Zahlen zu Zirkumzisionen in Deutschland

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    • Zahlen zu Zirkumzisionen in Deutschland

      Development of circumcision rates in Germany since the approval of ritual circumcision : A population-based analysis from 2013 to 2018



      Abstract



      Introduction
      The religious and cultural circumcision of male infants in Germany is controversially discussed. After the passing of the religious circumcision bill in 2012, an increase of infant circumcisions without medical indication was feared. The aim of this study was to analyze the development of the circumcision case numbers.Materials and methods
      We used the research database of the German Institute for Applied Health Research with a representative anonymous sample of 4.9 million insured persons to estimate the annual circumcision numbers in Germany from 2013-2018. We stratified the data according to age (< 18 vs. ≥ 18 years). The number of male adolescents in the study period was taken from the database of the German Federal Statistical Office.Results
      In the study period, 673,819 circumcisions were performed. From 2014, there was a significant decrease in the number of cases across all age groups (p = 0.049). Thereby, circumcisions in minors significantly increased (p = 0.002) and procedures in adults significantly decreased (p = 0.01) during the entire study period. The number of male minors increased by 4% from 6,709,137 (2013) to 6,992,943 (2018). The corresponding population-based number increased from 7.5 circumcisions per 1000 minors in 2013 to 8 in 2018 (p = 0.037).Conclusions
      After the passage of the circumcision bill in 2012, there was a significant increase of circumcisions in the age group of < 18 years in Germany. A major limitation of our study is that presumably many ritual circumcisions might not be provided within the health care system.
      Ja, und letztere nehmen zu. Weil es "billiger" ist. Um so schlimmer.

      "After the passage of the circumcision bill in 2012, there was a significant increase of circumcisions in the age group of < 18 years in Germany." Dürften zu >95% Genitalverstümmelungen sein.

      Mit Mädchen wäre das nie passiert. So ein Dreck nennt sich "Gleichberechtigung".

      Interessant ist: "procedures in adults significantly decreased (p = 0.01) during the entire study period." Wo uns doch von geldgeilen Ärzten ständig verkündet wird, dass die Vorhautamputation der Hit bei Männern wäre.

      Ja, wer seine Vorhaut zu schätzen gelernt hat, der gibt sie nicht für eine Kiste Gold her. Es müssen nicht nur weibliche sonder alle Menschen selbst entscheiden können und dürfen.



      europepmc.org/article/med/37256411
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Mehrere hunderttausend Genitalverstümmelungen in Deutschland gehen auf das Konto dieser 434 Kinderentrechter:

      Die Kinderverräter vom 12.12.2012
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Hier der Volltext auf Deutsch:

      link.springer.com/article/10.1007/s00120-023-02104-6

      interessant, dass der Volltext bei Springer veröffentlicht wurde. Das ist bei Springer total unüblich. Hört sich nach Sponsoring an.

      Dazu passt die Schlussbemerkung:

      Schlussfolgerung

      Mit der Verabschiedung des Beschneidungsgesetzes in Deutschland im Dezember 2012 wurde Rechtssicherheit in Bezug auf Zirkumzision bei männlichen Minderjährigen geschaffen
      Falsch. Rechtsunsicherheit - für alle Jungen in Deutschland.


      Zu den befürchteten deutlichen Steigerungen der Eingriffszahlen kam es jedoch nicht.
      Wie bitte?


      Eingriffe die außerhalb des deutschen Gesundheitssystems durchgeführt wurden, konnten in unseren Daten nicht erfasst werden. Dies ist für nicht-medizinisch indizierte Beschneidungen sowie Eingriffe außerhalb von Deutschland relevant. Außerdem verfügen wir über keine Referenzdaten aus den Jahren vor 2013, sodass es uns nur möglich ist, den unmittelbar an den Gesetzgebungszeitpunkt vom Dezember 2012 angrenzenden Zeitraum zu beschreiben.
      Dann doch einfach nicht die Klappe so weit aufreißen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"

    • Förderung

      Die Coloplast GmbH initiierte und finanzierte die Datenabfrage aus der Forschungsdatenbank InGef und stellte die Ergebnisse im Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperation kostenlos zur Verfügung.




