Jungenbeschneidung in der Ausbildung einer Psychotherapeutin / eines Psychotherapeuten

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    • Jungenbeschneidung in der Ausbildung einer Psychotherapeutin / eines Psychotherapeuten

      Hallo zusammen,
      ich habe einmal an einigen Stellen nachgefragt, ob über Jungenbeschneidung in der Ausbildung einer Psychotherapeutin / eines Psychotherapeuten gesprochen wird oder ob das Thema dort auch eher ein Tabu ist, wie ich es vermutete.
      Tatsächlich gehört die Jungenbeschneidung, so wie man mir oftmals mitteilte, grundsätzlich nicht zur Grundausbildung des Fachpersonals im Bereich der Psychotherapie. Aber allgemeine traumatische Ereignisse seien selbstverständlich Inhalt aller psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildungen.

      Dass also über Jungenbeschneidung und mögliche traumatische Erfahrungen in diesem Zusammenhang nicht explizit gesprochen wird, halte ich für problematisch. Denn wenn eine kindheitliche Beschneidung lebenslängliche seelische Narben hinterlassen kann (wovon ich überzeugt bin), würde das Fachpersonal im Bereich der Psychiatrie diese kaum erkennen können.

      Eine etwas "deutlichere" Antwort erhielt ich von Priv. Doz. Dr. Gerald Mackenthun, der mir gestattete, seine Aussagen hier zu veröffentlichen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SebastianKaiser4763 ()

    • Antwort von Dr. Gerald Mackenthun am 11.05.23:

      Sehr geehrter Herr Kaiser!
      Ihre E-Mail zum Thema Beschneidung von Jungen ist bei mir gelandet. Ich weiß nicht, ob schon jemand anderer Ihnen geantwortet hat.
      Ich würde zu dem Thema folgendes sagen: Man braucht als Psychologe kein Spezialist zu sein, um mit dem Thema umzugehen. Ich weiß nicht, ob das Thema Beschneidung in Deutschland überhaupt relevant ist. Der eine oder andere Junge oder junge Mann wird vielleicht darunter leiden, aber es scheint sich nicht um ein Massenphänomen zu handeln. Sofern jemand in die Therapie kommt, kann man mit ihm darüber sprechen und versuchen, das eventuell vorhandene Trauma zu vermindern.
      Soweit ich weiß, ist das Thema Jungenbeschneidung nicht Gegenstand in der Psychotherapeutenausbildung. Ich wüsste auch niemanden zu nennen, der sich als Therapeut damit speziell befasst hat. Ich glaube auch nicht, dass sich das lohnt, da das Thema Beschneidung ohne weiteres in einer Traumatherapie behandelt werden kann.
      Es mag der Eindruck entstanden sein, dass das Thema Jungenbeschneidung gesellschaftlich stark tabuisiert ist, es kann aber auch sein, dass das Problem derart selten auftritt, dass darüber einfach nicht gesprochen werden muss. Es ist nicht nötig, jedes Spezialthema an die große Glocke zu hängen.
      Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.
      Mit herzlichen Grüßen
      Dr Gerald Mackenthun

      [zweite Antwort von Dr. Gerald Mackenthun am 11.05.23 (auf meine Anfrage, ob ich seine Stellungnahme hier veröffentlichen darf)]

      Sehr geehrter Herr Kaiser,
      mir wäre es lieb, wenn Sie unter diesen Umständen noch folgende Zeilen ergänzen:
      Auch ich bin grundsätzlich gegen medizinisch nicht-indizierte Beschneidungen bei Kindern, egal, ob bei Mädchen oder Jungen. Es gibt jedoch einen Unterschied: Bei Mädchen ist eine Beschneidung eine Genitalverstümmelung. Die Beschneidung der Vorhaut bei Jungen ist traditionell und religiös motiviert. Gelegentlich wird der hygienische Vorteil einer Vorhautentfernung hervorgehoben. Ich denke, dass dies in der heutigen Zeit mit unserem hohen hygienischen Standard nicht mehr nötig ist. Die Beschneidung bei Mädchen scheint mir ein Verbrechen zu sein, bei Jungens schlicht unnötig.
      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Gerald Mackenthun (Berlin)
      PS: Sie können vielleicht noch notieren, dass ich niedergelassener Psychotherapeut in Berlin bin und habilitiert in Klinischer Psychologie.
    • Danke fürs Teilen.

