Moin,
ich bin neu hier,mehr oder weniger zumindest,habe hier immer mal wieder reingeschaut und mitgelesen.
Seit langem möchte auch ich hier mal reinschreiben ,meine Geschichte erzählen und auch ein paar Fragen stellen.
Kurz zu meiner Geschichte:
Ich wurde kurz vor meinem 6. Geburtstag beschnitten und genau hier nahm das Übel seinen Lauf.Es kam die in den 90ern übliche Untersuchung zum Schuleintritt,bei dieser wurde festgestellt,dass man meine Vorhaut nicht zurückziehen konnte.Festgestellt haben das 2 ältere Damen welche die Untersuchung durchführten.Ich erinnere mich noch recht genau an das Rumprobieren an meinem meinem Glied.Die Schmerzen.Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie Schmerzen.(ich bin mir bis heute sicher,dass keine mediznische Indikation vorgelegen hat.)Ich habe nicht verstanden was genau vor sich ging. Kurze Zeit später wurde ich zum Hausarzt geschleift und bekam die Überweisung zur Beschneidung.Erklärt wurde mir auch dort nicht was vor sich ging.Mir wurde immer nur erzählt da unten müsste etwas beschnitten werden.Wirklich abstrakt und seelisch schmerzhaft wurde es kurze Zeit vor der OP. Die Kindergärtnerin teilte den anderen Kindern mit,dass ich nun längere Zeit nicht dort wäre weil ich da unten beschnitten würde und kicherte dumm los,natürlich kicherten die anderen Kinder dumm mit.Das war der erste Moment in meinem Leben als ich mich begang dafür zu schämen.
Wie es kommen musste wurde ich also beschnitten.-Bis zu diesem Augenblick wusste ich nicht genau was passieren würde-
Ich wurde noch benommen von der Narkose ins Auto verfrachtet und heim gefahren.
Problematisch und auch traumatisierend war auch der erste Gang zum WC.Als meine Mutter den Verband abnahm kippte sie vor Entsetzen fast hintenüber,ich glaube sie ist gerade noch auf dem Hintern gelandet.In diesem Augenblick hat sich für mein gesamtes Leben der Gedanke eingebrannt, dass ich zu einem gewissen Grad ja ganz schön abstoßend sein muss.
Naja die Wunden heilten,die Seele nicht.
2 Jahre später war Schulschwimmen angesagt.ist es normal ,dass ein Kind sich 6 Wochen der Sommerferien jeden Tag in den Schlaf weint,weil es Angst hat sich in der Umkleide nackt präsentieren zu müssen?Ich denke nicht,mit 7/8 Jahren sollte man solche Sorgen nicht haben. Zu meinem Entsetzen war ich leider wirklich der bis dahin der einzige Beschnittene.Mir wurde klar,ich war anders,ich konnte nicht nackt herumalbern oder sonstiges.Zu groß war die Scham.Fortan war es nun mein Geheimnis.So albern oder verzweifelt es nun klingen mag.Es kam früher oder später dennoch raus,Hänselein etc. folgten.Ich reagierte mit blinder Wut (latente Aggressionen,die auf den Ausbruch warteteten)ICh gebe auch zu,dass ich ein wenig schadenfroh war,als die entsprechenden Personen später auch beschnitten wurden,heute tun sie mir gewissermaßen Leid.
MIt diesen ganzen merkwürdigen Erfahrungen,Gedanken und Komplexen gingen die Jahre dann auch immer weiter rum.Jahr um Jahr.Ich habe still gelitten und mich nahezu immer nackt und unvollständig gefühlt.Wie hätte ich es in einem Alter von 10,12 Jahren definieren oder ausdrücken sollen.IN gewisserweise sah ich mich als Freak,als anders ,gar als weniger wert.Man kann seine Emotionen nicht so einfach kontrollieren. Nicht in dem Alter.
Im Laufe der Entwicklung 13/14 fing es natürlich auch an,das ich an mir herumprobiert habe.Alles sehr merkwürdig dachte ich.Mütze-Glatze Witzeleien welche man in der Schule mitbekommt,wer kann schon etc.Ich habe es für mich wie immer betrieben.Mich rausgehalten.
Ich dachte irgendwann ich wäre fürs Onanieren einfach zu blöd,unfähig,wie auch immer.Pornographie hat mir geholfen. Ich wurde einfach mit Reizen überflutet,ging auf einaml alles wie von allein.
Glücklicherweise war ich auch immer zu sehr an Frauen interessiert als mir manchmal lieb war,die Scham sich zu zeigen hatte ich in Bezug auf Frauen merkwürdigerweise auch nie.Auch das Feedback war meist positiv.
