7.3.2013 Karlsruhe: Beschneidung - Argumentationslinien des neuen Gesetzes - öffentl. Kolloquium

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    • 7.3.2013 Karlsruhe: Beschneidung - Argumentationslinien des neuen Gesetzes - öffentl. Kolloquium

      Es referieren:

      PD Dr. Edward Schramm, Jurist, Universität Tübingen
      Norbert Geis, MdB
      Jürgen Scheuver, Richter am Amtsgericht Karlsruhe
      Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, Jurist, Universität Bayreuth
      Dr. Thomas Schalla, Landesjugendpfarrer Baden
      PD Dr. Martina Pitzer, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Städt. Klinikum) Karlsruhe
      Prof. Dr. Matthias Jestaedt, Jurist, Universität Freiburg
      Dr. Gernot Meier, Religionswissenschaftler, Karlsruhe
      Abraham de Wolf, Jurist

      Leitung:

      Arngard Uta Engelmann, Pfarrerin, Studienleiterin
      Dr. Katharina Weilert, FEST, HeidelbergPreis:

      Eintritt frei

      Halbjahresprogramm 1. Halbjahr 2013
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Scheint mir in der Tat eine recht einseitige Sache zu sein. Alle genannten Personen (über Dr. Pilzer habe ich auch nichts gefunden) scheinen die Beschneidung zu befürworten.

      Das wird wohl eine fröhliche Propagandarunde zum gemeinschaftlichen Schönreden und Wohlfühlen. Endlich mal unter seinesgleichen, abseits all der gemeinen Kritik von üblen Antisemiten und gottlosen Atheisten! ;)
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Die Veranstaltungsbeschreibung weist deutlich in Richtung Propaganda pro Zwangsbeschneidung.
      Außerdem geht es schon im Titel um die "Argumentationslinien" des Gesetzes (auf die hier dann wohl eingeschworen werden soll).
      Zu den Kindern in der Schule kommt der Geistliche, die Erwachsenen werden durch eine etwas illustrere personelle Besetzung beschallt...
    • Einen ausgewiesenen Beschneidungskritiker kann ich unter den Referenten nicht ausmachen. Das ganze dient nach den kontroversen Diskussionen wohl eher einer Harmonisierung, mit der eventuell noch bestehende Gewissensbisse im evangelischen Lager besänftigt werden sollen.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Dann protestiert!

      Los Leute startet Mails und Anrufe bei den Veranstaltern!
      Warum sind keine negativ Betroffenen und Kinderschutzverbände eingeladen?
      Wo bleiben MenschenrechtlerInnen?
      Also diejenigen, die beim Gesetzesverfahren bewußt ausgeschlossen wurden?
      Ist die Stellungnahme der eigentlich für die Beurteilung eines mediznischen Eingriff Zuständigen, der Kinder und Jugendärzte, so vernachlässigenswert, dass nicht mehr VertreterInnen eben dieses Berufsstandes vonnöten sind, wenn man eine ernstzunehmende Veranstaltung zu dem Thema plant?
      Setzen wir sie unter Druck!
      Wer in der Nähe wohnt - fahrt bitte hin!
    • Frau Dr. Pitzer ist Mitglied in der "Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie", die sich für das Beschneidungsgesetz ausgesprochen hat.

      Abraham de Wolf gehört zum Verein zur Förderung der angewandten jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik (Frankfurt).

      Jürgen Scheuver ist Familienrichter und sollte wissen, was "Kindeswohl" ist.

      Zu Hinnerk Wissman:"Prof. Dr. H. Wißmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Universität Bayreuth. Seine wirtschaftsrechtlichen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Regulierungsverwaltungsrechts. Das Energierecht ist ein prototypisches Beispiel für die damit verbundenen Fragestellungen."

      Zu Matthias Jestaedt: "Die Eltern selbst, so Jestaedt, nähmen ja das Recht ihrer kleinen Kinder wahr – wenn auch immer weniger, je älter die würden."


      Man fragt sich, was mit einer solchen Veranstaltung bezweckt werden soll.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Man fragt sich, was mit einer solchen Veranstaltung bezweckt werden soll.
      Och, sich gegenseitig auf de Schulter zu klopfen, tut ja auch mal ganz gut. Wer ständigen Querschüssen von Vulgärrationalisten ausgesetzt ist, ist für zweifelhafte Bauchpinseleien natürlich empfänglich. Haben wir Mitleid. Wer sich seinen Beifall selbst organisieren muss, hat Mitgefühl redlich verdient.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Weguer schrieb:

      Och, sich gegenseitig auf de Schulter zu klopfen, tut ja auch mal ganz gut.
      Mit Verlaub, Weguer, Ist mir irgendwie zu wenig als Erklärung. Im Programm ist ja von einer "Abgrenzung von der Inszenierung dieses Themas" die Rede. Da die Podiumsteilnehmer alle samt und sonders hinter dem Beschneidungsgesetz stehen, brauchen sie sich darüber nicht mehr zu unterhalten. Bleibt eigentlich für sie nur die Frage, wie es trotz der Hieb- und Stichhaltigkeit des Gesetzes zu einer solchen "Inszenierung" kommen konnte. Oder: was kann die evangelische Kirche gegen den grassierenden atheistischen Vulgärrationalismus unternehmen? Zur Beantwortung haben sich als Veranstalter zwei evangelische Think Tanks zusammengeschlossen.

