Bundestag stimmt über Beschneidungsgesetz ab

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    • Gestern Abend dacht ich noch, daß ich gut damit leben kann wenn die Abstimmung heute keine Veränderung in Sachen Beschneidung wählt. Ich idealisierte die Debatte an sich und ihre Auswirkungen. Doch heute Morgen empfinde ich regelrecht Angst beim Gedanken, daß sich rechtlich in dieser Sache nichts verändern wird, denn ich sehe dadurch eine Misachtung des Grundgesetztes, und wenn das hier so einfach möglich ist, dann sehe ich auch alle anderen Werte unseres Landes in Gefahr.

      Wir sind doch eigentlich kein Stück weiter als die, denen wir versuchen zu helfen. Wir können hier zwar sagen was wir denken, doch nützen tut es gar nichts. Das ist doch Hohn, in bitterster Form. Solange auf politischer Ebene die Dinge kollidieren könnten, solange gibt es keine freien, eigenen Entscheidungen. Was eigentlich könnte uns denn so Schlimmes geschehen wenn wir zu unseren Werten stehen und sie auch vertreten? Ist es denn nicht so, daß die Gegner wirtschaftlich von uns profitieren ? Oder geht es wirklich nur um unseren Ruf? Ist uns das was andere über uns sagen so wichtig? Reicht es denn nicht aus, daß unser Land in vielen Bereichen ganz weit vorn liegt? Andere Länder scheren sich auch einen Dreck um unsere Sichtweise, betreiben ihre Dinge nach ihren Vorstellungen. Nur wir gucken immer was andere von uns denken. Schrecklich dieses Unselbstbewusstein. Und genau darin finde ich mich nicht wieder.
    • Wir können hier zwar sagen was wir denken, doch nützen tut es gar nichts.
      Doch, es nützt was. Ich bin hier auch hin- und hergerissen zwischen Depression und Kampfeswillen.
      Einerseits unbändige Wut auf die organisierte und (fast) einstimmige Zustimmung zum Grundrechtsbruch, das Gefühl von Hilflosigkeit und Resignation.
      Andererseits aber die Gewissheit, dass wir diese Bande irgendwann rechts überholen werden. Das Bewusstsein für die Sauerei, die momentan passiert, ist bei den Menschen angekommen und es wird weiter wachsen. Nur ist das leider eine Frage von Jahren. Am Ende wird eine Gesetzesänderung stehen, sei es, dass sich der Gesetzgeber in 20 Jahren eines besseren besonnen hat oder weil er vom BVG oder EuGH dazu gezwungen wird.
      Wenn wir nicht nachlassen, wird steter Tropfen den Stein höhlen, da bin ich mir sicher. Halten wir durch, denn - wie Du gestern schon gesagt hast - wir sind eine starke Bewegung, wir alle sind ein Teil davon und wir WERDEN die Dinge bewegen. Nur eben leider viel langsamer, als wir uns das wünschen.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Was, wer rückt damit nicht raus? Eine Abstimmung über ein Gesetz erfolgt namentlich und ist öffentlich. Wir Wähler haben das Recht zu erfahren, wer wie abgestimmt hat.
      Das kann nicht sein, hier muss ein Missverständnis vorliegen... 8|
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Vielleicht hilft diese tool zumindest für die heutige Abstimmung weiter, Susanna.

      www.spiegel.de/flash/0,5532,22868,00.html
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • @weguer

      Also, der freundliche Mitarbeiter vom Bundestag hat mir erklärt, das sei eine namentliche Abstimmung, aber wie sich jeder Abgeordnete entscheide, gehe niemanden etwas an. Es wird nicht einmal veröffentlicht, wie viele Abgeordnete prozentual von den jeweiligen Fraktionen wie abgestimmt haben. Ich habe ihm darauf ebenso freundlich erläutert, dass ich das nicht so gut finde, das Abstimmungsverhalten in dieser Frage ein wichtiges Kriterium für mich bei der nächsten Wahl wäre und ich mir als Bürger da mehr Transparenz wünsche.
      Immerhin gibt es die Liste der Abgeordneten, die namentlich auf dem alternativen Gesetzentwurf erwähnt werden.
    • Moment mal, was ist denn das für eine Begründung von diesem freundlichen Mitarbeiter. Eine namentliche Abstimmung impliziert doch schon durch ihre Bezeichnung die Bekanntgabe der einzelnen persönlichen Wahlentscheidungen der Abgeordneten, oder gibt es hier mal wieder einen formalpolitischen Winkelzug, den ich nicht kenne? Anderenfalls kann man sich namentliche Abstimmungen doch gleich sparen.

