Und ich dachte immer es liegt an mir...

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    • Theresa schrieb:

      Danke für Deine aufmumderten Worte, es fällt mir auch nicht so einfach offen darüber zu schreiben.
      Du machst es super, und ich hoffe noch viele Frauen finden den Mut dazu...

      Das mit dem Tor zur Hölle, lass es. Ich denke Du würdest es auch gar nicht schaffen, sondern nur das Tor zum Streit...

      Theresa schrieb:

      Schwierig, denn wenn sie nicht total egoistisch ist müsste sie tief im innern was merken
      Und wenn sie den Unterschied nicht kennt, nur Verkehr mit Beschnittenen kennt, ist sie dann auch total egoistisch?

      Würdest Du hier schreiben, wärest Du "erleuchtet", wenn Du nie den Unterschied kennengelernt hättest? Oder würdest Du Dir immer noch die Schuld geben ?

      Theresa schrieb:

      sagte mein Mann noch zu ihr, „lasst das doch bleiben!“ er ging aber nicht näher darauf ein.
      Sagen diese Worte nicht wahnsinnig viel?

      Ich denke er ist erleuchtet, aber nur soweit, wie er es aushalten kann...

      Da fällt mir die Geschichte von Weguer ein, wie er sich von seiner Frau verletzt, zurückgesetzt, abgelehnt fühlte, als sie sich weigerte ihren Sohn wegen einer Phimose beschneiden zu lassen...

      Und Dein Mann sagt sofort...
      Hättet ihr Söhne, er hätte sie vor Dir beschützen müssen?

      Theresa schrieb:

      Bis jetzt lag es ja immer an mir, die Porbleme hatte und plötzlich schiebe ich die auf ihn und manch Verbesserungsvorschläge.
      Mach Verbesserungsvorschläge, aber gib nicht ihm, oder seiner Beschneidung, für die er nichts kann, die Schuld. Sag ihm, dass Du ein Problem hast und frag ihn ob er Dir helfen kann...
      Schuldzuweisungen helfen niemandem. Und von euch 2 hat keiner Schuld.
      Schau was Du rausholen kannst. Für euch beide...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Hallo Urolüge,
      Würdest Du hier schreiben, wärest Du "erleuchtet", wenn Du nie den Unterschied kennengelernt hättest? Oder würdest Du Dir immer noch die Schuld geben ?
      Wenn eine Beziehung zu Ende geht, bleibt meist nur der Schmerz in Erinnerung und wenn dann eine neue Beziehung anfing habe ich nie das sexuelle Verhalten der Männer verglichen, wenn irgend was nicht stimmte habe ich die Schuld bei mir gesucht. Was mir zwar fehlte war die Vorhaut zum spielen aber dass hab ich verdrängt.
      Erst als mich meine Freundin, die noch nie mit Intakten zusammen war fragte ob es einen Unterschied gibt, habe ich zuerst nein gesagt aber dann vielen mir doch etliche ein.

      Das beste ist offen darüber zu reden, als Mann muss man einfach den Mut finden das anzusprechen ich glaube eine Frau die ihren Mann liebt hilft auf jeden Fall eine Lösung zu finden. Das ist auf jeden Fall besser als Jahre lang nicht wissen was los ist und darauf zu hoffen, dass es irgend wann besser wird.

      Als ich eben runterscrollte las ich den Satz, "ich frage auch öfters meine Freundin, ob sie den Sex mit mir gut findet..." bei guten Sex muss man diese Frage nicht stellen, dass sieht man, dass spürt man, dass fühlt man, dass das der Gipfel der Gefühle war, dass macht jede Frage überflüssig!!!

      Über die Frage, ob ich meine Söhne beschnitten hätte, habe ich noch mal nachgedacht, ich hab auch einige Videos angeschaut wo meine Mädels frisch geboren waren und ich war eine dieser Mütter die ihre Kinder nicht aus der Hand gaben. Sogar nach dem Impfen saß ich nachts am Bett und konnte nicht schlafen, weil ich Angst um sie hatte. Ausserdem mag ich Krankenhäuser nicht, hab sie sogar bei der Geburt vermieden also ich denke nein, meine Söhne hätten bestimmt ihre Vorhaut noch.

      Aus meinem Mann werde ich nicht so recht schlau, weil neulich als wir beiläufig über Beschneidung sprachen, meinte er, dass er froh darüber ist und es sei gut so, dass hängt wohl mit der Tagesverfassung bei ihm ab!?
    • Hallo ihr Lieben,

      ich bin ganz neu hier und wühle mich gerade noch wahllos und deutlich überfordert durch die zahlreichen Themen, die es hier so gibt. Ich denke hier ist ein guter Anfang um zu beginnen.
      Seit 11 Jahren sind mein Freund und ich schon zusammen. Er war 21 und ich 16 Jahre alt. Ich hatte bis dato eigentlich keine sexuellen Erfahrungen gemacht. Wir lieben uns sehr, sind ein Team in allen Fragen und Situationen des Lebens. Aber Beide sind wir auch sehr sensibel, wenn es um die eigene Person geht.

