Beschneidungsnarbe empfindlich (warum eigendlich?)

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    • Beschneidungsnarbe empfindlich (warum eigendlich?)

      Ich habe mir ja die Sorells studie angeschaut (insbesonderst dieses Bild wo man einen Unbeschnittenen und einen Beschnittenen Penis sieht, mit der Kennzeichnung der empfindlichkeit)
      Dort hieß es, das bei einem Beschnittenen die Narbe das empfindlichste ist.
      Bei mir ist es ebenfalls so, wenn ich sanft über die Narbe streichle das von dort aus ein Kitzeln spürbar ist (ähnlich wie am Frenulum bzw kurz darunter)

      Jetzt ist es ja so, das nicht jeder gleich Beschnitten ist.. heißt also bei dem einen ist die Narbe von der Eichel ein paar mm entfernt, bei den anderen bis zu mehrere Cm.

      Wie kann es sein, das die Narbe dann kitzelt? bündeln sich dort die Nerven?

      Ich meine, es wäre ja purer Zufall wenn ausgrechnen an der Narbe die empfindlichsten Nerven verlaufen, also ich meine so das der Arzt wie durch Zufall genau dort angesetzt hat und die Nerven erhalten bleiben (ist ja eigendlich auch quatsch, weil sonst würde das ja nicht bei jedem kitzeln)

      Meine Theorie ist, dass die Nerven die dort durchtrennt werden sich irgendwie Bündeln und dann dort neu "anwachsen"
      vlt liege ich aber auch falsch.

      Meine Beschneidungsnarbe ist auch nicht gerade (rechts ist sie weiter von der Eichel weg als Links, komischerweiße ist sie Links empfindsamer als rechts.. kann aber auch mit dem Masturbationsgriff zusammen hängen)

      Mich würde mal Interessieren, wieso das so ist? warum ist die Narbe kitzelig und empfindsam ähnlich wie das Frenulum?

      Habe auch gemerkt, dass der Orgasmus durch die Narbe itensiviert wird.. (hab da mit verschiedenen Grifftechniken und Achtsamkeit herumexperimentiert)
      Ebenfalls merke ich auch, nach langer enthaltsamkeit das man das "Kribbeln" per Aufmerksamkeit erzeugen kann (also ohne Hand anzulegen)

      Aber meine eigendliche Frage wäre, wie es zustande kommt das die Narbe so empfindlich ist.
      Gibt es irgendwelchee Bücher (neurologie oder sowas, evtl auch Fachbücher) wo man sieht, wie die Nerven verlaufen?

      Wenn ein Nerv durchtrennt wird, sucht er sich ja (soweit ich weiß) einen neuen weg (ähnlich wie ein Gewitterblitz)
      Kann es sein das die Nerven dann an der Narbe ihren "anklang" gefunden haben? (weiß nicht so recht wie ich das beschreiben soll)

      Bei unbeschnittenen soll ja das gefurchte Band am empfindlichsten sein, dies ist ja nun weg.. evtl haben dann die abgetrennten Nerven sich an der Narbe manifestiert.
      Ich hoffe ihr versteht wie ich das so ungefähr meine.
    • Dass die Narbe der "Beschneidung" am Ende die empfindlichste Stelle ist, kommt oft vor, ist aber nicht zwangsweise so. Bei mir zum Beispiel nicht, die Narben, die ich dort hab, sind allesamt recht unempfindlich bis taub.
      Allerdings kenne ich das Phänomen von zwei anderen Stellen an meinem Körper und damals hat mir der behandelnde Arzt folgendes erklärt (ich hoffe, ich bring noch alles genau zusammen):
      Durch einen Unfall vor ein paar Jahren habe ich mehrere Narben davon getragen. Und die sind in ihrer Empfindsamkeit auch unterschiedlich.
      Eine war jahrelang komplett taub. Wenn ich mit einer Bleistiftspitze an ihr entlang gefahren bin, hab ich absolut nichts gespürt. Null. Erst nach mehreren Jahren hatte sich dort was geändert und das Empfinden kam zurück. Inzwischen ist es dort etwas "britzelig", als gäbe es dort viele, ganz, ganz leichte Stromschläge. Aber nicht schmerzhaft oder schlimm. Nur eben ganz anders als bei normalem Hautgewebe.
      An einer anderen Stelle ist das jedoch um ein Vielfaches schlimmer. Diese Narbe war nie taub, sondern immer sehr empfindlich und selbst jetzt, nach fast 20 Jahren, die seit diesem Unfall vergangen sind, kann ich diese Narbe nicht berühren, ohne Schmerzen zu empfinden. Es ist, also würden die durchtrennten Nervenenden dort frei liegen.

      Und genau das hat mir mein Neurologe damals auch erklärt: Nachdem die Nerven gewaltsam durchtrennt wurden, musste die Haut und alles, was sich darin befand, wieder zusammenwachsen. Das das klappt mal mehr und mal weniger gut. Im ungünstigen Fall liegen die freien Nervenenden nach dem Zusammenwachsen der Hautenden so knapp unter der Hautoberfläche, dass sie kaum geschützt sind und Berührungen fast ungefiltert aufnehmen. Das äußert sich in meinem Fall als starker Schmerzreiz. Andererseits kann es sein, dass diese Nervenenden sich wieder finden und zusammenwachsen oder beim Heilungsprozess tief genug unter der Hautoberfläche liegen. Dann ist das Empfinden hinterher relativ normal oder gar gedämpft.
      Man kann bei starker Überempfindlichkeit zwar theoretisch versuchen, diese Narbe nochmal aufzutrennen, Nervenende zu isolieren und weiter nach "unten zu packen", damit sie weniger empfindlich reagieren. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
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      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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