Stellungnahme - Hans Michael Heinig

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    • Stellungnahme - Hans Michael Heinig

      bundestag.de/bundestag/ausschu…/Stellungnahme_Heinig.pdf

      Auf Grundlage des
      verfügbaren "gesicherten" Wissens stellt die Beschneidung aus
      grundgesetzlicher Sicht keine generelle Kindeswohlgefährung im Sinne des
      Art....
      Zu wenig bis überhaupt keine medizinische Fakten. Zumindest wurden die
      hiesigen Studien nicht mit einbezogen und mal wieder ausgeklammert, welche Aufschluss darüber
      geben können, dass es alles andere, als ein harmloser Eingriff ist.

      David G. Gollaher – amerikanischer Medizinhistoriker ( Das verletzte Geschlecht ) sowie (From ritual to science - The medical transformation of circumcision in America)

      P M Fleiss, F M Hodges, R S Van Howe (Immunological functions of the human prepuce)

      Robert, R (The masturbation taboo and the rise of routine male circumcision: a review of the historiography.)

      Frisch M, Lindholm M, Grønbæk M. (Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark.)

      Morris L. Sorrells, James L. Snyder, Mark D. Reiss, Christopher Eden*, Marilyn F. Milos†,Norma Wilcox and Robert S. Van Howe‡ (*HIV/AIDS
      researcher, San Francisco, CA, †National Organization of Circumcision
      Information Resource Centers,‡Department of Paediatrics and Human
      Development, Michigan State University College of Human Medicine, MI,
      USA – (
      Fine-touch pressure thresholds in the adult penis)

      Taylor, JR; Lockwood, AP; Taylor, AJ. (The prepuce: specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision)

      O'Hara K, O'Hara J. (The effect of male circumcision on the sexual enjoyment of the female partner.)

      Ronald Goldman - jüdisch-amerikanischer Psychotherapeut ( Circumcision, The Hidden Trauma - How an American Cultural Practice Affects Infants and Ultimately Us All ) sowie (Questioning Circumcision– A Jewish Perspective)


      Sowie Berichte Betroffener durch die Brit Mila

      (kleiner Ausschnitt der Studien)
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Ich werde dazu morgen auch noch eine Stellungnahme verfassen. Zumindest kann später keiner mehr behaupten, er habe nicht gewusst, über was er da entschieden hat.
      Wegen mir, können Sie Ihre Pilgerfahrt in den Rechtsausschuss, gerne antreten - Herr Heinig. Hermeneutik in Recht und Religion. Und hier - mal beides. Abgehandelt in eristischer Dialektik.

      Per fas et nefas!

      Hoch lebe die Theologiemedizin!
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Zwecks Einordnung seiner Argumentationslogik hier sein Hintergrund für die, die ihn noch nicht kennen:

      Heinig ist Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland und Inhaber des Lehrstuhles für Öffentliches Recht, insb. Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Georg-August-Universität Göttingen.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Allerdings ist es medizinrechtlich nicht ausgeschlossen, dass der Mohel als Hilfsperson eines
      Arztes unter dessen Aufsicht nach fachlicher Weisung (vgl. § 4 II S. 1 GOÄ) tätig wird. Das
      sozialrechtliche Delegationsverbot aus dem Arztvorbehalt nach § 15 I SGV V greift nicht, da
      die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die nicht medizinisch indizierte
      Beschneidung nicht trägt.