      Und die Coloplast ist auf dem Gebiet der Urologie tätig. Passt scho!

      coloplast.de/urologie/fachkraft/
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Ich verstehe das nicht. Ich bin jetzt wieder niedergeschmettert.

      Ich dachte eigentlich, wir seien auf dem richtigen Weg und die Zahlen würden sinken.

      Laut dieser Veröffentlichung der Verbandszeitschrift des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte [Edit Forenleitung: S. 125, bitte immer Direktlinks verwenden!] beruhend auf Daten der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sank! die Zahl der ambulant vorgenommenen Beschneidungen bei Jungen bis 15 Jahren im Zeitraum von 2012 bis 2018: Von 40 000 im Jahr 2012 auf 33 000 im Jahr 2018.





      Ich verstehe das wirklich nicht. Ich bin jetzt wirklich verzweifelt. Was ist da nur los? Inwiefern unterscheiden sich die Zahlen, die im Artikel zitiert werden von jenen, die in der Studie verwendet werden.

      Warum diese unterschiedlichen Zahlen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • In dem Artikel heißt es ferner.
      Allerdings weist die betroffene Altersgruppe sehr häufig eine Phimose auf und es besteht damit eine relative medizinische Indikation zur Zirkumzision. Bei auch aus kulturellen Gründen gewünschter Zirkumzision, wird die Indikation zum Eingriff in der Regel gestellt werden. Damit dürfte ein relevanter Anteil der kulturell gewünschten Zirkumzisionen als ärztlicher Eingriff aufgrund einer vorliegenden Phimose erfolgen.

      Ja, sehr häufig tritt eine physiologische Phimose auf. Diese ist allerdings ein natürlicher Entwicklungszustand, die bei allen Jungen auftritt und ist keine Indikation zu einer medizinischen Behandlung. Ich frage mich, wissen die Autoren eigentlich den Unterschied zwischen einer entwicklungsbedingten Nicht-Zurücktziehbarkeit und einer pathologischen Phimose.
    • Welche Zahlen stimmen den jetzt? Gehen die Beschneidungszahlen in Deutschland runter oder rauf?

      Wie ihr vielleicht mitbekommen hat, wurde vor kurzem eine neue Studie veröffentlicht, der zufolge die medizinischen Beschneidungen bei Jungen unter 18 Jahren im Zeitraum 2013 bis 2018 zugenommen haben – von 50. 198 im Jahr 2013 auf 56. 011 im Jahr 2018.

      Die Daten beruhen auf den Daten der Innungs- und Betriebskrankenkassen, die dann auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurde.

      Demgegenüber werden in einem Artikel des "Kinder und Jugendarztes", der Zeitschrift des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, [Edit Forenleitung: S. 125, bitte immer Direktlinks verwenden!] die Daten der Kassenärztlichen Vereinigung genannt, die einen steten Abgang der ambulanten medizinischen Beschneidungszahlen bei Jungen unter 15 Jahren im selben Zeitraum zeigen - von 38 047 im Jahr 2013 auf 32.648 im Jahr 2018: Die Daten sind unten in der Tabelle angegeben.






      Natürlich ist klar, dass die Zahlen nicht identisch sind. Das verwundert mich. Die Altersgruppen sind ja auch nicht wirklich gleich.
      Aber trotzdem ist es verwunderlich, wenn zwei Satistiken völlig entgegengesetzte Trends und das über mehrere Jahre hinweg feststellen.

      Jetzt frage ich euch:

      Welche Zahlen sind jetzt verlässlich(er)?

      Auf welcher Basis werden die Daten der Kassenärztlichen Vereinigung eigentlich ermittelt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Bei den Kinder und Jugendärzten werden wenn ja nur die Überweisungen gezählt. Ich weiß nicht ob die Kinderchirurgen da mitgezählt werden.
      Wenn die Eltern ihre Söhne direkt zu einem Urologen oder Kinderchirurgen bringen tauchen die wohl gar nicht in der Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung auf.

      Ich gehe ganz stark davon aus das dort ein Abrechnungsbetrug vorliegt.
    • brokendream schrieb:

      Bei den Kinder und Jugendärzten werden wenn ja nur die Überweisungen gezählt. Ich weiß nicht ob die Kinderchirurgen da mitgezählt werden.
      Moment. Diese Zahlen aus den Artikeln stammen NICHT von den Kinder und Jugendärzten selbst. Die Kinder und Jugendärzte führen keine Stastistiken.