Wirklich nachdenklich wurde allerdings ich bei meiner ersten wirklich langen Beziehung.Die damalige Partnerin,(Urologie-Krankenschwester) war die härteste Beschneidungsbefürworterin welche ich im Leben je getroffen habe.Häufig bekam ich wirklich abstoßende Geschichten zu hören ,was sie tagtäglich bezüglich Phimosen im Erwachsenenalter sehen müsste.Ich war zu dieser Zeit sogar ganz froh beschnitten zu sein,wenn ich ehrlich bin.
Allerdings kam auch das böse Erwachen.Nach nun ca. 15 Jahren freiliegender Eichel stellte sich ein dezenter Gefühlsverlust ein. Anfangs dachte ich,es käme einfach durch eine gewisse Gewöhnung an Sex etc.Wie es kommen musste ploppte irgendwo im Netz ein Artikel zum Thema Beschneidung auf.
Und da begriff ich es.
Die lebenslangen Zweifel,Angstgefühle,Kastrationsängste,das Kind hatte nun einen Namen.
Ich fand die Bewegung der Amis welche ihre Vorhaut zurückwollten etc.Mir wurde schlagartig bewusst was ich verloren hatte,unwiederbringlich für immer.Man hat nur ein Leben,nur eine Sexualität,einen Penis,eine Vorhaut.Ich wurde nahezu depressiv.
Ich versuchte 2,3 Jahre alles auzublenden.Zuviel Berufliches (Immerhin habe ich mir hier alles möglich gemacht was ich je in diesem Bereich wollte
)
Ich war gut abgelenkt,die Sorgen ließen sich gut zurückstellen,ich war nicht todunglücklich oder sowas.
Allerding höhlt der stete Tropfen den Stein,wie man so schön sagt.Es kam für mich immer mehr die Frage auf,wie mein Leben intakt wäre,wie ich Frauen fühlen würde und andersrum.
Mit 24 ließ ich die Bombe meinen Eltern gegenüber platzen.
Ich suchte das Gespräch.Man sollte doch über alles reden können.....dachte ich.Langfristig hat mich diese Erfahrung mehr traumatisiert als die Beschneidung selbst.
Es war ein Sonntagmorgen ,ich war bei meinen Eltern zum Frühstücken.Vllt. nicht der optimalste Zeitpunkt,aber welcher ist schon der Richtige?
Als ich das Thema anschnitt ahnten die beiden nichts so wirklich .Das übliche Blabla,von wegen Phimose etc.Daraufhin habe ich angefangen wirklich wissenschaftlich fundiert zu argumentieren.Als Antwort sagt mir meine Mutter unverblümt ins Gesicht,dass mein Bruder und ich aufgrund des Kaiserschnitts auch Schuld seien,daran,dass Sie kein Gefühl mehr im Bauch hätte.Das ist kein Vergleich.Da ich bei solchen Sachen absolut kalt und sachlich weiterargumentieren kann,habe ich eben dieses genauso weiterbetrieben.Auf einmal wurde mir die Geschichte meinnes Bruders erzählt.(Er wurde später beschitten,er hatte Schmerzen,heute sind er und ich uns einig,dass er auch anders hätte behandelt werden können).Keine Einsicht.Ihr Hauptargument war ,dass es doch so viele gäbe und das nicht falsch sein kann.Mein Vater hat den Vogel allerdings richtig abgeschossen.Er argumentierte ,dass eine Vorhaut ja eh nichts für mich mit meinem Hygienefimmel wäre etc....Ich könnte ja kein Krebs dort bekommen etc. Ja wenn ich jemandem die Leber entferne,bekommt er für gewöhnlich auch kein Leberkrebs mehr,allein dieser Gedanke .Dann fing er an mit Sprüchen wie ,in der Vorhaut wäre doch eh kaum Gefühl und ohne wäre es doch besser.Da er nicht beschitten ist hinkt der Vergleich.Ich denke Sex mit zurückgezogener Vorhaut und feuchter Eichel dürfte anders sein als eine 20 Jahre ausgetrocknete Eichel.Ich habe ihm auch an den Kopf geworfen,das ersich doch beschneiden lassen soll,wenn er so überzeugt ist.Es endete in Geschrei und Rumgepolter.
Es war das erste mal in meinem Leben ,dass ich darüber nachgedacht habe meinen alten Herren zu vertrimmen.Zu vertimmen bis er den Fehler zugibt.Da waren Sie wieder,diese latenten kaum zu bändigenden Aggressionen.
