Für ihn hat sich nichts geändert

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    • Für ihn hat sich nichts geändert

      Da ich mich ja sehr dafür Interessiere, wie sich das Sexuelle empfinden von Beschnittenen in gegensatz zu unbeschnittenen auswirkt (und schon einiges gehört / gelesen habe) bin ich jetzt auf ein Video gestolpert was ich hier mal teilen wollte:

      youtube.com/watch?v=9MXhhiZ7gZY

      Er sagt, er ist Radikal Beschnitten, und Sexuell hätte sich nichts geändert.
      (Klar er hat Probleme mit Balanitis, aber er meint ja auch das sich trodzdem Sexuell nichts geändert hat) also er kennt ja den Unterschied zwichen vorher und nacher
    • Und warum wolltest du das hier teilen? Hier kommen hauptsächlich Leute hin, die es für sich selber als negativ empfinden (siehe roter Kasten oben). Ich weiß noch wie empfindlich die Eichel direkt nach der OP war. Davon ist jetzt nichts übrig. Wie man sowas z.B. als nichts geändert darstellen kann, ist mir zweifelhaft.
    • Es bringt am Ende auch nichts, was einzelne Personen behaupten, da alles subjektiv ist.

      Das größte Problem an diesen Vergleichen ist doch folgendes:
      Selbst wenn eine Million Beschnittener sagt es hätte sich bei ihnen nichts verändert, inwiefern hilft dir das, wenn du nicht glücklich bist mit deiner Situation? Vermutlich schadet es sogar eher.
    • mir ging es nur ersteinmal darum, das jemand der Radikal Beschnitten ist (also keine innere Vh mehr hat) garkeinen Unterschied feststellt.

      Wenn jedoch die innere Vorhaut für das Gefühl zuständig ist, da stimmt doch was nicht.
      Also es kann ja nicht sein das er keinen unterschied fühlt.
      Vlt kommt der massive Verlust an Gefühl anderst wo her

      Bei mir zb schwankt die empfindlichkeit sehr stark.
      Und ich kann keinen Auslöser dafür finden.
    • Man muss dem Mann auch zuhören!
      Ich würd's nicht noch mal machen
      War halt wider auch ein Weg ins Leere
      Warum sollte man sich dann einer belastenden und risikobehafteten OP unterziehen? Das ganze war ein Schlag ins Wasser!

      Der springende Punkt ist: dieser (wirklich bedauernswerte Mann) war vor der VA nicht gesund (wie 99% der genitalverstümmelten Jungen) sondern er war und ist krank und zwar ganz erheblich, und sehr belastend und das wirkt sich natürlich auch ganz erheblich auf das sexuelle Empfinden aus!

      "Hard flaccid syndrome" - das ist nicht witzig!


      Hard flaccid syndrome schrieb:

      Hard flaccid syndrome (HFS), also known as hard flaccid (HF), is a chronic painful condition characterized by a semi-rigid penis at the flaccid state, a soft glans at the erect state, pelvic pain, low libido, erectile dysfunction, erectile pain, pain on ejaculation, penile sensory changes (numbness or coldness), lower urinary tract symptoms, contraction of the pelvic floor muscles, and psychological distress.[1] Other complaints include rectal and perineal discomfort, cold hands and feet, and a hollow or detached feeling inside the penile shaft. The majority of HFS patients are in their 20s–30s and symptoms significantly affect one's quality of life...
      Penile sensory and textural changes, as well as changes in appearance, are hallmarks of the condition...


      Durchblutungsstörungen, Nerven-Spastiken, Myoneuropathy, Neurogenic inflammation... der arme Mann hatte und hat ein ganzes Bündel von Problemen die sich auf seine Sexualität auswirken.
      Wie kann man so einen ganz speziellen Fall jetzt als Referenz für die Auswirkungen auf einen gesunden Mann zitieren? Bei all dieses schweren Problemen, Schmerzen und Empfindungsstörungen kann man den durch die VA bewirkten Unterschied vielleicht gar nicht wahrnehmen?