      Als Quelle für diese Zahlen des Artikels von 2020 wird Kassenärztliche Bundesvereinigung genannt.
    • 1. Es gibt keine verlässlichen Zahlen zu Zirkumzisionen an Jungen im Kindesalter weil es keine geben soll. Politisch unerwünscht.
      2. Es gibt keine verlässlichen Zahlen zu Zirkumzisionen an Jungen im Kindesalter weil es keine geben soll. Politisch unerwünscht.
      3. Es gibt keine verlässlichen Zahlen zu Zirkumzisionen an Jungen im Kindesalter weil es keine geben soll. Politisch unerwünscht.

      Wurde in Bezug auf Elternwunsch-Zirkumzisionen - ergo Genitalverstümmelungen - vom deutschen Bundestag am 12.12.2012 mit großer Mehrheit abgelehnt.
      Dito in Dänemark.

      Mit der Standard-Ausrede: Datenschutz.
      Datenschutz vor Kinderschutz. Bravo! <X

      Auch der regelmäßige Betrug an den Kassen-Beitragszahlern ist "politisch erwünscht" - aber Pssst!

      Bei den von KJA vorgelegten Zahlen erscheint mir einiges rätselhaft.

      Vertragsärztlich finanzierte Jungenbeschneidungen, ambulant:

      2012: 70.081 davon <=15 Jahre: 40.629

      >17 Jahre wird man kaum vom Jungen sprechen, sondern von Männern.

      Das würde bedeuten: fast 30.000 Zirkumzisionen im schmalen Altersband 16-17 Jahre. Kaum glaublich.

      Ich vermute die Überschrift wurde falsch gewählt. Sollte wohl "Vertragsärztlich finanzierte Beschneidungen, ambulant" heißen.

      Also gehen wir mal von 70.081 insgesamt aus.


      Dazu ist interessant:

      Selbstbestimmung schrieb:

      Prof. Dr. Roland Rinner vom Wissenschaftlichen Institut der Techniker Krankenkasse (WINEG)
      hat für das Jahr 2011 mitgeteilt, dass die Techniker Krankenkasse 1.513 Mitglieder in stationärer
      Behandlung gehabt habe, bei denen eine Zirkumzision abgerechnet worden sei. Dazu kämen
      3.691 Patienten, die bei gleicher Diagnose ambulant im Krankenhaus, sowie 72.227
      Patienten die ambulant operiert worden seien

      77.000 alleine bei der TK
      Nun ist die TK zwar eine große, aber keineswegs die einzige Kasse. Da sind noch die AOK, die Barmer, BKKs u.v.a.m.

      Wie passt das zusammen? ?(

      In dem Artikel vom KJA heißt es:


      Erfasst sind hier nur Beschneidungen,
      die von Vertragsärzten abgerechnet wur-
      den. Es fehlen also alle privatärztlichen
      Zirkumzisionen, alle Beschneidungen in
      Krankenhäusern....
      Das ist schon mal eine Fehlerquelle.

      Was auch nicht klar ist, was in dem Artikel überhaupt mit "Beschneidung" gemeint ist. Welche ICD-Schlüssel?

      Aufschlussreich ist der Artikel von 2013 von Birgitta vom Lehn in der FAZ:


      Birgitta vom Lehn schrieb:

      Die massive Ausweitung des ambulanten Operierens hat bei allen Vorteilen, die dies für Patienten im Einzelfall bedeutet, die Intransparenz eher befördert denn verringert. Denn was früher unter den Augen mehrerer, sich gegenseitig kontrollierender Fachkollegen in der Klinik stattfand, erledigt heute ein Arzt allein in seiner Praxis. Kontrollen bei Behandlung und Abrechnung finden so gut wie keine statt. Schon gar nicht wird kontrolliert, ob der Arzt auch tatsächlich das gemacht hat, was er aufgeschrieben hat. Abgerechnet wird jede Operation nach einem bestimmten Code. Für die Beschneidung gibt es einen anderen Code als für die vorhauterhaltende Operation, die sogenannte Vorhautplastik. Für die Plastik bekommt der Arzt gut 50 Prozent mehr Geld, immerhin 120 Euro extra. Welche Operation tatsächlich vorgenommen wurde, ist für die Kassen nicht nachvollziehbar: „Wir können in der Tat nicht überprüfen, ob der Arzt den falschen Code aufgeschrieben hat, sprich eine andere Behandlung durchgeführt hat als angegeben“, sagt eine AOK-Sprecherin. Und: „Das wäre dann Abrechnungsbetrug.“
      Fest steht aber, dass Ärzte den „lukrativeren“ Code im ambulanten Bereich bis zu zwanzig Mal häufiger abrechnen als den „billigeren“. Nur: In der Nachsorge stellen die Kinderärzte einen Befund fest, der dazu nicht passt. Kinderarzt Hartmann berichtet: „Eine Umfrage bei unseren Vorstandsmitgliedern und Landesverbandsvorsitzenden hat gezeigt, dass wir in unseren Praxen nach einer Operation eigentlich nur Kinder mit radikaler Beschneidung sehen, keine Kinder mit Vorhautplastiken.“

      Es gibt z.B.

      ICD N47 Vorhauthypertrophie, Phimose und Paraphimose Inkl.: Präputiale Adhäsion, Vorhautverengung

      Z41.2: Zirkumzision als Routinemaßnahme oder aus rituellen Gründen

      5-640.3 Frenulum- und Präputiumplastik


      Das wäre schon wichtig zu wissen, was davon mit den Zahlen gemeint ist. Eine Präputiumplastik ist keine Vorhautamputation. Aber eine als Präputiumplastik finanziell augehübschte Zirkumzison ist eine, und in vielen Fällen eine Genitalverstümmelung.



      von Lehn schrieb:

      So ist die Zahl der Vorhautoperationen bei kleinen Jungen in den vergangenen Jahren offenbar rasant gestiegen. Das Wissenschaftliche Institut der AOK hat für die F.A.S. alle dort abgerechneten ambulanten und klinischen Fälle von Vorhauteingriffen bei Jungen bis fünf Jahren ermittelt. 2006 waren es noch 5.472 Eingriffe, 2011 dann schon 7.103 – 30 Prozent mehr. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung verzeichnet zwischen 2008 und 2011 sogar einen Anstieg um 34 Prozent – allein im ambulanten Bereich.



      KJA schrieb:

      2018: 90 % minus 22,13 % Rückgang
      sind immer noch rund 68 % zu viele Be-
      schneidungen!
      Womöglich massenhafter
      Abrechnungsbetrug?
      „Längst hätten die hohen Beschnei-
      dungszahlen den Verdacht des massen-
      haften Abrechnungsbetruges erwecken
      müssen und entsprechende Ermittlun-
      gen von Seiten der betrogenen Kranken-
      kassen und zuletzt der Staatsanwaltschaf-
      ten hervorrufen müssen“, wundert sich
      Dr. Christoph Kupferschmid.
      Es scheint also möglich, dass ein starker Rückgang bei den "medizinisch-indizierten" Zirkumzisionen dank der neuen Leitlinie zu einem großen Teil durch Etikettenschwindel für Elternwunsch-Verstümmelungen aufgefressen wird.

      Aber es wird auf verschiedenen Ebenen getäuscht, getrickst und geschummelt - nichts genaues weiß man nicht. Sollen wir auch nicht wissen.

      Klar ist: jeder Junge hat ein Recht auf Vorhaut. Dieses Recht ist unteilbar. Man kann sich nicht damit beruhigen, dass ein Teil der Jungen von der neuen Leitlinie profitiert, wenn der Anteil der Traditionsverstümmelungen immer weiter zunimmt. Völlig jeder Kontrolle entzogen. Auf Wunsch des Bundestags.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Ok. Nochmal ganz langsam: Mir ist vollkommen bewusst, dass es keine vollständigen verlässlichen Daten gibt. Beide Datensätze sind nicht "vollständig" weder die Daten des Artikels vom KJA noch die Studie von Aksoy et al.

      Die Frage ist also, ob es - auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Zahlen unvollständig und fehlerhaft sind - der "Trend" nach oben oder nach unten ging. Denn auch unvollständige Daten können auf einen Trend hinweisen. Denn die Zahlen waren immer zu jedem Zeitpunkt unvollständig.