      So eine Antwort war zu erwarten. Sicher hat er auch nicht völlig Unrecht damit, dass es vermutlich kein Massenphänomen ist. Allerdings macht er es sich grade als Psychologe mMn mit der Aussage zu einfach. Denn grade solche Verlusterfahrungen am eigenen Körper, schlimmer noch am Genital, lösen ja oft auch diverse psychologische Effekte aus. (Verdrängung usw.)

      Und Jungen und Mädchen wieder zu unterscheiden ist halt auch so unglaublich dämlich, weil einfach unlogisch. Aber das bleibt wohl ein Kampf gegen Mühlen.
    • [Nachtrag von Dr. Mackenthun von heute, 12.05.23]

      Sehr geehrter Herr Kaiser,
      haben Sie erneut herzlichen Dank.
      Vielleicht wäre es Ihnen möglich, "LongRun" folgende Informationen zukommen zu lassen:

      Die Genitalbeschneidung ist ein Thema, das sowohl Jungen als auch Mädchen betrifft, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern. Bei Jungen wird die Beschneidung meistens aus medizinischen (Vorhautverengung) oder religiösen Gründen durchgeführt. Religiöse Gründe sind vor allem im Judentum und im Islam verbreitet, betrifft also Millionen von menschen. Die psychischen Auswirkungen dürften insgesamt gering und selten sein.
      Im Gegensatz dazu ist die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren Genitalien von Mädchen und Frauen und hat schwerwiegende gesundheitliche und psychische Auswirkungen. Die weibliche Genitalverstümmelung wird international als Menschenrechtsverletzung angesehen und in vielen Ländern gesetzlich verboten. Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine extreme Form der Gewalt gegen Mädchen und Frauen, während die männliche Beschneidung in vielen Fällen aus anderen Gründen durchgeführt wird und nicht als Gewaltakt betrachtet wird.
      Siehe https://hpd.de/artikel/weibliche-und-maennliche-genitalbeschneidung-im-vergleich-17663

      Mit besten Empfehlungen
      Dr. Gerald Mackenthun
    • Unterschiede hin oder her, es wäre wünschenswert einen gesellschaftlichen Konsens zu erreichen, dass scharfer Stahl außer bei medizinischen Gründen nichts an Kindergenitalien zu suchen hat. Das wäre doch eine Art Mindestkonsens für eine friedliche Gesellschaft. Ich leide jeden Tag unter meiner Beschneidung.
    • SebastianKaiser4763 schrieb:



      Die weibliche Genitalverstümmelung wird international als Menschenrechtsverletzung angesehen und in vielen Ländern gesetzlich verboten. Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine extreme Form der Gewalt gegen Mädchen und Frauen, während die männliche Beschneidung in vielen Fällen aus anderen Gründen durchgeführt wird und nicht als Gewaltakt betrachtet wird.
      Siehe https://hpd.de/artikel/weibliche-und-maennliche-genitalbeschneidung-im-vergleich-17663

      Mit besten Empfehlungen
      Dr. Gerald Mackenthun
      Interessanterweise verlinkt er auf einen Artikel, der die radikale Ungleichbehandlung zwischen männlicher und weiblicher Beschneidung kritisiert. Oder hast Du den Link hinzugefügt.
    • SebastianKaiser4763 schrieb:

      während die männliche Beschneidung in vielen Fällen aus anderen Gründen durchgeführt wird und nicht als Gewaltakt betrachtet wird.
      und genau das gilt es zu ändern, jedes mal wird dabei ein kleines Kind verletzt (und ca. 50% der Penishaut entfernt) und manche sterben sogar. Die körperlichen Folgen sind lebenslang und psychische Folgen sind möglich..wie das nicht als Gewalt gesehen wird, ist mir ein Rätsel. Zum Glück ist man hier bei anderer religiös-motivierter Gewalt (wie z.B. die Gotteskrieger) weniger blind.
    • Die erneute Antwort von Dr. Mackenthun hätte genauso gut von einem Politiker stammen können. 0-8-15 die Mainstream Argumente aufgelistet und das Thema damit beendet.

