In der Zeit, in der ich mit meinem ersten Freund zusammen war, lernte ich Sexualität als etwas leichtes, spielerisches, ungezwungenes kennen. Wir erforschten unsere Körper und lernten all unsere empfindlichen Stellen kennen. Und obwohl es in dieser Zeit unendlich schön für uns beide war, war Sex nie das Wichtigste für uns. Er hatte eher die Bedeutung eines leckeren Desserts und oft waren wir schon vom Hauptgericht satt. Und das war auch völlig in Ordnung so.
Dann lernte ich meinen Mann kennen. Er war unheimlich sexy, ein Frauenschwarm, der reihenweise die Herzen brach und schon viel Erfahrungen hatte und er wollte mich.
Als ich ihn zum ersten Mal nackt sah, war ich entsetzt über diese Narbe an seinem Penis. Ich war gewohnt, über alles zu reden, also fragte ich ihn, was ihm hier passiert sei. Ich merkte schnell, dass er darüber nicht wirklich sprechen wollte. Ich erfuhr nur, dass er wohl 15 oder 16 war und zusammen mit seinem Bruder zuhause beschnitten wurde. Ich wollte auch wissen, ob durch die Beschneidung ihm nicht etwas fehlte, er meinte aber, dass er dadurch viel länger könne und sein Penis nun viel hygienischer sei. Das stimmte teilweise, der typisch männliche Geruch war weg, allerdings mochte ich diesen Geruch sehr gern, ich lag oft bei meinem ersten Freund auf dem Bauch und hab ihn einfach eingeatmet. Ich mochte auch gerne riechen, wenn wir miteinander geschlafen hatten, für mich war das ein Geruch, der Wärme und Geborgenheit verbreitete und nicht etwas, was ekelhaft war oder auch nur unangenehm.
Am Anfang hatten wir eine wunderschöne Zeit, einfach weil wir viele Gemeinsamkeiten hatten. Rein sexuell klappte es jedoch überhaupt nicht, ich schien alles falsch zu machen. Mal tat ich ihm weh oder war zu sanft, mal war ich zu schnell, mal zu langsam, ständig musste er mich darüber belehren, wie und was ich tun sollte, er mochte es nicht überall berührt werden, oder tat es mir weh, weil es zu lange dauerte. Er gab mir die Schuld daran, da ich nicht viel Erfahrungen hatte und mein früherer Freund es wohl auch nicht „geblickt“ hatte. Ich fing an zu glauben, dass wir damals zu kindlich miteinander umgingen und dass es Erwachsene eben anders machten. Ich war davon überzeugt, mir fehle es einfach an Leidenschaft und ich sei nicht verführerisch genug, um einen erfahren Mann zu reizen. Ich fing auch an, Komplexe zu bekommen, fand mich zu dick und meine Brüste nicht schön genug, weil er sie so gut wie gar nicht beachtete. Und möglicherweise war ich einfach zu weit, weil ich merkte, dass er in mir nicht so viel fühlte wie mein früherer Freund.
So nach 1 1/2 Jahren stand für mich fester, dass er mich einfach nicht wirklich liebte, ich wollte nicht mehr ständig mit seinen früheren Freundinnen verglichen werden und immer das Gefühl haben, ich mach alles falsch. Also wollte ich Schluss machen mit ihm, was aber nicht so einfach war, denn jedes mal wenn es ernst wurde, änderte er sein Verhalten, legte schlechte Eigenschaften ab und es ging wieder eine zeitlang gut.
Trotz aller Bemühungen blieb in mir das Gefühl als liebte er mich nicht wirklich, es fehlte etwas, was ich früher hatte und er konnte es mir nicht geben.
Schließlich trennte ich mich endgültig von diesem Mann um wieder ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit zu bekommen.
Diese Freiheit dauerte allerdings nicht lang, ich lernte schon bald wieder einen Mann kennen.
Mittlerweile war ich 26 und hatte das Selbstbewusstsein einer Klosterschülerin, aber ich wollte auch mal eine leidenschaftliche Frau sein, die Spaß am Sex hatte, und erleben, wovon immer alle redeten.
Aber daraus wurde nichts, er merkte gleich beim ersten Mal, dass ich nicht wirklich was fühlte. Und weil ich nichts fühlte, konnte er auch nichts fühlen. Im Gegensatz zu meinem letzten Freund war er aber sehr offen ich konnte mit ihm über alles reden, auch er redete offen über seine Gefühle.
Aber es ging nicht. Es dauerte jedesmal viel zu lange, bis ich schöne Gefühle bekam. So lange, dass ich davon wund wurde. Ebenso konnte er nicht kommen wenn ich nichts fühlte, es war die reinste Schwerstarbeit. Zum Glück hatte er viel Humor und wir lachten darüber.