      Erfasst sind hier nur Beschneidungen,
      die von Vertragsärzten abgerechnet wur-
      den. Es fehlen also alle privatärztlichen
      Zirkumzisionen, alle Beschneidungen in
      Krankenhäusern....


      Ja, die privatärztlichen Beschneidungen sind allerdings in beiden Zahlenreihen nicht enthalten - weder in der Studie von Aksoy et al. noch den Beschneidungszahlen aus dem Kinder- und Jugendarzt-Artikel.

      Beide Zahlenreihen sind, wenn ich es richtig verstanden habe, Krankenkassen-Zahlen, d. h. die Zahlen von Beschneidungen, die auf Kosten der Gesetzlichen Krankenkassen durchgeführt wurden.

      Bei den Beschneidungszahlen des KJA-Artikels fehlen auch die stationären Eingriffe. Sie sind allerdings vernachlässigbar.

      Diese Zahlen der stationär durchgeführten Beschneidungen kann man für den Zeitraum 2005-2017 in dieser Studie von Sochaczewsky et al (2021) nachlesen.
      Laut dieser Studie betrug die in diesem Zeitraum festgestellte Zahl aller Vorhaut-Eingriffe bei 0 bis 19 Jährigen etwa 10 000 (9418) pro Jahr und der der Zirkumzisionen etwa 5000 (4977). Tedenz fallend.

      Zumindest laut der Beschreibung der Studienautoren waren die Daten für die stationären Vorhaut-Prozeduren in Krankenhäuser relativ verlässlich:

      von Sochaczewski et al. schrieb:

      In brief, the national hospital statistic became mandatory in 2002 for every hospital that is reimbursed via the German system of diagnosis related groups, any licenced hospital with all its somatic departments, excluding only psychiatric departments, and can be obtained from 2005 onward [6]. Due to the mandatory nature, missing data for discharge information—principal diagnoses, procedures, age, sex, and length of stay—of hospitalised patients are almost non-existent [6]. Coding of these data follows standardised formats. Non-coded or incorrectly coded procedures lead to lack of reimbursement [6].

      Laut der Studie von Aksoy et al. blieb der Anteil (nicht die absolute Zahl) der stationären Beschneidungen im Untersuchungszeitraum konstant bei 11%!

      Aksoy et al. schrieb:

      Von 2013 bis 2018 wurden in Deutschland insgesamt 673.819 Zirkumzisionen durchgeführt. Der Anteil ambulanter Eingriffe lag im Studienzeitraum konstant bei 89 %.

      Man kann also bei den von Aksoy et al. ermittelteten Beschneidungszahlen jedes Jahr 11% abrechnen und erhält so die Zahl der ambulanten Beschneidungen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Ich muss gerade eines feststellen.

      Ich hatte bisher angenommen, dass die Zahl der "vertragsätztlich abgerechneten Beschneidungen" wirklich alle ambulanten Beschneidungen erfasst.

      Es scheint wohl doch so zu sein, dass diese Zahl nur auf die von niedergelassenen Ärzten durchgeführten Beschneidungen bezieht. Nicht enthalten sind die von Krankenhäusern ambulant durchgeführten Beschneidungen.

      In dieser Publikation (kbv.de/media/sp/IGES_AOP_Gutachten_032022.pdf S. 88) werden für das Jahr 2019 114.088 "Operationen am Präputium" angegeben (für alle Altersgruppen), die sich wie folgt verteilen 59% vertragsärztlich (niedergelassene Ärzte), 39% ambulant am Krankenhaus, und 9% stationär.


      D. h. das ganze Ausmaß der Beschneidungen ist noch viel, viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte immer angenommen, die Zahlen aus dem Kinder- und Jugendarzt seien im Prinzip alle ambulanten Eingriffe in Krankenhäusern und Ärzten. Aber das ist gar nicht so.

      Jetzt kann es natürlich sein theoretisch sein, dass wenn die Zahlen im vertragsärztlichen, ambulanten Bereich sinken, die Zahlen der ambulant an Krankenhäusern vorgenommenen Beschneidungen ansteigen, sodass die Zahlen insgesamt ansteigen.