      Hilft leider Betroffenen nicht und bringt die Debatte auch in keiner Weise voran.

      Grade der Satz „Die psychischen Auswirkungen dürften insgesamt gering und selten sein.„ ist halt das traurige. Wer erzählt schon gerne anderen, dass er große Probleme mit seinem Genital hat? Grade wenn dann die Pro-Beschneidungs-Brüllaffen (nein damit meine ich natuerlich nicht Dr. Mackenthun) im Internet einem direkt erzählen was für ein Weichei man ist und wie geil doch ein beschnittener Schwanz sei.

      Da kommen so viele Faktoren hinzu. Die Dunkelziffer von Männern die ihre Vorhaut zurück nehmen würden muss vorhanden sein, schwierig halt dafür Gehör zu finden.

      Die Funktionen der Vorhaut

      Es bleibt auch rein faktisch ein Verlust von diversen Funktionen. Solange man eine Vorhaut hat, ist man sich diesen gar nicht immer bewusst! Bzw. denkt eben genau wie der Doktor bevor die Entscheidung ansteht: „So schlimm kann es ja nicht sein, wenn es bei Millionen von Männern so ist.“

      Und wenn es 1 Mio von 1 Mio gefällt, ist das am Ende immer noch keine Garantie dafür, dass es einem selber auch gefällt und das man nicht dadrunter leiden kann.
      Ich spreche aus Erfahrung.

      Auch noch ein sehr guter Info Flyer für Eltern und Jungen


      Zusammengefasst:
      Dass die Vorhaut ein „überflüssiges Stück Haut“ ist, ist schlicht veraltetes Wissen. Genauso wie, dass eine Beschneidung irgendwelche Vorteile bringen würde.

      Einem reflektierten, aufgeschlossenen und wissbegierigem Menschen muss das einfach einleuchten und entsprechend stören, dass weiterhin mit dieser brutalen, mittelalterlichen Praxis umgegangen wird als sei es das ziehen der Weisheitszähne.

      Und ja, damit will ich indirekt viele Menschen als das genaue Gegenteil beschuldigen.

      Wer es aus religiösen Gründen machen will, kann das immer noch mit 18 Jahren oder später tun.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von LongRun ()

    • Sokrates schrieb:

      SebastianKaiser4763 schrieb:

      Die weibliche Genitalverstümmelung wird international als Menschenrechtsverletzung angesehen und in vielen Ländern gesetzlich verboten. Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine extreme Form der Gewalt gegen Mädchen und Frauen, während die männliche Beschneidung in vielen Fällen aus anderen Gründen durchgeführt wird und nicht als Gewaltakt betrachtet wird.
      Siehe https://hpd.de/artikel/weibliche-und-maennliche-genitalbeschneidung-im-vergleich-17663

      Mit besten Empfehlungen
      Dr. Gerald Mackenthun
      Interessanterweise verlinkt er auf einen Artikel, der die radikale Ungleichbehandlung zwischen männlicher und weiblicher Beschneidung kritisiert. Oder hast Du den Link hinzugefügt.
      Diesen Link hat Herr Dr. Mackenthun mir so in der Mail geschickt. Die Mail habe ich 1:1 kopiert.
    • LongRun schrieb:

      Wer es aus religiösen Gründen machen will, kann das immer noch mit 18 Jahren oder später tun.
      und dann kommen manche und sagen Gott hat es uns befohlen bei unseren Kindern Gewalt anzuwenden und ihr dürft das uns alleine schon nicht verbieten, weil eure Vorfahren unseren Leuten Gewalt angetan haben und ein Leben hier wäre ohne Gewalt an unseren Kindern für uns unmöglich...
    • Ich habe eine Weile überlegt, ob ich mich in diesem Thread äußern soll, da mich die Antworten des Herrn Dr. Mackenthun doch etwas angetriggert haben. Aber gerade deswegen werde ich es nun doch tun.

      Als ich einem Freund, der ebenfalls von MGM betroffen ist, diese Antwort gezeigt habe, meinte er "Keine Ahnung, aber was für eine Meinung! Wenn ich bei dem in Therapie gehe, brauche ich gar keine Probleme mitzubringen, die bekomme ich dort gleich mit dazu."