      Hä?!
      Wenn ich also meiner Helferin sage, sie möge einem Kind die Ohren abschneiden,weil ich das privat liquidiere, ist es in Ordnung??
    • @Ava: Genau! Du darfst nicht immer alles so kompliziert sehen, das Leben ist schwierig genug! :wacko:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Ich empfehle das Buch der Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel "Mein Bund den ihr bewahren sollt". Frau Deusel wird vor dem Rechtsausschuss als medizinische Sachverständige geladen, muss man sich wirklich mal zu Gemüte führen. Sie hat absolut keine haltbaren medizinischen Aspekte in diesem Ordinationswerk aufgeführt, so gut wie alles theologisch begründet. Jedoch mit der Einleitung:

      „Ziel der Publikation ist es, zu zeigen, daß die Befolgung des biblischen
      Gebotes der Brit Mila, durchaus keinen Widerspruch, zu ethisch-moralischem Handeln darstellt und auch von
      medizinischer Seite keineswegs eine Schädigung bedeutet“.
      Sie lieferte ein theologisches Potpourri als Ordinationswerk ab, um theologische Kernpunkte, medizinisch zu vermitteln. Dabei wurden aktuelle Erkenntnisse und Studien, kann man dem Literaturverzeichnis sehr schön entnehmen, ausgelassen. Schau ich mir die Profile der anderen geladenen Sachverständigen an, gleicht der Rechtsausschuss in meinen Augen einem theologischen Kollegium und ist alles andere, als haltbar.

      Die Kernpunkte und Argumentationsweisen von Herrn Heinig und Frau Deusel gleichen sich in meinen Augen. Redundant beide vor den Rechtsausschuss zu laden. Klassische Religions,- und Rechtshermeneutik. Wortspielereien und Vorschläge zu einer Gesetzesänderung, damit sich letzten Endes, nichts ändert.
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • bundestag.de/bundestag/ausschu…ellungnahme_Hakenberg.pdf

      Hat jemand mal das o.g. Papier gelesen? Es ist insgesamt sehr oberflächlich, enthält darüber hinaus einen klaren Fehler:

      Er schreibt: "Generell werden sexuell übertragbare Erkrankungen (besonders viral bedingte) weniger häufig von beschnittenen Männern übertragen,..."

      Das habe ich noch nie gelesen, vielmehr wurde woanders behauptet, beschnittene Männer würden diese Krankheiten weniger bekommen!

      Wie seht ihr das?
    • Was man nicht hat, kann man nicht übertragen (abgesehen von etwas ausschweifenderen Zusammenkünften bei denen ein Mann im Minutentakt mit verschiedenen Frauen schläft... ;))
      Viel effektiver schützen Kondome.....

      Das sind im Zusammenhang mit der Beschneidung Minderjähriger allerdings nichtige Argumente, denn Kinder haben keinen Geschlechtsverkehr.

      Und was besonders bemerkenswert ist, ist die Tatsache, daß sich nun Religiöse über sexuell übertragbare Krankheiten Gedanken machen. Bislang war es nämlich so, daß Monogamie oberste Maxime war und woher sollten dann STDs kommen?!
      Ob man demnächst noch über den Schutz bei homosexuellem Verkehr nachdenkt? Wahrscheinlich nur, wenn es der eigenen Interessenslage dient....
    • Ava schrieb:

      Was man nicht hat, kann man nicht übertragen( abgesehen von etwas ausschweifenderen Zusammenkünften bei denen ein Mann im Minutentakt mit verschiedenen Frauen schläft... ;) )

      Ava schrieb:

      Was man nicht hat, kann man nicht übertragen( abgesehen von etwas ausschweifenderen Zusammenkünften bei denen ein Mann im Minutentakt mit verschiedenen Frauen schläft... ;) )
      Das ist sicher richtig, führt aber nicht weiter. Bleiben wir bei der Beschneidung: Diese würde - wenn es denn wahr wäre - nur vor einer Ansteckung durch Geschlechtsverkehr helfen. Gerade bei HIV geschieht die Ansteckung sehr häufig durch verunreinigte medizinische Instrumente. Dann ist die Schlussfolgerung, ich kann mich weniger anstecken, also werde ich auch andere nicht anstecken also krass daneben.

      Auch bei Geschlechtskrankheiten scheint die Übertragung in seltenen Fällen auch oral möglich zu sein.

