Da die BTW naht und da die PdH (früher: Humanisten) in NRW nicht antreten darf, hab ich mal die Volt-Politikerin Clarissa Fahrenholz auf abgeordnetenwatch zu ihrer Position gefragt.
Die NRW-Liste von Volt enthält 20 Politiker, dabei belegt Clarissa Fahrenholz den dritten Platz.
Die Politikerin auf Volts erstem Platz, Frances Noltekuhlemann scheint auf ihrem Profil auf abgeordnetenwatch keine Fragen zu beantworten.
Der zweite Platz, David Krappitz, hat leider kein Profil auf abgeordnetenwatch. (von den insgesamt 20 Politikern auf der Volt-NRW-Liste haben nur 10 ein Profil auf abgeordnetenwatch.)
So fiel meine Wahl auf Clarissa Fahrehnholz, hier ist meine Frage und ihre Antwort.
„Die weibliche Beschneidung wird von Volt entschieden abgelehnt.“ und wird von Volt „klar als unzulässig betrachtet.“
„[Fahrenholz] persönlich steh[t] der Beschneidung von jungen Mädchen und Frauen entschieden entgegen.“
Was die weibliche Beschneidung angeht, stimme ich Volt und Fahrenholz vollkommen zu, da gibt es nichts hinzuzufügen.
Bei der männlichen, nicht medizinisch begründeten Beschneidung druckst sie aber herum, die „betrachtet“ sie jetzt nur noch „kritisch“. Warum steht Fahrenholz dieser nicht genauso „entschieden entgegen“?
Und Volt möchte „dass die Entscheidung zur [männlichen] Beschneidung in einem informierten und respektvollen Kontext getroffen wird, wobei die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.“
Warum ist hier keine eindeutige Distanzierung? Warum wird Erwachsenen überhaupt das Recht zugestanden, über den Körper von Jungen zu entscheiden - Jungen welche diese Entscheidungen dann ein Leben lang ausbaden müssen?
„Volt befürwortet [...] das Recht von Kindern [...], über medizinische Eingriffe, die sie betreffen, informiert und in einem angemessenen Alter selbst entscheiden zu können.“ Und meiner Meinung nach ist dieses „angemessene Alter“ die Volljährigkeit. Welches Alter Volt darunter versteht bleibt leider unklar.
Letztendlich ist der Ansatz aber vorhanden. Dass Fahrenholz die Beschneidung von Jungen kritisch sieht, geht natürlich in die richtige Richtung. Die Einstellung von Volt ist allemal eine Verbesserung der aktuellen Situation, wo Eltern schon bereits an neugeborenen Jungen rumschnippeln dürfen. Trotzdem ist noch Luft nach oben: Eine vollständige Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ist hier noch nicht zu erkennen. Und Kultur und Religion räumt Volt - anders als z.B. die PdH mit ihrer "gottlosen Politik" - einen zu hohen Stellenwert ein.
Die NRW-Liste von Volt enthält 20 Politiker, dabei belegt Clarissa Fahrenholz den dritten Platz.
Die Politikerin auf Volts erstem Platz, Frances Noltekuhlemann scheint auf ihrem Profil auf abgeordnetenwatch keine Fragen zu beantworten.
Der zweite Platz, David Krappitz, hat leider kein Profil auf abgeordnetenwatch. (von den insgesamt 20 Politikern auf der Volt-NRW-Liste haben nur 10 ein Profil auf abgeordnetenwatch.)
So fiel meine Wahl auf Clarissa Fahrehnholz, hier ist meine Frage und ihre Antwort.
Udo R. schrieb:
Wie stehen Sie persönlich und Ihre Partei Volt zum Thema Beschneidung?
In vielen Religionen und Kulturen ist die Beschneidung des Genitals von Kindern üblich, auch wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
Die männliche Beschneidung ist u.a. im Judentum und Islam üblich. In Deutschland darf sie durchgeführt werden, auch ohne medizinische Gründe.
Die weibliche Beschneidung ist hauptsächlich in Subsahara-Afrika eine Tradition, z.B. im dortigen Islam, Christentum, Judentum. Sie ist durch Einwanderung auch nach Deutschland gelangt, hier allerdings verboten.
Beschneidungsbefürworter argumentieren mit dem Sorgerecht der Eltern und der Religionsfreiheit der Eltern und des Kindes.
Beschneidungskritiker argumentieren mit dem Recht des Kindes auf Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit.