      Wir kennen Berichte von gesunden Männern die sich der VA unterzogen haben und die negative Auswirkungen auf die Sexualität berichtet haben.

      Der Vortragende berichtet, das Frenulum sei entfernt worden. Dass bei mir persönlich die Entfernung des Frenulums nichts ausmachen würde, ist für mich unvorstellbar. Das ist die sensibelste Stelle an meinem Penis. Und ich bin nicht der einzige Mann, der das das so empfindet.
      In diesem Fall spielt die erhebliche Erkrankung wahrscheinlich eine ganz wesentliche Rolle in der Einschätzung.
      Ex iniuria ius non oritur
      Aus Unrecht entsteht kein Recht
    • er würde es nicht noch einmal machen weil es ihm wegen seiner Erkrankung nichts gebracht hat.. nicht wegen irgendwelchen Sexuellen Problemen die danach entstanden sind...

      wegen diesen Hard flaccid syndrome, da hieß es das man dadurch schon ein vermindertes Empfinden hat.. jetzt hat er sich zusätzlich noch beschneiden lassen und meint es hätte sich am Empfinden nichts verändert (kann doch eigendlich garnicht sein, er müsse doch jetzt Sexuell tot sein?)

      Ich möchte Beschneidung keinesfalls schön reden.. bin ja selbst betroffen, ich versuche nur krampfhaft rauszufinden was genau das Sexualempfinden negativ beeinflusst, und dieser Mann ist doch eigendlich ein gutes Beispiel was gegen die these spricht, dass das Empfinden von der inneren Vh her rührt? (er hat ja keine mehr)

      Was das Frenulum angeht habe ich schon von einigen gehört, das nicht das Frenulum sondern die stelle kurz darunter das sensibelste ist (und bei einer richtigen Beschneidung, sollte die Stelle danach noch vorhanden sein) vlt ist bei den die darunter leiden zu viel weg geschnitten wurden?

      hier ist ebenfalls noch ein beispiel (mit einer richtig großen Reichweite sogar)
      youtube.com/watch?v=t_1PgoHSSj8

      wie gesagt, versteht mich nicht falsch.. ich möchte keinesfalls diesen Eingriff schön reden.. ich möchte nur raus finden warum bei den einen so ein krasser Unterschied ist, währenddessen der andere keinen unterschied merkt.
      Dasselbe ist ja auch bei der Frenulum Geschichte, der eine merkt keinen unterschied, der andere ist an der Stelle taub.

      Seitdem ich mich mit meiner Beschneidung auseinander setze möchte ich alles darüber wissen.. wo laufen welche Nerven lang, was ist wirklich für das kitzeln verantwortlich etc etc.
      Aber man hört immer wieder sich selbst wiedersprechendes. Was das ganze sehr schwer macht.
    • LongRun schrieb:

      Es bringt am Ende auch nichts, was einzelne Personen behaupten, da alles subjektiv ist.

      Das größte Problem an diesen Vergleichen ist doch folgendes:
      Selbst wenn eine Million Beschnittener sagt es hätte sich bei ihnen nichts verändert, inwiefern hilft dir das, wenn du nicht glücklich bist mit deiner Situation? Vermutlich schadet es sogar eher.
      Das mit der Subjektivität ist das größte Problem wenn man versucht rauszufinden woher das empfinden wirklich kommt.

      Diese Studien mit berührungstests sind mMn schwachsinnig..
      bsp: Ich trage 1 Stunde eine Babysocke und die Beschneidungsnarbe Kitzelt bei leichten berührungen.. ich trage 1 Stunde keine Babysocke und dieses Kitzeln ist weg.
      Jeh nachdem wie ich mich jetzt im vorfeld der Studie verhalten habe, kommen komplett unterschiedliche Ergebnisse raus..
      Libido spielt bei empfindlichkeit auch mit rein. Masturbationsverhalten eben so.