      Zu Anfang begleitete mich das Gefühl von dieser Leere, die im ersten Thread erwähnt wurde, nur gelegentlich. Da habe ich mir irgendwie noch nicht so viele Gedanken gemacht wie später. Ich dachte immer, dass es mit Zunahme an Erfahrung und Vertrautheit schon besser werden wird. Zum Schluss war es ein dauerhafter Begleiter während und nach dem Sex. Ich hatte einfach immer das Gefühl, er empfindet nichts dabei. Was sich ja mittlerweile auch irgendwie als richtig erwies....leider Jahre zu spät.
      Auch ich habe immer geglaubt, ich mache etwas falsch. Das führte natürlich dazu, dass mein Selbstbewusstsein, was meine Sexualität anging, immer weiter nachließ. Wer dieses nicht besitzt, der traut sich auch nicht Dinge anzusprechen oder kurzum, locker und eben nicht verkrampft das Thema Sex zu behandeln. Dies führte dazu, dass ich immer frustrierter wurde, ihm vorwarf mich nicht attraktiv zu finden. Wenn sich mein Partner in absoluter Ekstase befindet, sich quasi kaum noch halten kann vor Erregung,....das ist für mich einfach mit das Schönste. Wie ihr euch hier sicher denken könnt, war es immer sehr schwer, bis nicht möglich dies zu erreichen. Er wurde natürlich auch immer unsicherer. Und schon war das große Dilemma geboren. Keiner von uns Beiden ist darauf gekommen, dass es an seiner Beschneidung liegen könnte.

      Der Sex wurde mit den Jahren quasi aus unserem Alltag verdrängt weil wir beide Angst davor hatten bestimme Erwartungen nicht erfüllen zu können. Ich glaube, dass es für ihn schlimmer war als für mich und er immer von der Angst begleitet war mich zu enttäuschen. Andersrum natürlich genauso.
      Ich habe nie in meinem Leben einen Orgasmus vorgetäuscht. Aber zum Schluss habe ich vorgetäuscht, dass es mich nicht stören würde, dass er scheinbar keine große Lust empfand, wenn ich ihn oral befriedige, meine Hand beinahe schon krampfte wenn ich ihn mit der Hand befriedigte, weil ich so fest zudrücken musste ( von dieser Spuckerei fange ich gar nicht erst an) oder, dass er beim Sex ewig brauchte und um einen Orgasmus quasi kämpfen musste.
      Damit wollte ich erreichen, dass er wieder mehr Selbstbewusstsein zurück erlangt, mir vielleicht mitteilt, was ihm gefällt oder was ich falsch mache.
      Wir haben Beide so einiges falsch gemacht. Vor allem war es die fehlende Kommunikation.

      Da nun leider auch noch ein HPV Virus ins Spiel kam, war er vor Kurzen beim Urologen, welcher ihn dann erst einmal darüber aufgeklärt hat, was für späte Konsequenzen so eine Beschneidung haben kann. Ihm ist aufgefallen, dass er Hornhaut auf der Eichel hat und dies dazu führt, dass die Empfindsamkeit deutlich nachlässt. Nachdem ich heute einige Stunden zu diesem Thema recherchiert habe und letztlich auch auf dieses Forum gestoßen bin, bin ich natürlich um einiges schlauer und wirklich geschockt, was es bedeutet beschnitten zu sein. Auf der einen Seite bin ich unglaublich erleichtert ( mein Freund, gerade auf der Arbeit, natürlich auch. Nur hatte er noch keine Gelegenheit sich "schlau" zu machen, wie ich es gerade tue). Eine riesige Last ist uns von den Schultern gefallen, weil wir Beide wissen. WIR KÖNNEN NICHTS DAFÜR!!!
      Jetzt liegt es an uns, wie wir damit umgehen und was wir daraus machen. Aber ich glaube, es wird sich einiges ändern in nächster Zeit, vor allem was unseren Mut angeht über die Dinge zu reden.
      Auf der anderen Seite bin ich traurig, dass wir und besonders er, ( Was für ignorante Ärzte es gibt!!) nie aufgeklärt wurden. Es hätte uns Jahre von Selbstzweifeln und Frust erspart. Wahrscheinlich hätten wir mit frühzeitigem Wissen der weiteren Bildung von Hornhaut entgegen wirken können.