Wieder gab ich mir die Schuld, ich kam nicht auf die Idee, dass es vielleicht daran liegen konnte, dass er auch beschnitten war.
Mir wurde bald klar, dass auch diese Beziehung zu Ende war, bevor sie wirklich begonnen hatte.
Irgendwann stand er vor mir. Im Gegensatz zu den anderen drei Männern, war er gar nicht mein Traummann. Er liess aber nicht locker, trotz Warnung, dass ich rein sexuell gesehen eine Niete sei, wollt er mich. Er überschüttete mich mit Komplimenten, schrieb mir Liebesbriefe oder überraschte mich mit Kleinigkeiten. Das tat so gut und ich merkte, wie ganz allmählich mein Selbstbewusstsein zurückkam.
Wir wurden ein Paar und ich war völlig erstaunt darüber, dass er auf so überflüssigen Schnickschnack wie Kerzenlicht, Musik und Vorspiel Wert legte.
Am Anfang war ich ihm bei allem zu schnell oder zu grob, ich musste erst wieder lernen den Kopf abzuschalten, aufhören zu denken und auf die Signale meines Körpers zu hören. Da ich das eigentlich alles schon mit 16 gelernt hatte, gab es zwischen uns keine Probleme und dass Schöne war, dass das Vorspiel wieder wichtiger wurde als das miteinander schlafen. Und was ich sehr angenehm empfand war, dass man keine Spucke mehr brauchte um alles feuchter zu machen, denn wenn ich dieses Geräusch nur hörte, hatte ich schon genug.
Wir waren ein Traumpaar, das nicht die Finger voneinander lassen konnte. Das Gefühl von Liebe und Geborgenheit kam wieder zurück, das ich schon glaubte, für immer verloren zu haben.
Leider musste er häufiger für mehrere Monate auf Montage gehen, die Trennungen waren jedes Mal dramatisch und wir litten beide unendlich darunter. Auch war er sehr eifersüchtig und ich verkraftete nicht, dass er, wenn er zuhause war, er mehr Zeit auf dem Fußballplatz verbrachte als mit mir.
Schließlich zerbrach auch diese Beziehung.
Ich war am Ende, saß nur noch Zuhause, schaute traurige Liebesfilme an und tat mir selbst leid. Der einzige, der mir geblieben war, war mein Exfreund, der gelegentlich kam um Post abzuholen.
Schließlich kamen wir wieder zusammen.
Ich wurde schon bald schwanger, wir heirateten und bekamen nacheinander unsere Kinder.
Unser Liebesleben war soweit okay. Es war zwar immer nur der "ein-bisschen-Hauptgericht-und-Nachtisch-Sex“ , aber ich schob es drauf, dass es nie „Vorspeise“ gab, auf die mangelnde Zeit und mit Kindern hatte man sowieso irgendwie nie Zeit füreinander. Diesesmal war ich mir wenigsten sicher, dass er mich liebte, wenn ich auch jedesmal dieses seltsame Gefühl „danach“ hatte. Da war so eine Leere, dass ich mich am liebsten gleich wegdrehte und mir zum heulen zumute war, ich konnte mir nicht erklären woher dieses Gefühl kam.
Auf Facebook hatte ich eine Freundin, mit der ich mich sehr gut verstand. Wir beide hatten die gleichen Interessen und wir konnten uns einfach über alles unterhalten. Irgendwann kamen wir auf unsere Männer zu sprechen und wie unglücklich wir mit unserm Sexualleben waren. Wir nannten uns, die "Mutter Theresas der Bettkante" denn eigentlich schliefen wir nur aus Mitleid mit ihnen. Es war erstaunlich, wie ähnlich unsere Probleme waren, außer der Frau meines Schwagers kannte ich sonst niemanden. Bei meinen anderen Freundinnen war es zwar so, dass sie manchmal keine Lust hatten, aber ansonsten kannten sie keine sexuellen Probleme.
Auf Facebook fand ich dann den Artikel "wie schadet die Beschneidung von Jungen" da las ich genau die Probleme, die mein Mann hatte. Ich stellte den Artikel auf meine Seite, kurze Zeit später kam eine Antwort von meiner Freundin: "Oh Mann, jetzt verstehe ich einiges besser, die armen gefühlsamputierten Männer."
"Deiner auch?" fragte ich. Wir hatten uns noch nie darüber unterhalten und wären auch nie darauf gekommen, dass unsere Probleme mit der Beschneidung unserer Männer zusammenhängen. "Ja", meinte sie, und kurze Zeit später: "ich dachte schon, dass es an mir gelegen sei...."
Ja, genau das dachte ich all die Jahre auch, dass es an mir lag....
