Grüne schrieben offenen Brief an Katrin Göring-Eckardt und bitten um Unterstützung auch von Nichtmitgliedern

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    • Grüne schrieben offenen Brief an Katrin Göring-Eckardt und bitten um Unterstützung auch von Nichtmitgliedern

      Betreff: Wir suchen Unterstützer für diesen Offenen Brief an Katrin Göring-Eckardt



      Hallo liebe Freundinnen und Freunde,

      vor einiger Zeit haben sehr fleissige KritikerInnen der religiös motivierten Beschneidung, unter anderem UNSEREN Bundestagsabgeordneten, über das Internetportal: www.abgeordnetenwatch.de kritische Fragen gestellt. Nun haben einige Abgeordnete mit einer Antwort darauf reagiert.

      Katrin Göring-Eckardt hat als unsere Spitzenkandidatin wie unterhttp://www.abgeordnetenwatch.de/katrin_goering_eckardt-575-37596--f362151.html#q362151 zu lesen geantwortet, worauf wir als Beschneidungskritiker die Notwendigkeit sahen, diesen offenen Brief zu verfassen.

      Um diesem Brief etwas mehr Gewicht zu geben, werben wir um DEINE Unterstützung!

      Bitte schreibt mir eine E-Mail mit dem BETREFF:
      "Ich unterstütze den offenen Brief"
      an folgende E-Mail Adresse:

      [email protected] zurück. Mit Angabe vom KV bzw. PLZ.

      lg
      RENE


      -Offener Brief--Offener Brief--Offener Brief--Offener Brief--Offener Brief--Offener Brief--Offener Brief-

      Betr.: http://www.abgeordnetenwatch.de/katrin_goering_eckardt-575-37596--f362151.html#q362151

      Liebe Katrin!

      Die bevorstehende Abstimmung im Bundestag über zwei Gesetzentwürfe darüber, ob in Zukunft Jungen in Deutschland aus jeglichem denkbaren Grund ungefragt einer Amputation ihrer Vorhaut ausgesetzt werden dürfen, erhitzt aus guten Gründen weiterhin die Gemüter, auch in unserer Partei.

      Die Unterzeichnenden dieses offenen Briefes möchten gegen folgende von Dir bei abgeordnetenwatch veröffentlichten Äußerungen protestieren:

      "Die UN-Kinderrechtskonvention fordert in Artikel 24, Absatz 3 zu Recht, dass "überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind" abgeschafft werden sollen. Ob das Entfernen der männlichen Vorhaut aber ein Gesundheitsrisiko für Jungen und Männer darstellt, beurteilen verschiedene Studien unterschiedlich. Nicht alle Kinderärzte und –ärztinnen sind gleicher Auffassung."

      Wir müssen annehmen, dass Dir die Stellungnahme zur Anhörung im Rechtsausschuss von Dr. Hartmann, Präsident des Bundesverbandes deutscher Kinder- und Jugendärzte, bekannt ist.
      Dort ist von über 1800 (!) Fällen von Komplikationen bei Vorhautamputationen an Jungen die Rede, die in den letzten zwei Jahren in deutschen Kinder- und Jugendarztpraxen festgestellt geworden sind.
      Stellen 1800 Fälle von völlig unnötigem Leiden von Kindern für Dich kein Gesundheitsrisiko dar?
      Wir können nicht glauben, dass die von Dir erwähnte American Academy of Pediatrics, eine Ärztelobbyvereinigung, die noch 2010 eine vergleichbare Form weiblicher Genitalverstümmelung empfehlen wollte, Dir als eine seriösere Quelle erscheint als das, was die Kinder- und Jugendärzte hier bei uns in Deutschland feststellten und was auch der Meinung aller europäischen Kinderarztverbände entspricht:
      Vorhautamputationen haben eben keinen nachweisbaren Nutzen, der Zwangsbeschneidung an Babies und Kindern rechtfertigen kann.
      Alle europäischen Kinderarztverbände haben der AAP in diesem Punkt ausdrücklich widersprochen!