      Ich glaube ein großes Problem besteht auch darin, dass Männer nicht miteinander reden und sich kaum austauschen. Immer der Druck Potent zu sein.
      Dadurch ist dieses Thema in unserer Gesellschaft so gut wie nicht vorhanden. Obwohl so viele betroffen sind und viele ihre Leidensgeschichte haben werden.
      So ist mein Empfinden und deswegen habe ich mich auch nie getraut darüber zu reden, weil ich immer dachte ihn auf diese Weise zu verraten oder bloß zu stellen.
      Wir Frauen tauschen uns vielleicht mehr aus, aber auch ich wollte natürlich nicht das Bild von mir preisgeben, meinen Freund nicht genügend befriedigen zu können. Da teilt man sich nur banale Dinge, wie " ach manchmal braucht er echt lange" mit. Was bescheuert ist. Eigentlich ja etwas Gutes und genauso wollte ich es ja auch darstellen. Von einem Problem erzählen, dass ihn in ein gutes Licht rückt, obwohl es wirklich ein Problem für mich ist. Als würde man vorsichtig horchen, was wohl die Antwort der anderen Frau sein könnte und wie so oft, berichten die dann von Ähnlichen Sachen..."Ansonsten haben wir tollen Sex" und man traut sich eigentlich nichts mehr zu sagen....Spielt weiter seine Rolle.

      Ich bin froh dieses Forum und euch gefunden zu haben und hoffe, dass mein Freund sich bald ebenfalls dazu gesellt und mit großen Augen Eure Erfahrungen, Geschichten und großartigen Tipps mitlesen wird.

      LG
    • Hallo :)

      Schön, dass du den Weg hier zu uns ins Forum gefunden hast! Danke auch für den Beitrag, obwohl es mir für euch beide weh tut, deine Geschichte zu hören.

      Da ich sicher bin, dass der eine oder andere älter sich wohl bald mit einer ausführlicheren und klügeren Antwort melden wird, schreibe ich hier erst einmal nur kurz einige erste Gedanken auf.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass es ziemlich traumatisch für deinen Freund werden könnte, tiefer in die "Wahrheit" über seine Beschneidung einzutauchen; jedenfalls war das für mich der Fall. Um ehrlich zu sein, habe ich mich auch heute noch nicht wirklich von diesem Schock erholt; vermutlich werde ich das auch nie ganz vollständig. Gewisse Narben bleiben wohl. Hier ist wohl viel Geduld und Verständigung nötig.

      Andererseits ist es wohl für euch beide, wie du ja bereits schreibst, sicher eine gewisse Erleichterung zumindest zu wissen, woran ihr seid; auch ich hatte mein ganzes bisheriges Leben lang damit zu kämpfen, dass etwas mit meiner Sexualität nicht in Ordnung zu sein schien, ohne aber den Finger darauf legen zu können, was es denn sein könnte. Auch das schmerzhafteste Wissen ist letztendlich wohl heilsamer als diese schreckliche ahnungsvolle Ungewissheit.

      Ein Teil dessen was verloren wurde, bleibt verloren. Damit wird er (und du) so wie alle Betroffenen leben müssen, und ich denke, dass es wichtig ist, sich dies möglichst vollkommen eingestehen zu können. Es ist durchaus angebracht traurig, schockiert, wütend über diesen Verlust zu sein. Ich denke, dass diese Gefühle zugelassen werden müssen.

      Es ist allerdings, und auch das ist wichtig, nicht alles verloren. Auch wenn ich persönlich immer noch relativ am Anfang meiner Reise stehe, kann ich bereits jetzt garantieren, dass die Erfolge von Restoring real und vielversprechender sind als ich es mir anfangs gedacht hätte. Der Weg ist lang und zuweilen mühselig, gleichzeitig aber auch belohnend und voller kleiner Erfolge. So konnte ich, nach zwei Monaten (sehr) intensiven Tuggings, heute beispielsweise zum ersten Mal seit Jahren ohne Gleitcreme masturbieren.

      Ich finde es auf alle Fälle toll, dass du dich mit dieser Sache so befasst, und ich nehme an, dass es für dich auch nicht gerade leicht war, in dieser Situation zu sein. Für weitere Informationen könnte ich noch den Film "American Circumcision" empfehlen; den gibt es hierzulande meines Wissens aber derzeit nur auf DVD. Kein einfacher Watch aber sehr informativ und, wenigstens für mich, irgendwie katharsisch.


      PS

      VorhautForscherin schrieb:

      Ich glaube ein großes Problem besteht auch darin, dass Männer nicht miteinander reden und sich kaum austauschen

      Genau das.
    • Also das gerade HPV, das ja durch Beschneidung angeblich dann kein Problem darstellen soll, euch her führt lässt mich trotz der Ernsthaftigkeit des Themas etwas schmunzeln...

      Zum Thema Männer reden nicht miteinander, das würde erstmal voraussetzen das man über Beschneidung großflächig aufgeklärt ist. Sonst redet man im Prinzip doch nur am wirklichen Problem vorbei. Ich für meinen Teil habe auch schon immer über solche Themen gesprochen, hatte z.B. auch nie ein Problem dazu zu stehen das es bei mir (leider) eher zu schnell geht. Wir haben aber trotzdem oft und guten Sex, von daher ist das kein wirkliches Problem.
      Ich denke erst wenn andere Männer merken man ist für solche Themen offen, öffnen sie sich dann auch. Die Erfahrung mache ich eigentlich regelmäßig.