Legalisierung macht Herr Prantl natürlich nicht - aber er ist als Journalist ein geistiger Wegbereiter und damit auch mitverantwortlich. Schließlich kann man ja nicht einfach fahrlässig etwas dahinreden, was am Ende andere auszubaden haben. Aber das lässt sich auch leicht umformulieren. -
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Heribert Prantl

      Eigentlich wollte ich ja Heribert Prantl für die " Hall of Shame" vorschlagen, aber nach seinem gestrigen Leitartikel in der SZ bin ich zögerlich geworfen, Zu Recht?

      " Die Bürgergesellschaft ist heute viel polyglotter, liberaler und aufgeklärter als vor ein paar Jahrzehnten. Die Bürger stellen heute andere Ansprüche an die Politik als in Zeiten von Adenauer oder auch noch von Helmut Kohl. Sie sind sensibler und erregbarer geworden. Nicht jeder Bürger kann einen Aufsatz über Gewaltenteilung, Pressefreiheit und Demokratie schreiben-aber das Gefühl dafür, was diese Errungenschaften ausmacht, ist heute hochentwickelt...Wenn eine Partei glaubt, dass sie und ihre Politiker die alleinigen Gestalter sind, die bürgerlichen Kritiker dagegen nur fragwürdige Gestalten, Wutbürger und Eiferer, verletzt sie ein grunddemokratisches Bewusstsein, das die Bürger eint und ihr Selbstverständnis ausmacht....Diese kritische Öffentlichkeit ist seitdem nie mehr so richtig eingeschlafen. Sie wird wohl immer wieder müde, sie nickt immer wieder ein; dann schreckt sie wieder auf, fährt hoch, haut um sich, übertreibt...dies ist besser als die Obrigkeitsgläubigkeit der papierdemokratischen Fünfziger Jahre. Das Jahr der Spiegel- Affäre...wurde zu einem Wendejahr. Seitdem muss die bundesdeutsche Politik mit dem Bürger rechnen."
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • hmmm, er hat sich aber schon mehr als hinreichend qualifiziert und wir haben das honoriert:
      Zur Beschneidung - Heute in der Süddeutschen ein Kommentar von Heribert Prantl

      2 Möglichkeiten: er spürt, wie sich der Wind langsam dreht, oder er meint auf keinen Fall die Beschneidungsdebatte.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)