      Des weiteren schreibst Du:

      "Häufig werden als Argument gegen die Beschneidung mögliche negative psychische Folgen angegeben. Zweifellos gibt es Fälle, bei denen die Beschneidung zu Traumatisierung geführt hat und jeder einzelne ist tragisch. Auf der anderes Seite stehen die Berichte, wie stolz und froh junge Männer sind, sichtbar zu ihrer Religionsgemeinschaft dazu zu gehören. Es gibt bis heute keine statistisch verwertbares Material zu der Frage, wie häufig Traumatisierungen von Jungen oder Männern als Folge von Beschneidungen auftreten."

      Wir entnehmen dem Zitat, dass Dir die negativen Folgen von Beschneidungen bekannt sind, dass es zu Traumatisierungen durch Zwangsvorhautamputationen kommen kann. Dein Verweis auf fehlendes statistisches Material zur Zahl betroffener Jungen oder Männer müsste Anlass sein, erst zu fordern, dieses zu erstellen, bevor Du der totalen Legalisierung einer umstrittenen Praxis zustimmst.
      Der Gesetzentwurf der Bundesregierung fordert nicht einmal eine Dokumentation der erfolgten Eingriffe und Komplikationsfälle!
      Gerade ein angeblicher Mangel an verwertbaren Studien wäre ein dringender Grund, Vorhautamputationen an Kindern NICHT zu legalisieren, bis jegliche Zweifel ausgeräumt wären, dass Jungen und Männer damit einem Potential von psychischen und physischen Schäden ausgesetzt werden - was ja aber durch die bereits feststehende Existenz negativ Betroffener -
      u.a. Prof. Matthias Franz behandelt solche Männer - unmöglich ist.
      Sind negativ betroffene Männer, deren Existenz Du eingestehst, die Dich bisher aber nicht zu einer Forderung von generellem Schutz von Jungen vor diesem ungefragten Eingriff veranlasste, also in Deinen Augen bedauernswerte Kollateralschäden religiös-kultureller Vielfalt?

      Liebe Katrin, welche Zahlen müßten solche Studien bieten, dass Du bereit wärst, Deine Äußerungen zu überdenken?
      Ab welcher Quote von Männern, die angeben, durch die Entfernung von bis zu 70% erogenen Gewebes an ihrem Penis dauerhaft in ihrer Sexualität beeinträchtigt zu sein, würdest Du in Erwägung ziehen, religiöse Bräuche anzuzweifeln, die dies zur Folge haben können?
      Bist Du Dir darüber im Klaren, wie schwer es für betroffene Männer ist, die Scham zu überwinden und mit persönlichsten Details an die Öffentlichkeit zu gehen, eine Öffentlichkeit, die ihr in weiten Teilen, leider auch von Seiten der christlichen Kirchen, jegliche Empathie verweigert?

      Noch ist kein Gesetzentwurf verabschiedet, noch bleibt Zeit zum Denken und Handeln. Die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung eines jeden Menschen darf nicht in einem durch Druck übereiltem Verfahren aufs Spiel gesetzt werden, ohne dass alle Aspekte ausreichend berücksichtigt wurden. In keinem zur Meinungsbildung des Gesetzgebers dienenden Forum wurden bisher negativ Betroffenen die Möglichkeit eingeräumt, über ihr Erleben und Leiden zu sprechen. Ein trauriges Beispiel bot der
      Rechtsausschuss des Bundestages, wo CDU/CSU, FDP und leider auch der Verantwortliche von uns Grünen dies aktiv verhinderten.

