Wenige Tage nachdem eine bahnbrechende Dokumentation zur Beschneidung und ihren Folgen ausgestrahlt wurde, geht es schon wieder weiter mit der Verbreitung von fragwürdigen Informationen zum Thema.
Im auf der Webseite "Wunderweib.de" veröffentlichten Artikel "Beschnittener Penis: Das musst du beim Sex beachten" werden die sexuellen Folgen der Beschneidung verharmlost. (wunderweib.de/beschnittener-penis-119564.html)
Der Artikel beginnt eigentlich recht positiv, in dem er gängige "Vorteile" des Eingriffs widerlegt. Doch dann wird es schräg, wenn die Autorin schreibt:
Sowas habe ich in den all den Jahren, in denen mich mit dem Thema befasse, noch nie gehört. Das ist kompletter Schwachsinn.
Sämtliche gängigen medizinischen "Techniken" zur Beschneidung sind seit Jahrzehnten praktisch unverändert. Und natürlich sind diese nicht "darauf bedacht", möglichst viel Sensibilität der Eichel zu erhalten.
Wie sollte dies überhaupt theoretisch möglich sein? Bei jeder vollständigen Beschneidung wird die Peniseichel weitgehend freigelegt. Das ist Sinn und Zweck des Eingriffs. Die Auswirkungen für die Peniseichel durch die Freilegung und das Ausgesetztsein gegenüber Umwelt und Kleidung sind also gleich.
Im Kapitel "Ist ein beschnittener Penis unempfindlich?" räumt die Autorin dann doch ein, dass die Beschneidung die Peniseichel weniger empfindlich macht. Hier widerspricht der Artikel seiner "Grundaussage", dass die Beschneidung hinsichtlich Sexualität harmlos sei. Aber, so der Tenor des Artikels, dies sei alles nicht so schlimm, weil die Eichel ja nicht "umempfindlich" würde.
Stellt nicht bereits diese teilweise Reduktion an Empfindlichkeit der Eichel ein Nachteil der (überwiegend zwangsweise) Beschneidungs-Betroffener dar? Oder müssen Männer durch ihre Beschneidung komplett umempfindlich werden, bevor man von einer Beeinträchtigung sprechen kann? Würde die Peniseichel tatsächlich vollkommen unempfindlich, wäre Sex vermutlich nicht mehr möglich.
Die ganze Diskussion der Sensibilität in diesem Artikel begrenzt sich einseitig auf die Peniseichel.
Die Bedeutung der Sensibilität der Vorhaut, welche sich von der Art von jener Eichel unterscheidet, und ihr Verlust durch die Beschneidung, findet in diesem Artikel keine Beachtung. Die Vorhaut ist einfach nur ein "Stück Haut".
Auch die mechanischen Funktionen der Vorhaut und die Auswirkungen ihres Verlustes werden ignoriert. Allerdings finden diese indirekt dennoch Erwähnung, wenn die Autorin an verschiedenen Stellen zur Verwendung von viel Gleitgel rät.
Alles in allem verharmlost der Artikel die sexuellen Auswirkungen der Beschneidung. Der Grundtenor des Artikel lautet: Vorhaut mit oder ohne - für den Mann mache das generell keinen Unterschied. Das, was bei der Beschneidung entfernt, die Vorhaut, ihre Funktionen und Empfindlichkeit findet dabei keine ernsthafte Beachtung.
Im auf der Webseite "Wunderweib.de" veröffentlichten Artikel "Beschnittener Penis: Das musst du beim Sex beachten" werden die sexuellen Folgen der Beschneidung verharmlost. (wunderweib.de/beschnittener-penis-119564.html)
Der Artikel beginnt eigentlich recht positiv, in dem er gängige "Vorteile" des Eingriffs widerlegt. Doch dann wird es schräg, wenn die Autorin schreibt:
Wunderweib: schrieb:
„Eine Beschneidung macht Penis und Eichel unempfindlich“. Die Techniken der Zirkumzision sind darauf bedacht, möglichst viel Sensibilität zu erhalten. Einen gewissen Unterschied kann es geben, aber unempfindlich wird die Eichel nicht.
Sowas habe ich in den all den Jahren, in denen mich mit dem Thema befasse, noch nie gehört. Das ist kompletter Schwachsinn.
Sämtliche gängigen medizinischen "Techniken" zur Beschneidung sind seit Jahrzehnten praktisch unverändert. Und natürlich sind diese nicht "darauf bedacht", möglichst viel Sensibilität der Eichel zu erhalten.
Wie sollte dies überhaupt theoretisch möglich sein? Bei jeder vollständigen Beschneidung wird die Peniseichel weitgehend freigelegt. Das ist Sinn und Zweck des Eingriffs. Die Auswirkungen für die Peniseichel durch die Freilegung und das Ausgesetztsein gegenüber Umwelt und Kleidung sind also gleich.
Im Kapitel "Ist ein beschnittener Penis unempfindlich?" räumt die Autorin dann doch ein, dass die Beschneidung die Peniseichel weniger empfindlich macht. Hier widerspricht der Artikel seiner "Grundaussage", dass die Beschneidung hinsichtlich Sexualität harmlos sei. Aber, so der Tenor des Artikels, dies sei alles nicht so schlimm, weil die Eichel ja nicht "umempfindlich" würde.
Stellt nicht bereits diese teilweise Reduktion an Empfindlichkeit der Eichel ein Nachteil der (überwiegend zwangsweise) Beschneidungs-Betroffener dar? Oder müssen Männer durch ihre Beschneidung komplett umempfindlich werden, bevor man von einer Beeinträchtigung sprechen kann? Würde die Peniseichel tatsächlich vollkommen unempfindlich, wäre Sex vermutlich nicht mehr möglich.
Wunderweib schrieb:
Die sensible Eichel, die unbeschnitten von der Vorhaut geschützt ist, ist bei einem beschnittenen Penis freigelegt. Die Kleidung reibt daran und so wird sie mit der Zeit etwas weniger sensibel. Das heißt aber nicht, dass ein Mann nach einer Beschneidung unempfindlich ist. Die heutige Medizin ist darauf ausgelegt, dass das nicht passiert.
Die ganze Diskussion der Sensibilität in diesem Artikel begrenzt sich einseitig auf die Peniseichel.
Die Bedeutung der Sensibilität der Vorhaut, welche sich von der Art von jener Eichel unterscheidet, und ihr Verlust durch die Beschneidung, findet in diesem Artikel keine Beachtung. Die Vorhaut ist einfach nur ein "Stück Haut".
Auch die mechanischen Funktionen der Vorhaut und die Auswirkungen ihres Verlustes werden ignoriert. Allerdings finden diese indirekt dennoch Erwähnung, wenn die Autorin an verschiedenen Stellen zur Verwendung von viel Gleitgel rät.
Alles in allem verharmlost der Artikel die sexuellen Auswirkungen der Beschneidung. Der Grundtenor des Artikel lautet: Vorhaut mit oder ohne - für den Mann mache das generell keinen Unterschied. Das, was bei der Beschneidung entfernt, die Vorhaut, ihre Funktionen und Empfindlichkeit findet dabei keine ernsthafte Beachtung.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()