      Da scheinen so extrem viele einflüsse mit rein zu spielen.
      Und genau da sehe ich das Problem, wenn man versucht das beste aus seinem Empfinden heraus zu holen.. da man ja nichtmal weiß, was genau zu dem verlust beisteuert.


      Bin auch schon die ganze Zeit am rätzeln wie man auf natürliche weiße seine Libido steigern kann.. das würde das empfinden mMn auch verbessern.
    • Rush schrieb:

      Und warum wolltest du das hier teilen? Hier kommen hauptsächlich Leute hin, die es für sich selber als negativ empfinden (siehe roter Kasten oben). Ich weiß noch wie empfindlich die Eichel direkt nach der OP war. Davon ist jetzt nichts übrig. Wie man sowas z.B. als nichts geändert darstellen kann, ist mir zweifelhaft.
      Ich musste mir auch schon mal anhören das eine unempfindliche Eichel normal sei. Und man dadurch länger durchhalten kann beim Masturbieren. Bei mir ist nur das Problem, dass man einfach viel weniger Spürt weil die Eichel unempfindlich ist. :( Und dieses Reizgefühl was nach der Phimose OP war, fehlt einfach. :( Das ist vergleichbar wie mit Sprudelwasser und stilles Wasser. Beim Sprudelwasser kribbelt es auf der Zunge. Bei stilles Wasser kribbelt überhaupt nichts auf der Zunge. :( Die innere Vorhaut ist wohl zusammen mit den Frenulum die empfindlichste Stelle. Weil die Eichel dadurch empfindlich gehalten wird mit der inneren Vorhaut.

      Selbstbestimmung schrieb:

      Das gefurchte Band ist nach einer konventionellen Zirkumzision immer weg. Und auch das ist sehr sensibel.
      Ich frage mich eher ob das Frenulum-Bändchen nicht bei allen Beschneidungsarten beschädigt wird? Also Teilbeschneidung oder Trippel Inzision, Erweiterungsplastik usw. Wenn man es durchtrennt und wieder zusammennäht, sind doch auch schon Nerven am Frenulum beschädigt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phil21 ()

    • Phil21 schrieb:

      Rush schrieb:

      Und warum wolltest du das hier teilen? Hier kommen hauptsächlich Leute hin, die es für sich selber als negativ empfinden (siehe roter Kasten oben). Ich weiß noch wie empfindlich die Eichel direkt nach der OP war. Davon ist jetzt nichts übrig. Wie man sowas z.B. als nichts geändert darstellen kann, ist mir zweifelhaft.
      Ich musste mir auch schon mal anhören das eine unempfindliche Eichel normal sei. Und man dadurch länger durchhalten kann beim Masturbieren. Bei mir ist nur das Problem, dass man einfach viel weniger Spürt weil die Eichel unempfindlich ist. :( Und dieses Reizgefühl was nach der Phimose OP war, fehlt einfach. :( Das ist vergleichbar wie mit Sprudelwasser und stilles Wasser. Beim Sprudelwasser kribbelt es auf der Zunge. Bei stilles Wasser kribbelt überhaupt nichts auf der Zunge. :( Die innere Vorhaut ist wohl zusammen mit den Frenulum die empfindlichste Stelle. Weil die Eichel dadurch empfindlich gehalten wird mit der inneren Vorhaut.

      Selbstbestimmung schrieb:

      Das gefurchte Band ist nach einer konventionellen Zirkumzision immer weg. Und auch das ist sehr sensibel.
      Ich frage mich eher ob das Frenulum-Bändchen nicht bei allen Beschneidungsarten beschädigt wird? Also Teilbeschneidung oder Trippel Inzision, Erweiterungsplastik usw. Wenn man es durchtrennt und wieder zusammennäht, sind doch auch schon Nerven am Frenulum beschädigt?
      Das Reizgefühl was du beschreibst kenne ich auch (ist aber nur wenn die Libido stark ist)
      sonst ist bei mir die Narbe und Frenulum am kitzeligsten