      Der Film „It´s a boy“ des jüdischen Regisseurs Victor Schonfeld, dessen Link auch Deinem Büro zugesandt wurde, sei Dir zur weiteren Information zu diesem Thema ans Herz gelegt.

      http://nicsbloghaus.org/2012/11/25/its-a-boy-der-film-zur-beschneidungsdebatte/

      Wir, die Unterzeichnenden dieses Briefes interpretieren Deine Stellungnahme bei „abgeordnetenwatch.de“ als Verharmlosung eines religiösen Brauches, die Deine mögliche Gewissenentscheidung vorwegnehmend begründet.
      Wir, die Unterzeichnenden dieses Briefes, fordern Dich auf, in Deiner Gewissensentscheidung nicht nur überlieferte und potentiell gefährliche, überkommene Bräuche zu berücksichtigen, sondern gerade auch die unverhandelbaren Rechte und besonderen Schutzbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abzuwägen – sowie Respekt vor der sexuellen Würde von Männern.
      Wir appellieren an Dich, den von der Bundesregierung unter großem Druck vorgelegten Gesetzentwurf abzulehnen.



      Die Unterzeichner:
      Victor Schiering (KV Nürnberg)
      Rene Becker (KV Düren)
      gepostet durch admin von www.beschneidungsforum.de
    • Ich werde diesen Brief an Göring-Eckhardt nicht unterstützen, warum :

      1.) ich halte das für zecklos. Die Partei "Die Grünen" waren schon immer engagniert für die Menschenrechte, aber nur fernab in Übersee, da wo hehre Worte nichts kosten. Im eigenen Land oder in der Nachbarschaft hat man gern über Menschrechtsverletzungen hinweggesehen. Ich denke dabei nur daran, wie schwer sich die Grünen taten, als es plötzlich keinen Schiessbefehl mehr geben sollte, als die Stasi-Gefängnisse geöffnet wurden. Da taten sich die Grünen schwer.

      2.) Die Argumentation ist verfehlt (bzw. vergrünt) und lenkt weitgehend vom Thema ab. Es ist nicht so entscheidend, ob es Traumata gibt oder wieviele. Entscheidend ist nur, dass ein Mensch nicht gegen seinen Willen verstümmelt werden darf, Ende. Das geht in dem grünen Ge-Eiere, wo ständig Nebenkriegsschauplätze eröffnet werden, völlig unter.
    • Dann eben nicht

      aber den Brief scheinst Du nicht gelesen zu haben, da wird ausdrücklich von bis zu 70% Entfernung erogenen Gewebes gesprochen. Dass Traumata so unerheblich sind - darüber solltest Du vielleicht mal mit Betroffenen sprechen. Ob Du einer bist, ist ja unbekannt.
      Du scheinst hier eher alte Rechnungen mit dieser Partei begleichen zu wollen.
      Dadurch erweist Du den BefürworterInnen der Zwangsbeschneidungen einen schönen Dienst!
    • Klar, man könnte härter rangehen. Mir fehlt zum Beispiel der Vergleich zur FGM. Aber: Jede fundierte Kritik ist unterstützungswürdig. Deshalb bin ich selbstverständlich dabei. Danke für die Info.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • @ Peter:
      Ich versteh die Intention Deines Statements nicht. Heißt das, wenn ein Schreiben und eine Aktion nicht 100% Deinen Vorstellungen entspricht, ist sie nicht wert, unterstützt zu werden? Inwiefern würde Deiner Meinung nach dieses Schreiben unserer Sache schaden? Ist nicht alles erstmal nützlich, was geeignet ist, unsere Entscheidungsträger wach zu rütteln?
      Du hast schon recht, es ist zutiefst unethisch, Menschen ihrer körperlichen Unversehrtheit zu berauben. Aber deshalb ist die Argumentation hinsichtlich körperlicher und seelischer Schmerzen doch nicht weniger richtig, oder?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Pizarro73 schrieb:

      KV ist nur die Abkürzung für Kreisverband
      Blödsinn. KV heisst Kostenvoranschlag. Schon immer.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Ach papperlapapp, es bedeutet:

      Brief ist von mir ebenfalls unterstützt!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • @ E.H.M.
      Das fällt mir immer dann ein, wenn ich Frau Deusel oder Claudia Roth seh... :D
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/