      Ich bleibe dabei, dass es wissenschaftlich nicht sauber ist, was Herr Hakenberg da schreibt.
    • Generell werden sexuell übertragbare Erkrankungen (besonders viral bedingte) weniger häufig von beschnittenen Männern übertragen, aber wiederum sind Fragen der Prävalenz, der Lebensweise und der Nutzung anderer Präventionsmaßnahmen dabei so bedeutsam, dass hier ein multifaktoriell beeinflusstes Geschehen vorliegt.


      So ist der genaue Wortlaut.
      Ich kenne die Studien nicht, auf die er sich bezieht und wie wir alle wissen, kann man statistisch ALLES beweisen- auch den Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Zahl der Störche.
      (ruhr-uni-bochum.de/psy-methoden/methodenlehre/Klausur306.pdf). Man muß nur das entsprechende Studiendesign haben z. B. als Studiengruppe A beschnittene evangelikale Familienväter und als Kontrollgruppe unbeschnittene Strichjungen. Rat mal, welche Ergebnisse ich bekomme!


      Was er jedoch sagt ist, daß das auch gar keine Rolle spielt, weil andere Dinge den Ausschlag geben, sodaß eine isolierte Betrachtung unsinnig ist.
    • Ava schrieb:

      Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Zahl der Störche.
      Auch den Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Brötchenkonsum gibt es: Der Brötchenkonsum ist im Laufe von Jahrzehnten im gleichen Maß gestiegen, wie die Geburtenzahlen zurückgingen. Demnach wirkt der Verzehr von Brötchen empfängnisverhütend. :D
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Wieso ist dieser Kasper nicht in der Hall of shame?
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Der Gesetzentwurf ist verfassungsrechtlich über jeden Zweifel erhaben.
      Ich bin sehr froh darüber, dass Herr Heinig was die Verfassung betrifft, nichts zu entscheiden hat und wir auf diese Meinung, keine Gewichtigkeit geben müssen. Diese Stellungnahme ist ein Wirrwarr aus juristischen Denkspielchen um sein theologisches Wunschdenken zu erfüllen. Kirchenrechtler eben. Die Politik hat sachlich entschieden und sich informiert behauptet Herr Heinig. Man muss sich nur mal die geladenen "Gutachter" vor dem Rechtsausschuss ansehen, sowie das Eiltempo, mit welchem man dieses Gesetz in das Grundgesetz schoss. Der Rest spricht Bände.
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Guy schrieb:

      Wieso ist dieser Kasper nicht in der Hall of shame?
      Weil es dafür mehr braucht als nur "Kasper". Man muss schon irgendwie auch originell sein. Wer sich nur selbst ständig wiederholt, kommt man da nicht rein, oder? Es gibt mittlerweile so viele Kandidaten, da muss man schon wählerisch sein. ;)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • sol1 schrieb:

      Heinig legt nach
      Lustige Idee:


      Die zukünftige Meinungsbildung in den Fachgesellschaften wird zeigen, ob im vierten oder fünften Monat ohne ärztliche Beteiligung überhaupt eine fachgerechte Beschneidung durchgeführt werden kann. Wenn das nicht der Fall ist, wäre sie nach dem jetzigen Gesetz halt verboten.

      "halt verboten" - sagt ein Jura-Professor. <X

      Erst probieren, dann studieren?

      Also die Ärzteschaft hat sich doch längst eindeutig geäußert, dass eine fachgerechte Betäubung nur durch Ärzte möglich ist. Demnach ist also der komplette Absatz 2. "verboten". Das Gesetz verbietet sich also (teilweise) selbst.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Heinig war 2012:

      Dozent für Religionsrecht und Religionspolitik am Rabbinerseminar zu

      Berlin. Kooptiertes Mitglied der „Berliner Studien zum jüdischen Recht“ an der
      Humboldt-Universität Berlin.

      Heinig ist übrigens:

      Mitglied in der Deutsch-Israelischen Juristenvereinigung e.V

      uni-goettingen.de/de/document/…0Prof.%20Dr.%20Heinig.pdf
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"