Sie haben angegeben, sich als Afrodeutsche für Gleichstellung der Geschlechter und für eine diverse, vielfältige Kultur einzusetzen.
Wie steht Volt sowie Sie persönlich zu diesem Thema? Wollen sie z.B. die weibliche Beschneidung erlauben? Oder die männliche verbieten?
Wie kann man ihre Antwort bewerten? Meine Einschätzung:Clarissa Fahrenholz Volt schrieb:
Die Position von Volt zu Themen wie Beschneidung basiert auf den Grundwerten der Menschenrechte, der Gleichheit und der individuellen Selbstbestimmung.
Die männliche Beschneidung ist in vielen Kulturen und Religionen eine etablierte Praxis. Volt erkennt das Recht der Eltern an, religiöse und kulturelle Traditionen zu pflegen. Gleichzeitig wird betont, dass die körperliche Unversehrtheit des Kindes respektiert werden muss. Es ist wichtig, dass die Entscheidung zur Beschneidung in einem informierten und respektvollen Kontext getroffen wird, wobei die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.
Die weibliche Beschneidung wird von Volt entschieden abgelehnt. Sie wird als eine Form der Gewalt gegen Frauen und Mädchen betrachtet, die schwerwiegende physische und psychische Folgen haben kann. Volt setzt sich für die Rechte von Frauen und Mädchen ein und unterstützt Maßnahmen, die darauf abzielen, diese Praktiken zu beenden und Aufklärung sowie Prävention zu fördern.
Volt befürwortet das Recht jedes Individuums auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Dies schließt das Recht von Kindern ein, über medizinische Eingriffe, die sie betreffen, informiert und in einem angemessenen Alter selbst entscheiden zu können.
Insgesamt plädiert Volt und für einen respektvollen Dialog über kulturelle Praktiken und die Rechte von Individuen, wobei der Schutz von Kindern und die Wahrung ihrer Rechte an oberster Stelle stehen. Es wird nicht angestrebt, die männliche Beschneidung zu verbieten, solange sie in einem verantwortungsvollen Rahmen erfolgt, aber die weibliche Beschneidung wird klar als unzulässig betrachtet.
Ich persönlich stehe der Beschneidung von jungen Mädchen und Frauen entschieden entgegen. Ebenso betrachte ich die Beschneidung von Jungen kritisch, es sei denn, sie erfolgt aus gesundheitlichen Gründen.
„Die weibliche Beschneidung wird von Volt entschieden abgelehnt.“ und wird von Volt „klar als unzulässig betrachtet.“
„[Fahrenholz] persönlich steh[t] der Beschneidung von jungen Mädchen und Frauen entschieden entgegen.“
Was die weibliche Beschneidung angeht, stimme ich Volt und Fahrenholz vollkommen zu, da gibt es nichts hinzuzufügen.
Bei der männlichen, nicht medizinisch begründeten Beschneidung druckst sie aber herum, die „betrachtet“ sie jetzt nur noch „kritisch“. Warum steht Fahrenholz dieser nicht genauso „entschieden entgegen“?
Und Volt möchte „dass die Entscheidung zur [männlichen] Beschneidung in einem informierten und respektvollen Kontext getroffen wird, wobei die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.“
Warum ist hier keine eindeutige Distanzierung? Warum wird Erwachsenen überhaupt das Recht zugestanden, über den Körper von Jungen zu entscheiden - Jungen welche diese Entscheidungen dann ein Leben lang ausbaden müssen?
„Volt befürwortet [...] das Recht von Kindern [...], über medizinische Eingriffe, die sie betreffen, informiert und in einem angemessenen Alter selbst entscheiden zu können.“ Und meiner Meinung nach ist dieses „angemessene Alter“ die Volljährigkeit. Welches Alter Volt darunter versteht bleibt leider unklar.
Letztendlich ist der Ansatz aber vorhanden. Dass Fahrenholz die Beschneidung von Jungen kritisch sieht, geht natürlich in die richtige Richtung. Die Einstellung von Volt ist allemal eine Verbesserung der aktuellen Situation, wo Eltern schon bereits an neugeborenen Jungen rumschnippeln dürfen. Trotzdem ist noch Luft nach oben: Eine vollständige Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ist hier noch nicht zu erkennen. Und Kultur und Religion räumt Volt - anders als z.B. die PdH mit ihrer "gottlosen Politik" - einen zu hohen Stellenwert ein.