Als ich vor ein paar Tagen einen Artikel von O'Hara las, indem beschrieben wird, dass das urzeitliche Unterbewusstsein frustriert wird, verstand ich auch die Leere, die ich immer danach fühlte, er berührt meine Seele nicht und deshalb wird wohl immer eine Distanz zwischen uns bleiben. Und das alles wegen eines kleinen Stückchens Haut, das man den Kindern raubt!
Dann lernte ich meinen Mann kennen. Er war unheimlich sexy, ein Frauenschwarm, der reihenweise die Herzen brach und schon viel Erfahrungen hatte und er wollte mich.
Als ich ihn zum ersten Mal nackt sah, war ich entsetzt über diese Narbe an seinem Penis. Ich war gewohnt, über alles zu reden, also fragte ich ihn, was ihm hier passiert sei. Ich merkte schnell, dass er darüber nicht wirklich sprechen wollte. Ich erfuhr nur, dass er wohl 15 oder 16 war und zusammen mit seinem Bruder zuhause beschnitten wurde. Ich wollte auch wissen, ob durch die Beschneidung ihm nicht etwas fehlte, er meinte aber, dass er dadurch viel länger könne und sein Penis nun viel hygienischer sei. Das stimmte teilweise, der typisch männliche Geruch war weg, allerdings mochte ich diesen Geruch sehr gern, ich lag oft bei meinem ersten Freund auf dem Bauch und hab ihn einfach eingeatmet. Ich mochte auch gerne riechen, wenn wir miteinander geschlafen hatten, für mich war das ein Geruch, der Wärme und Geborgenheit verbreitete und nicht etwas, was ekelhaft war oder auch nur unangenehm.
Am Anfang hatten wir eine wunderschöne Zeit, einfach weil wir viele Gemeinsamkeiten hatten. Rein sexuell klappte es jedoch überhaupt nicht, ich schien alles falsch zu machen. Mal tat ich ihm weh oder war zu sanft, mal war ich zu schnell, mal zu langsam, ständig musste er mich darüber belehren, wie und was ich tun sollte, er mochte es nicht überall berührt werden, oder tat es mir weh, weil es zu lange dauerte. Er gab mir die Schuld daran, da ich nicht viel Erfahrungen hatte und mein früherer Freund es wohl auch nicht „geblickt“ hatte. Ich fing an zu glauben, dass wir damals zu kindlich miteinander umgingen und dass es Erwachsene eben anders machten. Ich war davon überzeugt, mir fehle es einfach an Leidenschaft und ich sei nicht verführerisch genug, um einen erfahren Mann zu reizen. Ich fing auch an, Komplexe zu bekommen, fand mich zu dick und meine Brüste nicht schön genug, weil er sie so gut wie gar nicht beachtete. Und möglicherweise war ich einfach zu weit, weil ich merkte, dass er in mir nicht so viel fühlte wie mein früherer Freund.
So nach 1 1/2 Jahren stand für mich fester, dass er mich einfach nicht wirklich liebte, ich wollte nicht mehr ständig mit seinen früheren Freundinnen verglichen werden und immer das Gefühl haben, ich mach alles falsch. Also wollte ich Schluss machen mit ihm, was aber nicht so einfach war, denn jedes mal wenn es ernst wurde, änderte er sein Verhalten, legte schlechte Eigenschaften ab und es ging wieder eine zeitlang gut.
Trotz aller Bemühungen blieb in mir das Gefühl als liebte er mich nicht wirklich, es fehlte etwas, was ich früher hatte und er konnte es mir nicht geben.
Schließlich trennte ich mich endgültig von diesem Mann um wieder ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit zu bekommen.
Diese Freiheit dauerte allerdings nicht lang, ich lernte schon bald wieder einen Mann kennen.
Mittlerweile war ich 26 und hatte das Selbstbewusstsein einer Klosterschülerin, aber ich wollte auch mal eine leidenschaftliche Frau sein, die Spaß am Sex hatte, und erleben, wovon immer alle redeten.
Aber daraus wurde nichts, er merkte gleich beim ersten Mal, dass ich nicht wirklich was fühlte. Und weil ich nichts fühlte, konnte er auch nichts fühlen. Im Gegensatz zu meinem letzten Freund war er aber sehr offen ich konnte mit ihm über alles reden, auch er redete offen über seine Gefühle.
Aber es ging nicht. Es dauerte jedesmal viel zu lange, bis ich schöne Gefühle bekam. So lange, dass ich davon wund wurde. Ebenso konnte er nicht kommen wenn ich nichts fühlte, es war die reinste Schwerstarbeit. Zum Glück hatte er viel Humor und wir lachten darüber.
Wieder gab ich mir die Schuld, ich kam nicht auf die Idee, dass es vielleicht daran liegen konnte, dass er auch beschnitten war.
Mir wurde bald klar, dass auch diese Beziehung zu Ende war, bevor sie wirklich begonnen hatte.