      Ich WILL wissen, wer von diesen politischen Clowns gegen unser GRUNDGESETZ stimmt!

      Deutscher Bundestag: Namentliche Abstimmungen



      Susanna, wo kann ich die erwähnte Liste (altern. Gesetzentwurf) einsehen?
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Ich könnte kotzen bei der Masse an Schweinereien, die einem hier aufgetischt wird.
      Wenn jetzt tatsächlich noch verschwiegen werden soll, wie unsere MdBs bei einer NAMENTLICHEN Abstimmung votiert haben, dann hab ich den Glauben an unsere "gläserne Demokratie", für die unter anderem die schöne gläserne Kuppel auf dem Reichstag stehen soll, endgültig verloren.
      Sie ist nicht mehr länger gläsern. Sie soll untergehen in Gemauschel, Getrickse und miesen Taschenspielertricks.
      :thumbdown:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Die haben noch nichteinmal dafür gesorgt, daß die Beschneidung zukünftig schmerzfrei und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden soll/muß. Ich weiß nicht mehr was ich denken oder fühlen soll. Jetzt ist es offiziell: die deutsche Politik ist korrupt und manipulierbar. Ich bin zutiefst entäuscht, obwohl alle um mich rum nun einfach recht gehabt haben.
    • Hat die Haltung und Einstellung zu irgendeinem Thema auch nur annähermd etwas mit dem Geschlecht zu tun?

      Wer glaubt denn heute noch, daß das Mann oder Frau Sein irgendetwas an der Objektivität verändert?

      Nicht mal mehr die Homo- oder Intersexuellen können sich das auf die Fahne schreiben. Gérechtigkeitsempfinden ist geschlechtlich frei - das ist die Erkenntnis der Neuzeit.
    • sol1 schrieb:

      Interessante Beobachtung - von den 100 Nein-Stimmen kamen 54 von Frauen
      Das bestärkt mich in meiner schon früher geäußerten Vermutung, dass die Abschaffung der Knabenbeschneidung über die Frauen laufen muss.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • R(h)einwein schrieb:

      sol1 schrieb:

      Das bestärkt mich in meiner schon früher geäußerten Vermutung, dass die Abschaffung der Knabenbeschneidung über die Frauen laufen muss.
      Nein, nicht schon wieder die Frauen vorschicken, und ihnen dann die Schuld geben, wenn sie es nicht schaffen. Gemeinsam sind wir stark! :love:
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • @ werner

      Zusammen sind wir stärker. Aber wir haben gegenwärtig die Wahl zwischen möglichst schnell die Beschneidung abzuschaffen mit Hilfe der Frauen, die empathiefähiger und in ihrem Emanzipationsprozess schon weiter fortgeschritten erscheinen, oder erst den schleppenden Emanzipationsprozess der Männer abzuwarten, um im späteren Verlaufe dieses Prozesses die kindliche Beschneidung zu kippen. Im Interesse der Kleinen neige ich der ersten Alternative zu. Vielleicht wachen die "Herren der Schöpfung" ja etwas schneller auf, wenn ihnen auch hier die Frauen den Rang ablaufen. In der Politik sucht man sich seine Mehrheiten zusammen. Mit einem Vorschicken der Frauen hat das deswegen nichts zu tun, weil ich die Männer trotzdem nicht aus ihrer Verantwortung entlasse. ^^
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • 54 von 100. Darin ist doch keine Deutlichkeit zu sehen! Ganz im Gegenteil sogar: das ist ziemlich klar 50/50 .

