Je länger ich mir die Verschärfung der Debatte ansehe, mit Verschärfung meine ich den Kniefall weiter Teile der Politik vor diesem medizinisch gesehen groben Unfug, desto unfreundlicher, unnachgiebiger und säuerlicher werde ich.
Unsere Zivilisation ist der Zeit des Obskurantismus entwachsen, sie hat dafür etwa von der Reformation bis zum Ende des 20. Jhd. gebraucht und jetzt wird sie -zumindest in Sachen religiöse Beschneidung - wieder schlagartig etwa ins 17. Jhd. zurückgeworfen.
Warum kann man säuerlich werden? Weil die medizinischen Argumente gegen die Beschneidung, in Form von unzähligen Studien und konkreten Vorkommnissen, zynisch in den Wind geschlagen werden.
Warum schlägt man diese Argumente in den Wind? Weil sie bei der Verankerung eines religiösen Dogmas stören.
Es wird verweigert, die Existenz einer nennenswerten Anzahl von Männern anzuerkennen, die sich wünschten, man hätte sie nicht beschnitten. Und wenn sie unübersehbar und unüberhörbar werden, erklärt man augenzwinkernd, dass es viele Störungen der Sexualität gibt, sprich, dass diese Männer nicht ganz sauber sind (mental natürlich, denn am Glied genießen Sie die höchste Sauberkeit per Zwangsbeschneidung).
Bei den deutschen Moslems scheint es eine überwiegende Mehrheit von kulturell motivierten Beschneidungen zu geben, mit einer vermuteten sehr hohen Quote. Im Judentum werden 20% der Neugeborenen beschnitten, aber dort wird ein Dogma als Primäres, konstituierendes Merkmal des Judentums, regelrecht aufgeblasen, unter Leugnung diverser geschichtlicher Wahrheiten (Wandlung von einer Beschneidung zu einer Radikalamputation der Vorhaut, beispielsweise).
Wäre ich Atheist, würde ich, in dieser angeblich pluralistischen Gesellschaft, die Freiheit einfordern das Grundgesetz über religiöse Dogmen gestellt zu sehen, auch dann, wenn es um die Entscheidungshoheit der Eltern geht in Sachen Kindeserziehung. Denn mitnichten ist die Beschneidung eine Erziehungsleistung.
Wäre ich Atheist könnte ich mich nur wundern, dass ein atavistisches Hirngespinnst, das in der Wirkung einer neurotischen Zwangsvorstellung entspricht, als Grundlage für eine Körperverletzung an einem wehrlosen Kleinkind staatlich sanktioniert wird und zum Gesetz erhoben werden soll. Welche Grenzen wird man bald noch übertreten?
Wird man demnächst bei Gericht Gott in den Zeugenstand rufen? Oder zu welchen Schlussfolgerungen wird ein Gutachter kommen, den man um Stellungnahme bittet darüber, dass "der Ewige" das befohlen hat, wenn dieser Gutachter ansonsten gewohnt ist mit anerkannten wissenschaftlichen Verfahren Sachverhalte aufzuklären? und HIER? Wie ist es möglich, dass eine Frau Deusel vor dem Rechtsausschuss den "Ewigen" überhaupt erwähnt, wo sie doch offiziell als Ärztin geladen ist? Laufen wir inzwischen auf dem Kopf?
Für einen Atheisten ist das, als würde man dem Aberglauben eine legitime gesellschaftliche Stellung verschaffen. Der Willkür werden Tür und Tor geöffnet, sofern man gesellschaftlich eine kritische Masse darstellt... Dadurch lässt sich Religion auf den Rang der Wissenschaft erhöhen. Gewissermaßen vollführen wir aktuell eine Zeitreise ins 17. Jhd.
Da der Atheismus als Religion verumglimpft wird, sollte man ihm wenigstens eine gleichberechtige Stellung zubilligen.
Religion besitzt durchaus einige Funktionen: Ein Atheist lebt in der unerfreulichen Gewissheit zu Staub zu werden und muss der damit gestellten Sinnlosigkeit des Daseins ohne Arsenal entgegentreten. Aus Gründen der mentalen Hygiene haben Religionen durchaus Vorteile. Das Leben wird einfacher und etwas unbeschwerter. Man entkommt damit leichter der Depression, die der Unentrinnbarkeit des Todes entspringen könnte.
Beschneidung ist eine mutwillige und dauerhafte Markierung eines unschuldigen Kindes zur Befriedigung der seelischen und religiösen Bedürfnisse ihrer Eltern, die sich jedoch dabei einreden müssen, ihm Gutes zu tun, teilweise mit Argumenten, die zu widerlegen zwecklos ist, weil sie aus dem 19. Jhd. stammen, dem von Kellogg, und sie obendrein vermeintliche Vorteile aller Art behaupten.
Das waren damals bigotte und sexualfeindliche Menschen, von einem körperlichen und seelischen Reinlichkeitswahn geplagt, die vermutlich mit ihrer eigenen Sexualität Probleme hatten und von denen man vermuten kann, dass Sie anderen ebenso nur eine rein utilitaristische, der Fortpflanzung dienende Sexualität gönnten.