      Ich finde, das fasst die Situation sehr gut zusammen.


      Dr. Mackenthun schrieb:

      Ich weiß nicht, ob das Thema Beschneidung in Deutschland überhaupt relevant ist.
      Er weiß es nicht, gibt aber trotzdem eine sehr klare Antwort dazu ab.
      Die Frage ist: Warum sollte Genitalverstümmelung in Deutschland irrelevant sein? Bei jährlich ca. 30.000 Fällen (Quelle:; Kiggs-Studie) von denen nur ein Bruchteil tatsächlich medizinisch indiziert ist, ist diese Frage doch sehr befremdlich.

      Dr. Mackenthun schrieb:

      Ich wüsste auch niemanden zu nennen, der sich als Therapeut damit speziell befasst hat. Ich glaube auch nicht, dass sich das lohnt
      Er weiß es nicht, er glaubt es nicht. Es ist tragisch.
      Ganz offensichtlich hat er noch nie von seinem Kollegen, Prof. Matthias Franz gehört, der seit Jahrzehnten zu diesem Themen forscht.
      Siehe z.B.
      uniklinik-duesseldorf.de/filea…_Inhalt_und_Leseprobe.pdf
      mediathek.hhu.de/watch/de3306fd-e757-4195-985f-60697d02d967
      taz.de/!5088276/
      idw-online.de/de/news?print=1&id=488890
      focus.de/magazin/archiv/politi…en-zu-tun_id_5262514.html
      genitale-autonomie.de/videos-der-vortraege/franz/
      hpd.de/node/18143
      um nur einige zu nennen.

      Oder von Psychotherapeutin und Moderatorin Frau Angelika Kalwass, die sogar auf dem WWDOGA 2016 sprach:


      Oder von dem psychologische Psychotherapeuten Wolfgang Albrecht, der dieses Thema als Schwerpunkt sogar auf seiner Webseite thematisiert:
      w-a-praxis.de/psychotherapie-i…ng-genitalverstuemmelung/


      Dr. Mackenthun schrieb:

      Es mag der Eindruck entstanden sein, dass das Thema Jungenbeschneidung gesellschaftlich stark tabuisiert ist, es kann aber auch sein, dass das Problem derart selten auftritt, dass darüber einfach nicht gesprochen werden muss. Es ist nicht nötig, jedes Spezialthema an die große Glocke zu hängen.
      Es könnte aber auch sein, dass gerade Aussagen wie die von Herrn Dr. Mackenthun mit ein Grund sind, warum es betroffenen Jungen und Männern so schwer fällt, die Mauer der Scham und des Schweigens zu durchbrechen. Wenn man von Menschen, von denen man eigentlich Hilfe und Empathie erwartet, derartig brutal ignorante Sätze um die Ohren geknallt bekommt - warum sollte man sich dann noch entblößen und über seine Ängste, Nöte, die Gefühle von Vertrauensverlust, Betrogensein, von mangelndem Selbstwertgefühl, ja über Depressionen und Suizidgedanken sprechen? Nein, da schweigt man doch lieber.
      Und schon hat sich die Prophezeiung des Herrn Dr. erfüllt: Es gibt kaum Betroffene, die sprechen.

      Dr. Mackenthun schrieb:

      Es gibt jedoch einen Unterschied: Bei Mädchen ist eine Beschneidung eine Genitalverstümmelung. Die Beschneidung der Vorhaut bei Jungen ist traditionell und religiös motiviert. Gelegentlich wird der hygienische Vorteil einer Vorhautentfernung hervorgehoben. Ich denke, dass dies in der heutigen Zeit mit unserem hohen hygienischen Standard nicht mehr nötig ist. Die Beschneidung bei Mädchen scheint mir ein Verbrechen zu sein, bei Jungens schlicht unnötig.
      Und zum Schluss noch die gute alte Relativierung, gepaart mit viel Unwissenheit.
      Der Herr Dr. mag nicht glauben oder akzeptieren, dass die Entfernung von ca. 50% der Penishaut, wobei zwangsläufig die meisten hochsensiblen Areale mit entfernt und zerstört werden, Genitalverstümmelung ist. Seine Begründung, sie sei ja religiös und traditionell motiviert, verwirrt. Ebenso der Satz, gelegentlich werde ein hygienischer Vorteil der Vorhautbeschneidung hervorgehoben. Inwiefern ist dieser "Vorteil" seriös belegt und vor allem relevant, nicht einwilligungsfähigen Kindern Gewalt und Schmerz anzutun, ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit zu verletzen und ihnen an den Genitalien irreversiblen Schaden zuzufügen?
      Weiß der Herr Dr. um die massenhafte medikalisierte Klitorisvorhautbeschneidung von Mädchen in ostasiatischen Ländern, die in Invasivität der Vorhautamputation von Jungen entspricht? Wenn dies ebenfalls verachtenswerte Genitalverstümmelung ist, warum dann nicht bei Jungen?