      Frauen sind nicht das bessere Geschlecht! Gar nicht. Emanzipation hin oder her. Der Mann ist ja aufgrund der Historie emanzipiert. Jetzt haben wir vielleicht mal Augenhöhe erreicht. Und nur gemeinsam schaffen wir eine faire Zukunft.
    • Die Stellung von Jungen ist durch das Gesetz um Klassen schlechter geworden. Denn früher war es gegen das Gesetz aus religiösen Gründen geduldet aber nicht erlaubt, jetzt wird aber ganz offiziell den Eltern ein Genitalverstümmelungsrecht aus jedem beliebigen Grund zugesprochen. Eine Beschneidung zur Masturbationsbehinderung braucht ja nur als Gesundheitsprävention dargestellt zu werden, schließlich wird ja im Gesetzesbeitext auf die dubiosen amerikanischen Studien hingewiesen. Und schon hat man etwas für das Kindeswohl getan. Jungen haben keine Lobby und deswegen kann man ihnen eine Genitalverstümmelung zumuten. Denn alles was nicht tötet macht sie nur härter. Dass Frauen jetzt mehr für Jungen täten, möchte ich auch bezweifeln. Sie sind zwar in der Minderheit im Bundestag, ihre Propagandareden für die Beschneidung waren teilweise nicht von schlechten Eltern. Auch wenn einige Frauen mit guten Argumenten dagegen gesprochen haben, die best Rede fand ich doch die von Rolf Schwanitz, in der er darstellt welch schlechter Dienst der Demokratie mit diesem Gesetz geleistet wurde. Wir alle zusammen, Männer und Frauen werden uns bemühen müssen, dieses gegen das Grundgesetz und die Kinderrechtskonvention stehende Gesetz wieder zu Fall zu bringen.

      Übrigens: Es geht nicht nur um Kinderrechte: Sie sind auch als Männer lebenslang betroffen!!!!
    • SANDRA schrieb:

      54 von 100. Darin ist doch keine Deutlichkeit zu sehen! Ganz im Gegenteil sogar: das ist ziemlich klar 50/50
      Das wäre richtig, wenn im Bundestag auch 50% Frauen vertreten wären. Es gibt 204 weibliche und 416 männliche Abgeordnete im Bundestag, also doppelt so viel Männer. Wäre die Proportion bei den Neinstimmen die gleiche , so müssten wir 33 Stimmen von Frauen und 67 Stimmen von Männern haben. Mit 54 ist es aber ein überproportionaler Anteil von Frauen bei den Neinstimmen.

      Das besagt aber nicht, dass Frauen das "bessere Geschlecht" sind. Mit besser oder schlechter hat das wenig zu tun. Wenn einer langsamer als ein anderer ist, dann ist er kein schlechterer Mensch. Die Männer hinken nur in einigen Dingen hinterher - zu meinem Leidwesen. Leider ist der Mann nicht schon aufgrund der Geschichte emanzipiert - schön wäre es. Die dominante Rolle ist nicht unbedingt ein Zeichen von Emanzipation.

      @ werner

      Völlig einverstanden. Ich will auch keine verkehrte Front aufmachen. Aber nachdenken über die wahrscheinlich hilfreiche Rolle, die Frauen in der Debatte haben können, sind doch nicht verboten, oder? ;)
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Interessante Beobachtung. Ich würde es ebenfalls mit einer durchschnittlich höheren Emphatiefähigkeit des weiblichen Geschlechts deuten.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • @ SANDRA
      Hat die Haltung und Einstellung zu irgendeinem Thema auch nur annähermd etwas mit dem Geschlecht zu tun?



      Wer glaubt denn heute noch, daß das Mann oder Frau Sein irgendetwas an der Objektivität verändert?
      Im Sinne eines wissenschaftlichen Ideals ist natürlich eine geschlechtsunabhängige Objektivität anzustreben.

      Faktisch allerdings schleppen wir alle unsere Vorprägungen mit uns herum - vom diffusen Gefühl, daß Schmerzen bei Jungen "nicht so schlimm" sind bis hin zu der Tatsache, daß Hierarchien im allgemeinen und klerikale und politische Hierarchien im besonderen von Männern geprägt sind.