Denkt bitte nicht ich wäre ein Mensch mit Aggressionsproblemen etc.Ich bin grundsätzlich echt friedlich.Allerdings triggert mich diese Dummheit,die Gleichgültigkeit ,diese Ignoranz bis zum Äußersten.Gleichzeitig bin ich zutiefst verletzt und entäuscht von meinen Eltern. Den Menschen die man doch eigentlich auch als erwachsener noch lieben sollte.
Es tat so unfassbar weh,es ist kaum zu beschreiben.Die Reaktion,auf das was mich 20 Jahre lang quälte so abtun zu wollen.Wie kann man so empathielos sein?
Seit diesem Tag kann ich meine Eltern nicht mehr wirklich in den Arm nehmen.Nicht nur dass,ich kann Sie auch nur noch bedingt für voll nehmen.Sie haben in allem was sie mir anerzogen haben,ihren eigenen Prinipien zu wider gehandelt und fühlen sich im Recht.Der Schaden ist geblieben.
Gebracht hat dieses Gespräch einfach nichts,ausser den genannten Folgen für mich.
Das Gespräch hat so wenig gebracht,dass mein Vater auf einer Familienfeier 2,3 Monate später wirklich einen blöden Witz über Vorhautlose machte.Den kennt ihr bestimmt,-40 Südländer in einem Bus und was fehlt?-Ich führe den Witz hier nicht weiter aus,kennt jeder und ist absolut unlustig.
Ich wäre so aufgestanden und gegangen ,wenn mir nicht 2 Leute gegenüber gesessen hätten,die mich unbewusst echt gerettet haben.Der Kumpel meines Vaters,stumpf wie er immer war,äußerte nur,dass es ja nur ein Stück Haut wäre und er den Witz nicht verstehe.Seine Lebensgefährten packte ihm in den Schritt und sagte es wäre doch eh viel geiler so wie es ist.Die beiden haben glaube ich nicht gemerkt,dass ich das mitbekommen hab.Ich fand es schon schön mitzubekommen,dass jemand so grundzufrieden ist und dahinter steht.Ich habe mir in dem Augenblick nichts mehr gewünscht als so cool zu reagieren wie dieser Mensch.
Naja jetzt 5 Jahre später hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern nicht wirklich gebessert.Ich hatte die letzten Jahre auch viel um die Ohren.
ich bin neu hier,mehr oder weniger zumindest,habe hier immer mal wieder reingeschaut und mitgelesen.
Seit langem möchte auch ich hier mal reinschreiben ,meine Geschichte erzählen und auch ein paar Fragen stellen.
Kurz zu meiner Geschichte:
Ich wurde kurz vor meinem 6. Geburtstag beschnitten und genau hier nahm das Übel seinen Lauf.Es kam die in den 90ern übliche Untersuchung zum Schuleintritt,bei dieser wurde festgestellt,dass man meine Vorhaut nicht zurückziehen konnte.Festgestellt haben das 2 ältere Damen welche die Untersuchung durchführten.Ich erinnere mich noch recht genau an das Rumprobieren an meinem meinem Glied.Die Schmerzen.Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie Schmerzen.(ich bin mir bis heute sicher,dass keine mediznische Indikation vorgelegen hat.)Ich habe nicht verstanden was genau vor sich ging. Kurze Zeit später wurde ich zum Hausarzt geschleift und bekam die Überweisung zur Beschneidung.Erklärt wurde mir auch dort nicht was vor sich ging.Mir wurde immer nur erzählt da unten müsste etwas beschnitten werden.Wirklich abstrakt und seelisch schmerzhaft wurde es kurze Zeit vor der OP. Die Kindergärtnerin teilte den anderen Kindern mit,dass ich nun längere Zeit nicht dort wäre weil ich da unten beschnitten würde und kicherte dumm los,natürlich kicherten die anderen Kinder dumm mit.Das war der erste Moment in meinem Leben als ich mich begang dafür zu schämen.
Wie es kommen musste wurde ich also beschnitten.-Bis zu diesem Augenblick wusste ich nicht genau was passieren würde-
Ich wurde noch benommen von der Narkose ins Auto verfrachtet und heim gefahren.
Problematisch und auch traumatisierend war auch der erste Gang zum WC.Als meine Mutter den Verband abnahm kippte sie vor Entsetzen fast hintenüber,ich glaube sie ist gerade noch auf dem Hintern gelandet.In diesem Augenblick hat sich für mein gesamtes Leben der Gedanke eingebrannt, dass ich zu einem gewissen Grad ja ganz schön abstoßend sein muss.
Naja die Wunden heilten,die Seele nicht.
