Frühere Bischöfin über "Menschenkinder"

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    • Frühere Bischöfin über "Menschenkinder"

      Breit-Keßler sagte, tradierte Vorstellungen bis hin zum Aberglauben dienten als Motive für die Genitalverstümmelung. Es gebe auch ökonomische, soziale und psychologische Begründungen. "Es kann aber keinen einzigen Grund auf dieser Welt geben, der ein weibliches Menschenkind nötigt, sich verletzen, gefährden und in seinen sexuellen Möglichkeiten einschränken zu lassen", erläuterte Breit-Keßler, die auch Vorsitzende des Bayerischen Ethikrates ist. Manchmal werde diese Haltung als weiße, westliche und feministische Perspektive beschrieben: "Das müssen wir entschieden zurückweisen."
      Erstmal gibt es selbstverständlich manchmal medizinische Gründe, ein "Menschenkind" zu verletzen (und somit auch zu gefährden).

      Aber warum beschränkt sie diese Aussage auf "weibliche" Kinder?

      sonntagsblatt.de/artikel/epd/f…bt-keine-begruendung-fuer
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Der Artikel kann nicht kommentiert werden. Es gibt aber auch einen Facebook-Beitrag der Bischöfin zur Veranstaltung:

      facebook.com/search/posts/?q=Breit-Ke%C3%9Fler


      Dieser Facebook-Beitrag ist sogar noch interessanter:

      Denn hier spricht die Bischöfin die "körperliche Unversehrtheit" direkt an:

      Regionalbischöfin i.R. Susanne Breit-Keßler schrieb:

      Das Thema ist mir persönlich wichtig, weil es um das Menschrecht auf körperliche Unverletztheit geht. Es geht um Mädchen und Frauen, die kein Recht auf Selbstbestimmung haben, sondern die dem Willen anderer aus den unterschiedlichsten Motiven heraus unterworfen sind.

      (Hervorhebungen von mir hinzugefügt)

      Es lässt sich wohl nicht dagegen argumentieren, dass die Beschneidung von Jungen verletze nicht die "Körperliche Unversehrtheit".


      Auch erwähnte sie die Verbreitung und Bewerbung der weiblichen Beschneidung 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre in westlichen Ländern an aus sexualitätsfeindlichen Motiven. Natürlich ist das genau der gleiche Zeitraum, in der die Beschneidung von Jungen mit exakt denselben sexual-feindlichen Begründungen (Masturbations-Prävention, Reduktion der Lustempfindens) beworben wurde und die Praxis der massenweisen, "routinemäßigen" Beschneidung von Jungen in den englischsprachigen Ländern etabliert wurde:

      Regionalbischöfin i.R. Susanne Breit-Keßler schrieb:

      Die weibliche Beschneidung war in Europa schon im Mittelalter bekannt, wurde aber erst im 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre breiter diskutiert und praktiziert. Die diversen Eingriffe dienten dazu, angebliche „weibliche Leiden“ wie Hysterie, Nervosität, Nymphomanie, Masturbation und überhaupt eine vermeintliche weibliche, sexuelle Zügellosigkeit zu „heilen“ und zu disziplinieren. Es ist damit klar, dass es um Fremdbestimmung von Mädchen und Frauen geht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Sokrates schrieb:

      Bezeichnend ist mal wieder die Wortwahl: "Weibliches Menschenkind".
      Wobei ich finde "weibliches Frauenkind" hätte ihre Denke noch besser zum Ausdruck gebracht. ;)
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • ...tradierte Vorstellungen bis hin zum Aberglauben...
      Was für den einen Glaube ist, ist für den anderen Aberglaube - und umgekehrt. Wissenschaftlich stichhaltige Beweise gibt auch nicht dafür, dass die Welt an sieben Tagen entstanden sei (eher im Gegenteil) u.v.a.m.
      Gibt es auch nicht dafür, dass Gott die Genitalverstümmelung von Jungen befohlen hätte. Was in dem selben alten Schriftstück steht, weil es irgend jemand hineingeschrieben hat.
      Kann man glauben, oder auch nicht.
      Man kann auch glauben, dass die Vorhaut der weibliche Anteil des Jungen ist, der zur Mannwerdung entfernt werden muss.
      Man kann auch glauben, dass die Klitorisspitze der männliche Anteil des Mädchens ist, der zur Frauwerdung entfernt werden muss.

      Die Unterscheidung zwischen "Glauben" und "Aberglauben" ist mittelalterliches, elitäres Denken, mit dem man den anderen Glauben herabwürdigt.

      Egal was Menschen glauben - Kinder haben unveräußerliche Rechte. Ein "Menschenkind zu nötigen, sich verletzen, gefährden und in seinen sexuellen Möglichkeiten einschränken zu lassen" - verstößt gegen diese Rechte.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"