      Ich selbst stelle mir ja auch die Frage, wieso ich bis zum Kölner Urteil dieses Problem ignoriert habe - vielleicht einfach deshalb, weil ich als stark kurzsichtiger, heterosexueller Mann nie einen beschnittenen Penis in natura gesehen habe - noch nicht einmal nach dem Sport unter der Dusche.
    • Wenn ich mir meine beruflichen Erfahrungen im Umgang mit Müttern, die amerikanischen Hygienefanatikerinnen, die ja auch Mütter sind, einige Threads in einschlägigen Foren, die hier schon diskutiert worden sind und einige der Äusserungen von weiblichen Bundestagsabgeordneten anschaue, stelle ich mir schon die Frage, was es mit der weiblichen Einfühlungsfähigkeit so auf sich hat.

      Mit demselben Recht, mit dem man sagen könnte, dass der menschliche " Nesthocker" ohne (in der Regel) mütterliche Einfühlungsfähigkeit nicht überleben würde, könnte man sagen, dass dieser Nesthocker auch schon eine erstaunliche Flexibilität besitzt, mit Störungen eben dieser mütterlichen Einfühlungsfähigkeit "umzugehen". Dass er dafür gelegentlich auch einen hohen Preis bezahlt, ist bedauerlich, gefährdet aber meist nicht sein Überleben.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • sol1 schrieb:

      bis hin zu der Tatsache, daß Hierarchien im allgemeinen und klerikale und politische Hierarchien im besonderen von Männern geprägt sind.

      Lass eine gleichgroße Anzahl an Frauen in Machtpositionen; du würdest staunen wozu sie fähig sind! Man sieht das auch ganz gut noch in verschiedenen archaischen Strukturen. Dort bestehen die Frauen beharrlich auf denTraditionen .

      Ich persönlich kenne nur sehr wenige Frauen, die dem Klischee entsprechen. Wieso der Mann diese Vorrangstellung erreicht hat, ist mir auch noch nicht ganz klar. Könnte aber tatsächlich biologische Ursachen gehabt haben. Denn als Gebärende trägt man offensichtlich zuerst einmal die Sorge um den Nachwuchs. Doch auf die Idee, sich Jagd und Aufzucht zu teilen, hätten wir natürlich auch kommen können. Ich weiß augenblicklich wirklich nicht weshalb die Frau in diese unterdrückte und unterwürfige Position gekommen ist. Könnte auch biologische Ursachen haben: an Körperkraft ist der Mann der Frau dann meist doch überlegen.

      In der generellen Veranlagung des Menschen in Bezug auf Machtstrukturen, unterscheiden Mann und Frau sich nicht. Frauen verfügen über mehr Raffinesse, doch auch das ist vermutlich eine aus der Evolution entstandene Eigenschaft: wer sich vor körperlichen Übergriffen schützen muß, der entwickelt andere Strategien. Auch die Tatsache wie Mann und Frau miteinander sexuel funktionieren, könnte dazu geführt haben, daß der Mann sich vermeintlicher Überlegenheit sicher war. Doch bei beiden Geschlechtern finden sich alle Anlagen. Daß immer wieder auf die hirnstrukturellen Unterschiede hingewiesen wird, liegt meiner Meinung nach lediglich an den seit jahrtausenden festgelegten Rollen. Man braucht für veschiedene Tätigkeiten unterschiedliche Hirnstimulationen. Lässt man die Frauen nicht mehr nur in die Küche, wird man schnell sehen, wie fähig sie in allen andren Bereichen sind. Genauso ist es wunderschön zu sehen, wie ein Mann sein Baby vor dem Bauch trägt. Für mich hat das Eine wie das Andere nichts zu tun damit wie ich einen Menschen sehe. Männlich und weiblich, das sind für mich rein äußerliche Attribute mit denen man spielen kann, die aber nichts über den Menschen an sich aussagen, ob er gut oder böse ist, talentiert oder ein Stümper. Empathie ist kein frauliches Merkmal. Männer haben sich diese Eigenschaft lediglich aberziehen lassen, so wie den Frauen ihr Gefühl für Eigenständigkeit abhanden gekommen war.

      Männlich hart, weiblich weich. Das sind Attribute die maximal auf die äußeren, physischen Bereiche zugeschrieben werden können. Deshalb verehrt die Moderne unbewusst vielleicht auch die Androgynität. Denn der zukünftige Mensch wird sich immer weiter entfernen von dem klassischen Bild der Geschlechterrollen, weil es sie in der Basis nicht stereotyp gibt.