"German law won’t stop debate on ritual circumcision"

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    • "German law won’t stop debate on ritual circumcision"

      Noch einmal Revue passieren lässt Deidre Berger, Vorsitzende des AJC- Berlin, die Beschneidungsdebatte. Aus ihrer Sicht waren die Beschneidungskritiker finanziell gut ausgestattet.

      "Their well-financed campaign included newspaper ads, Op-Eds, letters to the editor and cartoons mocking practitioners of circumcision."

      Die Befürworter dagegen mussten ja bekanntlich ihr letztes Hemd drangeben, um auch mal ein Stimmchen zu Gehör zu bringen. :whistling:

      Ausserdem hätten die Kritiker massiv das Parlament unter Druck gesetzt.

      "Parliamentarians were bombarded with anti-Semitic hate mail on circumcision."

      Demgegenüber " informierte" der AJC alle Bundestagsabgeordnete mit einem " sachlichen" Briefing. :whistling:

      Auch sei von den Kritikern die alte antisemitische Phantasie vom raffgierigen und moralisch verwahrlosten Juden reaktiviert worden.

      "Interestingly, the anti-circumcision groups dismiss U.S. data claiming that circumcision is an “industry” with American pediatricians earning enormous profits by performing unnecessary circumcisions. Accusations behind closed doors are that American medicine is in the hands of profit-greedy Jews."

      Diese Türen müssen ziemlich dick gewesen sein. Ich habe sowas nirgendwo gehört. X(

      Zum Schluss erneuert Deidre Berger eine Befürchtung, die schon öfter zu hören war.

      "Nonetheless, circumcision opponents are likely to challenge the legislation. A German parliamentarian has vowed to bring her fight against circumcision to the Council of Europe."

      Vielleicht sollte man darüber intensiver nachdenken? :rolleyes:

      Op-Ed: German law won’t stop debate on ritual circumcision | JTA - Jewish & Israel News
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • ***gähn*** die alte Leier, wie langweilig.
      Glauben diese moralisch korrupten Funktionäre eigentlich noch, dass sie irgendwen inter's Lich führen, mit diesem Antisemitismus-Mist?
      Der Antisemitismus basiert u.a. auf Verallgemeinerungen und Klischees. Und was machen die? ... aus einer Randerscheinung eine Generalisierung.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Dumm ist halt, das es anderswo in genau dieselbe Richtung ging, nicht, was den Antisemitismusvorwurf anging, sondern die Verdrehung der Machtverhältnisse:
      In der Tagesschau wurde im Beitrag über die Abstimmung über das Gesetz hervorgehoben, dass "die eigentlich Betroffenen, Muslime und Juden, nur zuschauen können" - die Armen!
      Und als Redebeitrag der Befürworter des Alternativentwurfes wurde nicht etwa der von Herrn Schwanitz gebracht, sondern eine Stellungnahme von den Linken - von Leuten also weit weg von der Mitte.
    • susanna schrieb:

      In der Tagesschau wurde im Beitrag über die Abstimmung über das Gesetz hervorgehoben, dass "die eigentlich Betroffenen, Muslime und Juden, nur zuschauen können" - die Armen!

      Die eigentlich Betroffenen, die muslimischen und jüdischen Kinder, können wahrscheinlich nichtmal zuschauen. Sie bleiben wohl ahnungslos, bis es geschieht.

      Was die die muslimischen und jüdischen Erwachsenen angeht, ist es mir immer noch ein Rätsel, was daran so schrecklich ist, seine Kinder nicht zu beschneiden.
      Erwachsen sein ist heilbar !
    • Marlene Ruprecht

      "Im April dieses Jahres bin ich von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats einstimmig als Generalberichterstatterin für die Belange von Kindern eingesetzt worden. Ich habe den Auftrag, auf die Kinderrechte hinzuweisen und darauf hinzuarbeiten, dass sie in den 47 Mitgliedstaaten gewahrt und umgesetzt werden. Am Montag hatten wir eine Sitzung des Sozialausschusses. Dort ging es um einen großen Bericht über körperliche Unversehrtheit, für den ich als Berichterstatterin benannt wurde. Die Beschneidung ist dabei ein Thema, aber es geht noch viel weiter. Dort geht es auch um Intersexualität, Schönheitsoperationen und um die Frage, was Eltern an ihren Kindern vornehmen lassen dürfen."

      Auszug aus dem Bundestagsprotokoll
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Aus ihrer Sicht waren die Beschneidungskritiker finanziell gut ausgestattet


      Das Gegenseite könnte behaupten...

      "die Jüdische Lobby, die effektiv und erfolgreich gegen ein drohendes Beschneidungsverbot vorging, war finanziell gut ausgestattet und erfreute sich einer effizienten Schützenhilfe aus dem Ausland."

      Niemand tut das aber, denn es wäre schlicht antisemitisch und beschwörte eine finanziell gut dotierte weltumspannende Verschwörung der Juden, wie Sie Luddendorff seinerzeit formulierte.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Von der Lobbyarbeit bis zur Weltverschwörung ist natürlich noch ein weiter Weg... ;)

      Das Wort "Lobby" hat in Deutschland einen schlechten Klang. Dabei handelt es sich eigentlich um nichts anderes als Politikberatung. Obwohl in diesem Forum das Wort "jüdische Lobby" ausser in dem obigen Beitrag, der ja ganz offensichtlich ironisch gemeint ist, kein einziges Mal benutzt wird, ist vielleicht eine sachliche Klarstellung nützlich, da sich in der gegenwärtigen Antisemitisdebatte gezeigt hat, das bestimmte Begriffe konnotiert, oder, wie Jakob Augstein gesagt hat, "kontaminiert" sind (seine Bezeichnung " Lager" für den Gazastreifen erinnerte Herrn Graumann an "Konzentrationslager").

      Die "Öffentliche Liste über die beim Bundestag registrierten Verbände und deren Vertreter" (Lobbyliste) listet folgende jüdische Verbände auf:

      - Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
      - American Jewish Committee
      - Verein zur Förderung des messianischen Glaubens in Israel

      Deutscher Bundestag: Öffentliche Liste über die beim Bundestag registrierten Verbände und deren Vertreter

      Das AJC hat seinem allen Bundestagsabgeordneten zugeleiteten Papier sich über die Beschneidungsdebatte wie folgt geäussert:

      "Antisemitismus ist eine unmittelbare Folge des Beschneidungsdiskurses, der sich tendenziöser Illustrationen bedient und Antisemitismus offenbart, provoziert und letztendlich legitimiert."

      Aus meiner Sicht übersteigen diese grob vereinfachende Darstellung wie auch die sich daran abschliessende deutlich verzerrende Analyse der medizinischen Fakten erheblich meine Vorstellung von "Politikberatung". Ich würde eher von dem Versuch einer "Politikverdummung" sprechen. Inwieweit diese die Entscheidung der Bundestagsabgeordneten beeinflusst hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Entsprechende Behauptungen wären mit Sicherheit strafwürdig.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.