2 Jahre später war Schulschwimmen angesagt.ist es normal ,dass ein Kind sich 6 Wochen der Sommerferien jeden Tag in den Schlaf weint,weil es Angst hat sich in der Umkleide nackt präsentieren zu müssen?Ich denke nicht,mit 7/8 Jahren sollte man solche Sorgen nicht haben. Zu meinem Entsetzen war ich leider wirklich der bis dahin der einzige Beschnittene.Mir wurde klar,ich war anders,ich konnte nicht nackt herumalbern oder sonstiges.Zu groß war die Scham.Fortan war es nun mein Geheimnis.So albern oder verzweifelt es nun klingen mag.Es kam früher oder später dennoch raus,Hänselein etc. folgten.Ich reagierte mit blinder Wut (latente Aggressionen,die auf den Ausbruch warteteten)ICh gebe auch zu,dass ich ein wenig schadenfroh war,als die entsprechenden Personen später auch beschnitten wurden,heute tun sie mir gewissermaßen Leid.
MIt diesen ganzen merkwürdigen Erfahrungen,Gedanken und Komplexen gingen die Jahre dann auch immer weiter rum.Jahr um Jahr.Ich habe still gelitten und mich nahezu immer nackt und unvollständig gefühlt.Wie hätte ich es in einem Alter von 10,12 Jahren definieren oder ausdrücken sollen.IN gewisserweise sah ich mich als Freak,als anders ,gar als weniger wert.Man kann seine Emotionen nicht so einfach kontrollieren. Nicht in dem Alter.
Im Laufe der Entwicklung 13/14 fing es natürlich auch an,das ich an mir herumprobiert habe.Alles sehr merkwürdig dachte ich.Mütze-Glatze Witzeleien welche man in der Schule mitbekommt,wer kann schon etc.Ich habe es für mich wie immer betrieben.Mich rausgehalten.
Ich dachte irgendwann ich wäre fürs Onanieren einfach zu blöd,unfähig,wie auch immer.Pornographie hat mir geholfen. Ich wurde einfach mit Reizen überflutet,ging auf einaml alles wie von allein.
Glücklicherweise war ich auch immer zu sehr an Frauen interessiert als mir manchmal lieb war,die Scham sich zu zeigen hatte ich in Bezug auf Frauen merkwürdigerweise auch nie.Auch das Feedback war meist positiv.
Wirklich nachdenklich wurde allerdings ich bei meiner ersten wirklich langen Beziehung.Die damalige Partnerin,(Urologie-Krankenschwester) war die härteste Beschneidungsbefürworterin welche ich im Leben je getroffen habe.Häufig bekam ich wirklich abstoßende Geschichten zu hören ,was sie tagtäglich bezüglich Phimosen im Erwachsenenalter sehen müsste.Ich war zu dieser Zeit sogar ganz froh beschnitten zu sein,wenn ich ehrlich bin.
Allerdings kam auch das böse Erwachen.Nach nun ca. 15 Jahren freiliegender Eichel stellte sich ein dezenter Gefühlsverlust ein. Anfangs dachte ich,es käme einfach durch eine gewisse Gewöhnung an Sex etc.Wie es kommen musste ploppte irgendwo im Netz ein Artikel zum Thema Beschneidung auf.
Und da begriff ich es.
Die lebenslangen Zweifel,Angstgefühle,Kastrationsängste,das Kind hatte nun einen Namen.
Ich fand die Bewegung der Amis welche ihre Vorhaut zurückwollten etc.Mir wurde schlagartig bewusst was ich verloren hatte,unwiederbringlich für immer.Man hat nur ein Leben,nur eine Sexualität,einen Penis,eine Vorhaut.Ich wurde nahezu depressiv.
Ich versuchte 2,3 Jahre alles auzublenden.Zuviel Berufliches (Immerhin habe ich mir hier alles möglich gemacht was ich je in diesem Bereich wollte

Ich war gut abgelenkt,die Sorgen ließen sich gut zurückstellen,ich war nicht todunglücklich oder sowas.
Allerding höhlt der stete Tropfen den Stein,wie man so schön sagt.Es kam für mich immer mehr die Frage auf,wie mein Leben intakt wäre,wie ich Frauen fühlen würde und andersrum.
Mit 24 ließ ich die Bombe meinen Eltern gegenüber platzen.
Ich suchte das Gespräch.Man sollte doch über alles reden können.....dachte ich.Langfristig hat mich diese Erfahrung mehr traumatisiert als die Beschneidung selbst.