Irgendwann stand er vor mir. Im Gegensatz zu den anderen drei Männern, war er gar nicht mein Traummann. Er liess aber nicht locker, trotz Warnung, dass ich rein sexuell gesehen eine Niete sei, wollt er mich. Er überschüttete mich mit Komplimenten, schrieb mir Liebesbriefe oder überraschte mich mit Kleinigkeiten. Das tat so gut und ich merkte, wie ganz allmählich mein Selbstbewusstsein zurückkam.
Wir wurden ein Paar und ich war völlig erstaunt darüber, dass er auf so überflüssigen Schnickschnack wie Kerzenlicht, Musik und Vorspiel Wert legte.
Am Anfang war ich ihm bei allem zu schnell oder zu grob, ich musste erst wieder lernen den Kopf abzuschalten, aufhören zu denken und auf die Signale meines Körpers zu hören. Da ich das eigentlich alles schon mit 16 gelernt hatte, gab es zwischen uns keine Probleme und dass Schöne war, dass das Vorspiel wieder wichtiger wurde als das miteinander schlafen. Und was ich sehr angenehm empfand war, dass man keine Spucke mehr brauchte um alles feuchter zu machen, denn wenn ich dieses Geräusch nur hörte, hatte ich schon genug.
Wir waren ein Traumpaar, das nicht die Finger voneinander lassen konnte. Das Gefühl von Liebe und Geborgenheit kam wieder zurück, das ich schon glaubte, für immer verloren zu haben.
Leider musste er häufiger für mehrere Monate auf Montage gehen, die Trennungen waren jedes Mal dramatisch und wir litten beide unendlich darunter. Auch war er sehr eifersüchtig und ich verkraftete nicht, dass er, wenn er zuhause war, er mehr Zeit auf dem Fußballplatz verbrachte als mit mir.
Schließlich zerbrach auch diese Beziehung.
Ich war am Ende, saß nur noch Zuhause, schaute traurige Liebesfilme an und tat mir selbst leid. Der einzige, der mir geblieben war, war mein Exfreund, der gelegentlich kam um Post abzuholen.
Schließlich kamen wir wieder zusammen.
Ich wurde schon bald schwanger, wir heirateten und bekamen nacheinander unsere Kinder.
Unser Liebesleben war soweit okay. Es war zwar immer nur der "ein-bisschen-Hauptgericht-und-Nachtisch-Sex“ , aber ich schob es drauf, dass es nie „Vorspeise“ gab, auf die mangelnde Zeit und mit Kindern hatte man sowieso irgendwie nie Zeit füreinander. Diesesmal war ich mir wenigsten sicher, dass er mich liebte, wenn ich auch jedesmal dieses seltsame Gefühl „danach“ hatte. Da war so eine Leere, dass ich mich am liebsten gleich wegdrehte und mir zum heulen zumute war, ich konnte mir nicht erklären woher dieses Gefühl kam.
Auf Facebook hatte ich eine Freundin, mit der ich mich sehr gut verstand. Wir beide hatten die gleichen Interessen und wir konnten uns einfach über alles unterhalten. Irgendwann kamen wir auf unsere Männer zu sprechen und wie unglücklich wir mit unserm Sexualleben waren. Wir nannten uns, die "Mutter Theresas der Bettkante" denn eigentlich schliefen wir nur aus Mitleid mit ihnen. Es war erstaunlich, wie ähnlich unsere Probleme waren, außer der Frau meines Schwagers kannte ich sonst niemanden. Bei meinen anderen Freundinnen war es zwar so, dass sie manchmal keine Lust hatten, aber ansonsten kannten sie keine sexuellen Probleme.
Auf Facebook fand ich dann den Artikel "wie schadet die Beschneidung von Jungen" da las ich genau die Probleme, die mein Mann hatte. Ich stellte den Artikel auf meine Seite, kurze Zeit später kam eine Antwort von meiner Freundin: "Oh Mann, jetzt verstehe ich einiges besser, die armen gefühlsamputierten Männer."
"Deiner auch?" fragte ich. Wir hatten uns noch nie darüber unterhalten und wären auch nie darauf gekommen, dass unsere Probleme mit der Beschneidung unserer Männer zusammenhängen. "Ja", meinte sie, und kurze Zeit später: "ich dachte schon, dass es an mir gelegen sei...."
Ja, genau das dachte ich all die Jahre auch, dass es an mir lag....
Als ich vor ein paar Tagen einen Artikel von O'Hara las, indem beschrieben wird, dass das urzeitliche Unterbewusstsein frustriert wird, verstand ich auch die Leere, die ich immer danach fühlte, er berührt meine Seele nicht und deshalb wird wohl immer eine Distanz zwischen uns bleiben. Und das alles wegen eines kleinen Stückchens Haut, das man den Kindern raubt!