      Mich verwundet es nur, da einige Low Beschnittene meinen für sie hätte sich in der Sexualität garnichts geändert.
      Die müssten ja ebenfalls das Reizgefühl kennen
    • Wenn ein Mann nach seiner Vorhautamputation erklärt, für ihn habe sich in der Sexualität nichts verändert, dann ist das zunächst und vor allem mal sehr gut für ihn. Eine Verallgemeinerung halte ich aber für zweifelhaft und das gilt grundsätzlich immer.
      Niemand kann vorhersagen, wie sich der Eingriff auswirken wird und genau das ist der Punkt, warum man ihn tunlichst unterlassen sollte.
      Es ist eine Tatsache, dass bei dieser Operation Gefahren lauern. Es muss bei Erwachsenen zumindest eine örtliche Betäubung gesetzt werden, Kinder brauchen eine Vollnarkose. Die ist nicht ohne Risiko. Gewebe, Nerven und Blutgefäße werden durchtrennt und teilweise entfernt, was verblieben ist, muss wieder zusammenwachsen. Dadurch verbleiben Narben.
      Der Gewebsverlust und vor allem der Verlust von Nervenendigungen und Tastkörperchen MUSS zu einem Sensibilitätsverlust einhergehen, alles andere ist faktisch schlicht nicht möglich.
      Dazu kommt, dass ein einsichtfähiger Erwachsener sich in der Regel freiwillig und bewusst für die Operation entscheidet, um einem tatsächlichen Krankheitsbild entgegen zu wirken oder er den Eingriff aus anderen, persönlichen Gründen wirklich möchte.
      Ein Kind dagegen wird nicht gefragt, es muss die Operation ertragen und mit den Folgen bis an sein Ende leben.
      Das kann zu den unbestreitbaren körperlichen Auswirkungen auch seelische Folgen haben.

      Wie der zwangsweise auftretende, objektive Sensibilitätsverlust subjektiv auswirkt, ist eine ganz andere Sache und kann von "besser" über "gleich" bis hin zu "schlechter" reichen.

      Ein Beispiel, das ich immer wieder gerne benutze:
      Wenn jemand zum ersten Mal mit der Achterbahn fährt, lässt sich nicht vorhersagen, wie er auf diese Fahrt reagieren wird. Die meisten Menschen empfinden Vergnügen, es macht ihnen Spaß, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung zu erfahren.
      Manche aber können so einer Fahrt eher nichts abgewinnen und anderen sogar wird schlecht und schwindelig, sie müssen sich übergeben, durchleben Angst und Panik in der schnell fahrenden Gondel.

      Jeder durchlebt exakt dieselbe Fahrt. Jeder Körper bewegt sich genau gleich schnell, erlebt dieselben Richtungswechsel und Fliehkräfte. Theoretisch sollten also alle Gäste gleich reagieren. Aber Körper und Nervensysteme reagieren nicht unterschiedlich und Schwindel und Übelkeit sind keine Einbildung: Diese Reaktionen gehören zum normalen Spektrum. Und wie gesagt: Niemand kann vorhersagen, wie ein Mensch auf so eine Fahrt reagieren wird.

      Natürlich kann man eine Achterbahnfahrt nicht mit einer Zirkumzision gleichsetzen, ich möchte nur die Parallelen aufzeigen.
      Menschen reagieren unteschiedlich auf äußere Einwirkungen, der eine kommt gut damit klar, der andere zerbricht daran.

      Mir geht es immer darum, genau das zu vermitteln. Die Fakten sind bekannt und unbestreitbar, die möglichen negativen Folgen ebenso. Sie müssen nicht auftreten, es ist jedoch sehr wahrscheinlich. Und weil dem so ist, kann es nur darum gehen, Kinder und nicht einsichtsfähige Menschen vor Eingriffen wie diesem zu schützen. Wer sich als Erwachsener dem aussetzen will, kann und soll dies gerne tun.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/