Es war ein Sonntagmorgen ,ich war bei meinen Eltern zum Frühstücken.Vllt. nicht der optimalste Zeitpunkt,aber welcher ist schon der Richtige?
Als ich das Thema anschnitt ahnten die beiden nichts so wirklich .Das übliche Blabla,von wegen Phimose etc.Daraufhin habe ich angefangen wirklich wissenschaftlich fundiert zu argumentieren.Als Antwort sagt mir meine Mutter unverblümt ins Gesicht,dass mein Bruder und ich aufgrund des Kaiserschnitts auch Schuld seien,daran,dass Sie kein Gefühl mehr im Bauch hätte.Das ist kein Vergleich.Da ich bei solchen Sachen absolut kalt und sachlich weiterargumentieren kann,habe ich eben dieses genauso weiterbetrieben.Auf einmal wurde mir die Geschichte meinnes Bruders erzählt.(Er wurde später beschitten,er hatte Schmerzen,heute sind er und ich uns einig,dass er auch anders hätte behandelt werden können).Keine Einsicht.Ihr Hauptargument war ,dass es doch so viele gäbe und das nicht falsch sein kann.Mein Vater hat den Vogel allerdings richtig abgeschossen.Er argumentierte ,dass eine Vorhaut ja eh nichts für mich mit meinem Hygienefimmel wäre etc....Ich könnte ja kein Krebs dort bekommen etc. Ja wenn ich jemandem die Leber entferne,bekommt er für gewöhnlich auch kein Leberkrebs mehr,allein dieser Gedanke .Dann fing er an mit Sprüchen wie ,in der Vorhaut wäre doch eh kaum Gefühl und ohne wäre es doch besser.Da er nicht beschitten ist hinkt der Vergleich.Ich denke Sex mit zurückgezogener Vorhaut und feuchter Eichel dürfte anders sein als eine 20 Jahre ausgetrocknete Eichel.Ich habe ihm auch an den Kopf geworfen,das ersich doch beschneiden lassen soll,wenn er so überzeugt ist.Es endete in Geschrei und Rumgepolter.
Es war das erste mal in meinem Leben ,dass ich darüber nachgedacht habe meinen alten Herren zu vertrimmen.Zu vertimmen bis er den Fehler zugibt.Da waren Sie wieder,diese latenten kaum zu bändigenden Aggressionen.
Denkt bitte nicht ich wäre ein Mensch mit Aggressionsproblemen etc.Ich bin grundsätzlich echt friedlich.Allerdings triggert mich diese Dummheit,die Gleichgültigkeit ,diese Ignoranz bis zum Äußersten.Gleichzeitig bin ich zutiefst verletzt und entäuscht von meinen Eltern. Den Menschen die man doch eigentlich auch als erwachsener noch lieben sollte.
Es tat so unfassbar weh,es ist kaum zu beschreiben.Die Reaktion,auf das was mich 20 Jahre lang quälte so abtun zu wollen.Wie kann man so empathielos sein?
Seit diesem Tag kann ich meine Eltern nicht mehr wirklich in den Arm nehmen.Nicht nur dass,ich kann Sie auch nur noch bedingt für voll nehmen.Sie haben in allem was sie mir anerzogen haben,ihren eigenen Prinipien zu wider gehandelt und fühlen sich im Recht.Der Schaden ist geblieben.
Gebracht hat dieses Gespräch einfach nichts,ausser den genannten Folgen für mich.
Das Gespräch hat so wenig gebracht,dass mein Vater auf einer Familienfeier 2,3 Monate später wirklich einen blöden Witz über Vorhautlose machte.Den kennt ihr bestimmt,-40 Südländer in einem Bus und was fehlt?-Ich führe den Witz hier nicht weiter aus,kennt jeder und ist absolut unlustig.
Ich wäre so aufgestanden und gegangen ,wenn mir nicht 2 Leute gegenüber gesessen hätten,die mich unbewusst echt gerettet haben.Der Kumpel meines Vaters,stumpf wie er immer war,äußerte nur,dass es ja nur ein Stück Haut wäre und er den Witz nicht verstehe.Seine Lebensgefährten packte ihm in den Schritt und sagte es wäre doch eh viel geiler so wie es ist.Die beiden haben glaube ich nicht gemerkt,dass ich das mitbekommen hab.Ich fand es schon schön mitzubekommen,dass jemand so grundzufrieden ist und dahinter steht.Ich habe mir in dem Augenblick nichts mehr gewünscht als so cool zu reagieren wie dieser Mensch.
Naja jetzt 5 Jahre später hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern nicht wirklich gebessert.Ich hatte die letzten Jahre auch viel um die Ohren.