Ein heißer Kandidat für die Hall of Shame:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.12.2012, Nr. 48, S. 9 - Mesopotamische Gesellschaft « Joshuas Beschneidung / Von Sonja SüßStephan Thomae von der FDP will sich den Film noch ansehen, bisher habe er dabei technische Schwierigkeiten gehabt. Er sagt aber auch: “Ich bin eigentlich schon entschieden und werde für den Gesetzentwurf stimmen, es gibt aber noch Detailfragen.” Eine Detailfrage sei die Altersgrenze von sechs Monaten.
Thomae ist von der Kompetenz der jüdischen Beschneider überzeugt: “Die Mohalim haben eine medizinische Ausbildung und Berufserfahrung. Damit haben sie oft mehr Erfahrung als ein Urologe.” Es gibt einen Gegenentwurf zum Gesetzentwurf der Bundesregierung von Marlene Rupprecht und über 50 anderen Abgeordneten. Der Gesetzentwurf sieht vor, Jungen erst ab dem 14. Lebensjahr zu beschneiden, und nur, wenn sie einwilligen. Thomae behauptet, das sei kontraproduktiv: “Körperliche und psychische Schmerzen heilen bei jüngeren Kindern schneller. Wenn man den Eingriff also machen lässt, dann möglichst früh.” Den Vorschlag von Jerzy Montag, rechtspolitischer Sprecher der Grünen, den Kindeswillen zu berücksichtigen, findet Thomae schwierig: “Eltern müssen sich bei der Kindererziehung oft über den Kindeswillen hinwegsetzen. Kindeswille und Kindeswohl ist gerade bei kleinen Kindern
oft nicht identisch”, sagt er.