Das ist mein "Glaubensbekenntnis". Und ich wäre froh, wenn man es nicht einfach als pauschale Religionskritik abtut.
Unsere Zivilisation ist der Zeit des Obskurantismus entwachsen, sie hat dafür etwa von der Reformation bis zum Ende des 20. Jhd. gebraucht und jetzt wird sie -zumindest in Sachen religiöse Beschneidung - wieder schlagartig etwa ins 17. Jhd. zurückgeworfen.
Warum kann man säuerlich werden? Weil die medizinischen Argumente gegen die Beschneidung, in Form von unzähligen Studien und konkreten Vorkommnissen, zynisch in den Wind geschlagen werden.
Warum schlägt man diese Argumente in den Wind? Weil sie bei der Verankerung eines religiösen Dogmas stören.
Es wird verweigert, die Existenz einer nennenswerten Anzahl von Männern anzuerkennen, die sich wünschten, man hätte sie nicht beschnitten. Und wenn sie unübersehbar und unüberhörbar werden, erklärt man augenzwinkernd, dass es viele Störungen der Sexualität gibt, sprich, dass diese Männer nicht ganz sauber sind (mental natürlich, denn am Glied genießen Sie die höchste Sauberkeit per Zwangsbeschneidung).
Bei den deutschen Moslems scheint es eine überwiegende Mehrheit von kulturell motivierten Beschneidungen zu geben, mit einer vermuteten sehr hohen Quote. Im Judentum werden 20% der Neugeborenen beschnitten, aber dort wird ein Dogma als Primäres, konstituierendes Merkmal des Judentums, regelrecht aufgeblasen, unter Leugnung diverser geschichtlicher Wahrheiten (Wandlung von einer Beschneidung zu einer Radikalamputation der Vorhaut, beispielsweise).
Wäre ich Atheist, würde ich, in dieser angeblich pluralistischen Gesellschaft, die Freiheit einfordern das Grundgesetz über religiöse Dogmen gestellt zu sehen, auch dann, wenn es um die Entscheidungshoheit der Eltern geht in Sachen Kindeserziehung. Denn mitnichten ist die Beschneidung eine Erziehungsleistung.
Wäre ich Atheist könnte ich mich nur wundern, dass ein atavistisches Hirngespinnst, das in der Wirkung einer neurotischen Zwangsvorstellung entspricht, als Grundlage für eine Körperverletzung an einem wehrlosen Kleinkind staatlich sanktioniert wird und zum Gesetz erhoben werden soll. Welche Grenzen wird man bald noch übertreten?
Wird man demnächst bei Gericht Gott in den Zeugenstand rufen? Oder zu welchen Schlussfolgerungen wird ein Gutachter kommen, den man um Stellungnahme bittet darüber, dass "der Ewige" das befohlen hat, wenn dieser Gutachter ansonsten gewohnt ist mit anerkannten wissenschaftlichen Verfahren Sachverhalte aufzuklären? und HIER? Wie ist es möglich, dass eine Frau Deusel vor dem Rechtsausschuss den "Ewigen" überhaupt erwähnt, wo sie doch offiziell als Ärztin geladen ist? Laufen wir inzwischen auf dem Kopf?
Für einen Atheisten ist das, als würde man dem Aberglauben eine legitime gesellschaftliche Stellung verschaffen. Der Willkür werden Tür und Tor geöffnet, sofern man gesellschaftlich eine kritische Masse darstellt... Dadurch lässt sich Religion auf den Rang der Wissenschaft erhöhen. Gewissermaßen vollführen wir aktuell eine Zeitreise ins 17. Jhd.
Da der Atheismus als Religion verumglimpft wird, sollte man ihm wenigstens eine gleichberechtige Stellung zubilligen.
Religion besitzt durchaus einige Funktionen: Ein Atheist lebt in der unerfreulichen Gewissheit zu Staub zu werden und muss der damit gestellten Sinnlosigkeit des Daseins ohne Arsenal entgegentreten. Aus Gründen der mentalen Hygiene haben Religionen durchaus Vorteile. Das Leben wird einfacher und etwas unbeschwerter. Man entkommt damit leichter der Depression, die der Unentrinnbarkeit des Todes entspringen könnte.
Beschneidung ist eine mutwillige und dauerhafte Markierung eines unschuldigen Kindes zur Befriedigung der seelischen und religiösen Bedürfnisse ihrer Eltern, die sich jedoch dabei einreden müssen, ihm Gutes zu tun, teilweise mit Argumenten, die zu widerlegen zwecklos ist, weil sie aus dem 19. Jhd. stammen, dem von Kellogg, und sie obendrein vermeintliche Vorteile aller Art behaupten.
Das waren damals bigotte und sexualfeindliche Menschen, von einem körperlichen und seelischen Reinlichkeitswahn geplagt, die vermutlich mit ihrer eigenen Sexualität Probleme hatten und von denen man vermuten kann, dass Sie anderen ebenso nur eine rein utilitaristische, der Fortpflanzung dienende Sexualität gönnten.
Das ist mein "Glaubensbekenntnis". Und ich wäre froh, wenn man es nicht einfach als pauschale Religionskritik abtut.