      Übrigens lese ich im "Heidelberger Manifest" des einen Veranstalters den schönen Satz:

      "Die Kirche der Reformation...engagiert sich im Bemühen, die Gewalt gegenüber der Schöpfung zu reduzieren."

      Darauf könnte man doch vielleicht eine Publikumsfrage aufbauen... ;)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Ich habe das Argumentieren dick gehabt und nur mal folgendes Email geschrieben:



      "Sehr geehrte Damen und Herren,

      ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie bei dem Kolloquium
      folgendes Grußwort von mir verlesen würden:

      „Die Beschneidung von Kindern, seien es Jungen oder Mädchen
      ist ein widerlicher barbarischer Akt - hieran hat auch das neue Gesetz nichts
      geändert.“

      Vielen Dank!
      Mit freundlichen Grüßen"
    • werner schrieb:

      Eintritt frei

      wäre mal interessant, wer denn die Veranstaltung finanziert.

      Bin am überlegen, ob mir 130km Anfahrt nicht zu viel sind. Ein Anreiz wäre halt, unangenehme Fragen an die Referenten stellen zu können.

      Abschreckend ist hingegen, sich Nobert Geis anhören zu müssen. Und wer weiß, vielleicht ist jemand darunter, der ihn toppt.

      Gibt es noch jemanden hier aus dem Forum, der aus dem Großraum Frankfurt/Main anfahren würde?
    • werner schrieb:

      Mit Verlaub, Weguer, Ist mir irgendwie zu wenig als Erklärung.

      Meine "Erklärung" war auch nicht ganz frei von Sarkasmus, werner. Mir fällt es bei solchen Pseudodiskussionsrunden eben sehr schwer, ernst zu bleiben. Hier geht es doch nicht darum, ehrlich Argumente für und wider abzuwägen. Der einzige Sinn dieser Veranstaltung ist schlicht und einfach, zerschlagenes Porzellan zu kitten.
      Ohne dorthin zu fahren, weiß ich beinahe wörtlich was gesagt werden wird: Die Beschneidung wird seit Jahrtausenden überall auf der Welt praktiziert, es überwiegen die gesundheitlichen Vorteile bei weitem, die Schmerzbekämpfung durch Emla gewährt eine schonende Prozedur, Nachteile sind marginal. Zwei Weltreligionen dürfen nicht vor den Kopf gestoßen werden und so lange Kinder nicht selbst für sich entscheiden können, ist es Sache der Eltern, dies zu tun.
      Hier soll nicht kontrovers diskutiert werden, hier soll gerechtfertigt und beruhigt werden, um die Wogen zu glätten. Und das meinte ich mit "sich auf die Schulter klopfen".
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Es gibt doch Mails und Telefon...

      Auf der Webseite sind Mailadressen. Schreibt Ihnen! Die brauchen Druck. Sie müssen wissen, dass sie mit der im Gesetzesverfahren vorexerzierzen Nummer nicht durchkommen, Kritiker und negativ Betroffene auszugrenzen. Sie müssen zumindest wissen, dass dies AUFFÄLLT!
      Und vergeßt nicht: der Veranstalter ist die Kirche, nicht eine politische Partei.
      Appelliert in Euren Schreiben an die Maßstäbe, die die Kirche für sich selbst reklamiert: Nächstenliebe, Eintreten für die Schwachen, Mitleid...macht es Ihnen schwer, sich rauszureden!
    • ...done.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • susanna schrieb:

      Die Veranstaltungsbeschreibung weist deutlich in Richtung Propaganda pro Zwangsbeschneidung.
      Ja, logisch, denn beide Veranstalter sind Think Tanks zur Darstellung und Verbreitung evangelischer Inhalte. Könnte man in einem weiteren Sinn als Lobbygruppen bezeichnen. Natürlich werden sie von Steuergeldern finanziert.

      Welchen Zweck evangelische Propaganda Bildungsarbeit in Bezug auf Beschneidung haben kann/sollte, hat Rolf Schieder, Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik, wie folgt angedeutet.

      "Staatlich geförderte religiöse Bildung scheint freilich nicht nur für die Kinder religiöser Eltern zunehmend wichtiger zu werden. Das Kölner Urteil zeigt, dass man auch nicht mehr selbstverständlich von religionstheoretisch gebildeten juristischen Eliten ausgehen kann. So fehlte den Kölner Richtern jede Sensibilität und jedes Verständnis für die Traditionen der in unserem Land beheimateten Religionsgemeinschaften. Dabei muss man doch von jedem, der ein öffentliches Amt bekleidet, grundlegende Kenntnisse der Geschichte und kulturellen Wirkungen von Judentum, Christentum und Islam fordern.Die Zivilisierung der Religionen und Weltanschauungen durch Bildung kann nur dann erfolgreich sein, wenn zumindest die politischen Eliten von ihr Gebrauch machen. Es sollte jedenfalls nicht so weit kommen, dass jemand auch noch ein Verbot der christlichen Taufe wegen des Verdachtes auf "waterboarding" fordert. Und christliche Beschneidungsgegner sollten sich stets vor Augen halten: Für Paulus kommt die Taufe einer Beschneidung des Herzens gleich. Und damit ist der Eingriff in die Identität eines Kindes im Christentum ungleich größer als im Judentum."

      Zeitzeichen - Säkularistische Falle
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.