      Es ist so bedauerlich, im Jahr 2023 noch immer derartige Aussagen hören und lesen zu müssen und es drängt sich mir die Frage nach dem Genitalstatus des Herrn Dr. Mackenthun auf. Wer weiß, ob hier nicht der wahre Grund für den Inhalt seiner Aussagen liegen.

      EDIT:
      Ich bin froh, dass meine Psychotherapeutin, die zu Anfang auch keine Ahnung von diesem Thema und dessen potentieller Tragweite für die Betroffenen hatte, am Ende unserer Sitzungen von sich aus zusagte, in Zukunft die Frage nach einer möglichen "Beschneidung" regelmäßig in ihr Anamnesegespräch einzubauen.
      Es ist also möglich, zu verstehen, was hier passiert - und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Man muss es nur wollen.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Hier ein kurzes Statement von Önder Özgeday zum diesjährigen Worlwide Day of Genital Autonomy, in dem er meiner Meinung nach sehr deutlich macht, warum das Thema medizinisch nicht indizierter Vorhautamputationen an Kindern sehr wohl relevant für Psychotherapeuten und Psychologen sein sollte.

      youtube.com/shorts/1RtgGWazBDc?feature=share
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Danke, Weguer !


      PS. Ich musste weinen als ich das gelesen hab. AUs zwei Gründen: erstmal, das es es 2023 immer noch möglich ist so zu tun als wäre Genitalverstümmelung von Jungen weniger senisbel zu handhaben als die Genitalverstümmelung von Mädchen.
      Zweitens, das es Leute gibt, die sich stark für die Vorhaut einsetzen und Hilfe anbieten und dazu forschen !
      Weiter so !
    • SebastianKaiser4763 schrieb:

      Hallo zusammen,
      ich habe einmal an einigen Stellen nachgefragt, ob über Jungenbeschneidung in der Ausbildung einer Psychotherapeutin / eines Psychotherapeuten gesprochen wird oder ob das Thema dort auch eher ein Tabu ist, wie ich es vermutete.
      Tatsächlich gehört die Jungenbeschneidung, so wie man mir oftmals mitteilte, grundsätzlich nicht zur Grundausbildung des Fachpersonals im Bereich der Psychotherapie. Aber allgemeine traumatische Ereignisse seien selbstverständlich Inhalt aller psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildungen.

      Dass also über Jungenbeschneidung und mögliche traumatische Erfahrungen in diesem Zusammenhang nicht explizit gesprochen wird, halte ich für problematisch. Denn wenn eine kindheitliche Beschneidung lebenslängliche seelische Narben hinterlassen kann (wovon ich überzeugt bin), würde das Fachpersonal im Bereich der Psychiatrie diese kaum erkennen können.

      Eine etwas "deutlichere" Antwort erhielt ich von Priv. Doz. Dr. Gerald Mackenthun, der mir gestattete, seine Aussagen hier zu veröffentlichen:
      „Du solltest, musst Du Lehrgeld zahlen, nicht knirschend mit den Zähnen mahlen: Es ist doch das auf dieser Welt am besten angelegte Geld.“
    • Psychotherapeuts schrieb:

      „Du solltest, musst Du Lehrgeld zahlen, nicht knirschend mit den Zähnen mahlen: Es ist doch das auf dieser Welt am besten angelegte Geld.“
      Was möchtest Du damit sagen?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama